Evtl. eine sinnvolle Option, wenn man Südamerika in Betracht zieht:
Santander Select international:
Rund 2,2 Mio. Select Kunden
Neben Deutschland in 10 Ländern präsent: Argentinien, Brasilien, Chile, England, Mexico, Polen, Portugal, Puerto Rico, Spanien, Uruguay
Rund 200 exklusive Select Filialen
Ca. 1.100 Filialen mit separatem Select Beratungsbereich
(die Filialsuche liefert in D übrigens nur 5 Treffer mit "Select"-Service, bei insgesamt über 100 Filialen - also könnte das ein Indikator sein, daß die Santander außer in ihrem Heimatland Spanien auch in Argentinien, Brasilien, Chile, ..., Mexico, ..., ..., Puerto Rico, ..., Uruguay generell flächendeckend Retailbanking anbietet?)
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Ich antworte auch mal zu dem Thema in diesem Thread.
Betrifft ja mit Brasilien auch die BRICS. 
Grundsätzlich kann ich deinen Gedankengang und Wunsch zur örtlichen Diversifikation nachvollziehen. Die gleichen Gedanken hatte ich auch schon.
Ich bin selber bei der DKB und bin mit deren Angebot an Auslandsbörsen "halbwegs" zufrieden. Zumindest für eine relativ günstige Direktbank ist es vielleicht das beste Angebot.
Auch der Quellensteuerservice der DKB ist hervorragend.
Für diverse Länder lässt sich auch eine Quellensteuervorabbefreiung einrichten, sodass nicht mehr als 15 % Quellensteuer abgezogen wird. Diese werden voll mit der dt. Abgeltungssteuer verrechnet und somit besteht kein Steuernachteil mehr. (sogar ein winziger Steuervorteil, weil der Soli nur auf die 10 % Abgeltungssteuer berechnet wird)
Ich habe z.B. Quellensteuervorabbefreiungen für Kanada (ganz wichtig
), aber auch für Südafrika. Ob sowas verfügbar ist, hängt vom jeweiligen Land ab.
Besonders einfach ist es in Ländern, die 15 % oder weniger Quellensteuer haben. Darunter fällt z.B. Japan (15 %), Brasilien (0 %), Niederlande (15 %), Großbritannien (0 %) oder Mexiko (10 %).
Hier hat man keine Quellensteuerbürokratie.
Das sind aber alles erstmal nur Gedankengänge aus einer "heilen Welt".
Solange der Westen sich nicht komplett vom Rest der Welt abspaltet, sollte man mit diesem Modell gut fahren, um international diversifizieren zu können.
Was aber, wenn die Horrorszenarionen von Enteignungen oder Defacto-Enteignungen (siehe Russland-Sanktionen) wahr werden?
Dann kommt es auf feine Details an, die in normalen Zeiten keine Rolle spielen, wie z.B. die Verwahrart! Und da sieht es richtig übel aus. Da sind wir im "Käfig" von Clearstream & Co. gefangen, zu denen es keine wirkliche Alternative gibt.
Üblich ist in Deutschland bei heimischen und großen ausländischen Wertpapieren die Girosammelverwahrung. Man hat also eine Art Gemeinschaftseigentum wie bei einer Eigentumswohnung, was entsprechende Probleme mit sich bringen kann.
Man kann auch eine Eigenverwahrung auf eigenem Namen haben, aber die ist extrem teuer.
Die ING hat hierzu Konditionen veröffentlicht:
Direkt-Depot: Konditionen & Leistungen – ING
Die Depotverwahrung und -verwaltung ist bei uns kostenlos (Sammeldepot). Ausnahme: Sie können bei der ING ausdrücklich beantragen, dass wir ein gesondertes Depot für Ihre Wertpapierbestände bei der deutschen Wertpapiersammelbank (Clearstream Banking AG) einrichten. In diesem Fall (Einzelkunden-Kontentrennung) werden Ihre Wertpapiere getrennt von den Beständen anderer Kunden dort verwahrt. Das ist mit Kosten für Sie verbunden |
- 35.395 Euro pro Jahr für Kontoführung, getrennte Verwahrung und manuelle Zusatzaufwände
- 29.750 Euro einmalig für die Anbindungsgebühr
|
36k € im Jahr übersteigt meine finanziellen Möglichkeiten deutlich.
Was hat man als arme Sau also für Alternativen?
Meiner Meinung nach nur Namensaktien, die auch auf den eigenen Namen registriert werden! Dann steht man im Aktienregister, was im Zweifel über allem anderen liegt.
Das Problem hierbei: Ins Namenregister wird man nur bei inländischen Wertpapieren eingetragen! Bei ausländischen Wertpapieren ist die Verwahrart "Wertpapierrechnung" üblich, was bedeutet, dass man nur mittelbares Eigentum hat. Unmittelbarer Eigentümer ist ein Kooperationspartner der Verwahrstelle (i.d.R. eine Bank), gegenüber diesem man nur einen schuldrechtlichen Auslieferungsanspruch hat.
Das ist die Sollbruchstelle für eine eventuelle Enteignung.
Die einzige mir bekannte Lösung ist es, ein Depot bei einer Bank aus dem jeweiligen Land zu haben. Vielleicht fallen dir noch andere Ideen ein. Möglicherweise gibt es Banken, die sowas auch für Auslandsbörsen anbieten, aber ich befürchte, dass wir da wieder abartig hohen Gebühren wie bei der Einzelverwahrung der ING haben.
Durch Polymetal musste ich mich ja bei Tabys aus Kasachstan registrieren.
In diesem Zusammenhang habe ich auch schon überlegt, ein vollwertiges Depot bei einer kasachischen Bank zu eröffnen. Dann hätte man direkten Zugriff auf kasachische Wertpapiere inkl. persönlicher Aktienregistereintragung (ist in Kasachstan verpflichtend) und die Konditionen sind auch in Ordnung.
Sowas hätte ich gerne auch für andere Länder, allerdings fehlen mir da die Erfahrungen. Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee für ein vergleichbares Angebot.