Deutschland hat laut Target enorm hohe Forderungen gegenüber fast allen anderen Ländern. Wäre es daher nicht möglich, Waren, Dienstleistungen oder auch Rohstoffe in diesen Ländern zu kaufen und über das Target-System zu bilanzieren. Also einfach unseren Forderungen um diesen Kaufbetrag zu reduzieren?
Könnten wir auf diese Weise nicht beispielsweise Rohstoffe nach D importieren und im Gegenzug - durch ein paar Mausklicks - den Target-Überschuss abbauen?
Nur so ein paar Gedanken aus meiner "bescheidenen" Sicht.
Wir reduzieren das gesamte Geschehen mal auf drei Familien, die untereinander Handel betreiben und diverse Wirtschaftsbeziehungen unterhalten.
Zwei Familien waren vor Jahren schon eher rückständig, hatten nicht wirklich viel zu bieten - ok die eine Familie hatte einen tollen Garten und erntete viel frisches Obst und Gemüse. Die zweite Familie (der Vater und der Sohn vom Bau) hatte auch so ein paar Sachen im Tauschangebot - die meiste Zeit waren Sie jedoch damit beschäftigt dem Hund ne neue Hundehütte zu bauen, neben der überdachten Sitzecke schon mal sicherheitshalber die Zweit- und Drittlounch-Wohlfühloase hochzuziehen.
Und halt unsere Familie, die einfach Alles konnte, Alles anbot und diese zwei Familien und noch mehr mit allem Notwendigen versorgte - zunächst gegen reelle Güter (Obst, Gemüse aus dem Garten von 1, Steine, Sand und Zement, welche Famile 2 irgendwo her besorgte.
Ein weiterer Teil wurde immer gegen Bargeld gehandelt.
Weil unsere Familie immer produktiver wurde, gab man 1 und 2 einfach immer mehr - diese gewöhnten sich an unseren tollen Produkte und da diese nicht mehr liefern konnten oder wir nicht mehr Gemüse oder Steine wollten, erklärten wir uns bereit, anstelle von mehr Ware einfach virtuelle Gegenleistungen zu akzeptieren.
1 und 2 gewöhnten sich an dieses Abrechnungsverfahren Kauf/Verkauf/Tausch harter Ware von uns gegen deren virtuelle Scheingüter - der Garten wurde vernachlässigt - Steine schleppen oder Sand schaufeln war nicht mehr in dem Maße angesagt. Die virtuelle Bilanz hatte sich irgendwann derart aufgebaut, daß unsere Familie ins Grübeln kam.
EInige aus unserer Familie wollten plötzlich virtuelle Guthaben gegen das wenige Obst und Gemüse bzw. gegen Steine und Sand tauschen.
Wie geht es nun theoretisch weiter - 1 und 2 müßten im Rahmen ihrer Familienbilanz plötzlich 80 Prozent ihrer Güter gegen einen Teil der alten Schuldzettel abgeben. Die restlichen 20 Prozent gegen neue Ware von uns.
Bargeld gibt es von uns nicht mehr.
Fazit:
Unsere Schuldzettel werden im optimalen Fall langsam weniger - in 10 - 20 Jahren wäre der Saldo eventuell wieder ausgeglichen.
Stattdessen nehmen 1 und 2 nur noch 20 Prozent unserer Waren ab, da sie sich real nicht mehr leisten können. Unsere Fixkosten würden steigen - ein paar Familienmitglieder werden höchstwahrscheinlich nicht mehr in unserer Familie beschäftigt werden können, ... .
Statt 500.000 Umsatz nur noch 100.000 Umsatz- in unserer Hausbank gehen diverse Gerüchte herum.
...
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Ach ich mach es wieder mal zu kompliziert (lasse den Quark jedoch einfach stehen) .
Wenn wir nur die Target2Salden gegen Waren belasten würden - hätten die entprechenden Exportfirmen das Nachsehen oder woher bekommen die Ihre Erlöse.
Die Exporterlöse fehlen in diesen Firmen an andere Stelle um wiederum Waren aus Deutschland zu kaufen.
Ich kenne jetzt nicht die Target2 Salden zu den verschiedenen europ. Zentralbanken (z.B. gegenüber Griechenland) - aber folgende ältere Zahlen zum Im-/Export füge ich mal an
http://www.news.de/wirtschaft/…weniger-deutsche-waren/1/
Zitat
"Mit einem Anteil von 0,6 Prozent an den Gesamtexporten spielt Athen nur eine untergeordnete Rolle für den deutschen Außenhandel. 2005 waren noch deutsche Waren im Wert von 5,6 Milliarden Euro nach Griechenland geschickt worden. Der Wert stieg kontinuierlich an und lag 2008 bei 7,4 Milliarden Euro. Dann folgten die Einbrüche zunächst 2009 und noch einmal stärker vergangenes Jahr.
Aus Griechenlands Exportperspektive ist die Krise im Handel mit Deutschland - dem wichtigsten Partner für den Außenhandel der Hellenen - auch klar erkennbar, allerdings geht es inzwischen wieder aufwärts. 2005 schickte Griechenland Waren im Wert von 1,7 Milliarden Euro zum Ausfuhrpartner Nummer eins. Bis einschließlich zum Jahr 2008 lag der Wert leicht höher - nämlich knapp unter der 2-Milliarden-Euro-Grenze. [size=14[color=#660000]]Im Krisenjahr 2009 kam der Einbruch, es summierten sich nur noch 1,7 Milliarden Euro - verglichen zu 2008 ein Minus von rund 11 Prozent[/color][/size]."
Mit Griechenland könnten wir jedes Jahr (nach den 2009er Werten) nur 1,7 Mrd. Target2 abbauen. Auf der anderen Seite - was ist mit unseren Exporten (2008 waren es 7,4 Milliarden Euro) - womit wollen die Griechen diese bezahlen (geht wohl nicht groß anders als wie mit Anschreiben) .
Mit anderen Ländern wird es wohl ähnlich sein.