Alles anzeigenDer Reinvest-Effekt ist mehr als signifikant. Je länger der Betrachtungszeitraum, desto mehr fällt er ins Gewicht.
Die Mechanik beschreibt Christian Kirchner hier recht anschaulich:
... und da stimme ich EdelMan zu ... Modellrechnungen dieser Art sind nicht sonderlich hilfreich für den Otto-Normal-Aktieninvestor, der heute i.a.R. nicht mehr in diesen Anlagezeiträumen denkt und deshalb von dem beschriebenen Effekt nicht in dem Maße profitieren kann, wie das Fortune suggerieren möchte.
=> Wir sind ja beieinander, Königswasser. Der Punkt war auch wirklich nicht der Hauptpunkt gegen das Buffett-Goldblasengerede! Aber solche "Rechnungen" wie oben können wirklich nur aus den Elfenbeintürmen in Princeton kommen. Rein mathematisch kann man viel berechnen. Und den Zinseszinseffekt hat auch nicht ein Princeton-Wissenschaftler "2002 belegt" wie oben suggeriert.
=> Diese 99% sind auch nicht annähernd (!) in der Praxis umsetzbar. Hier nur nochmals zusammenfassend die praktisch relevanten Einschränkungen:
- Dividendensteuern / damit volle Reinvestition unmöglich
- Transaktionsgebühren / dito
- zeitliche Verzögerung der Wiederanlage
- menschlicher Aufwand bei der Wiederanlage
- welche S&P-Fa hat denn 100 Jahre überlebt? Wo ist in der Rechnung der Abzug i.H.v. 100% pro Konkursfirma im S&P seit 1900?
Bei einer realistischen Einrechnung auch nur dieser Hauptpunkte kommt man in Buffetts S&P-Rechnung seit 1965 bereits auf eine Rendite UNTERHALB der Goldrendite (4450%) seitdem. Je nach Annahmen in meinem Modell auf knapp 4200%. Wenn man dann auch noch die (in den USA schon immer üblichen) Steuern auf KURSGEWINNE mitberücksichtigt, sieht es noch viel schlechter aus.
Bei direkter Einmalgoldanlage seit 1965 (100$ = damals ca. 3 Krüger) wäre keines der o.g. Probleme aufgetaucht und keine Steuer angefallen!
PS: Ich weiß, dass Du das alles ähnlich siehst. Nur nochmals als Zusammenfassung. Solche Rechnungen sind bestenfalls Elfenbeinturm, schlimmstenfalls Volksverdummung.