Beiträge von Pauli

    Seit Einführung (eigentlich schon VOR der Einführung) des ersten Silber-ETFs SLV 2006 hatten wir hier im GSF äußerst kritische Debatten um diesen Papier(silber)tiger.


    Fast alle Argumente gegen das Ding haben sich mittlerweile bewahrheitet. Und die Argumente von damals sind nun sogar in einem der netten "Bären"-Videos verarbeitet worden, die die Dinge immer anschaulich erklären:


    [tube]snsPFte22SI[/tube]

    wie geschrieben, Adler: kann es nicht einstellen, weil sonst der Smart Investor Chefredakteur die Krise bekommt. Vielleicht bekomme ich in ein paar Monaten die Freigabe dafür.


    Andeutung des Chartinhalts: Zwei Kurven über 10 Jahre 2001-2010. Eine davon ist der tatsächlich gesehene Silberpreis in dieser Zeit. Die andere ist ein sog "synthetischer Silberpreis", der über genau ZWEI korrelationstechnisch hergeleitete Gleichungen AUSSCHLIESSLICH (!) aus Daten des GOLDpreises errechnet wird.


    => Beide Linien sind praktisch zu 100% deckungsgleich!! Silber durfte seit 10+ Jahren fast NULL Eigenleben führen. So etwas ist nur krank und nun auch bewiesenermaßen manipulativ.


    PS: Auch der GOLDmarkt selbst wurde über 10+ Jahre (eigentlich seit mind. 1993) streng gemanagt. Die Argumentation und Beweisführung ist hier etwas anders als bei Silber - aber fast ebenso eindeutig und statistisch hoch signifikant.

    Das ist leider Gottes vollkommener Stuss was sich die Bug-Gemeinde da immer wieder zu Recht reimen möchte: der Silberpreis KANN JPM nicht crashen.


    => Soweit d´accord, woernie. Diese "Crash JPM"-Kampagne ist peinlich und naiv. Auszug aus meinem eben erschienenen Smart Investor - Artikel dazu:

    Zitat

    {PB} „Crash JP Morgan“-Kampagne: Ja, es ist richtig, dass neben der HSBC seit vielen Jahren praktisch ausschließlich JP Morgan (JPM) signifikante Silber-Shortpositionen an der Comex gehalten hat. Diese beiden Banken standen über viele Jahre bereit, jede Positionseröffnung von Tausenden von Long-Tradern zu kontern und so ständig Aufwärtsdruck vom Silberpreis zu nehmen. Andererseits ist es geradezu lächerlich anzunehmen, man könne alleine über physische Auslieferungsforderungen JPM in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Erstens ist eine Fed-Eignerbank per definitionem in unserem US-Fiat-Dollar-System unbegrenzt liquide. Und zweitens sind die Summen, um die es hier gehen kann, wirklich überschaubar: Eine bereits hohe Schätzung der maximalen Shortpositionen von JPM am Jahresanfang 2010 beträgt gut 40.000 Kontrakte entsprechend 200 Mio. Unzen. Selbst eine über physische Massenauslieferungen erzwungene Erhöhung des Silberpreises von damals 18 USD auf z.B. das Allzeithoch um die 50 USD hätte JPM einen Verlust von gerade einmal gut 6 Mrd. USD beigebracht. Das aber ist eine Summe, die JPM im Konzert mit der Fed an nicht einmal einem Handelstag drucken kann. Und dabei sind die vielen Gewinne, die JPM über ständige Insidertrades unzweifelhaft durch die langjährigen Manipulationsspielchen im Silbermarkt machen konnte, nicht einmal gegengerechnet. Eine Kampagne „Crash JP Morgan“ à la Max Keiser ist daher einfach nur naiv – auch wenn die Idee, zu physischer Auslieferung aufzurufen, unbedingt unterstützenswert ist. Sowohl die GATA als auch die DEG fordern seit Jahren dazu auf.



    Schau Dir den Chart an: steigende Silberpreise lassen JPM mehr als kalt !


    => Am Chart sehe ich da nichts. Aber diese Erkenntnis stimmt ganz sicher. ;)


    Charts lügen nicht. (bzw. selten) Jetzt kommt sicher gleich wieder von irgendwo das 'manipulierte Märkte' Argument...ja die Märkte sind manipuliert.


    => Oja - ganz besonders der Silbermarkt. Siehe dazu unbedingt den Artikel im SI - den ich hier leider (noch) nicht online stellen kann. Es wird dort in Abb. 4 zweifelsfrei nachgewiesen [statistisch zu 100% SICHERER BEWEIS!] , dass im Silbermarkt seit 10+ Jahren KEIN Fundamentaldatum eine Rolle gespielt hat (und natürlich auch kein Chartsignal über Daytradingsignale hinaus), denn der Silberpreis war ein fast 100%iges Derivat des (ebenfalls streng manipulierten) Goldpreises!


    Aber auch Manipulationen hinterlassen lesbare Spuren. :D


    => Tja. Wie das aber mit Spuren so ist. Immer nur ex post sind sie lesbar und einigermaßen plausibel erklärbar. Welche Wendungen der Spurenhinterlasser auf dem KÜNFTIGEN Weg hinterlassen wird, ist nicht sicher ablesbar. Sonst wäre es ja auch langweilig und alle Chartisten stinkreich. ;) Abwandlung eines Buchtitels von Markus Koch: "Und wo sind die Yachten der Chartisten"?


    => Nix für ungut: Auch die Fundis haben in ihrer riesigen Mehrheit keine Yachten. Also nicht in falschen Hals bekommen. Es gibt an der Börse keine sicheren Methoden. Und selbst Vorhersagen mit 60+% Wahrscheinlichkeit sind schwierig. Gäbe es sie, wären sie innerhalb weniger Wochen bekannt und würden durch ex ante Arbitragisten und durch antizipierende Gegentrades und Gegenmethoden unterlaufen.

    In ausgedehnteren Korrekturen weiss dann aber der Techniker im Gegensatz zum Fundi auch eher , wann es Zeit ist wieder einzusteigen, während der Fundi dann nur noch deprimiert und frustriert ist und die Welt nicht mehr versteht. Gib's zu ! ;)


    Trotzdem finde ich es schön, wenn man miteinander spricht. :) Cheers W.


    Nun Woernie. Lassen wir mal beidseitig den Dünkel des Fundis und den Dünkel des Charttechnikers weg und auch die Grundsatzdebatten über Für und Wider des einen und des anderen Ansatzes. Die Debatte wird ja anderweitig oft und endlos geführt.


    Und GRUNDSÄTZLICH ist mir Dein langfristiger Ansatz mit dem MONATS-RSI-Chart seit 1996 ja sogar sympathisch - man sollte nie das Große Bild aus dem Auge verlieren. [Allerdings sehen sich die Techniker SELBST ja eigentlich eher als Kurzfrist-Analysten und als Finder des optimalen kurzfristigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt - insofern bist Du mit diesem LANGfristigen Chart schon irgendwo ein Technik-Exot. Zudem werden Märkte LANGfristig eigentlich immer fundamental getrieben, weswegen ich selbst nicht auf die Idee zu einem 15-Jahres-RSI-Chart gekommen wäre. Trotzdem ist der Chart ja erst mal "beeindruckend" mit seiner Indikation einer aktuell starken langfristigen ÜberKAUFT-Situation bei Silber.]


    Also gehen wir pragmatisch ran, denn bei Betrachtungen der Vergangenheit hat man ja den Vorteil des Methoden-Backtestings.


    Und hier stelle ich schon eines fest:


    Dein Langfrist-Indikator war in all den letzten 15 Jahren nur genau EINMAL wirklich als Warnindikator gefragt. Das war genau Mitte 2008 vor dem Blutbad von 18/20 $/oz runter bis auf knapp unter 8 $. DAS hat richtig wehgetan und viele Silberbugs völlig unvorbereitet getroffen. Auch die Fundis natürlich.


    => Und was WAR im Juni 2008 mit dem Indikator? Nichts - völlig neutrales Terrain - und das DIREKT vor dem Absturz des Jahrhunderts. Zumindest der MACD war dann sogar schon ab SEPTEMBER 2008 wieder im überVERkauften Terrain. Dies bei Kurs von etwa 12, wo er spätestens Wiedereinstieg signalisiert hätte. Ich bin damals (aus anderen Gründen als Technik) ebenfalls eingestiegen. Allerdings eben fast 35% zu früh - denn es ging noch bis auf 8 $ runter.


    => Was lernen wir: Wenn es WIRKLICH drauf ankommt, sind langfristige Indikatoren machtlos. In diesem Fall war auch die Fundamentaltechnik machtlos, weil Silber damals nach Lehman einem nicht vorhersehbaren Creditcrunch unterlegen war ebenso wie praktisch alle anderen Assetklassen. Und natürlich ist Charttechnik in HOCHMANIPULIERTEN (!) Märkten wie GoldSilber völlig witzlos - jedenfalls langfristig. Die Manipulation setzt seit etwa 1995 GENAU darauf, JEDES erkennbare Chartmuster bewusst zu zerstören. Denn es gibt nur eines, was die Kabale mehr fürchtet als eine Horde überzeugter GoldSilberbugs die long gehen: das ist eine Masse an charttechnischen Tradern mit viel Geld, die long-Signale zu erkennen glauben. Diese müssen SOFORT durch Zerstörung dieser long-Signale ausgebremst werden. Fehlsignale sind in diesem Markt die bewusst herbeimanipulierte Regel.


    => Wie sehr der Silbermarkt seit 1993 und speziell seit 2001 (obwohl dann steigend) nach unten manipuliert war, darüber lest ihr im kommenden Smart Investor einen längeren Artikel. Bitte noch ein paar Tage Geduld.


    => Insofern kann ich leider nicht "zugeben", was Du oben suggerierst, denn weder Backtesting noch die (langfristige) Charttechnik an sich überzeugen im GoldSilbermarkt. Aber auch ich finde es schön, wenn man miteinander spricht. Sachlicher können wir es auch - oder? [und keine Sorge, werde nicht mehr in Dein Charttechnik-Revier fremdgehen].

    Hallo Vastatio,
    hier ist es der RSI auf die Monats-Preiskurve von Silber. Drüben ist es der 11 er RSI , ein etwas 'beschleunigter' RSI auf das Gold/Silber Ratio welches im Chart garnicht sichtbar ist (ausgeblendet).
    Das sagt uns zum Einen, auf Monatsbasis ist Silber (RSI ~ 70) überkauft. Relativ ist die positive Preisentwicklung im Verhältnis zu Gold an einem nur alle paar Jahre vorkommenden Extrem. (Das Ratio ist überverkauft mit RSI ~ 30)
    cheers


    => OK woernie: klingt soweit überzeugend. Und vielleicht hätte ich mich als techn. Ignorant nicht aufs technische Parkett begeben sollen. Ich stelle aber doch fest:


    Auf Basis Deines langfristigen "Monats-RSI" hätte man spät. im Herbst 2009 aussteigen müssen, denn er hat seitdem eine überkauft-Situation angezeigt. Fast 100% Anstieg hätte man seither verpasst. Und ich denke nicht, dass die Fundamentaldaten trotz aller "historischen" Überkauftindikationen dieses langfristigen RSI einen Rückfall auf die (bereits überkaufte) Ausgangsposition von 15 $/oz vom Herbst 2009 zulassen werden. - geschweige denn einen Rückfall auf die ÜberVERkauft-Niveaus von Ende 2008 bei 8 $/oz.


    Ich lerne immerhin: technische Analysen sind immer so gut wie der angesetzte Indikator und der angesetzte Zeithorizont. Immerhin eine Erkenntnis ;)


    Frage woernie: gibt es beim MACD auch so gegensätzliche Erkenntnisse zwischen lang- und kurzfristigem Indikator?

    Man erinnere sich: nach dem extremen Silberanstieg von 18 auf 30 $/oz in wenigen Monaten waren im November 2010 alle technischen Parameter bei Silber völlig überkauft.


    Hier nun die aktuelle Situation nach gerade mal einigen Wochen Seitwärtsbewegung und einem kleinen 10%-Rücksetzer in den letzten Tagen:
    [Blockierte Grafik: http://img17.imageshack.us/img17/6324/silber20102011.jpg]


    => Wir erkennen: Die technische Situation hat sich in 2 Monaten komplett umgekehrt: Aktuell liegen bereits wieder stark überVERkaufte Parameter vor!
    => Und der Preis-Effekt seit dem Peak im November liegt bei gerade mal 3 $/oz...


    Klar kann so eine Situation bei weiter sinkenden Preisen auch einige Zeit anhalten. Unsicherheiten nach unten bleiben daher bestehen.


    Aber man kann sich m.E. recht sicher sein, dass von hier aus kein extremer weiterer Abverkauf stattfinden kann. Und weil man als Pauli mit solchen Meinungen nach Minustagen immer etwas alleine steht, nehme ich mir zwei aktuelle Guru-Meinungen hinzu ;) :


    1. Ed Steer (Casey):
    „If I had to bet ten bucks...I'd make the bet that we saw silver's low tick for this move down. I know it's hard to think of precious metals investment opportunities at a time like this. But, as I mentioned in the previous paragraph, you can never catch the entire move...but if you catch a major portion of it, you're doing well. There's still time to either readjust your portfolio...or get fully invested in the continuing major up-leg of this bull market in both silver and gold“


    2. James Turk:
    http://kingworldnews.com/kingw…on%2C_Set_to_Explode.html


    Edel: Ich habe hier auch keine besseren Insights als Jim sinclair et al. Die 1:100 kenne ich. Ed Steer hat mal 1:45 verbreitet. Irgendwo dazwischen liegt die Wahrheit.


    In "normalen" Zeiten dominiert somit eindeutig der Papiermarkt. Wenn aber zu viel Lieferung verlangt wird oder wenn es gar zu phys. Knappheit kommt, ändert sich das sofort, dann ist der Comexpreis entweder irrelevant oder er muss sich umgekehrt der dann leitenden physischen Preisfindung der Handelshäuser anpassen. Ich glaube nicht die manchmal ja zu hörende These, dass sich der physische Markt lange und in hohem Maße vom Papiersilberpreis abkoppeln kann. Ein WENIG und KURZZEITIG ja. Und pro aurum et al haben ja speziell bei Silber auch ohne MWSt regelmäig Aufschläge bis zu 15% über (Papier)Spot . Und im oben verlinkten zerohedge-Artikel ist ja sogar ganz aktuell von Aufpreisen in den USA von über 25% die Rede. Das ist teilweise den Prägekosten und der Logistik geschuldet. Aber MEHR als das wird es an Abkopplung dauerhaft nicht geben können. Sonst kaufen alle Papiersilber und lassen liefern.


    Ansonsten: Habe erst jetzt erfahren, dass die Viel-Smilie-Schreiber hier endlich entfernt wurden. Und es scheint ja auch ein neues GSF-Aufnahmeprocedere zu geben. Also neues System, neue Regeln, neues Glück. :) Wollte jetzt aber um Gottes Willen keine neue Debatte über das Uraltthema aufmachen - ich weiß, dass die Meinungen hierzu sehr geteilt waren.

    Fragt sich jemand, warum Gold und speziell Silber in den letzten Tagen trotz weltweit nachweislicher Materialknappheit oder zumindest sehr hoher Nachfrage mal wieder auffallend „konträr“ dazu gefallen sind?


    Nun – es gibt mehrere Antworten. Eine davon und nicht die unwichtigste dürfte WIEDER EINMAL diese hier sein: Die Comex bzw. die CME haben mal wieder ohne jede Vorankündigung die Kontraktmargin erhöht und so long-player, von denen es in der laufenden Krise eine Menge gibt, mitten im laufenden Aufschwung ausgebremst.


    Nichts neues – schon xmal passiert und eigentlich IMMER in diesen Phasen. Neu ist diesmal höchstens, dass es –wegen eigentlich seit der letzten derartigen Aktion kaum gestiegenen Preisen- gar keine Rechtfertigung für den Schritt gibt…


    Wie auch immer – die Comex und die CME sind ja niemandem Rechenschaft schuldig…:


    http://www.zerohedge.com/artic…silver-cracks-spreads-and


    Zitat

    “Wonder why the smart money was rushing headlong out of gold and silver over the past few days, and especially today in the AM session? Here is your answer: in tried and true fashion the Comex just hiked margins in gold, and silver by about 6%, and threw in a few other commodities to mask things up. And unlike the last time it did it, when it could at least pretend to justify its actions with the surge in gold price, this time with the PM complex dropping, we wonder what excuse the CME will use this time. Initial and Maintenance margins were just increased in everything from 10 Tr Oz Gold Futs, Comex 100 Gold Futures, Comex Miny Gold and Silver, E-mini Gold and Silver, Comex 5000 silver futures to Silver trade at settle. Also added were Copper, Iron Ore, propane, butane, and other nat gas. Most notably, and confirming that the administration and the money printing authorities are terrified by the surge in crude, the CME also hiked margins in various refined products and coal. The official scramble to "contain" the aftermath of Bernanke's lunacy is accelerating. We wonder when REDI, Prime Brokers and E-trade will comparable collapse purchasing margin for stock trading accounts. Of course, as with all other such superficial market interventions, the impact is shallow and is overrun in a matter of days. “


    => Die physische Nachfrage ist jedenfalls enorm robust, so dass ich aktuell von einer typischen Do/Fr-Drückung ausgehe, die "gerne" auch in Situationen durchgeführt wird, in denen es hinter den Kulissen mal wieder "heikel" steht (EUR-Krise, US-Überschuldungskrise) oder in denen es wichtige Gipfel gibt (USA-China, EU-Krisengipfel). Heute spätnachmittags könnte mittelfristig ein guter Einkaufszeitpunkt für die Edelmetalltitel sein, die man schon immer billig haben wollte.

    So ist es. Im SI-Artikel beschreibe ich dann auch, dass das monetäre Problem von JPM aus den Silbershortposis durchaus noch überschaubar ist - auch wenn im Internet manchmal was anderes behauptet wird - habe sogar auf renommierten Silberseiten schon von Schieflagen bis zu 3+ Mrd Silberunzen (!!) gelesen, was einfach lächerlich ist.


    Ich vermute -je nach Annahmen zu Silberpreisen bis zur Glattstellung der Kontrakte- JPM Verluste von max. 6 Mrd Dollar. Sowas wirft JPM nicht um, v.a. weil sie seit vielen Jahren durch die von ihnen selbst herbeigeführten und dadurch natürlich antizipierten Silberpreisbewegungen (=Insiderwissen!) vermutlich SEHR viel Geld verdient haben. Da schmerzen ein paar Mrd Verlust nur sehr bedingt. Man ist immerhin Primary Dealer, Fed Eigner und damit Gelddrucker. So jemand geht nicht so einfach mal wegen eines kleinen Verlusts insolvent...

    Die Chance, dass JPM die gewonnene Zeit nutzt, um die eigene Shortposition (das eigene Risiko/ die eigene Schieflage) zu reduzieren, siehst Du nicht?


    Weiß jemand, wie hoch die JPM-Verluste aus den aufgelaufenen Leerverkäufen in Dollar zu aktuellen Kursen sind?


    Könnten die das verkraften, wenn die Positionen sukzessive abgebaut würden oder ist das zu aktuellen Kursen schon weit über dem, was JPM stemmen könnte, selbst wenn sie die Konsolodierung dieser Position über einen längeren Zeitraum strecken?


    => Sehr gute Fragen, Atalante. Ich nehme mal ohne explizite Genehmigung des Verlags eine Passage aus einem Artikel von mir hier vorweg, der erst Ende Januar im Smart Investor Magazin 2-2011 erscheint. Zunächst zur Frage nach der Verlusthöhe:


    Zitat

    1. „Crash JP Morgan“
    Ja, es ist richtig, dass neben der HSBC seit vielen Jahren praktisch ausschließlich JP Morgan signifikante Silber-Shortpositionen an der Comex gehalten hat. Diese beiden Banken standen über viele Jahre bereit, jede Positionseröffnung von Tausenden von Long-Tradern zu kontern und so ständig Aufwärtsdruck vom Silberpreis zu nehmen. Andererseits ist es geradezu lächerlich anzunehmen, man könne alleine über physische Auslieferungsforderungen JPM in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Erstens ist eine Fed-Eignerbank per definition in unserem US-Fiat-Dollar-System unbegrenzt liquide. Und zweitens sind die Summen, um die es hier gehen kann, wirklich überschaubar: Eine bereits hohe Schätzung der maximalen Shortpositionen von JPM am Jahresanfang 2010 beträgt gut 40.000 Kontrakte entsprechend 200m Unzen. Selbst eine über physische Massenauslieferungen erzwungene Erhöhung des Silberpreises von damals 18 Dollar auf z.B. das Allzeithoch um die 50 Dollar hätte JPM einen Verlust von gerade einmal gut 6 Mrd. Dollar beigebracht. Das aber ist eine Summe, die JPM im Konzert mit der Fed an nicht einmal einem Handelstag drucken kann. Und dabei sind die vielen Gewinne, die JPM unzweifelhaft durch die langjährigen Manipulationsspielchen im Silbermarkt machen konnte, nicht einmal gegengerechnet. Eine Kampagne „Crash JP Morgan“ à la Max Keiser ist daher einfach nur peinlich – auch wenn die Idee, zu physischer Auslieferung aufzurufen, unbedingt unterstützenswert ist. Sowohl die GATA als auch die DEG fordern seit Jahren dazu auf.


    => Weitere Details dann bitte im Heft nachlesen. Dort wird in einem sehr schönen Chart auch Deine 2. Frage beantwortet, ob JPM nicht die gewonnene Zeit nutzen wird, um seine Shortpositionen zu reduzieren. Kurzantwort: doch, JPM tut das. JPM HAT es sogar bereits sehr signifikant getan - und zwar schon seit JANUAR 2010 :huh: ! Die wussten lange Monate vor der Öffentlichkeit, dass Chilton Positionsobergrenzen zumindest ANKÜNDIGEN würde, was er im Oktober 2010 ja auch getan hat - wenn auch nur sehr löchrige und umgehbare. Und sie haben den Insidervorsprung genutzt und sehr hohe Kontraktmengen verlustminimierend zu damals noch etwa 18 $/oz glattgestellt!


    => Zur Umgehbarkeit der Grenzen hatte ich ja schon vor ein paar Tagen beblogt: http://www.goldseitenblog.com/…morgan-ist-mal-wieder-gle


    Beste Grüße, P.

    Ich muss hier auch für I plädieren.


    Goldhamster war mit seiner Info zur Verwässerung der Silberzehner in der Tat deutschlandweit der erste Informant. Er war -nach damals immerhin 3 oder 4 Tagen- der erste, der die Signifikanz der internen BuBa-Schreiben erkannt hat.


    Ich habe ja unter direktem Bezug auf den Hamster einen Blog geschrieben (noch einen Tag später). www.goldseitenblog.com/peter_b…ilber-10er-wird-2011-redu
    => Darauf kam eine Unmenge an Reaktionen: es haben durch den GSF-Hamstereintrag und durch den Blogmultiplikator viele Silberbugs die noch verfügbaren Sterling-Zehner rechtzeitig kaufen können.


    Zudem hat die ganze Mainstream-Journaille erst Tage später gemerkt, was da passiert und dann widerwillig berichtet. Dann aber immerhin noch wochenlang... Das GSF war hier eindeutig Info-Vorhut.


    PB

    Können wir uns aus der Abwärtsspirale nicht retten, werden in 2012 die 10er wahrscheinlich in 925er Alu mit 75 Teilen Magnesium geprägt. Ich sehe schon die Erklärung unseres geliebten BMF: "Die Umstellung von 625er Silber auf Sterlingaluminium bietet diverse Vorteile. Erstens kostete Aluminium vor einiger Zeit wesentlich mehr als Silber. Durch die Verwendung dieses edlen Materials wird sich die Attraktivität der Gedenkmünzen deutlich erhöhen. Zweitens wiegt Sterlingaluminium deutlich weniger als Sterlingsilber. Beim Beschaffen der Münzen wird weniger Kraft eingesetzt und weniger klimaschädliches CO2 ausgeatmet. Drittens läuft Sterlingaluminium nicht so unschön an wie Sterlingsilber. Dadurch werden diese Münzen noch viel länger wie frisch geprägt aussehen. Viertens wird eine Verbindung zur ehemaligen DDR hergestellt. Dort durften sich die Menschen tagtäglich an ihren Aluchips im Geldbeutel erfreuen." :wall:


    => Der ist gut, Einherjer! :D . Was heute noch wie Satire klingt, wird dann 2012/13 bei Silberpreisen von 30+ so ähnlich in der BMF-Meldung stehen! Natprlich nur, falls nicht eine der anderen genannten Optionen gezogen werden wird - bis hin zur Einstellung der Emissionen. Nimm Deinen Textvorschlag mal 2 Jahre auf Wiedervorlage...

    @ Pauli,
    das nenn ich nun mal eine perfekt eingetretene Aussage!
    Au man, musste ich jetzt lange für suchen im Forum, hatte das Datum etwas anders im Kopf, war vom 04.03.2010 :D
    Kam mir wieder in den Sinn bei Deinem Vergleich im Blog mit den Anlagemünzen!...
    Insofern wiederhole ich gerne meine Aussage aus dem März... kaufen, kaufen, kaufen...solange es in der heutigen Zehnerform noch möglich ist! Falsch machen kann man dabei rein gar nix!
    Wünsche ...einen goldigen Tag Tut


    => Ja , congrats, sehr treffend analysiert, Tut. Grüße, Pauli


    => Hi goldhamster: Ich muss hier in diesem meinem Lieblings-GSF-Endlos-Thread doch mal wieder antworten. Zunächst Danke an Dich für das Teilen Deiner Insiderinfo - auch wenn wir sie natürlich alle früher oder später erwartet hatten. Appreciated!


    => Aus Zeitgründen habe ich Dich gestern Nacht nicht lange um Erlaubnis gefragt - und Du hattest das Doc ja schon selbst öffentlich gemacht, so dass eigentlich eine Nachfrage auch nicht mehr nötig schien. Falls Du aber wert darauf legst, dann ändere ich die Quelle im Blog auch gerne auf "Goldhamster". Da die Leser aber doch nicht ALLE GSF-Leser sind, schien mir eine (ja sehr lobende!) Umschreibung Deiner Person hier angebrachter.


    => Und noch ein Wort zum verlinkten doc. Zunächst hatte ich genau auf Deinen Scan hier im GSF verlinkt. Aber den können nur registrierte und eingeloggte GSF-Leser lesen - die anderen bekommen eine Fehlermeldung. Darum nun der Link auf ein jpg des docs. Ging nicht anders.


    Beste Grüße, Peter B. / Pauli

    . Die Banken werden dadurch motiviert sein, nicht nur bestehende faule Kredite guenstig loszuwerden, sondern auch saemtliche noch gut laufenden Kredite bei kleinsten Risiken als faul zu deklarieren und dann ebenfalls abzuladen. Natuerlich gehen sie bei neuen Krediten unter solchen Bedingungen Null Risiko ein. Da wird es ganz sicher auf beiden Seiten (Kreditnehmer und Banken) genuegend gerissene Profiteure mit enstprechenden Verwerfungen im Immobilenmarkt geben.


    => So ist es, Tollar! Wie bei jedem Staatseingriff -und insbesondere bei Staatssubventionen- wird es auch hier genügend "Arbitrageure" und Profiteure geben, die das neue Gesetz gnadenlos auf Lücken und unbeabsichtigte Loopholes hin abklappern werden.
    => Ein anderes als das von Dir genannte Loophole wird auch eine andere der gestern verabschiedeten Regeln sein: So steht im TARP-Gesetz beispielsweise drin, dass auch Assets von eigentlich gar nicht zugriffsberechtigten Banken (zB Auslandsbanken) indirekt an den US-Staat verkauft werden dürfen (!). Was wird also passieren - Beispiel:
    - Die Bank of Timbuktu hat ein schönes Immokreditpaket auf den Büchern zu nominal 100m $, das aber dummerweise unverkäuflich wäre oder vielleicht noch für 5c/Nominal-$ über die Theke gehen würde. Man würde nun sooo gerne Hank andienen, von dem man zwar noch nicht genau weiß, zu welchem Preis er kaufen würde - aber mind 30 c/Nominal$ werden es bestimmt sein. Aber - dumm,dumm - die Bank of Timbuktu ist keine US-Bank und hat noch nicht einmal US-Aktivitäten, so dass sie Hank gemäß TARP-Gesetz nichts andienen kann... Aber man hat ja Freunde bzw. solche, die es gerade werden wollen:
    - Man bespricht sich kurz mit zB GS - und wird sich schnell über folgenden Deal einig: GS kauft der Bank of Timbuktu das Paket zu 15m$ ab, so dass die BoT immerhin statt 0 oder 5 c/$ dann über 15 c/Nominal$ bekommt. Ein gutes Geschäft.
    - Und GS: Nun - die bekommen nun WENIGSTENS von Hank 30m$. Vermutlich aber eher 70m$ oder mehr, denn man kennt sich ja gut, Hank war früher dort CEO und hat noch immer persönliche stakes über Minimum (offiziell) 700m $ in GS-Optionen drin. Also zahlt er doch gerne 70+m$, denn justiziabel ist ja -genau- NICHTS aus diesem Deal. Steht seit gestern genau so im Gesetz. Nur "Vorsatz" ist ausgeschlossen - aber würde Hank denn VORSÄTZLICH den US-Steuerbürger betrügen?? :wall:

    Weiß jemand, ob die heutige Absegnung des "Rettungsplanes" jetzt auch die Änderung der Bilanzierungsrichtlinien enthält, wie vorgesehen? Für jene, die davon noch nichts wissen: Banken soll(te) es ermöglicht werden, daß sie Posten in ihrer Bilanz nicht zum realen aktuellen Kurswert annehmen, sd. zu einem Wert in der Vergangenheit, als die Hypothekenpreise noch besser waren...


    => Habe gerade die Quelle (von gestern) nicht parat. Aber diese Aussetzung der Mark-to-market-Richtlinie ist in der Tat Bestandteil des neuen Rettungsplans. Die Folgen hatte ich schon vor 2 Tagen im BankRun-Thread kommentiert.

    Ich will ja nicht angeben, aber das mit den An- und Verkaufspreisen habe sogar ich sofort gecheckt. :P


    => War schon klar, Maximilian. Habe ja nur Dein Cookie-Stichwort aufgegriffen. ;) Diese "Erläuterung zum pa-Shop" war eher in Ri Halbtoter gerichtet. Aber der schweigt weiterhin. Vielleicht ist er noch im Schockzustand.
    Got Silver?

    Maximilian  teeri
    Und selbst wenn Du Deine Cookie-Funktion einschalten würdest, würdest Du folgendes finden:
    5000g-Barren = 1279EUR (netto)
    Umgerechnet auf die Unze bedeutet das etwa 11,11 $/oz - also exakt der aktuelle Spotpreis.


    Klingt gut, nicht? Ist aber dummerweise der ANKAUFSpreis von pa! Im pa-Shop ist das verwirrend dargestellt, denn da heißt es "Verkaufen". Das ist aus KUNDENsicht gemeint!


    Zu KAUFEN gibt es nur auf Anfrage. Und in der jüngeren Vergangenheit war der VERKAUFSpreis MIND. 25% höher als der Ankaufs- bzw. Spotpreis!


    Damit wiederhole ich meine Frage an den HAlbtoten, wo er seine Behauptung hernimmt, dass er irgendwo in D derzeit Retailmengen an Silber zu weniger als 20% über Spot herbekommt!

    So ist es, goldbubi. Deckt sich auch mit meinen Infos.


    Halbtoter: Gib bitte die Quelle zu Deiner Behauptung an, dass man in D als Privater oder auch als Händler zeitnah und zu Preisen von netto nicht über 20% über Spot :rolleyes: Silberbarren kaufen kann! Die Händler dementieren das ALLE!


    => Klar die Verluste bleiben erstmal in den Bilanzen. Sie werden aber nicht aufgedeckt, da eben NICHT mehr marked-to-market bilanziert wird und damit eben nicht nach dem kaufmännischen Niederstwertprinzip, falls die Marktwerte tiefer als die Buchwerte liegen, was sie derzeit tun! Und wenn sie nicht AUFGEDECKT werden, gibt es eben auch keinen Grund, auf die WAHREN Verkehrswerte ABZUSCHREIBEN! Und damit werden diese AfAs eben NICHT sofort gewinn (bzw. verlust)-wirksam.
    => Und DAS ist der ganze Überlebenstrick: Wenn man erst in 10 Jahren (oder nie) marktgerecht bepreisen muss, muss man 10 Jahren nicht abschreiben und somit 10 Jahre keine Verluste ausweisen.
    => VOR ALLEM aber muss man aktuell nicht abschreiben, denn die extrem hohen Verluste des toxic waste würden bei vielen Banken unweigerlich das EK aufzehren => Game over wg. Überschuldung!


    Und daher ist dieses Moratorium gegen Mark-to-market, das nun von den Republikanern ins Spiel gebracht wurde, zwar völlig ungeeignet, die realen Verluste zum Verschwinden zu bringen - aber wunderbar geeignet, die kurzfristige Todesdrohung von den Banken zu nehmen!!


    => nun auch auf mmnews bestätigt und ähnlich kommentiert: http://www.mmnews.de/index.php…r-eigenen-Kreditmull.html:

    Zitat

    USA: Banken bestimmen Wert für eigenen Kreditmüll
    "Wünsch dir was an Wallstreet": SEC schafft schöne neue Bilanzierungs-Welt in den USA. Banken dürfen den Wert für den Kreditmüll in ihren Büchern nun selbst bestimmen, auch wenn er unverkäuflich ist.
    Die Finanzkrise treibt immer fantastischere Blüten. Die SEC wird ab nächster Woche zulassen, dass die Banken bei der Bilanzierung nicht mehr Marktpreise für ihren Giftmüll ansetzen müssen, sondern den Wert dieser Posten selbst bestimmen können - innerhalb gewisser Regeln. Diese unglaubliche Neuerung lässt die SEC nun zu. Hintergrund: Sogenannte Fire Sale Preise, oder auch nur die aktuellen Marktpreise würden eventuell nicht den Wert der Assets wider spiegeln. Deshalb gelte nun eine Ausnahmeregelung, nach der das Mangement einer Bank den Preis für ihren unverkäuflichen Kreditmüll selber bestimmen könne. Nach welchen Regeln dies geschehen solle, ist derzeit unklar. Klar ist nur, dass das Bank-Management weitgehende Freiheiten hat in der Festsetzung dieser Werte. Diese sollten sich laut Angaben der SEC an jenen Gegebenheiten orientieren, die gelten würden, wenn es ein "normal" funktionierenden Markt dafür geben würde. Was allerdings "normaler Markt" bedeutet, wird nicht näher definiert.
    Im Klartext heisst das: Die Banken haben in Zukunft weitgehende Freiheiten in der Frage, welchen Wert sie für ihren Kreditmüll preisen. Dies ist ein absolutes Novum in der "freien Marktwirtschaft", in der Banken normalerweise sehr strengen Bilanzierungsrichtlinien unterworfen sind.