Beiträge von Pauli

    Zitat

    Original von tapirus in verschiedenen Börsenbriefen, wie auch diverse Internetforen wird gemunkelt, dass die Regeln zur Abgeltungssteuer wahrscheinlich vorgezogen werden und schon in einigen Tagen oder Wochen in Kraft treten könnten.


    Hi tapirus,


    Ich weiß nicht, welche Börsenbriefe Du so liest und in welchen Foren Du Dich sonst noch so rumtreibst (fremdposten ist hier übrigens verpönt - außer es ist das silberinfo-Forum oder parsimony oder andere gleichepolte ;) ).


    Aber Folgendes ist rel. wahrscheinlich: Per Anfang Nov (man munkelt den 8.11.) wird evtl. das (Dach)fondsprivileg gekippt, das im aktuellen Referentenentwurf noch drin ist. Nicht rückwirkend - aber möglicherweise für alle Einzahlungen und Neugründungen von Fonds ab dem 9.11. . Einzelaktien dürften da noch nicht betroffen sein - für die gilt die Abgeltungssteuer wie geplant ab 1.1.09. Andere Gerüchte wären mir noch nicht zu Ohren gekommen.


    Für die Fondsindustrie (auch für die in LUX, die sich schon schön auf 1.1.09 eingestellt hatte) ist das ein harter Schlag. Sie kämpfen noch gegen diese Entwicklung - aber der Staat ist ja gierig. Im Nov wissen wir mehr.


    HAndlungsbedarf besteht eigentlich nur für die Leute, die mehr als ca. 5m EUR anzulegen haben und die einen eigenen Fonds in LUX gründen wollten. Da wird es nun knapp. Die anderen hätten sich so wegen Gebühren dieses Modells eh´ nicht wehren können. Interessant sind noch einige noch offene Details zu den Publikumsfonds (Stichwort "fiktive Gewinnbesteuerung am Jahresende") - aber auch hier kann man als Privatanleger derzeit wenig tun außer abwarten.


    Dieser Thread ist aber wichtig. Ab Nov nach der Bekanntgabe des endgültigen Gesetzes sollten wir hier weiterdiskutieren. Dann liest die Steinbrück-Behörde zwar weiterhin mit. Aber sie kann dann nicht mehr viel ändern bzw. keine Gesetzeslücken mehr stopfen.


    Mal sehen auch, welche Teile des Gesetzes (mit Sicherheit) beim BVG landen... :rolleyes:

    8oDer US-Kapitalzu(ab)fluss ist im September ins Minus gelaufen!!

    [ Zahlen gestern veröffentlicht: http://www.treas.gov/press/releases/hp611.htm ]

    Die NettokapitalABflüsse lagen in diesem Monat bei -69,3 Mrd $ !

    Man sollte das nicht gleich aufs Jahr extrapolieren. Aber bis Mitte 2007 lagen die Monatswerte jahrelang meist relativ stabil bei etwa PLUS 70 Mrd $.

    Nur noch die Notenpresse wird bei einer Fortsetzung dieser Entwicklung das US-Handelsbilanzdefizit finanzieren können. Falls die Kapitalabflüsse auf dem nun erreichten Niveau verbleiben sollten, werden die USA täglich etwa 2,3 Mrd $ drucken und ins Ausland verschiffen müssen.


    Das wären übrigens -nebenbei bemerkt- in Gold (zu 750 $/oz) gut 100 Tonnen pro Tag oder 36.500 Tonnen p.a. oder auch etwa 15 Weltjahresproduktionen p.a. ... !! 8o 8o

    Alternativ können die Amerikaner natürlich auch die Treasury-Zinsen auf 10% verdoppeln oder auch den Dollar auf ein wettbewerbsfähiges Niveau von vielleicht 1:1 (?) zum Yuan abwerten und/oder Waren um 2,3 Mrd $ pro Tag weniger konsumieren oder auch 80 Tage lang ihr noch verbleibendes offizielles Staatsgold verschiffen.

    Got GoldSilver?!

    Zitat

    Original von Woodrow Wilson
    so langsam mehren sich die Berichte in den Zeitungen zu Gold / Edelmetallen.... teilt ihr diesen Eindruck?


    Ja, allmählich schon: Hier z.B. ein ggü. Gold erstaunlich positiver und fehlerfreier Artikel im Mainstream (WiWo von heute)

    Besonders positiv ist es, dass in dem Artikel zwei Dinge hervorgehoben werden:
    a) die Bedeutung negativer Realzinsen für Gold, die wir angesichts der WAHREN / unmanipulierten Inflationsdaten derzeit erreicht haben
    b) die Tatsache, dass selbst große Verkäufe von Notenbanken den Preis anders als in der Vergangenheit nicht mehr weit drücken konnten.


    Morgen kommt was in der SZ - mal sehen, wie da der Tenor wird.

    Zitat

    Original von Pechvogel
    Achtung es gibt Silber zu viel! http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=5540


    O Mann - wieder so ein Banker-Wichtigtuer.


    Er vergleicht die Silberoutputs von Silber in 1994 (!) mit denen von heute. Da ergeben sich für ZWEI Länder (Peru und China) Steigerungsraten von 90%-120%. Wie hoch war nochmals die Geldmengensteigerung seit 1994? :rolleyes: Das ist alles "sunk" - sprich längst eingepreist.


    Und weltweit steigt die Silberförderung um 500t jährlich. Welche News! Das wären relativ gesehen (immerhin :rolleyes: ) gut 2%.


    Wa heißt das finanziell? Um 500t Zusatznachfrage vom Markt zu nehmen, müssen die weltweiten Investoren beim aktuellen Niveau noch nicht einmal 300m $ aufwenden. Das entlockt selbst einem Einzelnen der vielen (und immer zahlreicher werdenden) Milliardäre nicht einmal ein lockeres Lächeln. Von den Feds und Pensionsfonds der Welt und den chinesisch-arabisch-russischen Notenbanken mal ganz zu schweigen... :rolleyes: :rolleyes: [Oder auch zu Schweigen von Silverchiller ;) ].


    Selbst die LBBW kann offenbar nicht mehr rechnen bzw. sauber einordnen.


    Got Silver?

    Zitat

    Original von elsilbero Heute dagegen steigt die Geldmenge mit Jahresraten von 13% und darüber, in einer solchen Konstellation hat es noch nie einen Crash gegeben, schreibt die Finanzwoche.!


    Man kann das mit gewissem Recht aber auch anders sehen: OBWOHL die Drogeninjektion derzeit mit 13% p.a. unglaubliche Dosen ins System pumpt, haben wir in den meisten Assetklassen mittlerweile keinen Boom mehr. Mit anderen Worten: WENN die Systemmächtigen (Fed et al) diese Injektionen auch nur leicht herunterfahren (auf vielleicht 8% p.a., was immer noch reichlich wäre), bekämen wir mittlerweile bereits den Crash an den Aktienmärkten à la 1929. [Nicht unbedingt in der REALwirtschaft / in den für die Menschen wichtigen Warenkörben, dort herrscht in jedem Fall weiterhin Inflation].


    Von einem absoluten HERUNTERschleusen der Geldmengen braucht man heute gar nicht mehr zu reden [übrigens wurde das auch 1930ff gar nicht gemacht - siehe unten Beitrag von Hightekki]! Das steht völlig außer Diskussion, weil es eine Depression bedeuten würde mit Hungertoten in USA und Europa! Wir sind in einer viel kritischeren Situation als 1929.


    Natürlich kann man auf dem Standpunkt stehen "die Notenbanken und die sie steuernden Politiker MÜSSEN und WERDEN vor diesem Hintergrund eben mit 8%, 13% oder auch 25% Geldmengensteigerung gegenhalten". Vermutlich wird es unter allerlei Vola und medialen (militärisch-terroristischen?!) Ablenkungsmanövern auch so kommen, weil das System und seine PolitikerBanker ja einen starken Selbsterhaltungstrieb haben.


    GANZ sicher ist es aber nicht, ob diese Operation "uferlose Geldmengenerweiterung" nochmals gelingen wird. Dagegen IST es völlig sicher, dass sie nicht EWIG, dh nicht weitere 2-3x gelingen wird. Wenn die Menschen dann zwangsläufig Hyperinflation wittern würden, träte sie nämlich "self-fulfilling" auch schnell ein. Vertrauen ist das einzige, was fiat money "deckt". Und in einer hyperinflationären Situation sinkt das Vertrauen ins Geld und damit der Geldwert immer schneller. Graphisch dargestellt ist der Vertrauensgrad die Umkehr-Funktion der Inflationsraten.


    Die Fed hat sowohl Deflation als auch Hyperinflation in der Hand. Sie kann und wird so lange wie irgend möglich inflationieren. Aber wenn die Stagflationswirtschaft und/oder das Vertrauen der Menschen und/oder die Chinesen/Russen/Araber nicht mehr mitspielen, wird sie zu "unkonventionellen" Maßnahmen greifen. Und das sind dann diesesmal nicht nur alles monetarisierende Offenmarktgeschäfte des Staates mit sich selbst ("helicopter money" - heute in Form der Monetarisierung wertloser Assets bereits ansatzweise praktiziert), sondern potenziell sehr unschöne Dinge, die hier ja in anderen Threads besprochen werden...

    Ja - steht nun auch hier . Alle 3000 sind heil raus.


    Goldanstieg wegen Minenausfalls: So "rational" ist Börse eben. Allerdings denke ich, dass auch die als relativ streng empfundenen Zinsankündigungen der EZB und der damit zu erwartende Druck auf den Dollar den gestrigen plötzlichen Goldpreisanstieg ausgelöst haben. HAR selbst ist übrigens trotz steigenden Goldpreises und trotz des halbwegs glücklichen Ausgangs dieses Unglücks weiter gefallen. Aber auch das ist wegen der 6 Wochen Minenausfall rational.


    Wenigstens können wir hier mal wieder einen Thread positiv und ohne größere Kontroversen abschließen.

    Hast ja weitgehend recht. SEHR recht hast Du damit:


    Zitat

    Original von Milly Wenn man auf Dollarverfall setzt, sollte man am besten Minen in den USA haben! :D


    Das ist zZt eine gute Strategie, wenn man die richtige Minengesellschaft findet. Habe derzeit auch eine im Auge. Verrate den Namen aber erst, wenn ich ausreichend eingekauft habe. Wann glaubst Du, ist in den kommenden 0-6 Wochen der Goldpreis am Tiefpunkt bzw. auf welchem Niveau = Einkaufsniveau?


    [Will hier nicht noch weiter vom Thema des Threads abweichen - danach kommen wir gerne wieder zu den Minenarbeitern, die meines Wissens jetzt gerade evakuiert werden. Noch sind es 2000 da unten - aber HAR bekommt sie wohl alle heil raus...].

    naja Milly,


    Das ist arg generisch gesprochen. Die Cashkosten und Gesamtkosten bei Minen haben eine enorme Spannbreite, dh einige sind hochprofitabel, andere müssten bei heutigen Preisen eigentlich zumachen.


    Eine Silvercorp (kanadisches Unternehmen mit Silberförderung als Nebenprodukt in China) hat zB Unzenförderkosten nahe Null oder sogar darunter (!!) wegen der bereits profitablen Hauptförderung von Basismetall.


    In Südafrika sieht es zwar derzeit nicht so gut aus - der HEBEL ist allerdings dramatisch hoch bei fast allen Minen, wenn folgende Entwicklungen eintreten:
    a) endlich freie Preisfindung am Goldmarkt / Ende der Manipulation :rolleyes:
    b) fallender Randpreis - Entwicklung hat begonnen
    c) keine Massenstreiks und keine weiter explodierenden Energiekosten


    Beim ersten massiven Goldanstieg 1974 sind die Minen 1973/74 mit hohem Hebel vorausgelaufen. Ähnlich 1979. Leider funktioniert dieser Hebel auch umgekehrt bei fallendem Goldpreis. Der Hebel ist aber in jedem Fall gewaltig, weil Analysten eben GEWINNE sehen wollen:


    Eine Mine, die bei Gesamtkosten pro Unze von zB $650 und einem Goldpreis von $730 eine Gewinnmarge von etwa 12% (730/650 -1) hat, hat bei einem Goldpreisanstieg von zB $730 auf $850 (=16%) einen Gewinnanstieg von 150% (200/80-1) ! Das ist fast ein Zehnfach-Hebel!


    Gebe aber zu: Das Risiko liegt darin, dass die Minen vor dem Eintreten der Goldexplosion von den Öl- und Personal- und Umweltkosten aufgefressen werden. Die Minen, die allerdings die Jahre 1996-2003 überlebt haben, sind betriebswirtschaftlich stark und krisengestählt.


    Be patient.

    Ja das stimmt. Zudem kämpfen die Minen, die ja sehr öl- und energieintensiv bohren müssen, bereits jetzt mit den explodierenden Energiekosten. Ist bei jedem Conference Call der Analysten mit den Minenvorständen ein großes Thema.


    Die Schmerzgrenze der Minen bzgl. des Absatzpreises von Gold geht kontinuierlich nach oben und sichert den Goldpreis daher auch von dieser Seite nach unten ab.


    [Aber sidenote: Zwischen etwa 1996 und 2003 lagen die Weltmarktpreise für Gold und Silber wegen der elenden Manipulation schon einmal jahrelang unter den Kosten der Minen. Viele wurden daraufhin temporär oder sogar endgültig stillgelegt; Exploration fand praktisch nicht mehr statt. Nur die ganz großen und kapitalkräftigen Minen haben das damals durchgehalten. Dieser Zustand kann theoretisch jahrelang anhalten - auch wenn ich nicht glaube, dass das derzeit noch einmal möglich ist.]

    ... nur zur Ergänzung: In SA sind mittlerweile in mehr als 4 km (!!) Tiefe erreicht. Es herrschen dort Sauna-Temperaturen von bis zu 60 Grad.


    Noch immer ist SA das mit Abstand größte Fördergebiet. Alleine daran sieht man, dass die Goldförderung trotz hoher Explorationsanstrengungen dort und auch weltweit insgesamt nicht mehr zu steigern ist.


    Peak Gold ist bereits erreicht. In SA sinken bereits die Fördermengen seit 2 Jahren (um mehr als 5% p.a.) - und weltweit war das Peak 2005 mit 2600 Tonnen ggü. heute noch gut 2400 Tonnen p.a. .


    Peak Gold ist kurzfristig nicht so dramatisch wie Peak Oil, weil Gold realwirtschaftlich kaum jemand braucht und es gehortet werden kann. Bei Öl geht das so gut wie nicht und es wird ja auch restlos verbraucht, weshalb die gesellschaftlichen Auswirkungen ungleich dramatischer sind.


    Dennoch wird Gold AUCH wegen der Förderkosten im Preis steigen müssen. Gebe aber zu bedenken, dass derzeit noch eine Gewinnmarge bei den meisten großen Minen drin ist, dh sowohl die Cashkosten/oz als auch die Gesamtkosten/oz (inkl. Abschreibungen, Transport und Raffinierung) liegen noch ein kleines Stück unter dem Weltmarktpreis von $730. Die Kosten bilden aber einen guten Boden gegen weitere verzweifelte Manipulationsversuche.

    Danke fürs Einstellen, heron.


    Allerdings bleibt bei Szabos elend langem und pseudo-intellektuellem Geschwurbel auch diesmal nur ein Ziel erkennbar: DIESEN Satz unterzubringen:


    Zitat

    I would be willing to consider the possibility that perhaps 1.5 billion ounces of investment-grade silver might be out there (including COMEX and ETF stockpiles).


    Weder die Comex noch die ETFs haben zusammen auch nur annähernd soviel physisches Silber herumliegen! Diese Zahl ist so absurd, dass sie m.E. mindestens um den Faktor 5 8o 8o zu hoch liegt!


    Szabo ist wieder auf der Mission, der Welt zu beweisen, dass es reichlich Silber (noch dazu "investment grade") gibt. Gerade mit diesem Zusatz "investment grade" disqualifiziert er sich völlig, denn alle Händler bestätigen derzeit, dass es zwar möglicherweise noch genug Silber zur Bedienung der explodierenden Nachfrage von Investorenseite gebe - dieses aber vielfach in Granulatform oder in anderen Formen und Reinheiten vorliege, was die langen Lieferzeiten erkläre.


    1,5 Mrd Unzen investment grade Silber (= mehr als 2 Weltjahresminenfördermengen!!) ist einfach nur lächerlich. Das hatte die Welt zuletzt in den frühen Neunzigern. Seitdem hatten wir mindestens 15 Jahre Silberdefizit im Primärmarkt (Minenoutput abzgl. industrieller Verbrauch).


    Got Silver?

    Zitat

    Original von Mehlwurm Solange man sowas liest, sind wir noch weit von einer Blase entfernt. Im Übrigen konnte mir noch keiner erklären, warum der "Glaube an Gold" irrationaler sein soll als der "Glaube an das Papiergeldsystem".


    Genau das habe ich mir beim Lesen auch gedacht, Mehlwurm!


    Erst wenn so geschichts- und ahnungslose ideologische Schreiberlinge eine Konfrontation mit der Goldpreis-Realität in der Krise bekommen haben und entsprechend was anderes (oder nichts mehr) schreiben, sind wir oben.


    Den Artikel unbedingt aufheben zur Wiedervorlage, wenn es soweit ist.

    Derzeit sehen es die Herren CEOs und die Politiker noch anders.


    Vermutlich hast Du recht in dem Sinne, dass die Realität ab einem bestimmten Punkt SO weit weg von der in den Bilanzen berichteten RealitätsFIKTION entfernt sein wird, dass NICHTS mehr geglaubt wird [siehe DDR im Spätsommer 1989] und jeder Bailout-Versuch der Regierung, der Zentralbanken etc. vergebens sein wird und es zu einem wirklich umfassenden, sehr schnell ablaufenden Crash (flächendeckende Bankruns) kommen wird. DAS ist dann -wie Du sagst- wirklich gefährlich für das Gesamtsystem auch jenseits der Finanzwelt.


    Aber vermutlich ist das Fragezeichen kein Banken-CEO ;) - und so müssen wir auf den Einzug der Wahrheit und Weisheit in den Vorstandsetagen noch warten.

    Zitat

    Original von Fragezeichen
    Ackermann: "Wir korrigieren jetzt die Werte all dieser Kreditversprechungen über die nächsten neun Monate"


    Dann dürfte auch bei der Jahresbilanz noch nicht alles auf dem Tisch sein, es sei denn, er würde ankündigen, in welchen Tranchen die Abschreibungen in den 3 Quartalen erfolgen werden.


    Ja - so wird es wohl sein. Es wird ganz allmählich und notfalls eben erst im Laufe von 2008 ergebniswirksam abgeschrieben, was die Aktionäre des eigenen Instituts eben gerade so noch akzeptieren können. Die mögen nämlich massive Abweichungen von den Gewinnprognosen gar nicht - und am Aktienkurs hängen Vorstandsboni und millionenschwere Vergütungen über Optionsprogramme für Vorstand, Aufsichtsrat und häufig auch für mitbestimmende Betriebsräte, die so korrumpierbar werden.


    Wenn es wegen HGB- oder international verpflichtender Bilanzierungsvorschriften gar nicht anders geht, wird notfalls aber auch mal schneller abgeschrieben. In jedem Fall wird dann aber darauf geachtet, dass das eigene Institut wenn irgendwie möglich nicht als "notleidend" bzw. "krisengefährdet" wahrgenommen wird. Sonst droht das Northern Rock Syndrom - und da verbiegt man vorher lieber ein paar Bilanzen.


    Und im Worst Case "Großbank droht Schieflage" werden konsertiert Notenbank, Regierung und/oder kollektiv die anderen Banken einspringen: Die Notenbanken mit Sonderkreditlinien, die Regierung mit Sondergesetzen und die anderen Banken mit schnellen Fusionsgesprächen (siehe Sachsen LB, IKB, Northern Rock, West LB, usw.).


    Die Fiktion "dem System kann nichts passieren" muss in jedem Fall aufrecht erhalten werden.


    Wie sagen die Kölner Jecken immer: "Et hät noch immer jot jegange". Und fast immer hatten sie in Deutschland ja recht - in den letzten 100 Jahren immer - bis auf 1914ff, 1923, 1929ff, 1939ff. :rolleyes:


    Das Problem ist, dass sich an die wirklich existenziellen Krisen heute bewusst nur noch die mindestens 65-Jährigen erinnern und davon erzählen können. Geschichtsbewusstsein hilft zwar - aber es ist nicht so eindrücklich wie persönliche Erfahrung. Und nein - ich plädiere nicht für eine "lehrreiche" Wiederholung solcher Krisen. Aber wer die Geschichte ignoriert, ist dazu verdammt sie zu wiederholen.


    Got goldsilver?

    Gute Infos. Danke @Fragezeichen.


    Sehr relevant ist vor allem die Anmerkung, dass die Marktpreise am Ende dieser Woche (=Quartalsende) für den Abschreibungsbedarf und damit für den Ergebnisausweis sehr entscheidend sind. Daraus kann man zweierlei folgern:


    a) Es besteht zumindest aus Sicht der wirklich schlecht dastehenden Banken, wo es letztlich um die Frage Sein oder Nichtsein (bzw. Eigenständigkeit oder Zwangsfusion) und damit auch um die Karrieren, Gehälter und die Zukunft der Vorstände geht, ein ganz massiver Anreiz zumindest bis Ende der Woche die Kurse irgendwie hochzumanipulieren. In diesem Zusammenhang ist wohl auch Ackermanns kürzlich geäußerte Bemerkung zu verstehen, man solle doch in DIESE Q3-Bilanzen schon viel AfA reinpacken und ehrlich und konservativ und transparent bilanzieren. Die DB wäre vermutlich [Achtung: VERMUTUNG, das kann man diskutieren!] keine existenziell gefährdete Bank - sondern eher eine GEWINNERIN der möglichen Zwangskonsolidierungen.


    b) Vermutlich werden Joe aber nicht alle Kollegen bei dieser Aufforderung folgen. Damit werden wir wohl bis zu den Jahresbilanzen 2007 der Banken (veröffentlicht ab ca. 2-2008 ) warten müssen, bis wir ehrliches Reporting finden werden. Denn per Ultimo 31.12. sind die Rechnungslegungsregeln strikter als für die Quartalsbilanzen.


    Das wiederum bedeutet aber, dass sich auch die Banken UNTEREINANDER bis etwa März 2008 nicht trauen werden; damit bleibt die Liquikrise latent bestehen und wir werden die Zentralbanken noch monatelang mit niedrigen Zinsen und mit hohen Liquispritzen intervenieren sehen.


    Got Goldsilver?

    Fazit: Bis heute wurden Mrd von Dollars, die für ein Investment in den physischen Silbermarkt vorgesehen waren, potenziell / real und sehr erfolgreich abgelenkt in die bunte Welt des Papiersilbers! Mit allen preisdrückenden Konsequenzen!


    Ende dieses Teils! Und nun erübrigen sich vielleicht ( :rolleyes: ) weitere Diskussionen über die Szabos und sonstige SLV-Apologeten. Als TRADING-Vehikel mag der SLV ja sogar taugen. Da kann man dann aber gleich anderes Papiersilber (Zertifikate, Futures etc.) handeln.


    Diese Postings bezogen sich übrigens explizit nicht auf ALLE EM-ETFs. Dazu ggf. später mehr.


    Over and out, Pauli

    Der Gipfel: Auszug aus dem Treuhänder-Vertrag (2006)
    „Reversal of entries: We [=der Treuhänder] at all times reserve the right to reverse any provisional or erroneous entries to the [silver] Account“ with effect back-valued to the date upon which the final or correct entry (or no entry) should have been made.“=>


    - Unfassbar! „Provisional entries“ (ohne Definition) dürfen praktisch beliebig und nachträglich und jederzeit geändert werden!
    - … z.B. könnten Ausleihegeschäfte so –z.B. vor einem Audit mit 10 Tagen Vorankündigung – nachträglich ungeschehen gemacht werden!


    => Physische Leihegeschäfte über derzeit 135m Unzen wären theoretisch auf diesem Wege möglich, legal und nicht nachweisbar! Natürlich nur, wenn der SLV überhaupt signifikante physische Mengen an Silber hielte, was aber ja denkbar ist.

    Weitere Ungereimtheiten auch im SLV-Prospekt und im Treuhänder-Vertrag (2006)
    - Fehlende Definition von „unallocated“ silver. Es wird zwar suggeriert, die klare Definition der LBMA sei anwendbar, aber juristisch einklagbar ist das nicht.
    - Eigengeschäfte des SLV-Treuhänders sind möglich. Damit auch Short-Geschäfte auf den SLV. Bei „naked short“-Geschäften können so mehr Anteile in Umlauf kommen als es Silber im Trust gibt.
    - Der Treuhänder muss für den SLV nicht nur physisches Silber halten, sondern auch (unspezifizierte) „other services“ leisten.
    - Der Treuhänder darf „bullion“ (physisches Silber) durch „other bullion“ (ohne Definition) ersetzen.
    - Der Treuhänder muss die Existenz des physischen Silbers nur mit 10 (!) Tagen Vorlauf beweisen; ein Betreten der Lagerräume und ein Audit der Bestände wird selbst in diesem Fall nur gegen Kostenerstattung durch den SLV zugelassen.
    - Leihegschäfte mit physischem Material des SLV durch den Treuhänder werden so einfach durchführbar.


    => WARUM all das – wenn doch nur Silberbarren physisch getrennt eingelagert werden und einfach nur liegen bleiben sollen ???

    Auszug 6 aus dem „10-K“ statement für die SEC vom 26. März 2007
    „If the process of creation and redemption of Baskets [= 500.000 Unzen] of iShares encounters any unanticipated difficulties or is materially resricted due to any illiquidity in the market for physical silver“ […] „If this is the case, the liquidity of the iShares may decline and the price of the iShares may fluctuate independently of the price of silver and may fall .“
    =>
    - Wie sollte je „illiquidity“ beim ETF entstehen, wenn der 100% physisches Silber bereits gekauft hat? Illiquidität (=physischer Lieferengpass) am Gesamtmarkt (Spot oder Future) sollte für den ETF keine Thema und kein explizit zu nennendes Risiko sein!
    - Warum also dieser Satz im 10-K?
    - „price of the iShare may fluctuate independently of the price of silver“?! …
    - … „and may fall“?? Also unter den entsprechenden Silberpreis am Spot-Markt!


    => Kennzeichen des Papiersilbermarkts (Zertifikate!). Genau das will der Anleger alles nicht haben! Gerade nicht in einer Engpass-Situation, denn da wird es interessant für den Anleger und die physische Ware kann existenziell notwendig sein!



    Auszug 7 aus dem „10-K“ statement für die SEC vom 26. März 2007
    „Neither the sponsor [Barclays] nor the trustee has experience with a trust the only assets of which are expected to be silver.“


    => „expected to be“??


    => Warum kann Barclays nicht einfach schreiben: „…all assets are silver bullion“?!


    Off-topic: Die Gold&Silber Einkaufsgemeinschaften in D hatten bei Einführung auch keine Erfahrung damit, physisches
    Silber einzukaufen, zu lagern und zu verbriefen. Aber die Initiatoren haben trotzdem nicht in die EG-Verträge diesen Risikohinweis aufgenommen, obwohl sie sicher nicht die Erfahrung und rechtlichen Ressourcen einer Barclays haben!