AREVA will Uramin schlucken
Franzosen bieten umgerechnet 5,80 Euro – bleiben Sie investiert!
nun ist es also raus: Der Atomkonzern AREVA will Uramin schlucken. Über ein Bar-Angebot in Höhe von 7,75 US-$ pro Uramin-Aktie, das sind umgerechnet derzeit etwas 5,80 Euro, wollen die Franzosen ihren derzeitigen Anteil von gut 5 % auf mindestens 75 % aufstocken.
Die Gesamtbewertung von Uramin erreicht damit etwa 2,5 Mrd. US-$.
Ich möchte hier gar nicht lange drum herum reden, was ich von diesem Angebot halte:
Es ist ein Witz – zudem ein schlechter.
Aus meiner Sicht ist Uramin bereits heute, einschließlich aller notwendigen Sicherheitsabschläge in der Bewertung, mindestens 50 % unterbewertet. Auf Sicht von etwa zwei Jahren, unter der Voraussetzung, dass die Uranvorkommen wie geplant entwickelt worden sind, dürfte der Kurs sogar dreifach so hoch notieren wie aktuell.
Uramin-Kurs springt in Toronto am Freitag deutlich über den angedachten Übernahmepreis
Offenbar sehen das auch die Börsenprofis so, denn bei einem riesigen Umsatzvolumen von knapp 30 Mio. Aktien sprang der Kurs in Toronto sofort üppig über die von AREVA angedachte Kursmarke.
Es bleibt zu hoffen, dass die verschiedenen institutionellen Anlegern den Kurs auch weiterhin oberhalb dieser Marke halten werden, damit AREVA möglichst wenige Uraminaktien angedient bekommt. Es wäre wahrlich nicht das erste Mal in den vergangenen Monaten, dass AREVA mit einer zu knauserigen Offerte am Ende leer ausgeht. Neben der missglückten Übernahme beim Windspezialisten und Musterdepotwert Repower, scheiterten die Franzosen vor einigen Monaten mit dem Vorhaben den australischen Uran-Junioren Summit Resources aufzukaufen.
Bevor es so richtig zur Sache ging, trat damals Konkurrent Paladin an die Summit-Aktionäre heran und breitete denen ein Angebot aus, das sie nicht ablehnen konnten. Wenn man so will, besitzt AREVA bereits eine Gewisse Tradition, bei Übernahmeofferten zu kurz zu springen, bzw. durch permanent zu geringe Preisvorstellungen Konkurrenten auf den Plan zu rufen, die dann das Geschäft machen. Wenn es dieses Mal wieder so ablaufen würde, hätte ich nichts dagegen…
Fazit:
Die erste Reaktion der Börsianer war eindeutig:
Das AREVA-Angebot ist zu knapp bemessen. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob sich Konkurrenten zeigen, die dieses Angebot übertreffen oder aber, ob große Fonds massiv einsteigen und so verhindern, dass AREVA auf die benötigten 75 % kommt.
Die Franzosen halten Ihr Angebot in jedem Fall für die kommenden 35 Tage aufrecht. Angesichts dieser Ausgangslage kann ich Ihnen guten Gewissens raten, vorerst Ihre Uramin-Aktien zu halten und auf gar keinen Fall zu verkaufen. Ich gehe davon aus, dass es in jedem Fall eine Nachbesserung gibt – entweder durch einen neuen Bieter oder durch weitergehende Angebote AREVAs.