Hier,
das Letzte aus meinem Blog. Ich mußte diese Woche einfach noch mal von hinten bis vorne aufarbeiten, um das ganz durchzusteigen. Aber simple Frage: war der Kursanstieg am Dienstag/Mittwoch in Folge des FED-Announcements nicht der größte Schwindel aller Zeiten? Wünsche fröhliche Lektüre. PS: suche noch immer sinnvollen karitativen Einsatz für die Werbeeinnahmen des Blogs. Bitte unter der Rubrik "Umfrage" um zahlreiche Vorschläge! Danke
Don’t Panic! - But if you Panic, Panic first!
von weissgarnix
Gottchen, wer hätte gedacht, dass ich auf meine alten Tage noch einmal paranoid werde. Aber ich glaube, es ist in der Tat Zeit für ein paar grundlegende Fragen, auf die in Zeiten wie diesen jeder die passenden Antworten für sich finden sollte. Was passiert mit meinem Geld? Sind meine Sparverträge, Lebensversicherungen, Aktienportfeuilles, Bundesschatzbriefe, etc. noch sicher? Soll ich Bargeld abheben und unters Kissen legen, oder kann man darauf vertrauen, dass die Banken, notfalls mithilfe der Zentralbanken und der Politik, die Krise meistern und mein Geld bei ihnen gut aufgehoben ist?
Ich wünschte, ich könnte hier klare Antworten geben. Aber ich kann es leider nicht. Das einzige, was ich weiss ist, dass wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten systematisch belogen wurden, soweit es sich um den Zustand des Bankenapparats und einzelner Banken darin, als auch um die Verlautbarungen der Zentralbanken selbst handelt.
So tönten z.B. der Vorstandsvorsitzende von Bear Stearns, Alan Schwartz, und sein Vorgänger und jetzige Aufsichtsrat Alan Greenberg noch am Montag dieser Woche recht selbstbewußt: “Bear Stearns’s balance sheet, liquidity and capital remain strong,” Chief Executive Officer Alan Schwartz said in the company’s statement. Alan “Ace”‘ Greenberg, the former Bear Stearns chief executive officer and current board member, told CNBC that the liquidity rumors were totally ridiculous.” Was ich mal sinngemäß wie folgt übersetzen darf: “Bear Stearn’s Bilanz, Liquidität und Eigenkapital sind nach wie vor solide”, sagte Vorstandsvorsitzender Alan Schwartz in einer Mitteilung des Unternehmens. Alan “Ace” (= “das Ass”!) Greenberg, sein Vorgänger und nunmehrige Aufsichtsrat von Bear Stearns , sagte zudem CNBC, dass Gerüchte über Liquiditätsprobleme völlig lächerlich wären.”
Völlig lächerlich, aha. Sagt Alan, das “Ass” … na, dann …
Wie klang aber nun derselbe Vorstandsvorsitzende am Freitag, unmittelbar nachdem wegen seiner Bank die größte und teuerste finanzielle Rettungsaktion aller Zeiten für ein einzelnes Unternehmen angelaufen war (von Ace, dem “Ass”, ist nichts weiter überliefert, vermutlich zog er es vor, sich zu verkriechen und besser zu schweigen): “The company can make no assurance that any strategic alternatives to fund itself in the long term will be successfully completed.” Zu deutsch: “Das Unternehmen kann leider nicht mit Sicherheit sagen, ob stratgische Alternativen zur langfristigen Finanzierung erfolgreich genutzt werden können.” - Na, das klingt doch aber schon ganz anders, oder Alan? Ace, du Ass, wie steht’s mit Dir? Noch immer alles “völlig lächerlich”? [Weiterlesen->]
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