Beiträge von weissgarnix

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    Game Over mit 3-maliger Ansage


    Ein Mann, den ich sehr respektiere, der mich seit meinen frühesten Uni-Tagen faszinierte und den ich für fachlich kompetenter halte, als vieles was da mainstream-ökonomisch kreucht und fleucht, hat soeben zum dritten mal binnen weniger Monate einen Forumsbeitrag mit dem Titel “Game over!” verfaßt. Und so, wie ich ihn kenne, macht er das weder aus Jux und Tollerei, noch aus jener Art von persönlichem “Crash”-Spleen heraus, wie ihn diverse andere “Gurus” gerne kultivieren.


    Der Mann heisst Paul C. Martin, Insidern besser bekannt unter seinem nom de plume “dottore” im “Gelben Forum”.Wenn einer wie er sich 3x hintereinander zu Wort meldet, mit einer quasi-Endzeitbotschaft, dann sollte man diese nicht ungehört vorbeiziehen lassen, sondern sich ein wenig damit befassen. Zumal, wenn es sich um jemanden handelt, der nicht gerade eben erst auf den “Deflations“-Zeitgeist-Zug aufgesprungen, sondern der seinen grundsätzlichen Aussagen seit über 20 Jahren treu geblieben ist. [Weiterlesen ->]



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    ... Mehr Frauen in die Politik!


    Eines muss man den Amis lassen: in Sachen Frauen, die in der Politik das Sagen haben, sind sie uns mehr als eine Nasenlänge voraus. Mit schöner Regelmäßigkeit treten diese Damen hinter den Vorhängen der Macht hervor, checken kurz Eyeliner und Lipgloss im Make-up Spiegelchen, und schlagen dann zu: blitzschnell, punktgenau, effektiv. Ihren männlichen Gegenspielern bleibt meist nur betretenes Schweigen und geordneter Rückzug. Ich bin der Meinung, als Staatsbürger wie auch als Mann, solche Frauen wollen wir auch in der deutschen Politik sehen, je mehr, umso besser.


    Was meinen Sie? - Ob hier von Hilary Clinton oder Nancy Pelosi die Rede ist? - Quatsch! Ich schrieb eingangs doch wohl klipp und klar was von Frauen, die „wirklich was bewegen”, nicht wahr? Oder steht da was von frustrierten Präsidentengattinnen mit narzistisch-exaltierten Karriereambitionen oder den üblichen Quotenladies aus New Hampshire, die an strategischen Positionen platziert werden, von wo sie zwar für ausreichend politisch-korrekte PR sorgen, aber im Zweifel nichts wichtiges kaputtmachen können? Nein, ich rede von ganzen anderen Kalibern, denen mit echtem Einfluss!


    Zum Beispiel diese Dame hier, eine gewisse „Kristen”. [Blockierte Grafik: http://www.weissgarnix.de/word…loads/2008/03/kristen.jpg]Das ist eine Power-Frau! Wir wissen von ihr so gut wie nichtsKristen, dennoch hat sie es binnen kürzester Zeit geschafft, eine der aufstrebendsten Polit-Karrieren der jüngeren Geschichte (und en passant wohl auch eine langjährige eheliche Beziehung, die zuvor noch heftigst unter dem Label „Power Couples” durch die Hochglanzmagazine stolzierte) abrupt zu beenden. Ohne großes Herumreden, ohne viel Tamtam, keine Pressekonferenzen, kein Auftritt bei Larry King … nichts dergleichen. Ein einziger Anruf, ein bis zwei Stunden in der gediegenen Suite eines 5-Sternehotels, und PENG: „Client No.9, you’re toast!” Was ist effektive Politik? - Das ist effektive Politik! Und da fragt man sich doch: wozu Parteimitgliedschaft, wozu große Reden schwingen und in lächerlichen Wahlkampfmobilen durch die Gegend tingeln, wenn man Körbchengröße D80 hat? [Weiterlesen ->]




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    StaMoKap-Joe singt den Credit Blues


    verfasst von weissgarnix , 18.03.2008, 13:34


    Wenn man glaubt, diese Krise ist an Skurillitäten nicht mehr zu toppen, dann wird man derzeit täglich eines Besseren belehrt. Nachdem sich mit Paulson, Bernanke und den üblichen Verdächtigen aus mainstream-Ökonomie und Politik bereits ein mehr als gesundes Maß an Protagonisten an der Stützung der einstürzenden Kreditpyramide verhoben haben, kommen die neuesten Zwischentöne aus einer Ecke, die interventionistischen Vorlieben normalerweise gänzlich unverdächtig ist.


    Deutsche Bank Boss Josef “Joe” Ackermann höchstselbst, der Gott-sei-bei-uns der deutschen Bankenszene, den selbst ein geifernder Leo Kirch und ein ambitionierter Staatsanwalt in Sachen Mannesmann nicht das Fürchten lehren konnten, vor dem sich am Horizont abzeichnenden Kredit-Tsunami geht auch er lieber in Deckung. Wo? - Natürlich dort, wo sich alle plötzlich so wohl fühlen, die gestern noch laut “Liberalisierung!” gerufen haben: unter dem wohlig-warmen Rockzipfel von Mama “Öffentliche Hand” und hinter den breiten Schultern vom starken Papa “Staat”. Auf einer seiner vielen Reisen durch die Welt hat man Joe wohl mal irgendwann eine weiße Fahne ins Gepäck gesteckt, so für alle Fälle, und mit dieser wedelte er heute ziemlich kräftig. [Weiterlesen->]



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    Bye, bye, Abby Joseph Cohen!


    Ach, Finanzkrisen können so grausam sein. Fressen sich nicht nur gierig durch Marktkapitalisierungen und Aktienkursgewinne, wie im Kinderbuch meiner zweijährigen Tochter die “kleine Raupe Nimmersatt” durch Blätter, Obst und Kuchen. Fegen nicht nur Hedgefonds und Finanzinstrumente vom Antlitz des Planeten und lassen die eine oder andere Investmentbank buchstäblich übers Wochenende implodieren. Nein, in ihrem unstillbaren Blutdurst fordern sie auch im “zivilen” Bereich Opfer, da, wo die Börsenwelt noch “bullish” ist, der S&P500 Ende 2008 bei 1700 steht, und eine liebenswürdige Tante den Kinderlein Kursmärchen erzählt, damit diese friedlich einschlafen können, auf dass der Nikkei über Nacht 500 Punkte zulegt und die Dow Futures am nächsten Morgen dick im grünen Bereich sind.


    Eine derartige Märchenerzählerin tritt nun von der Bühne ab, wie uns heute vom bösen Wolf, ääh Goldman Sachs, ihrem Arbeitgeber, via Newsticker kundgetan wurde. Ihr Name: Abby Joseph Cohen. Beruf: Grande dame des US Permabullenlagers, Hohepriesterin des “Dow Jones 15.000"-Kults und, wie bereits oben erwähnt, bis dato Chef-Märchenerzählerin der US Investmentbank Goldman Sachs.[Weiterlesen ->]



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    JP Morgan (ver)schluckt (sich an) Bear Stearns(?)


    von weissgarnix


    Die Financial Times meldete heute morgen exakt 0:29, dass die US Bank JP Morgan die schwerstens angeschlagene Bear Stearns übernehmen würde. Für einen Preis von $2 pro Aktie, was vermutlich an der Wallstreet gleichbedeutend mit “Gesichtswahrung” ist, da der Laden nicht für den symbolischen Dollar abgegeben werden mußte. JP Morgan muß zudem kein Cash auf den Tisch legen, der Kaufpreis wird zur gänze in eigenen Aktien geleistet.


    Für die Aktionäre von Bear Stearns ist das ein herber Schlag, denn am Freitag schloß die Aktie noch bei rund $30. Über’s Wochenende mal schnell über 90% des eingesetzten Vermögens zu verlieren, ist sicherlich kein freudiges Ereignis. Andererseits: hätte Bear Stearns bis Montag früh keinen Investor präsentiert, wäre sie so oder so pleite und die Aktionäre ihr Geld los gewesen. Denn Standard & Poor’s senkte das Rating für den angeschlagenen Broker ende letzter Woche auf BBB, sprich einen läppischen Grad über “Junk”, was in der Bankenwelt bedeutet: keiner gibt dir mehr auch nur eine Scheibe Brot, geschweige denn sein Geld. Die 2 Dollar pro Aktie sind also gewissermaßen die “Konkursquote”, fraglich, ob Bear Stearns’ Aktionäre andernfalls mehr gesehen hätten. [Weiterlesen ->]




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    Hier,


    das Letzte aus meinem Blog. Ich mußte diese Woche einfach noch mal von hinten bis vorne aufarbeiten, um das ganz durchzusteigen. Aber simple Frage: war der Kursanstieg am Dienstag/Mittwoch in Folge des FED-Announcements nicht der größte Schwindel aller Zeiten? Wünsche fröhliche Lektüre. PS: suche noch immer sinnvollen karitativen Einsatz für die Werbeeinnahmen des Blogs. Bitte unter der Rubrik "Umfrage" um zahlreiche Vorschläge! Danke



    Don’t Panic! - But if you Panic, Panic first!

    von weissgarnix


    Gottchen, wer hätte gedacht, dass ich auf meine alten Tage noch einmal paranoid werde. Aber ich glaube, es ist in der Tat Zeit für ein paar grundlegende Fragen, auf die in Zeiten wie diesen jeder die passenden Antworten für sich finden sollte. Was passiert mit meinem Geld? Sind meine Sparverträge, Lebensversicherungen, Aktienportfeuilles, Bundesschatzbriefe, etc. noch sicher? Soll ich Bargeld abheben und unters Kissen legen, oder kann man darauf vertrauen, dass die Banken, notfalls mithilfe der Zentralbanken und der Politik, die Krise meistern und mein Geld bei ihnen gut aufgehoben ist?


    Ich wünschte, ich könnte hier klare Antworten geben. Aber ich kann es leider nicht. Das einzige, was ich weiss ist, dass wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten systematisch belogen wurden, soweit es sich um den Zustand des Bankenapparats und einzelner Banken darin, als auch um die Verlautbarungen der Zentralbanken selbst handelt.


    So tönten z.B. der Vorstandsvorsitzende von Bear Stearns, Alan Schwartz, und sein Vorgänger und jetzige Aufsichtsrat Alan Greenberg noch am Montag dieser Woche recht selbstbewußt: “Bear Stearns’s balance sheet, liquidity and capital remain strong,” Chief Executive Officer Alan Schwartz said in the company’s statement. Alan “Ace”‘ Greenberg, the former Bear Stearns chief executive officer and current board member, told CNBC that the liquidity rumors were totally ridiculous.” Was ich mal sinngemäß wie folgt übersetzen darf: “Bear Stearn’s Bilanz, Liquidität und Eigenkapital sind nach wie vor solide”, sagte Vorstandsvorsitzender Alan Schwartz in einer Mitteilung des Unternehmens. Alan “Ace” (= “das Ass”!) Greenberg, sein Vorgänger und nunmehrige Aufsichtsrat von Bear Stearns , sagte zudem CNBC, dass Gerüchte über Liquiditätsprobleme völlig lächerlich wären.”


    Völlig lächerlich, aha. Sagt Alan, das “Ass” … na, dann …


    Wie klang aber nun derselbe Vorstandsvorsitzende am Freitag, unmittelbar nachdem wegen seiner Bank die größte und teuerste finanzielle Rettungsaktion aller Zeiten für ein einzelnes Unternehmen angelaufen war (von Ace, dem “Ass”, ist nichts weiter überliefert, vermutlich zog er es vor, sich zu verkriechen und besser zu schweigen): “The company can make no assurance that any strategic alternatives to fund itself in the long term will be successfully completed.” Zu deutsch: “Das Unternehmen kann leider nicht mit Sicherheit sagen, ob stratgische Alternativen zur langfristigen Finanzierung erfolgreich genutzt werden können.” - Na, das klingt doch aber schon ganz anders, oder Alan? Ace, du Ass, wie steht’s mit Dir? Noch immer alles “völlig lächerlich”? [Weiterlesen->]




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    Original von Golden Earring
    Mit den beiden Möglichkeiten, hast du natürlich den gesamten Bereich der Inflationsmöglichkeiten abgedeckt und ein Irren ist nicht mehr möglich! :D Deine Ehrlichkeit ehrt dich!


    Doch, weil alles dazwischen schliesse ich aus. Ich sehe nur eines von beiden Extremen ...

    Zitat

    Original von Silberneuling
    Was würdet Ihr nun empfehlen? Mommentan gibt es ja die Finanzkriese und ich bin mir nicht sicher ob die DB pleite geht?


    Wenn auf dem Sparbuch keine Riesenbeträge stehen (also zB. 10.000), dann kannst du es drauf ankommen lassen und weitereinzahlen. In derartigen Größenordnungen bist du, egal was passiert, immer Top-Kandidat für einen Bail-out.


    Beträge über 20.000 würde ich hingegen jedenfalls abheben, die ersetzt dir nach aktueller Rechtslage keiner. Die "Kündigungssperre" betrifft meines Wissens nur den Zinsvorteil aus der Bindung, d.h. die verzinsen dir das Sparbuch dann nur noch zu den üblichen Konditionen für täglich fällige Gelder. Das ist aber völlig egal, weil nach Inflation erzielst du so oder so keine Rendite mit Sparbüchern.


    Daher kannst du, wenn du dann besser schläfst, auch gleich kündigen und alles abheben. Ich würde mir, in diesen Größenordnungen, die eine Hälfte in Goldmünzen und die andere in Banknoten irgendwo aufbewahren, wo es sicher ist (Bankschliessfach, etc).

    Zitat

    Original von Golden Earring
    ich weiss nicht, ob du bei den amerikanischen Regierungsstatistikern angestellt bist oder von den Inflationszahlen von einem anderen Planeten berichtest, aber deine Aussagen in dieser Beziehung klingen wie reiner Hohn.


    Nein, bin ich nicht. Ist aber auch völlig egal, weil wenn du aufmerksam mitgelesen hast und ein wenig selber kombinierst, wird dir folgendes klar sein:


    1) entweder wir haben demnächst Inflationsraten, angesichts derer die aktuellen Preissteigerungen als Lehrbuchbeispiele für "Preisstabilität" herhalten dürfen


    oder


    2) wir fahren demnächst so dermaßen in den Keller, dass es völlig egal ist, ob die gemessene Inflation nun 2,8 oder 3,6 und die "gefühlte" bei 10 oder 20 Prozent liegt.


    Entweder so oder so wird es sich abspielen, und ich kann dir aktuell zugegebenermaßen nicht sagen, in welche Richtung es gehen wird. Dass ich aber bei dem, was ich schreibe, nicht nur Nonsense verzapfe, sollte spätestens seit dem Bear Stearns Drama heute akzeptiert sein ...

    Zitat

    Original von GOLD_Baron
    weissgarnix, schade das du meine Frage überlesen hast. Hätte mich ausnahmsweise mal interessiert.


    Sorry, hatte ich in der Tat überlesen. Ich habe mir die Eurostat-Zahlen von heute vorhin mal genauer angesehen. "Galoppierende Inflation" vermag ich zwar nicht zu erkennen, aber eine ganz klare Verschiebung der Preise hin zu den "basics" und weg von den "höheren Konsumgütern". Das Bildung und Erziehung so dramatisch zugelegt haben, hängt mM nach punktuell an den Studiengebühren, das kann uns also eher kaltlassen. Wie du schon richtig zitiert hast (und wie ich es übrigens seit Jahr und Tag schreibe), die Treiber sind die "sticky goods", also Energie, Wohnen und Öl. Rechne die mal raus, dann bleibt kaum noch was an Inflation übrig. Die Gefahr, die ich für den Euroraum damit sehe, ist die, dass die Leute ihr Geld nur noch für derlei Dinge ausgeben (können), und alles andere daher einbricht. Falls sich das nicht unmittelbar in der Beschäftigung bzw. der Arbeitslosenstatistik niederschlägt, hätten wir wohl Stagflation. Falls doch Auswirkungen auf Output und Beschäftigung auftreten, dann folgen wir den Amis schnurstracks in die Deflation. Die sich drüben übrigens schon ankündigt, denn deren Infladaten (kamen auch heute) waren überrraschenderweise NULL, sowohl in der globalen als auch der Core-Rate. Erwartet worden waren 0,3% Anstieg.

    Hi,
    unser allseits bekannter Staatsfetischist Peter Bofinger meint, die EZB sollte endlich intervenieren und kräftig Dollares kaufen, um den Kurs gegenüber dem Euro nicht zusehr abschmieren zu lassen ...


    Hier aus meinem Blog, was ich davon halte:


    Dumm ... Dümmer ... Bofinger!


    “Was wir gerade an den Devisenmärkten erleben, ist ein ungeordneter Prozess. Wenn man jetzt nichts macht, besteht die Gefahr, dass die Dollar-Abwertung noch unkontrollierter wird und wir neben der Finanzkrise eine Dollar-Krise bekommen”, sagte Peter Bofinger, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung, der FTD.


    In Krisenzeiten wie diesen schlägt zweifellos immer die Stunde der Interventionisten und Staatsfetischisten. Die Märkte sind „außer Kontrolle”, überall herrscht Chaos, die Privaten kriegen das einfach nicht mehr gebacken, irgendwie müssen doch jetzt die Regierungen oder die Zentralbanken eingreifen, und wieder „Ordnung ins Chaos” bringen, nicht wahr? [Weiterlesen ->]



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    Zitat

    Original von Tengu1
    Bravo, Sherlock. Das ist die plausibleste Analyse die ich bisher dazu gelesen habe.


    Lob freut das Kinderherz, danke daher.


    Ich bin übrigens nach der gestrigen Carlyle Pleite umsomehr überzeugt, dass es genau das war, was die FED bezweckte, und alles, was in den Zeitungen dazu steht, wohlmeinender Nonsense ist.


    Eine ebenso spannende Frage, die ich dazu gestern im "Gelben" aufgeworfen habe, ist die: hat die FED nicht damit indirekt Carlyle gekillt? - Denn wohin können sich denn Carlyle's Kreditgeber (= dieselben, wie die Primary Dealers), nunmehr mit den von Carlyle als Kreditsicherherheiten übernommenen Agency und Mortgage backed-Papieren wenden, noch dazu zu Vorzugskonditionen? - Na? Genau ...


    Warum also mit Carlyle über die Terms streiten und weiterhin das volle Risiko tragen, wenn man mit Hilfe von Onkel Ben deutlich profitabler "tabula rasa" machen kann?

    Zitat

    Original von Golden Earring
    "Was bedeutet das nun für Investoren, die Treasuries short und Fannie/Freddie long sind? Exakt: massive Verluste."


    Weissgarnix,
    welcher Schwachkopf würde bei den Treasuries short gehen? Wo die FED bereits seit dem letzten Herbst mit Pauken und Trompeten ankündigt, die Zinsen senken zu wollen und zu müssen? Und die Probleme der Fannies und Freddies war sogar Laien ersichtlich. Da noch long gehen zu wollen, übersteigt sogar die übliche selbszerstörerische Tendenz dieser Gaukler.
    Deine Erklärungsversuche klingen irgendwie konstruiert.


    Hast du dir die verlinkte Statistik der FED New York nicht angesehen? Dort stehen die Zahlen schwarz auf weiss: 93Mrd short in T-Bonds, 200Mrd long in Agency debt und mortgage-backed-Papieren ... das Papier habe ich mir ja nicht zusammengereimt, um meinen Punkt rüberzubringen, dass kannst du dir bei der FED NY auf deren www-site selber angucken.


    Warum das so ist? - Keine Ahnung. Ich halte es für genau so crazy wie du. Aber die Zahlen scheinen zu stimmen. Die TSLF ist also nichts anderes, als die Abwehr eines ganz massiven Short-Squeeze ...

    Hi,


    ich habe in den letzten paar Stunden einiges zu diesem Spontan-Move der FED gelesen und komme zu folgendem Schluß, den ich gerade auf meinem Blog veröffentlicht habe:


    Was die FED mit der TSLF tatsächlich bezweckt
    Am Dienstag kündigte die FED bekanntlich eine neue Fazilität an, die mit 200Mrd. Dollar dotierte „Term Securities Lending Facility“(TSLF). Das ganze wurde zur “Entspannung des Kreditmarktes” verkauft, die Investoren atmeten auf, die Aktienkurse schossen in die Höhe, und am nächsten Tag konnte man in praktisch allen Wirtschaftsgazetten die Schlagzeile lesen: “FED flutet die Märkte”. Das, so scheint es mittlerweile, ist aber keineswegs, was die FED mit dieser zusätzlichen Fazilität beabsichtigt. Stattdessen handelt es sich wohl ausschließlich um eine Unterstützung für einige wenige Top-Banken, mit denen die FED direkt zusammenarbeitet, die sogenannten „Primary Dealers“. [Weiterlesen ->]


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    Hi,


    die Verstorbenen soll man bekanntlich ehren, daher - obwohl ich heute eigentlich was anderes schreiben wollte - folgender Nachruf in meinem Blog:


    † Carlyle Capital Corporation, *19.08.2006- †12.03.2008 RIP

    „Unsere Mission ist es, die führende globale Private Equity Firma zu sein, indem wir die Expertise von Carlyle’s Investmentprofis dafür nutzen, außerordentlich hohe Renditen in einer Reihe von Investmentalternativen zu erzielen, gleichzeitig aber auch unseren guten Namen und den unserer Investoren zu bewahren.”


    In diesen Lettern prangt das Leitmotiv der Carlyle Group (übersetzt aus dem Englischen von mir) auf ihrer Website. Und während das bis vor ein paar Tagen noch edel und gut klang, verkommen derartige Statements in Zeiten wie diesen schneller zur Lachnummer, als man „Leveraged Portfolio of Agency Debt” überhaupt aussprechen kann.[Weiterlesen->]



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    Original von Noob
    Wenn ich einen Kredit über sagen wir mal 100.000 € fürs Häuschen über 10 Jahre mit 5% mit der Bank vereinbart habe und bisher ohne Ausnahmen meine Raten gezahlt habe, was passiert dann mit den Raten, wenn es zur Hyperinflation kommt? Sind die weiterhin noch in der selben Höhe zu entrichten oder werden sie durch irgendein Kleingedrucktes angepasst?
    Noob


    Im Regelfall sind die weiterhin lediglich im vereinbarten Nominale fällig. Es mag Hypotheken mit Preisindizierung geben, aber eher im gewerblichen Immobilienbereich, für Häuslebauer ist das höchst unüblich.

    Zitat

    Original von Zweifler0815
    Man hat schlicht und einfach keine Verfügungsgewalt mehr über das Gold...
    Wahrscheinlich ist es schon mehrfach verliehen und taucht in den Reserven der russischen oder chinesischen Zentralbank auf.
    Keine Unze werden die Amis rausrücken...
    Wahrscheinlich dürfte eine Offenlegung der tatsächlichen Besitzverhältnisse zu größeren Marktverwerfungen führen


    Hi,


    das mag so sein, aber ich halte es für eher unwahrscheinlich. Dass das Gold in den Tresoren unter den Strassen von Manhattan liegt, hat handfeste historische Ursachen, d.h. erklärt sich aus dem Kalten Krieg. Auf die Frage, warum sie es danach nie zurückgeholt haben, drängt sich mir die Gegenfrage auf: "Wozu?"


    Die Buba ist übrigens selbstredend sowohl Eigentümer als auch Besitzer des Goldes, genauso wie jemand, der seinen Schmuck oder seine Kruegerrands in einem Schliessfach bei der Bank liegen hat nach wie vor Besitzer wie auch Eigentümer ist. Die Verfügungsgewalt wird dadurch ja nicht eingeschränkt, der Wille zum Besitz auch nicht. Die Bank bzw. die Verwalter der Goldtresore, in denen das Buba-Gold schlummert agieren hier rechtlich gesehen lediglich als "Verwahrer" aber keineswegs als "Besitzer". In dem Ausmaß, wie die BuBa das Gold verliehen hat, ist sie natürlich nicht mehr Besitzer, aber 1) wird das kaum die Gesamtmenge betreffen und 2) kann sie diesen Zustand ja ratzfatz wieder ändern, wenn die Situation es verlangt.


    Ich wäre persönlich übrigens sehr dafür, dass sie es verkauft bzw. das alle Zentralbanken der Welt es verkaufen. Aus der simplen Überlegung heraus, dass es dann zukünftigen Regierungen deutlich schwerer fallen würde, den Goldbesitz zu verbieten. Theoretisch bestünde zwar nach wie vor die Möglichkeit dazu, aber wegen der dann breiten Streuung des Goldbesitzes weltweit in Privathand, hätte die Maßnahme kaum Relevanz und würde daher vermutlich erst gar nicht ergriffen.

    Hi,


    da Bernanke und Co. gestern schon mal Mefo-technisch in Vorleistung gingen, bin ich ziemlich überzeugt davon, dass die nächsten "Notmaßnahmen" das Problem bei der "Wurzel" packen werden ... nein, nicht bei der verantwortungslosen Vergabe von Schrott-Krediten selbst, sondern bei deren Bewertung in den Bankbilanzen ...


    Wen's interessiert, in meinem Blog habe ich dazu folgende recht ausführliche Analyse geschrieben:



    "Aufmerksamen Lesern der Wirtschaftspresse werden die neuerdings zahlreicher ertönenden Stimmen aufgefallen sein, die das Subprime-Debakel am Bilanzierungsprinzip des „fair value” festmachen wollen. Danach sind bekanntlich finanzielle Vermögenswerte wie z.B. die mit den markanten Kürzeln CDO, CMO, ARM, ARB, NINJA, etc., bezeichneten, von denen man erst durch die aktuelle Krise lernte, dass es sie überhaupt gibt, in den Bankbilanzen mit dem „fairen Wert” anzusetzen, der sich entweder aus Börsen- und Marktpreisen ergibt, oder andernfalls aus Finanzmodellen abgeleitet wird. Und genau an diesen beiden letzten Punkten setzt die Kritik an, die, wie ich meine, darauf hinauslaufen wird, dass die „fair value”-Bewertung im Zuge einer der nächsten „Notmaßnahmen” zur Bewältigung der Kreditkrise ganz oder zumindest in entscheidenden Teilen außer Kraft gesetzt wird. [Weiterlesen ->]"



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