Beiträge von weissgarnix

    Hi,


    eine Diplomarbeit zu den Österreichern nur gegen Bezahlung verfügbar zu machen, halte ich für falsch. Außer du präsentierst revolutionäre neue Erkenntnisse, etwa zur grundsätzlich positiven Netto-Grenzproduktivität der Kapitalgüter, an der bekanntlich schon Böhm-Bawerk gescheitert ist (und die ganzen Neoklassiker vor und nach ihm sowieso). Zumal zu den Österreichern irrsinnig viel Stoff im Netz frei zugänglich ist.


    Eine Diplomarbeit hat - nimm es bitte nicht persönlich - keinen großen akademischen Wert. Daher würde ich sie frei propagieren, um möglichst viel konstruktive Kritik dazu einzuholen, und eventuell darauf aufbauend eine Dissertation oder später ein Buch schreiben.


    Inhaltlich halte ich die Krisentheorie der Österreicher übrigens für nicht zutreffend. Minsky's prozyklische Entwicklung erklärt die meisten Krisen viel besser, zumal diejenigen seit 1970, die mit hoher Volatilität der internationalen Finanzflüsse einhergingen. Minsky war Postkeynesianer, OK, und mit denen habe ich normalerweise noch weniger am Hut, als mit den Neoklassikern. Aber seine Krisentheorie ist sehr gut.


    Mises lieferte zwar die beste Beschreibung des Kapitalismus an sich, und Hayek legte oft und gerne den Finger in die neoklassische Wunde. Aber in Sachen Geld-, Zinsen-, und Krisentheorie lagen sie leider alle falsch. Weil sie im Grunde auch in der Tauschtheorie der Neoklassik hängengeblieben sind.

    Misanthrop,


    danke fürs Reinkopieren, aber der Grund, warum ich nur per Links auf Blog-Einträge verweise ist der: wenn du mit vollem Namen und Adresse Artikel ins Web stellst, dann gibt es ratzfatz schlaue Anwälte, die dir höflich aber bestimmt mitteilen, dass du gewisse Inhalte ändern oder löschen mußt, andernfalls muchos $$$ an Kosten/Zivilstrafen drohen. Ist mir zwar bis heute noch nicht passiert, aber falls das mal der Fall ist, dann möchte ich möglichst in der Lage sein, den Beitrag zentral von einer Stelle aus per ein paar Klicks zu modifzieren. Das kann ich aber nicht, wenn ich ihn 1:1 in ein halbes Dutzend Foren einstelle.


    Ich kann zwar niemand daran hindern, die Beiträge aus dem Blog zu kopieren, aber ich hoffe, es ist nun jederman klar, worum es mir geht, wenn ich nur dorthin verlinke.

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    Freispruch für Greenspan!


    Alan Greenspan lässt uns per morgiger Financial Times (vorab hier ) wissen, dass ihn die ständige Kritik von allen Seiten, wonach die FED und vor allem er selbst Schuld an den Kreditexzessen der letzten 10 Jahre trüge, und damit für die geplatzte Internet- als auch Housing-Bubble verantwortlich sei, ziemlich auf den Keks geht.


    Er wehrt sich mit dem Argument, dass ein Zusammenhang zwischen monetärer Politik und den Bubbles statistisch sehr fragwürdig sei. Zudem sagt er, auch in anderen Ländern mit gänzlich anderer Zentralbankpolitik hätte es starke Anstiege bei den Immobilienpreisen gegeben, ohne dass man gegen die dortigen Verantwortlichen ähnliche Vorwürfe vernehmen würde. Seiner Meinung nach wäre die Hauspreis-Bubble primär durch sinkende Realzinsen verursacht gewesen, welche wiederum durch weltweit hohe Sparquoten (”Savings Glut”) bedingt waren. Und außerdem wären Vorkommnisse wie “Subprime” auf Fehler in der Banken- und Investmentindustrie zurückzuführen, aber nicht auf die Zentralbank.


    Nun ist es bekanntlich sehr populär, über Greenspan zu lästern. Aber mal ernsthaft: ich glaube der Mann hat recht! Die Story vom “Savings glut” kaufe ich zwar weder ihm noch seinem Nachfolger Bernanke ab, der bekanntlich dasselbe Mantra kolportiert. Aber die FED scheint mir an den Bubbles selbst relativ unschuldig und, wenn überhaupt, nur mittelbar verantwortlich. Und zwar aus folgenden Gründen: [Weiterlesen -> ]


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    Bail-out für Hillary!
    von weissgarnix, 2. April 2008


    Eine schuldengeplagte Nation verdient einen schuldengeplagten Präsidenten. Von dieser Warte aus betrachtet, wäre Hillary Clinton die Idealbesetzung für das höchste politische Amt der USA, denn ihre Performance in Sachen Schulden und Zahlungsrückstände schlägt die von McCain um Längen.


    [Blockierte Grafik: http://www.weissgarnix.de/wordpress/wp-content/uploads/2008/04/hillary.jpg]
    Ob der Bernanke wohl auch noch ein paar Dollars für mich über hat? Foto: AP


    Und von Barack Obama wollen wir hier erst gar nicht sprechen, denn er entpuppt sich als kredittechnischer Warmduscher, der für den Vorsitz der “Credit Nation” mangels eigener praktischer Erfahrung gänzlich unqualifiziert ist. Hillary hingegen stellt unter Beweis, dass sie selbständig und ohne fremde Hilfe in der Lage ist, gigantische Schuldenberge aufzutürmen, und dass sie dabei auch ihren Mann und möglicherweise Vorgänger als Präsident alt aussehen läßt, indem sie klotzt, wo er bekanntermaßen nur kleckerte …[Weiterlesen-> ]



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    Zitat

    Original von Pauli
    [=> Etwas verspätet noch eine Antwort dazu, die ich allerdings nur ohne eigenen Kommentar / Meinung weitergebe. Der Autor ist ein durchaus des Bilanzlesens mächtiger und auch erfolgreicher Aktienfondsmanager:


    => Hat der recht? Meinungen von Bilanzexperten?


    Pauli,


    natürlich hat der "recht"! Nichts anderes behauptete ich ja in der Analyse auch, dass die Deutsche ihre Verluste im Handelsergebnis (in meinem Beitrag der Absatz vorher, selbigs ist um 60% bzw. über 4Mrd niedriger als 2006) durch diesen "glücklichen" Ertrag bei den Schulden netten und damit ihren Gewinn konstant bzw. leicht höher halten konnte, während Goldman, Citi & Co. alle massiv eingebrochen sind. Hätte die DB auf diesen lucky punch verzichten müssen, wäre ihr Gewinn um diese 3,5Mrd niedriger gewesen.

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    Mein oller Citi-Banker Bill, der will nicht so, wie Ben es will!


    Ben Bernanke und seine politischen Freunde aus FED und US Treasury Department können einem wirklich leid tun. Da verausgaben sie sich bis zum letzten, leisten gar übermenschliches, um die Zinsen für die amerikanischen Klethis und Plethis nach unten und letztere damit zum shoppen zu kriegen, retten en passant diverse Großbanken und Brokerhäuser vor dem sicheren Untergang … und wie dankt man es ihnen ? GAR NICHT!


    Was machen zum Beispiel die US Banken, denen man gerade massiv Hilfe angedeihen hat lassen, angesichts deutlich niedrigerer Zinsen in Sachen neue Hypothekendarlehen? Na? Bieten sie die etwa günstiger an als vorher, wie man angesichts des entsprechenden Dauer-Bruhahas auf der anderen Seite des Teiches vermuten sollte? Mitnichten! [Weiterlesen->]



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    Welcome to the Junk World!



    Die Krise erreicht einen weiteren Höhepunkt: FT Alphaville, der realtime Nachrichten-Dienst der FT, berichtet über den ersten Downgrade eines Monoline-Insurers auf “non-investment-grade”, landläufig auch als “Junk” bezeichnet.


    SCA heisst das betreffende Unternehmen, dessen Namen man sich aber kaum merken wird müssen, weil es damit in Kürze ohnehin von der Bildfläche verschwunden sein wird. Die Ratingagentur Fitch bewertete SCA, bzw. dessen operative Tochter XLCA, nach vormals “A” nunmehr nur noch mit “BB”, und begründete diesen Schritt mit einer “Neueinschätzung von SCA’s Kapitalstärke als auch der substanziellen Erosion des SCA Geschäftsmodells sowie seiner Wettbewerbssituation” (deutsch von mir). [Weiterlesen ->]



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    Deutsche Bank Geschäftsbericht 2007


    Die Deutsche Bank veröffentlichte heute ihren Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2007. Sehen wir uns den doch mal ein wenig genauer an (ich sage es aber gleich vorweg: der Gag kommt ganz zum Schluß, daher also unbedingt bis zum Ende lesen):


    Ein schneller Blick auf eine Übersicht der wichtigsten Konzernzahlen gegenüber Vorjahr sagt mir: “sieht ja tatsächlich ganz passabel aus”. Erste böse Vorahnungen dann beim Blick in die Konzern G&V: die Position “Zinsen und ähnliche Erträge” liegt brutto um fast 10 Mrd höher als im Vorjahr, netto um immerhin noch rund 1,8Mrd bzw. 24%(!). Wie kann das sein, frage ich mich? Ein Klick auf die entsprechende Randziffer des online-Anhangs und wir wissen bescheid: der Zuwachs resultiert samt und sonders aus Erträgen, die mit zum “fair-value” bewerteten Vermögens- bzw. Schuldenpositionen in Verbindung stehen. So legte die Vermögensseite um fast 7Mrd von 39 auf 46Mrd zu, die Verbindlichkeiten hingegen nur um 1,4Mrd von 22,6 auf 24Mrd. Saldiert ergibt sich somit aus diesem Posten ein isolierter Gewinnzuwachs von 5,6Mrd Euro, sprich das dreifache(!) dessen, was als Zuwachs an Zinserträgen (obige 1,8Mrd) in Summe erwirtschaftet wurde! Entsprechend steigen die “Zinserträge” in Summe denn auch um knapp 17%, die Zinsaufwendungen aber nur um rund 15%, letztere vor allem durch einen überproportionalen Anstieg der gewährten Zinsen auf vergleichsweise “altmodische” Sicht- und Termineinlagen von rund 24%. [Weiterlesen ->]



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    Leistung aus Leidenschaft(lichen Bilanzierungskünsten)


    Die Deutsche Bank veröffentlichte heute ihren Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2007. Sehen wir uns den doch mal ein wenig genauer an (ich sage es aber gleich vorweg: der Gag kommt ganz zum Schluß, daher also unbedingt bis zum Ende lesen):


    Ein schneller Blick auf eine Übersicht der wichtigsten Konzernzahlen gegenüber Vorjahr sagt mir: “sieht ja tatsächlich ganz passabel aus”. Erste böse Vorahnungen dann beim Blick in die Konzern G&V: die Position “Zinsen und ähnliche Erträge” liegt brutto um fast 10 Mrd höher als im Vorjahr, netto um immerhin noch rund 1,8Mrd bzw. 24%(!). Wie kann das sein, frage ich mich? Ein Klick auf die entsprechende Randziffer des online-Anhangs und wir wissen bescheid: der Zuwachs resultiert samt und sonders aus Erträgen, die mit zum “fair-value” bewerteten Vermögens- bzw. Schuldenpositionen in Verbindung stehen. So legte die Vermögensseite um fast 7Mrd von 39 auf 46Mrd zu, die Verbindlichkeiten hingegen nur um 1,4Mrd von 22,6 auf 24Mrd. Saldiert ergibt sich somit aus diesem Posten ein isolierter Gewinnzuwachs von 5,6Mrd Euro, sprich das dreifache(!) dessen, was als Zuwachs an Zinserträgen (obige 1,8Mrd) in Summe erwirtschaftet wurde! Entsprechend steigen die “Zinserträge” in Summe denn auch um knapp 17%, die Zinsaufwendungen aber nur um rund 15%, letztere vor allem durch einen überproportionalen Anstieg der gewährten Zinsen auf vergleichsweise “altmodische” Sicht- und Termineinlagen von rund 24%. [Weiterlesen ->



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    Case-Shiller-Index: tiefer, aber noch lange nicht unten?



    Den meisten Lesern dürfte der Case-Shiller-Index mittlerweile bekannt sein, der von den beiden US Ökonomen Karl Case und Robert Shiller seit 1987 berechnet wird und die Immobilienpreisentwicklung für die 20 wichtigsten US-Metropolen zusammenfasst. Gestern wurde der Indexstand für Januar 2008 veröffentlicht, mit minus 11% gegenüber dem Vorjahr wurde der bislang heftigste Preiseinbruch registriert. Regional ergibt sich dabei ein recht unterschiedliches Bild, wie die folgende Tabelle verdeutlicht (für Vergrößerung klicken):



    Wie man gut erkennen kann, führen eine ganze Reihe von “Boomtowns” wie etwa Miami und Las Vegas die Liste der Verlierer an, mit Preiseinbrüchen von bereits um die 20%. Einziger positiver Ausreißer in der Liste ist Charlotte in North Carolina, eine der schnellstwachsenden Städte der USA, die viele Corporate Headquarters (etwa der Bank of America) und große Niederlassungen von Rechts- und Beratungsfirmen beherbergt, was nicht zuletzt auf eine aggressive Ansiedelungspolitik der Stadtverwaltung zurückzuführen ist. Die beiden “Composite”-Zeilen am Fuß der Tabelle zeigen übrigens den Teilindex für die 10 größten Metropolen und (darunter) den eigentlichen “Case Shiller Index” für alle 20 Regionen. Man sieht an diesen beiden Zahlen auch, dass sich die größeren Städte tendenziell schwächer entwickeln als der Durchschnitt. [Weiterlesen ->]


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    Zitat

    Original von Tollar
    Diese Dollars gehen der Wirtschaft nur zu einem Teil verloren. Naemlich wenn Kredite ausfallen und die hinterlegte Immobilie die Geld-Forderungen nicht mehr deckt.


    Sorry, aber das ist nicht irchtig. Zunächst ma resultieren aus diesem Minderumsatz direkte Einbußen bei den Nebenkosten, also Makler, Notar, etc., lassen wir die mal rund 5% sein, dann sprechen wir schon mal über mindestens 20Mrd. die direkt aus dem BIP verschwinden. Darüberhinaus ergeben sich aus diesen Minderumsätzen indirekte Verluste über Kaufkrafteinbußen. Man stelle sich das so vor, dass jemand sein Haus verkaufen und damit einen Kredit abtragen wollte, und mit dem dadurch freiwerdenden laufenden Einkommen irgendwas konsumptives veranstaltet hätte. Vielleicht hätte er sich ja ein größeres, schöneres, teureres Haus gekauft, oder ein neues Auto oder was weiss ich. Dieser Mindestumsatz fehlt ganz klar irgendjemandem im Portemonnaie, und da wird er sich auch demnächst bemerkbar machen.


    Zitat


    Man kann jeden Gegenstand mit einem fiktiven Preisschild versehen, heute mit einem realen, morgen mit einem zehnfach ueberteuerten, uebermorgen wieder mit einem realen Preis. Da entsteht weder Geld, noch geht Geld verloren.


    Wir reden aber bei dieser Statistik über realisierte Umsätze zu realisierten Preisen. Da ist überhaupt nichts fiktiv, im Gegenteil, das ist sehr real ...

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    Hurra, uns fehlen nur 427Mrd!



    Die guten Nachrichten an der US Börse reissen einfach nicht ab. Nachdem uns Goldman Sachs bereits mit seiner sensationellen Bilanz für das 1. Quartal 2008 beeindruckte, legt die “National Association of Realtors” jetzt nach und meldet: “Es wird alles besser an der Häuserfront!“. Demnach wären im Februar die annualisierten Verkäufe von bereits bestehenden US Eigenheimen gegen Januar gestiegen, und zwar um 2,9%, von 4,89Mio auf 5,03Mio Einheiten. Das liegt zwar deutlich unter dem Vorjahreswert von 6,6 Mio Einheiten aber dennoch: Jubel an der Börse, der Dow Jones legt 1,5% zu, der breitere Russel 2000 gar um 3%, vermutlich wird der DAX es ihnen morgen gleichtun.


    Ein paar Absätze später jedoch ein Hauch von bad news: der Medianpreis der verkauften Einheiten ist nunmehr auf rund 196Tsd Dollar gefallen, nach rund 215Tsd Dollar im Vorjahr, also rund 8%. Das ist immerhin der höchste Einbruch, den diese Statistik je verzeichnet hat.


    Wollen wir schnell mal überschlägig nachrechnen, wieviel da in Dollars der Wirtschaft in 2008 verlorengeht, wenn die Zahlen auf diesem Niveau auch nur stagnieren und nicht weitereinbrechen? - Also: [Weiterlesen ->]



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    Zitat

    Original von Pauli
    Man könnte die Quintessenz auch -wie hier schon öfters geschehen- kurz als umfassende Monetarisierung und damit als inoffizielle Verstaatlichung der Unternehmen durch die ZBs bezeichnen. Der Staats-Sozialismus lebt wieder. Die Planwirtschaft wäre dann die logische Folge, sobald die ZBs in der Tat SELBST die Banken und Unternehmen nach dem Bailout auf den eigenen Büchern haben.


    Genauso sehe ich es auch: der erste Schritt zur Verstaatlichung des Bankwesens.


    Zitat

    Und DARUM wird es VORLÄUFIG noch keine Bankruns geben - das würde die Restzeit abrupt abkürzen. Vorstellbar ist nur ein Schein-Bankrun, der zugelassen wird, um die Massen zu ängstigen und um dann die nächste Stufe der Inflationierung und der Verstaatlichungen durch die ZBs zünden zu können.


    könnte durchaus so sein. wobei: wenn du bis Oberkante Unterlippe in Schulden steckst ... wozu dann ein Bankrun? - Da bist du doch eher noch froh, wenn die Banken dichtmachen, oder?


    Zitat


    Der Endzustand ist die in riesige MONOPOL-Unternehmen überführte Realwirtschaft . Ist das möglichst weltweit erreicht, kann der Kollaps eingeleitet werden. DANN ist es für die Mafia und für die Massen auch egal, ob der deflationär oder inflationär sein wird...


    So ist es. Ich packe meine Bücher zum StaMoKap schon mal wieder aus, waren ganz schön verstaubt ... aber in Zeiten wie diesen ist statt Heinsohn/Steiger oder Mises wohl eher Rosa Luxemburg angesagt ...

    Zitat

    Original von kalle14
    Wäre es nicht so,das die ZB`s in dem von Dir genannten Fall,von Papierwerten,in Realwerte switchen würden.Und anschliessend noch durch ein Umlageverfahren,der Staatsschulden,die Häuser kassieren können,die unbelastet sind??


    Glaube ich nicht. Zentralbanken denken nicht wie Hedgefonds. Die würden diese Portfolios "verwalten", i.e. wenn's gut läuft, fein, wenn's Verluste gibt, schade, aber dann muß halt der Steuerzahler nochmal ran. An eine möglichst profitable Verwertung, noch dazu unter Ausnutzung irgendwelcher gesetzlicher Lücken, denken die garantiert nicht.


    Vermutlich käme es, wenn der Staat ohnehin dann schon das Risiko trägt, zu einer "großen Geste" gegenüber den Hypo-Schuldnern, d.h. großzügigen Reduktionen von Schuld und Zinsen, falls sie doch noch weitertilgen (sind ja schliesslich alles Wähler) ... so denken nämlich Politiker.

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    Die “Greatest Fools” sind im Anmarsch


    Wer sich in den letzten Jahren mit der Börse beschäftigt hat, dem wird der Begriff des “Greater Fools” schon mal untergekommen sein. Die Theorie besagt, dass in “modernen” Zeiten wie diesen es bei der erfolgreichen Aktieninvestition nicht mehr primär darum geht, fundamental unterbewertete oder technisch interessante Werte zu finden, sondern hauptsächlich darum, einen noch größeren Deppen als einen selbst, der einem auch zu teuer gekaufte Papiere noch mit einem Preisaufschlag wieder abnimmt.


    Es scheint nun so, zumindest wenn man jüngsten Medienberichten glauben darf, dass sich die führenden Zentralbanken dieser Welt kollektiv entschlossen hätten, fortan nicht nur als “Greater” sondern sogar als “Greatest Fools” in die Geschichte einzugehen. Ihrer ureigensten Bestimmung gemäß sozusagen als “Depp of last resort”, wenn sich sonst schon keiner findet, der diesen wenig schmeichelhaften Titel für sich beanspruchen möchte. [Weiterlesen ->]




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    Alles goldig bei Goldman?


    Goldman Sachs ist bekanntlich der Welt beste, größte, profitabelste, angesehenste und was-weiss-ich-sonst-noch-alles Investmentbank. Am Freitag hatten sie die Zahlen für das erste Quartal 2008 vorgelegt, und die waren so gut, dass Goldman’s Aktie und mit ihr die übrigen Börsen kollektiv zur Rally ansetzten.


    Wie super diese Zahlen waren, bedarf wirklich einer ganz ausdrücklichen Würdigung, daher sehen wir sie uns hier mal genauer an:


    #Im Bereich “Investment Banking” belief sich der Umsatz auf 1,17Mrd Dollar, schlanke 32% weniger als im Q1 des Vorjahres und gar 41% unter dem vorhergehenden Q4 2007. Die Hauptsäule in diesem Bereich, das “Debt Underwriting” war gleich um 41% niedriger als im Vorjahresquartal.


    # Im Segment “Trading & Principal Investments” lag der Umsatz mit 5,12Mrd Dollar rund 46% unter Q1 2007 und 26% unter Q4 2007. In diesem Segment waren Abschreibungen von 2,5Mrd Dollar vorzunehmen, davon 1Mrd für Hypothekenpapiere und 1Mrd für sonstige “non-investment-grade” Kreditengagments, also insbesondere im Geschäft mit Unternehmensanleihen, und weitere 500Mio mußten auf diverse sonstige Investments abgeschrieben werden
    # Besser lief es im dritten Geschäftsfeld “Asset Management & Security Services”, da stiegen die Umsätze um 28% gegenüber Q1 und 11% gegenüber Q4 auf 2,04Mrd Dollar
    # In Summe verzeichnete man einen Umsatz von 8,3Mrd Dollar, das sind 35% weniger als im Q1 des Vorjahres und 22% weniger gegenüber Q4 2007
    # Die operativen Kosten gingen mit 6,2Mrd zwar gegen Q1 2007 um 21% zurück, aber dies auch nur, weil die Boni natürlich aufgrund der gesunkenen Umsätze stark zurückgingen. In allen übrigen Kostenarten kam es zu Steigerungen um in Summe 24%. Und gegenüber Q4 2007 stiegen die Kosten auch in Summe, nämlich um 9%, und zwar deshalb, weil trotz eines um rund 2,4Mrd Dollar niedrigeren Umsatzes die Gehälter und Boni gegenüber dem Vorquartal um 22% zulegten. Goldman scheint sich dieses ästhetischen Problems bewußt zu sein, und wird deshalb nach jüngsten Berichten 15% seiner New Yorker Belegschaft auf die Strasse setzen.
    # Der Gewinn vor Steuern daher entsprechend niedriger, mit 2,1Mrd Dollar nämlich 56% unterhalb von Q1 und 58% unter Q4 2007.


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    Hedgefonds-Zombies always come back!


    Ach, schau mal einer an, Dich gibt’s auch noch? - Wo warst Du denn die ganze Zeit, was haste denn gemacht? Mensch, Junge, wann haben wir uns das letzte mal gesehen? 1998? Ja, genau, im September 1998! Ist ja eine Ewigkeit her …


    So oder so ähnlich werden manche Akteure am Kapitalmarkt wohl John Meriwether begrüßen, wenn sie ihm dieser Tage irgendwo über den Weg laufen. Die Betonung liegt auf “wenn”, denn der gute John wird sich eventuell derzeit eher bedeckt halten, und statt den geschäftigen Straßen Manhattans lieber die einsame Weite Connecticuts bevorzugen.


    John hätte nämlich ein paar unangenehme Fragen zu beantworten. John hat nämlich ein wenig Geld verloren. Die Kleinigkeit von 240Mio Dollar, um genau zu sein. Ja, und während wir ob der Läppigkeit dieser Pipifatz-Summe, die ja selbst von der allerkleinsten bisher gemeldeten Bankenabschreibung noch um das 5-6fache übertroffen wird, noch lachend abwinken, ist anderen längst das Lachen vergangen: den Investoren von John Meriwethers “Relative Value Opportunity Fund” nämlich. Für die repräsentieren diese 240Mio nämlich fast 25% ihres Investments. Aber gut, sie hätten gewarnt sein müssen, sie sollen sich jetzt bitte nicht beschweren! [Weiterlesen->]



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    Zitat

    Original von David Lightman
    Jaja, jetzt werden "Betrüger" aus dem Hut gezaubert. Siehe auch hier


    Auch das mit den "bösen Gerüchten", die "absolut lächerlich" seien, hat man kürzlich schon mal wo gelesen, nicht wahr? So tönten Alan & Alan, nämlich Alan Schwartz, CEO, und Alan "Ace" Greenberg, ex-CEO, von Bear Stearns noch am Montag, den 10. März ... was dann am Freitag passierte, setze ich als bekannt voraus ...

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    Farce ohne Ende


    von weissgarnix, 20. März 2008


    Die Credit Suisse bestellt ihren Aktionären und der interessierten Allgemeinheit heute fröhliche Ostergrüße, teilt aber gleichzeitig mit, dass sie eine Wertberichtigung von CHF 2,86 Mrd. (USD 2,65 Mrd) buchen muss und im laufenden Quartal wohl Verluste einfahren wird. Eine interne Untersuchung ergab, dass die Fehlbewertung von Collaterized Debt Obligations (CDOs) im Investment Banking auf teilweise absichtliches „Fehlverhalten” einer Gruppe von Händlern zurückzuführen ist. Die betreffenden Mitarbeitenden wurden entlassen bzw. beurlaubt, und es wurden disziplinarische sowie arbeitsrechtliche Maßnahmen ergriffen. Die Untersuchung zeigte zudem, dass die Kontrollen der Credit Suisse zur Verhinderung und Aufdeckung solcher Vorgänge in diesem Fall versagten. [Weiterlesen ->]




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