Also ich muss da mal einiges richtig stellen:
Es begab sich zu der Zeit, da wir das Jahr 2000 schrieben, als ich in jugendlichem Leichtsinn meinen Zivildienst ableistete und mich von den Schwestern und Pflegern zu vegetarischer Ernährungsweise überreden ließ. Wie es der Zufall wollte, konnte ich derzeit günstig eine Getreidemühle erwerben (die wollten die unbedingt loswerden und haben ungefragt den Preis gesenkt...Die lagen wie ein Stein im Regal). Flugs kaufte ich auch Getreide unterschiedlichster Sorten, einiges habe ich sogar bei meinem Opa vo Anhänger geholt (damals noch Landwirtschaft). Und ich habe zum Backen auch normales Mehl gekauft, da reines selbstgemahlenes auch nicht so super war...
Um zum ende dieses Teils zu kommen: Nach dem Zivildienst verschwand das alles bei meinen Eltern im Haus in einem Schrank und ward nur noch selten gesehen, aber immer übersehen. Bis Frühjahr dieses Jahres 2008. Als ich in meiner Wohnung saß, mich mit Vorräten wegen Weltuntergangskrise eindecken wollte und mich meiner Mühle und der Körner erinnerte. Und es zeigte sich, dass auch noch altes Mehl da war, die Packung angebrochen und dann in einer 1 l Honigdose verpackt. Gerochen hat es normal, also habe ich Brot damit gebacken und Fische paniert...Und was soll ich sagen...es schmeckte ganz normal. Ich habe jedenfalls nix feststellen können von wegen ranzig, und wenn es tatsächlich ranzig war und mein ungeübter Gaumen und mein "Saumagen" es einfach nicht gemerkt haben....egal, in der Krise sollte es auf jeden Fall für jeden ein Hochgenuss sein. Aber weiter: Natürlich habe ich auch die Körner ausprobiert. Und zwar alle Sorten. Habe sie alle gemahlen für ein Brot und dann noch ganze Körner von jedem ins Brot geworfen. Auch da Brot schmeckte vorzüglich, keine spur von schlechtem Geschmack. Also, wie ranzige Butter hat es weder gerochen noc auch nur annähernd geschmeckt.
Mein Fazit wäre also: Trocken gelagert und nicht im Licht (geschlossene Schranktür) lassen sich nach meiner Erfahrung Körner von: Weizen, Reis, Roggen, Hafer, Gerste, Amaranth, Sesam, Grünkern, Buchweizen, Hirse und Dinkel locker 7 Jahre aufheben. Mehl unter bestimmten Lagerungsbedingungen auch, giftig wurde es jedenfalls nicht dadurch und geschmacklich habe ich nix gemerkt. Etwas anders geschmeckt hat nur Leinsamen, aber gestorben bin ich auch davon nicht...Und da war noch was: Früchtemüsli...gibts jetzt auch nicht mehr, höchstens als weitere Ummantelung meines Sixpacks...
Was noch aussteht ist ein Test von Sojabohnen und Erbsen aus dieser Zeit. Kommt noch.
Und zum Reis und so: Ich hbe vor einem Jahr beim Metro 5 kg Reis gekauft und in einen leeren 5 l Eimer mit Deckel (ehemals Ketchupeimer...) im Schrank gelagert. Ich nehme mir, wann immer ich Reis essen will, eine Handwoll raus und bisher hat es weder Schimmel noch sonst was gegeben und der Reis schmeckt genauso wie vor einem Jahr. Ebenfalls noch verwendbar war Maismehl, welches ich aus selbst angebautem Mais vor einem Jahr hergestellt habe, die restlichen Körner sehen auch noch gut aus. Genauso habe ich 5 kg Nudeln aufbewahrt, ebenfalls ohne merklichen Qualitätsverlust, und 10 kg Erbsen.
Alles in allem kann man also festhalten, dass wahrschinlich mit den meisten Getreisesorten 10 Jahre kein Problem sein dürften, als ganzes Korn halten die sich super. Und mit ner Mühle frisch geschrotet schmeckts auch nach dieser Zeit bestimmt noch Super, aber dazu mehr in 3 Jahren...
Als nächstes steht noch eine Keimprobe an, mal sehen, was nach 7 bis 8 Jahren noch keimfähig ist, für den ernstfall sicher nicht unerheblich.
Gruß
fred-deutscher