Beiträge von Schwabenpfeil

    02.09.2004
    Intern. Goldfields Kursbeflügelung?
    BÖRSE XTRA



    Positive Nachrichten von Beteiligungen sind immer dazu gut, den Kurs von International Goldfields (ISIN AU000000IGL0/ WKN 120463) zu beflügeln, die weitere Entwicklung werden die Experten von "BÖRSE XTRA" aufmerksam verfolgen.


    Was komme heraus, wenn ein erfolgreicher Fondsmanager seine eigene Goldgesellschaft aufbaue? Er werde auch seine Goldgesellschaft wie einen Fonds strukturieren. Tatsächlich habe Tony Sage (44) die australische International Goldfields Ltd so aufgebaut: Die drei Hauptprojekte würden einen kalkulierten strategischen Mix aus a.) baldigem Cash flow (Mount Ida, ehemaliger Produzent), b.) fortgeschrittener Exploration mit riesigem Upsidepotenzial (Evanston, Goldexploration) und c.) jeder Menge spekulativer Phantasie wie beim Kupferprojekt in Sacu, Rumänien bieten. Hinzu kämen Beteiligungen an nicht weniger als sechs börsenotierten Goldgesellschaften sowie weitere zehn kleinere Minenprojekte in Australien.


    Firmengründer Sage bezeichne International Goldfields Ltd. denn auch treffend als "Investment Vehicle into the Gold Industry." Das Wort "international" im Firmennamen sei übrigens programmatisch zu verstehen. International Goldfields habe es als eine der ganz wenigen australischen Minengesellschaften geschafft, einen bedeutenden Anteil internationaler Investoren zu gewinnen. Derzeit seien 28 Prozent der Aktien bei europäischen Investoren. Mit knapp 9 Prozent sei die Commerzbank der größte europäische Aktionär.


    Die Asset Manager der Bank hätten ihren Anteil in jüngster Zeit aufgebaut. Weitere namhafte institutionelle Investoren seien der aus der Schweiz gemanagte Fonds "Gold 2000" und JP Morgan. Bei Kursen um die 30 Cents habe Sage (laut Pressemitteilung vom 09.08.2004) selbst im Markt rund 2,6 Millionen Aktien gekauft und damit seinen Anteil auf aktuell 8,37 Prozent erhöht. Für Anleger könne es eigentlich keine bessere Bestätigung geben, als Käufe durch das Management.


    Für die kommenden Monaten habe sich IGL eine Reihe wichtiger Meilensteine vorgenommen. Im September würden sich alle Augen auf das Sacu-Projekt in Rumänien richten. Sollte bei der dortigen Exploration die erhoffte Struktur mit attraktiven Kupfergehalten angetroffen werden, wäre dies ein gewaltiger Hebel für die Aktie, insbesondere, wenn BHP ins Boot käme. Wesentlich weiter fortgeschritten, wenn auch (gerade deshalb) kurzfristig weniger kurstreibend, sei die Entwicklung in Mount Ida. Feasibility und Minengenehmigung würden vorliegen. Im Januar 2005 solle das hochgradige Erz abgebaut werden, selbst bei Goldpreisen von 350 US-Dollar sei das Projekt äußerst profitabel. Auch von Evanston dürfte die Gesellschaft Fortschritte vermelden. Das Ziel bleibe die Feasibility Mitte 2005.


    Im übrigen sind positive Nachrichten von Beteiligungen (unlängst wurde der Anteil an NXF Gold auf 15 Prozent aufgestockt, siehe BX vom 14.06.2004) immer dazu gut, den Kurs von International Goldfields zu beflügeln, so die Experten von "BÖRSE XTRA". Sie würden die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen.

    03.09.2004
    Yukos "buy"
    Renaissance Capital


    Die Analysten von Renaissance Capital stufen die Aktie von Yukos (ISIN US98849W1080/ WKN 632319) unverändert mit "buy" ein und bestätigen das Kursziel von 26,8 USD je ADR.


    Yukos habe gestern in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass ein Moskauer Gericht die Erlaubnis erteilt habe, alle Einlagen der Produktionsgesellschaften von Yukos einzufrieren. Die Einlagen würden sich auf 2,6 Mrd. USD belaufen. Dadurch würde die Produktion gefährdet. Nach Angaben des Unternehmens sei die Bezahlung von Zulieferern, Vertragspartner, Steuern und Gehältern bedroht.


    Bei oberflächlicher Betrachtung sehen die Analysten durch den Schritt eine Bedrohung der Produktion. Falls die Behörden die Konten blockiert halten, wäre es für Yukos schwer die Geschäfte für wenig mehr als ein paar Tage ohne Geld aufrecht zu erhalten. Die meisten Transportkosten seien zwar bis Ende September bezahlt, doch gäbe es noch andere operative Ausgaben. Die Analysten zeigen sich jedoch weiterhin davon überzeugt, dass es höchst unwahrscheinlich sei, dass der Kreml den Stillstand der Produktion erlauben würde. Der internationale Druck angeführt von den USA, China und anderen Regierungen wäre gewichtig. Es wäre dann keine interne russische Angelegenheit mehr, sondern ein internationaler Skandal, der Russland`s internationale politische Position schwächen würde.


    Die derzeitige Situation ändere auch nichts an den verschiedenen Szenarios der Analysten, zumindest kurzfristig nicht. Der Verkauf von YuganskNG scheine immer noch als das wahrscheinlichste Szenario. Nach Ansicht der Analysten dürfte der größte Teil der schlechten Nachrichten im Aktienkurs berücksichtigt sein, was der Markt scheinbar auch so sehe. Nach der Pressemitteilung sei der Aktienkurs zwar gefallen, doch am Ende des Tages habe nur ein marginales Minus zu Buche gestanden. Die Regierung dürfte wohl die Zahlung von allen unwichtigen Dingen blockieren, vermutlich aber der Zahlung von operativen Kosten zustimmen.


    Vor diesem Hintergrund bleiben die Analysten von Renaissance Capital für die Yukos-Aktie bei ihrer Kaufempfehlung.

    Russlands Ölindustrie steigert Produktion


    Unternehmen wie Lukoil können Rückgang der Ölförderung durch Yukos-Krise mehr als ausgleichen


    HANDELSBLATT, 6.9.2004 mbr MOSKAU. Russlands größter Ölkonzern Lukoil macht sich schön für die Privatisierung des letzten Staatsanteils: Das Unternehmen konnte im ersten Halbjahr 2004 seine Rohölförderung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,9 Prozent auf 42,31 Millionen Tonnen erhöhen. Auch die Erdölexporte legten um 21 Prozent zu - Lukoil führt inzwischen gut die Hälfte seiner Fördermenge aus. Da die Ölpreise auf dem Binnenmarkt deutlich unter den Weltmarktpreisen liegen, bringt das dem Konzern Geld in die Kassen, obwohl der Staat in Form von Ausfuhrabgaben immer mehr Exporterlöse abschöpft.


    Ölförderer wie Lukoil und das russisch-britische Joint Venture TNK-BP müssen mit ihrer Produktion auch die Lücke füllen, die sich durch die immer größer werdende Krise beim schwer angeschlagenen Rivalen Yukos öffnet. Denn der russische Präsident Wladimir Putin hat den Europäern versprochen, dass sein Land künftig deutlich mehr Öl produziert, um die hohen Weltmarktpreise zu drücken.


    Yukos - der zweitgrößte Ölkonzern des Landes - kann aber in diesem Jahr nach eigenen Angaben nicht einmal die versprochenen 90 Millionen Tonnen Erdöl fördern. Die Produktion sinke auf 86 Millionen Tonne, kündigte das Unternehmen an. Als Grund nennt das Management die stetig größer werdenden Beschränkungen durch den Staat, der Steuernachzahlungen in Milliardenhöhe fordert.


    Yukos hätte bis zum Sonnabend zusätzlich zu den umgerechnet 2,8 Mrd. Euro Nachforderungen für 2000 noch 3,4 Mrd. Euro für 2001 zahlen müssen. Schon den ersten Betrag hatte das Unternehmen nur zur Hälfte begleichen können. Daraufhin hatten die Behörden in der vergangenen Woche auch alle Gelder der Fördertöchter von Yukos eingefroren, nachdem sie zuvor schon die Konten der Holding gesperrt und den Verkauf von Vermögenswerten untersagt hatten.


    "Die Produktion ist paralysiert", hieß es nun in einer Erklärung des Konzerns. "Alle Konten unserer Töchter sind blockiert. Sie können ihre Rechnungen nicht mehr begleichen, haben weder Geld für Löhne noch für Steuern oder die Aufrechterhaltung der laufenden Tätigkeit." Für die Yukos-Tochter Yugankneftegaz ermittelt die Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein derzeit einen Preis, zu dem die Regierung die mit 60 Prozent der Produktion größte Fördertochter des Konzerns zum Verkauf anbieten will.


    Während die Probleme bei Yukos Putin die Erfüllung seines Versprechens erschweren, kommt von anderer Seite Entwarnung: So konnte sich TNK-BP Ende der Woche einen Kredit über 500 Mill. Dollar sichern. Damit kann TNK-BP alte Verbindlichkeiten zu günstigeren Konditionen ablösen und seine Produktionspläne weiter verfolgen.


    Auch die Zahlen des russischen Marktführers Lukoil belegen, dass ein nachhaltiges Produktionswachstums möglich ist. Der Konzern konnte seine förderbaren Reserven in den ersten sechs Monaten dieses Jahres weiter steigern. Lukoil hat die zweithöchsten Ölreserven weltweit nach dem US-Multi Exxon Mobil. Deshalb ist der Moskauer Konzern so interessant für ausländische Mineralölunternehmen: Die Nummer drei der USA, Conoco Phillips, will Ende September die noch in russischen Staatshänden verbliebenen 7,6 Prozent der Lukoil-Anteile ersteigern. Conoco-Chef James Mulva hatte nach einem Treffen mit Putin und dem Lukoil-Chef Wagit Alekperow gesagt: "Wir wollen ein großer Spieler in Russland werden." Der staatlich festgesetzte Startpreis liegt bei knapp zwei Mrd. Dollar.


    Analysten in Moskau erwarten, dass Conoco über den Staatsanteil hinaus seine Lukoil-Beteiligung aufstocken wird - wenigstens auf eine Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie. "Acht Prozent Anteil sind in Russland soviel wert wie null - sie bringen keinerlei Einfluss auf die Unternehmenspolitik und den Cash-Flow", begründet ein westlicher Ölmanager in Moskau.

    HANDELSBLATT, Montag, 06. September 2004, 14:20 Uhr


    China will am hohen Ölpreis nicht schuld sein



    Opec erwartet sinkende Ölpreise



    Der Präsident der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), Purnomo Yusgiantoro, rechnet mit weiter fallenden Ölpreisen.

    HB SYDNEY. „Die internationalen Ölpreise werden im Zeitraum zwischen September und Dezember wahrscheinlich sinken. Das sind gute Neuigkeiten“, sagte Yusgiantoro am Montag in Jakarta. Eine der Gründe sei eine höhere Förderung im Irak, da erwartet werde, dass sich die Sicherheitslage in dem Opec-Mitgliedsland verbessere.


    Auch die Lösung des Yukos-Skandals in Russland sowie die Präsidentenwahlen in den USA könnten zu sinkenden Preisen beitragen, falls es dabei zu keinen Zwischenfällen komme. Der Opec-Präsident bezifferte das weltweite Überangebot an Rohöl gegenwärtig auf 1,5 Mill. Barrel (je 159 Liter) pro Tag. Die Opec-Staaten produzieren derzeit täglich rund 30 Mill. Barrel Öl, rund vier Millionen Barrel mehr als die offizielle Quote von 26 Mill. Barrel.


    Im Irak erschütterten in den letzten Wochen immer wieder Anschläge die Ölanlagen und unterbrachen die Förderung. Die irakische Regierung verstärkt nun den Kampf um mehr Sicherheit der Pipelines und Fördertürme: Das Ölministerium des Landes hat nach eigenen Angaben eine 14 000-Mann-Truppe zur Bewachung der Anlagen aufgestellt und will örtlichen Clan-Führern Geld dafür zahlen, dass sie auf die Anlagen aufpassen. Die Ölleitungen führen über weite Strecken durch unbewohnte Wüsten und sind deshalb schwer zu schützen. Die Ölexporte machen 95 Prozent der Einnahmen des irakischen Staates aus.




    Der US-Ölpreis hatte sich zum Schluss der vergangenen Woche leicht verbilligt. Ein Barrel der Sorte WTI zur Lieferung im Oktober kostete am Freitag bei Handelsschluss an der New Yorker Warenterminbörse Nymex 43,99 Dollar und damit 7 Cent weniger als am Donnerstag. Im Wochenverlauf kletterte der Ölpreis allerdings um 81 Cent. Am Montag ruhte der Handel in den USA wegen eines Feiertages.


    Saudi-Arabien hat nach Angaben aus Branchenkreisen nicht gegen eine Anhebung des Opec-Preisbandes beim nächsten Ministertreffen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) am 15. September einzuwenden. Eine Größenordnung wollte der Sprecher nicht nennen. Die Zeitung „Al-Hayat“ zitierte jedoch den katarischen Ölminister Abdullah bin Hamad Al Attiyah mit der Äußerung, ein Opec-Gremium erwäge die Anhebung des Preisbandes auf 28 bis 32 Dollar je Barrel.


    Gegenwärtig liegt das Band bei 22 bis 28 Dollar, allerdings ist der Preisbandmechanismus bereits seit längerer Zeit ausgesetzt. Aus der saudischen Quelle verlautete, dass das Preisband eventuell wieder gesenkt werden könnte, wenn sich die Verhältnisse auf den Märkten normalisiert hätten.




    Die chinesische Regierung hat die Verantwortung für den hohen Ölpreis zurückgewiesen. Es sei in den vergangenen Monaten viel darüber gesprochen und geschrieben worden, dass die hohe Ölnachfrage Chinas den Ölpreis in die Höhe getrieben habe, sagte Zhang Guobao, der stellvertretende Vorsitzende der staatlichen Entwicklungs- und Reformkommission, am Montag bei der Welt-Energiekonferenz in Sydney. "In Wirklichkeit ist die internationale Spekulation für den Preisanstieg verantwortlich", sagte Zhang. China werde zu Unrecht an den Pranger gestellt.


    Der Regierungsfunktionär machte gleichzeitig deutlich, dass sein Land einen enormen Energiebedarf habe und er lud internationale Unternehmen ein, in China zu investieren. In den besonders wachstumsstarken Regionen Chinas steige der Energieverbrauch in Jahresraten von 25 %. Andererseits hätten viele ländliche Regionen gar keinen Zugang zu elektrischer Energie.


    "Engpässe in der Versorgung haben Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung und das Wachstum", sagte Zhang. Daher werde China in alle Formen der Energieerzeugung investieren und Kernkraftwerke, Wasserkraftwerke, Windenergieanlagen und solar betriebene Kraftwerke bauen. Basis der chinesischen Energieversorgung werde jedoch zunächst die Kohle bleiben, wo China der weltweit größte Produzent und Verbraucher ist. "China will in diesem Jahrhundert in jeder Beziehung ein wohlhabendes Land werden", erklärte der Regierungsvertreter. "Wir beschleunigen diese Entwicklung." Das Land biete dadurch viele wirtschaftliche Chancen auch für ausländische Unternehmen.

    Zitat

    Original von louisdor
    [Keines deren Vorkommen ist groß genug um echte "company maker" zu sein. Trotzdem reichen 300.000 oz bei gut 4 g/t um genügend cashflow zu generieren die Firma weiter laufen zu lassen und neues Risikokapital für andere Unternehmungen aufzutreiben.


    Hallo louisdor,


    die 300.000 oz sind die aktuell von einem unabhängigen Dritten zertifizierte Menge. Bis zur pre-feasibility soll diese Menge nach den Firmenzielen auf 500.000 oz ausgeweitet werden. Längerfristig erhofft sich Zaruma alleine aus San Antonio 1 Mio. oz.


    Könntest Du mal bitte den Begriff "company maker" erläutern, der ist mir nämlich noch nicht geläufig ;) Danke !


    Gruß
    Schwabenpfeil

    Hat sich denn schon jemand intensiver mit Silver Wheaton beschäftigt ? Offensichtlich ist die Firma als Ausgliederung durch die Muttergesellschaft Wheaton River entstanden. Silver Wheaton hat das Recht, von Wheaton River, das in den Minen produzierte Silber zu 3,90 §/oz. (oder evtl. zum darunter liegenden Silberpreis) zu beziehen. Das ganze ist Teil einer Abwehrstrategie von Whaeton River gegen eine Übernahme ...


    Gruss
    Schwabenpfeil

    Zitat

    Original von Thom


    Apollo Gold ist schon länger eine Empfehlung des Goldmarktes von M.Siegel, früher noch mit Kauflimite 3 CAD. 8o
    Offenbar wurde diese jetzt nach unten angepasst...


    Hallo Thom,


    So läuft es gerade auch bei Drooy. Das Kauflimit wurde auf 1,50 EUR abgesenkt ...


    Gruß
    Schwabenpfeil

    Noch ein interessanter Artikel zu unserem Thema:


    03.09.2004

    KAPITALERTRÄGE

    Keine Geheimnisse



    Zum Jahresende müssen Banken erstmals alle Erträge ihrer Kunden auflisten. Was das Finanzministerium als Hilfe für die Steuererklärung ankündigt, erzeugt bei Anlegern und Banken Sorgenfalten. Droht jetzt der gläserne Anleger?



    Frankfurt/Main - Wer dem Finanzamt Kapitalerträge und Spekulationsgewinne verheimlichen will, hat es künftig schwer. Ab 2005 sind die Banken verpflichtet, ihren Kunden eine so genannte "Jahresbescheinigung über Kapitalerträge und Veräußerungsgeschäfte aus Finanzanlagen" auszustellen - vordergründig als Hilfe bei der Steuererklärung.


    In der neuen Jahresbescheinigung müssen die Banken sämtliche Guthaben und Transaktionen ihrer Kunden auflisten - egal ob es sich um Sparbücher, Bausparverträge, Fonds oder Aktiendepots handelt. Selbst wenn die Anleger ihren Sparerfreibetrag gar nicht ausschöpfen, ist eine Auflistung vorgeschrieben.


    Erstmals müssen die Banken auch einzeln aufschlüsseln, wenn Anleger Wertpapiergewinne innerhalb der geltenden Spekulationsfrist realisieren. Die neuen Meldepflichten könnten so mit dem Problem aufräumen, das bei der Besteuerung von Spekulationsgewinnen bislang vor allem der Grundsatz galt: "Der Ehrliche ist der Dumme."


    Nur wer seine steuerpflichtigen Veräußerungsgewinne freiwillig angab, musste dafür bisher auch tatsächlich Steuern bezahlen. Verschwiegen Anleger Aktienverkäufe, die noch in die Spekulationsfrist fielen, kam ihnen der Fiskus nur selten auf die Schliche. Einblick in die Transaktionen der Anleger hatten die Finanzbeamten nicht.


    "Kontrollmitteilungen durch die Hintertür"


    Offiziell soll sich daran auch künftig nichts ändern. Wie bisher müssen die Banken nur bestehende Freistellungsaufträge direkt an die Finanzämter melden. Die detaillierte Jahresübersicht ist nur für ihre Kunden bestimmt. Das Bundesfinanzministerium betont daher auch, die zusammengefasste Jahresbescheinigung sei "ausschließlich als Hilfestellung für die Steuerpflichtigen beim Ausfüllen der Steuererklärungsformulare gedacht".


    Doch eine derart umfassende Datensammlung weckt Begehrlichkeiten - dem Zugriff des Fiskus auf ihre Finanzdaten werden sich die Steuerzahler kaum verwehren können. Schließlich sind sie zur "Mitwirkung im Besteuerungsverfahren" verpflichtet. Fragt das Finanzamt nach, müssten sie die Bescheinigungen künftig wohl einreichen.



    Keine Geheimnisse (2)




    Die Reaktionen auf die neuen Meldepflichten sind dementsprechend kritisch. "In Wahrheit dient die Jahresbescheinigung wohl eher Kontrollzwecken", beklagt die Frankfurter Direktbank ING-DiBa. "Die Finanzbehörden werden zur Klärung strittiger Fälle voraussichtlich einfach das Dokument vom Steuerzahler einfordern, und schon liegt alles offen."


    Auch der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) spricht von "Kontrollmitteilungen durch die Hintertür". Und der Bund der Steuerzahler sieht gar einen "Schnüffelstaat Orwell'scher Prägung" heraufziehen.


    Die Bankhäuser hingegen sehen vor allem eine riesige Datenflut auf sich zurollen. "Eine vollständige und exakte Erfassung aller Daten bereitet erhebliche Probleme und bürdet der Kreditwirtschaft zusätzliche Kosten auf", so Holger Berndt vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband.


    Um sämtliche relevanten Transaktionen zu dokumentieren, müssen die Banken rund 400 Millionen Konten und Depots überwachen. Zudem werden die Daten bislang - je nach Anlageform - in unterschiedlichen Computersystemen erfasst. Bis Jahresende müssen sie zusammengeführt werden.


    Ob die neuen Meldepflichten am Ende tatsächlich zu mehr Steuerehrlichkeit führen werden, ist noch offen. Fachleute haben längst Möglichkeiten ausgemacht, auch die neuen Mitteilungspflichten zu umgehen.


    Mit einer "Zwei-Banken-Strategie" beispielsweise könnten Anleger einfach die Jahresbescheinigung jener Bank beim Fiskus einreichen, bei der ohnehin ein Freistellungsauftrag vorliegt, bei der sie aber nur wenige Wertpapiergeschäfte abgewickeln. Die Bescheinigung einer zweiten Bank, von der der Fiskus nichts weiß, die jedoch die Mehrheit der privaten Transaktionen abwickelt, verschwindet dagegen im Altpapier.

    findet sich in dem untenstehenden Artikel:



    Heute, Montag, werden in einigen Städten in den neuen deutschen Bundesländern wieder die Strassen mit Fahnen und Tafeln schwingenden Leuten gefüllt sein. Es wird demonstriert gegen Reformen. Und das in einem Land mit einer Geburtenrate von 1,4 Kindern pro Frau (bzw. 0,7 Kindern pro Person). In einem Land also in dem bedingt durch den kommenden Bevölkerungsrückgang eine Altersarmut für die heute junge Generation schon beinahe vorprogrammiert ist. Wer sich keinen stattlichen Betrag spart oder nicht mehrere Kinder hat - die ihn später unterstützen können - wird sich womöglich ganz schön wundern müssen, wie er mit ein paar hundert Euro Rente durchkommen soll.


    Damit es aber nicht so weit kommt und auch die Scharen der Arbeitslosen kleiner werden, versucht die deutsche Regierung gegen zu steuern. Aus der Sicht von jemandem wie mir, der bei den verschiedenen Wahlen schon fast für alle unterschiedlichen Lager gestimmt hat, ist es äusserst schade, dass so eine mutige Politik nicht unterstützt wird. Es ist aber auch nicht unverständlich. Politische Rattenfänger, die nur die Probleme aufzeigen ohne aber vernünftige Lösungen zu kennen, hatten immer schon guten Zulauf. Der Wirtschaftsstandort Deutschland wird jedenfalls wieder einmal international beschädigt was für den Arbeitsmarkt sicher nicht gerade förderlich ist. Für alle Mitläufer gibt es aber dennoch gute Nachrichten: Demonstrieren gehen, schafft auch Arbeit - wenn auch keine produktive ...


    Erfolgreiche Börsengeschäfte wünscht Ihnen
    Markus Meister


    PS:
    Einen sehr guten Kommentar zu dem Thema gab es auch dieser Tage von Engelbert Hörmannsdorfer, dem Chefredakteur von BetaFaktor.info (http://www.betafaktor.info), den Sie bestimmt vom 3sat-Börsenspiel kennen. Ich möchte Ihnen seine Meinung zu dem Thema deshalb auch nicht vorenthalten:


    Deutschland geht auf die Strasse – genauer gesagt Ost-Deutschland. Wenn ich Montag für Montag die Demonstrationen verfolge frage ich mich regelmässig, was wohl Beobachter aus dem Ausland denken. Denn auch nach den Arbeitsmarktreformen (lassen wir das hässliche Wort 'Hartz IV' weg) gibt es weltweit kein Land, in dem Arbeitslose besser abgesichert sind als bei uns. Das ganze Armutsgefasel ist eigentlich eine Frechheit, wenn man sich die Details ansieht. Ich will unseren Brüdern und Schwestern im Osten zugute halten, dass sie wahrscheinlich auf die Verunsicherungskampagne interessierter Kreise hereingefallen sind. Schade ist nur, dass die Nachfolger der Kommunisten, die sich seither als PDS ein quasidemokratisches Antlitz geben und für die Situation im Osten letztlich verantwortlich sind, nun wieder Zulauf erhalten.


    Den Wählern sollte nach einigem Nachdenken eigentlich klar sein, dass es durch diese Ewiggestrigen nur noch schlimmer kommen kann. Wurde das Scheitern des sozialistischen Weges noch nicht hinreichend bewiesen? Ich warte eigentlich darauf, dass im Westen endlich Gegendemos organisiert werden. Und zwar nicht gegen Sozialabbau, sondern gegen die Ausplünderung von Leistungsträgern durch den Staat. Ich finde jedenfalls einen Grenzsteuersatz von knapp 50 % (inklusive Solizuschlag) – um es mal mit Peter Gauweiler zu sagen – eine schlichte Frechheit. Und unsere protestierenden Freunde im Osten sollten nicht vergessen, dass diese 'Gutverdienenden' den Grossteil des Sozialstaates letztlich finanzieren.

    Zitat

    Original von Earnie



    Wenn ich den Artikel richtig interpretiere ist die Kernaussage, dass es schon ein Erfolg sei, wenn die Bundeszuschüsse in die gesetzliche Altersvorsorge stabil bleiben.


    Hallo Earnie,


    es ist immer schwer, einen Artikel auf eine Kernaussage zu reduzieren. Für mich ist die Qunitessenz, dass die Ost-Rentner uns immer teurer kommen ...


    Gruß
    Schwabenpfeil

    Ost-Renten werden immer kostspieliger


    Eichel sieht wachsenden Zuschussbedarf der gesetzlichen Alterskassen



    KARL DOEMENS HANDELSBLATT, 2.9.2004 BERLIN. Ein immer größeres Defizit der Rentenkassen in Ostdeutschland muss aus Steuern gedeckt werden. Für Finanzminister Hans Eichel (SPD) verschlechtern sich damit die Chancen, durch eine Kürzung des Bundeszuschusses mittelfristig mehr Handlungsspielraum zu bekommen. Dies ergibt sich aus einer gestern in Berlin bekannt gewordenen Vorlage des Finanzministeriums für den Haushaltsausschuss.


    Bereits im November 2003 hatten die Parlamentarier die Bundesregierung um Aufklärung gebeten, wie sich die versicherungsfremden Leistungen der Rentenkassen und die Leistungen des Bundes entwickeln. Dahinter steckte die Vermutung, dass der Staat die gesamtgesellschaftlichen Lasten überkompensiert. Hinter den Kulissen rangelten das Sozial- und das Finanzministerium lange um die Antwort.


    Auf den ersten Blick scheint der nach Angaben der Verfasser "mit erheblichen Unsicherheiten" behaftete Bericht den Kritikern der Steuersubvention Recht zu geben: Die Bundeszuschüsse dürften von 53,9 Mrd. Euro (2003) auf 76,5 Mrd. Euro im Jahr 2017 klettern. Hinzu kommen noch Sonderleistungen des Bundes unter anderem zur Finanzierung der Rentenansprüche bei Kindererziehung, die sich derzeit auf 23,4 Mrd. Euro summieren und ebenfalls steigen dürften.


    Zugleich zeigt der Bericht jedoch, dass der Anteil des Bundeszuschusses an den Rentenausgaben, die 2017 etwa 280 Mrd. Euro erreichen dürften, mittelfristig bei 27 bis 28 Prozent stabil bleibt. Noch wichtiger ist die Gegenüberstellung mit den versicherungsfremden Leistungen, für die keine Beiträge gezahlt werden. Den größten Zuschussbedarf weist traditionell die Frührente auf. Bis 1997 konnte das Altersgeld abschlagsfrei auch schon vor dem 65. Lebensjahr in Anspruch genommen werden. Ebenfalls als versicherungsfremd gelten unter anderem die Anrechnung von Ausbildungszeiten, die Rente nach Mindesteinkommen und die Altersgelder für Aussiedler. Diese Posten summierten sich 2003 auf 57 Mrd. Euro. Der Betrag liegt leicht über den Bundeszuschüssen: "Damit erfolgt zur Zeit der solidarische Ausgleich gesamtgesellschaftlicher Aufgaben in der Rentenversicherung aus Steuermitteln", resümiert das Finanzministerium.


    Auf Grund zahlreicher Rechtsänderungen etwa bei der Frühverrentung und den Ausbildungszeiten schrumpft dieser Kostenblock bis 2017 deutlich auf 42,9 Mrd. Euro. Der Bericht argumentiert jedoch, die Definition der versicherungsfremden Leistungen müsse erweitert werden. Ebenfalls in die "gesamtgesellschaftliche Verantwortung" fielen insbesondere Teile der Witwenrente und der West-Ost- Transfer. Weil die Einnahmen in den neuen Ländern die Ausgaben bei weitem nicht decken, fährt die Rentenversicherung dort ein wachsendes Defizit ein. Hatte der Fehlbetrag 1992 noch 2,4 Mrd. Euro betragen, so waren es im vergangenen Jahr schon 13,6 Mrd. Euro. Bis 2017 erwartet die Bundesregierung einen Ausgleichsbedarf von 17,5 Mrd. Euro.


    Rechnet man diese versicherungsfremden Leistungen im weiteren Sinne zusammen, dann ergibt sich für 2017 ein wert von 77,9 Mrd. Euro, der etwa den Bundeszuschüssen entspricht. Damit sei "der Diskussion um angeblich überhöhte Bundeszuschüsse die Grundlage entzogen", heißt es beim Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) zufrieden.

    Zitat

    Original von Earnie


    Aber es braucht eben auch die Entschuldung. Die Gläubiger müssen da ein paar Federn lassen - auch wenn es ungerecht ist. Es ist eben wichtig, dass ALLE gut über die Runden kommen.


    Ungerecht ??? Gerechtigkeit ist vor allem in Deutschland eines der am häufigsten missbrauchten Wörter ...


    Gruß
    Schwabenpfeil