Habe mir nun eine bei der St.Louis FED verfügbare Datenreihe des 15 Uhr LBMA fixings von 1968 bis heute vorgenommen und die kumulierter Rendite nach Wochentagen seziert.
Scheinbar haben die Wochentage zu bestimmten Zeitperioden unterschiedlich performt.
Grundsätzlich steht die Hypothese des Random walks im Raum, aber dafür verändert sich der Charakter der Wochentage jeweils zu sehr im Gleichschritt mit dem Goldpreis. Man kann zwar keine genauen Regeln aufstellen (dafür sind die Zusammenhänge zu chaotisch und die Marktstruktur nicht konstant) aber es ist nicht durchgängig zufällig.

Ohne auf jedes Detail einzugehen:
In den späten 70er und frühen 80er Jahren waren die größten Anstiege am Montag und Mittwoch zu sehen, etwas später hat dann auch Freitag gut performt, selbst als an Montagen schon ständig abverkauft wurde.
Ab etwa 1983 und besonders 1996 bis 2005 lief Mittwoch dann nur noch mäßig und hat im Schnitt verloren. Von 2009 bis 2013 lief er dann plötzlich wieder sehr gut. Ab 2013 unterperformte Mittwoch,bis es Ende 2019 wieder besser lief.
2001 bis 2013 lief es Freitag überdurchschnittlich gut, allerdings ist es auch der volatilste Tag und die Datenreihe ist besonders ab 2006 durchsetzt mit Perioden in denen es am Freitag für ein paar Quartale stark abwärts geht nur um anschließend für ein paar Quartale am Freitag stark zu steigen.
Dienstag scheint der Losertag zu sein. Hier wurde nie groß performt, außer kurz Mitte der 70er und 1983 bis 1986. Vielleicht waren das jeweils die Retracements, nachdem Gold in dieser Zeit Montags immer stark abverkauft wurde.
Seit etwa 2017 ist insgesamt keine extreme Über- oder Unterrendite eines Wochentags zu erkennen, wenn man von dem kleinen Mittwoch-Spike absieht.
Sicher ist da Kaffeesatzleserei dabei, aber mir braucht keiner damit zu kommen, dass bei den Wochentagen alles Zufall ist und schon immer war.