Wie ich zum Goldfreak wurde.
Damals:
Ich, jung, naiv und unerfahren. 
Sie, älter, (paar Jährchen) verheiratet, gut situiert, nicht naiv und erfahren. 
Ich, erglüht in heißer Liebe. Träumte von gemeinsamer Zukunft. 
Versucht mehr Geld zu verdienen, um ihr auch was bieten zu können. (mäßiger Erfolg)
Dann alles Mögliche über Geld gelesen und wie man (hoffentlich) zu viel kommt.
Dadurch auf Ferdinand Lips gestoßen:
Das Buch der Geldanlage
Wie Vermögen erworben, erhalten, vermehrt und verloren wurden.
Schon das Vorwort elektrisierte mich!
Am 15.August 1971 kapitulierte Präsident Nixon unter dem Druck dauernder Währungskrisen, indem er jede Konvertibilität des Dollars in Gold aufhob. Dieser Schritt bedeutete das Ende des längt überholten Bretton-Woods-Abkommens von 1944, den Beginn des Papiergeldstandards sowie der Beschleunigung der Weltinflation. Der Präsident beeilte sich zwar, den Beschluß der amerikanischen Regierung als eine der größten monetären Errungenschaften aller Zeiten darzustellen. Aber die Welt, die seither von einem immer größer werdenden Meer von Papiergeld überschwemmt wird, ist inzwischen eines Besseren belehrt worden. Mir scheint, dass es nicht mehr lange dauern dürfte, bis wir uns an diesen Tag als ein besonders tragisches Datum erinnern werden. Dieser Augusttag signalisierte nicht nur das Ende der Prosperität der Nachkriegsära, sondern bedeutete auch den Beginn der modernen Anarchie des heutigen „Nicht-Systems“.
Weitere Aussagen.
Der große Schuldenberg
…..Der Schuldenberg kann also nur wachsen, bis er den sogenannten „point of no return“, d.h. das tragbare Limit erreicht hat. Die private und öffentliche Verschuldung auf der ganzen Welt nähert sich immer mehr diesem Punkt, an dem irgendwo ein Glied in der Kette brechen kann.
…..Allen ist eines gemeinsam, nämlich, dass diejenigen Menschen oder Familien, die ihre Ersparnisse in Gold angelegt hatten, seit jeher die großen politischen und finanziellen Katastrophen wirtschaftlich am besten überstanden haben.
…..Von der Antike bis zur Neuzeit haben wir es erlebt, dass Zahlungsversprechen auch so mächtiger Männer wie Alexander der Große, Cäsar oder Napoleon heute nichts mehr wert sind. Dagegen erfreuen sich die Goldmünzen aus ihrer Zeit immer noch der gleichen Beliebtheit.
…..Wir sehen uns mehr und mehr einer Massendemokratie gegenüber, mit wachsenden Forderungen nach gesichertem Einkommen und Wohlfahrtsstaat. Diese zunehmenden Forderungen an den Staat führen notwendigerweise zu mehr und restriktiver Gesetzgebung, höherer Besteuerung, welche schließlich nur zu einem Ergebnis führen: nämlich die Produktion, Produktivität, Effizienz, Investitions- und Spartätigkeit zu reduzieren.
….. Das dicke Ende der großen Weltverschuldung und damit der Weltinflation kann indessen von einer Seite kommen, die wir heute vielleicht dumpf ahnen, aber noch nicht kennen, nämlich von großen weltpolitischen Ereignissen, wie Kriege oder Revolutionen.
….. Da es sozusagen unmöglich ist, dass die Welt heute planmäßig zu einem Goldstandart zurückgeht. Eine Rückkehr zur Goldwährung dürft wohl eher in ferner Zukunft durch die Marktverhältnisse, sprich komplettes “Auslaufen“ der wichtigsten Währungen, erzwungen werden.
Das Buch wurde 1981 geschrieben. Lips war ein Visionär.
INSTERBURG
P.S. Heiße Liebe erloschen, Wissen ist geblieben. 