Echtsilber:
Interessanter Kommentar.
Zur Stabilität der Reichsmark: http://www.history.ucsb.edu/fa…jects/currency.htm#tables
Es mögen einzelne Aspekte auf Papen und Brüning zurückgehen, aber entscheidend ist doch nicht der Plan, sd. die Umsetzung. Der bekannte Redeauschnitt Hitlers, wo er vor Arbeitern spricht, ist Dir vielleicht bekannt: "Es ist leicht zu sagen, alle Räder stehen still, wenn mein starker Arm es will. Aber es ist sehr schwer diese Räder wieder in Gang zu bringen." Das beschreibt die Probleme sehr gut, vor denen die heutigen Politiker bald stehen werden, wenn erst die Rezessionsspirale richtig in Schwung gekommen ist.
Die Pläne zu den Autobahnen gab es ja auch schon vor dem Jänner 1933 (allerdings nicht in der vorbildlich landschaftsverträglichen Umsetzung). So wie es auch heute zig Pläne gibt, wie man "die Wirtschaft" in Schwung bringen kann. Pläne sind das eine. Dinge aber anzupacken, und das auch noch richtig, ist halt etwas ganz anderes.
So bringen die Billionen, die man jetzt auftreibt, ja überhaupt nichts. Weil m.E. die Ursache, der Zins der Geldverleiher, der jetzt aufgrund der exorbitant aufgeblähten Schuldenpyramide alles auffrißt, nicht auch gebändigt wird. Hitler hat das m.E. in einer überaus klugen Weise getan, indem er das marktwirtschaftliche Prinzip als Antrieb völlig richtig erkennend, belassen hat, aber das Geld auf die unterste Funktion in der Ökonomie zurückgewiesen hat: ab 1933 diente das Geld den Interessen der Wirtschaft (der Realiwirtschaft wohlgemerkt!) und die Wirtschaft wurde den Interessen des Volkes untergeordnet. Jetzt steht bekanntlicherweise das Geld an der Spitze, die Wirtschaft richtet sich nach dem Geld und das Volk lebt so, wie es die Wirtschaft braucht ("Geht es der Wirtschaft gut, geht es uns allen gut").
Auch in der Weimarer Republik stand das Geld an der Spitze, die Wirtschaft diente dem Geld und das Volk der Wirtschaft. Und was ich noch als gewichtiges Argument anbringen möchte: der sogen. Primat der Politik wurde von Hitler durchgesetzt, wohingegen bis Hitler - nicht unähnlich der heutigen Lage - die Politik ja nur mehr Erfüllungserhilfe des Kapitals war.
Hitler vertrat m.E. eine ganz fundamental andere Auffassung was Wirtschaft und Geld ist.
Ein Beispiel: Es gibt - im Gegensatz zur Verlautbarungen - auch heute nicht zu wenig Arbeit. Die Infrastruktur ist verrottet, Kanäle, Brücken, Schulen sind dringend sanierungsbedürftig. Die Pendler bräuchten ein viel besseres öffentliches Verkehrssystem. Oder ein Zukunftsthema: Reduktion der Abhängigkeit von Öl - Aufbau einer vollständigen Wasserstoffversorgung (der Reichsnährstand etwa plante ab 1940 eine geschlossene Kühlkette vom Bauern bis zum Verbraucher; oder die visionären Pläne für die Energieautarkie der tierhaltenden Bauernhöfe durch Energieerzeugung aus Faulgas).
Es gäbe jede Menge SINNVOLLE Arbeit zum Wohle von Mensch und Natur. Das Problem ist "nur", daß das Geld nur als Schuldgeld der Geldverleiher zur Verfügung steht und zweitens, daß nur Projekte finanziert werden, welche zum Nutzen des Kapitals sind, und nicht zum Nutzen der Allgemeinheit. Einen Gipfel der Dummheit kann man z.B. bei der Wohnbauförderung sehen: gefördert wird der Kredit, nicht die Arbeit. Na ja, das ist auch schon egal und macht das Kraut nicht mehr fett.
Das führt jedenfalls dazu, daß nur der kurzfristige Profit dominiert. Und genau daran erstickt ja jetzt auch das System: die Boni der Manager wurden eben nur an solchen typisch kapitalistischen Maßstäben gemessen - heuer 1 Milliarde mit einer neuen Pyramidenspielvariante verdient und was morgen ist - was schert mich das mit einem Millionenbonus? Ich kann mich sowieso zur Ruhe setzen.
Ich bin aber überzeugt, daß unter dem Druck der kommenden schweren Zeiten und dank des Internets, die Konstruktion des kapitalistischen Geldes ("Zinsknechtschaft") auch wieder Diskussionsthema werden wird.