Beiträge von Thom

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    Die Swissair ist über den 11.9.2001 gestolpert, dass war für eine Fluglinie ungefähr das Gleiche wie ein Run für eine Bank. Insofermn bestätigst Du meine Ansicht.


    Das ist so nicht korrekt. Die Swissair hatte schon vor dem 11.9. massiv Probleme und viele Beobachter gaben ihr im Sommer 2001 noch drei-vier Monate Ueberlebenschancen (das siehst Du auch, wenn Du Dir den Aktienkurs von Swissair VOR dem 11/9 zu Gemüte führst). Der 11/9 beschleunigte diese Entwicklung nur noch etwas.

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    Unser Finanzsystem ruht auf gegenseitigem Vertrauen und auf langfristigen Einschätzungen.


    Ein System, welches nur auf Vertrauen basiert muss früher oder später zu einem unschönen Ende kommen. Deswegen ist das Papiergeldsystem m.E. auch vorübergehender Natur, weil es eben nur auf Vertrauen basiert, ohne jeden Standard dahinter.
    Abgesehen davon ist der Vergleich mit dem BMW nicht ganz aus der Luft gegriffen. Die Futuresmärkte sind ursprünglich schon aus der Idee entstanden, dass dann auch wirklich geliefert würde. Heute haben sie sich natürlich stark davon entfernt, weswegen Du den Vergleich jetzt als nicht mehr zutreffend empfindest. Ob diese Entwicklung aber eine positive ist, darüber kann man sich streiten.
    Ich halte grundsätzlich die Schöpfung von Giralgeld der Banken für fragwürdig und mit der gleichen Begründung halte ich auch Leerverkäufe an Warenbörsen für fragwürdig.
    Dass nicht jeder Longhalter auf Auslieferung bestehen wird, und das deswegen das Szenario von Buttler etc. wohl nicht eintreten wird, denke ich auch, wie ich in einem anderen Thread schon schrieb.


    Trotzdem sollte aus grundsätzlichen Ueberlegungen etwas, das man verkauft, auch vorhanden sein (auch wenn das den heutigen Futures-Märkten widerspricht). Das würde das Vertrauen fördern und rechtfertigen. Wenn Butler für das kämpft, halte ich das für sehr legitim.

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    Naja, dass f(x)=1,05 hoch x eine Exponentialfunktion ist, haben Bognair und Karl ja bereits erkannt.Das kannst du Ihnen nicht vorwerfen, Zeitgenosse.


    Ja, da hast Du offensichtlich den Thread nicht genau gelesen - die Exponentialfunktion ist offensichtlich allen hier geläufig.


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    - Zunächst erläutert Hannich, warum ein Zinssystem auf Dauer seines Erachtens scheitern muss. Er führt Beispiele an. (Z.B. wäre ein im Jahre 0 ausgeliehener Pfennig bei 5% Verzinsung mit Zinseszins bis zum Jahre 1990 zu einem Wert von mehr als 100 Milliarden Erdkugeln aus Gold angewachsen.) Er folgert daraus sinngemäß, dass ein System, das auf beschleunigtes Wachstum ausgerichtet ist, in unserer endlichen Welt automatisch zum Scheitern verurteilt ist.

    ==> Mein Kommentar: Wer sagt denn, dass das Ausleihen auf Dauer geschehen soll?! Liegt das Scheitern nicht eher darin begründet, dass die Leute mit Zins und Zinseszins nicht umgehen können? In dem Fall wäre nicht das System schlecht, sondern der Umgang mit ihm. Dies ist m.E. ein eklatanter Unterschied, der - zumindest im 1. Kapitel - nicht aufgegriffen wird.


    Dieser Kritik von Karl kann ich mich auch anschliessen - damit man Geld so lange gegen Zins anlegen kann, muss zuerst jemand bereit sein, das Geld so lange auszuleihen. Es ist völlig unrealistisch, dass jemand eine solche Anleihe über 1990 Jahre in Anspruch nimmt, deswegen ist Hannichs Vergleich unsinnig.
    Das Problem ist tatsächlich, dass viele Leute (und leider auch Staaten) mit dem Zinssystem nicht umgehen können - das ist schlecht, nicht das System an sich.

    @ zeitgenosse


    Wo siehst Du hier einen Verteidiger des Zinssystems? Ich habe nie gesagt, dass das Zinssystem ideal sei und ohne Probleme funktioniere.
    Ich bin auch der Ansicht, dass das Zinssystem zu Blasen führen kann, wenn sich Personen und Institutionen überschulden und die Exponentialfunktion ist mir durchaus geläufig (Karl offensichtlich auch, wenn Du genau liest, was er oben in seiner Antwort an Rakete meinte).
    Wenn die Wirtschaft übermässig auf Kredite aufgebaut ist, fordert das Zinssystem theoretisch ein exponentielles Wirtschaftswachstum. Da das offensichtlich über längere Zeit nicht realistisch ist, werden die Verwerfungen im Zinssystem in der Realität folgendermassen "korrigiert":
    - Inflation
    - Zahlungsausfälle
    Das das nicht ideal ist, ist mir absolut klar - insofern kann ich Euch durchaus zustimmen. Wenn Ihr mir ein funktionierendes zinsloses System zeigt, wäre ich durchaus ein Befürwortere dessen.
    Aber die Idee muss wirklich gut sein - ich habe mich -auch wenn Du mir das vielleicht nicht zugetraut hast- sehr lange mit dem Zinssystem und vor allem mit möglichen Alternativen (Freigeld, etc.) beschäftigt. Leider vermochte mich bis jetzt keine Alternative zu überzeugen, das sie allesamt nicht funktionsfähig wären oder gar zu noch schlimmeren Verwerfungen, als das Zinssystem selbst führen, und/oder die Freiheit extrem einschränken würden.
    Meine Position ist deswegen einfach: ich bin für das Zinssystem, solange keine bessere Alternative bekannst ist. Um die obigen negativen Effekte zu verhindern oder vermindern, sollten die Leute lernen, mit dem Zinssystem umzugehen.
    Alle Systeme, welche die Schwundgeldidee beinhalten oder auf die Freiwilligkeit von Darlehen aufbauen, würden in der Realität genausowenig funktionieren wie der Sozialismus (in welchem übrigens - man lese und staune - teilweise auch verzinsliche Anleihen aufgelegt wurden, obwohl das eigentlich der kommunistischen Idee widerspricht. Offensichtlich ging es selbst da nicht anders).

    ... oder willst Du etwa, dass es nur noch erlaubt ist, physisch zu kaufen, wenn man einen Nachweis liefert, dass man das Silber wirklich braucht und nicht aus spekulativem Interesse kauft? Mit Kapitalismus hat das dann nichts mehr zu tun, geschweige denn mit FREIHEIT!

    Ich bin auch Kapitalist. Aber als solcher finde ich durchaus, dass jeder das Recht hat zu kaufen, was er will. "Zu kostbar um es physisch zu kaufen" gibt es m.E. nicht. Ich finde es durchaus legitim, Silber auch physisch zu besitzen, solange man will, oder solange, bis der Preis genug hoch ist, dass man einen Teil davon wieder verkauft. Die Motivation liegt ja genau darin, dass es sich um eine kostbare Ware handelt - sonst würde einem der physische Besitz ja nichts bringen.


    Mit Konsumsucht oder Umweltverschmutzung hat das m.E. nicht viel zu tun.

    Ob es eine Verschwörung gibt oder nicht - mit Krisengewinnlerei hat das ohnehin nichts zu tun. Es wäre durchaus legitim, gegen solche Manipulationen zu arbeiten und sogar daraus einen Gewinn zu ziehen - niemand ist gezwungen, die Märkte zu manipulieren (falls das gemacht wird, dann schliesslich auch aus Gewinninteresse). Wenn etwas nicht legitim wäre, dann die Manipulation selbst...

    Zitat

    man beachte, dass nur noch 0,60USD bis zur $6 fehlen lieber Thaiguru! Ob die heute noch ihre "Marke" halten können, sei bei dieser Dynamik nur zu bezweifeln. Ausser es setzt einen...


    Offensichtlich haben sie es wieder einmal geschafft...!
    Aber morgen wird schon das nächste Kapitel in dieser spannenden Phase geschrieben!

    Trotzdem könnte es m.E. kurzfristig durchaus noch heftige Rückschläge geben, wenn es stimmt, dass im Augenblick keine rechte physische Nachfrage vorhanden ist. Ich bin aber nicht sicher, ob ich dem wirklich Glauben schenken soll.

    Vor allem die Inelastizität des Marktes ist auch für mich einer der Hauptgründe, weswegen ich für das Silber längerfristig durchaus zweistellige Preise auch in € für möglich erachte.

    Zum Insight-Artikel: Es wird immer geschrieben "was wäre, wenn alle Long-Contract-Halter auf die Auslieferung des Silbers bestehen würden". Das Problem liegt genau in diesem "wenn". Falls es sich bei den meisten Longs um kurzfristig orientierte Spekulanten handelt, werden diese wohl nie die physische Auslieferung verlangen und vorher ihr Papiersilber verkaufen, um gegebenenfalls in andere Kontrakte zu wechseln. Solange der Longhalter sein Geld gemäss dem Kurs kriegt, ist er zufrieden und denkt wohl kaum daran, die gebührenreiche Auslieferung zu verlangen.

    Ich frage mich, ob die physische Nachfrage wirklich so klein ist (was grundsätzlich schlecht wäre, denn Spekulanten sind kurzfristig engagiert), oder ob da bewusst Desinformation betrieben wird. ?( ?( ?(

    Was meint Ihr zu diesem Artikel hier von Kaplan? Leider nur in Englisch...


    With silver up some 46 cents during the reporting period, open interest rose by some 5%, a classical bullish signal. Obviously, the addition of positions by the long speculators forced prices higher, as the commercials accommodated their trades. Long specs now total 114, 528 contracts, or 572 MILLION ounces, against short specs at about 16,800 contracts, for a ratio of 6.8 to 1. I am not sure I have ever seen such a distinctly lopsided result.

    As such, as I have said before, all rests in the willingness of the large and small specs to maintain or add to their positions. Prices depend solely upon their resolve. If I had to guess which way we go, I would have to say higher. But, trust me, after watching this market for 30+years, this is going to end very badly, as it always has. The real question is whether it collapses from $7, $8, $10, or even higher? On the other hand, this market is very vulnerable as the ratio between longs and shorts is very ugly.

    One more thing, rising commercial shorts forcibly demonstrate that there is little or no demand in the physical trade, for the physical metal. Commercials are not speculators; they are simply hedging their commitments, keeping more or less a neutral position. Commercial shorts buy futures when someone buys from them, and that is not happening. Over the long term, one can reliably judge the nature of the physical marketplace, its supply and demand, by the short commercials, and for now, no one wants the physical commodity. It is all speculative demand for futures and derivatives that is fueling this rally. But, truth be told, the large spec funds could drive prices much higher in the short term.


    Quelle: Artikel


    Zusammengefasst auf Deutsch: Der Artikel ist zwar differenzierter als der obenstehende Faz-Artikel und der Autor kurzfristig durchaus positiv für Silber eingestellt - allerdings schreibt er die Rallye beim Silber nur der Spekulation zu, welche seiner Ansicht nach längerfristig ein böses Ende nähme. Dies begründet er damit, dass es 6* soviel Long-Positionen wie Short-Positionen am Markt gäbe (Anmerkung von mir: wie ist das möglich??) und dass physisch praktisch keine Nachfrage am Markt vorhanden sei. Nur die Spekulanten würden die Preise an den Futuresmärkten und mit Derivaten hinauftreiben...

    Zu Deiner letzten Frage: Vor allem steigt Gold endlich in EURO!


    Ich wusste gar nicht, dass es da Beschränkungen gibt (bin aber auch nicht aus Deutschland...). Wenn mir etwas gehört, darf ich das doch verkaufen, oder will der Staat jetzt darauf auch schon Umsatzsteuer verlangen, wenn der Freibetrag übertroffen wird?!
    Wie gross ist denn dieser? Kennst Du eine Tabelle, in welcher diese Freibeträge für verschiedene Länder zusammengetragen sind?

    @ Hallo


    Deine Gedankenkette kann man auch in die andere Richtung anwenden - wieso spricht keine Regierung vom Goldstandard? Wieso wird das Thema Edelmetalle in der Presse und bei den Banken so stiefmütterlich behandelt? Wieso wissen breite Bevölkerungskreise kaum über Edelmetalle Bescheid, geschweige denn den Goldstandard oder eben, dass dieser abgeschafft wurde? Wieso wird den Leuten suggeriert, Papiergeld habe einen Wert?


    Die Antwort auf diese Fragen kann man wohl finden, wenn man sieht, wer von diesem Papiergeldsystem alles profitiert. Da gibt es viele sehr mächtige Institutionen, allen voran die Staaten, welche sich ohne Standard fast beliebig verschulden können (und alle, welche vom Staat dank dieser Möglichkeit finanziert werden können - angefangen von den Beamten, den subventionierten Bauern, bis hin zu den Bundeswehr-Soldaten, den Rentnern und Sozialhilfeempfängern), die Zentralbanken, welche aus dem Nichts (genau gesagt aus ein paar Rollen Papier) Geld drucken können, Banken, welche bei diesem Theater gerne mitmischen und gut daran verdienen und viele andere Kreise. Kurz gesagt: Es geht um viel Macht!

    Ja, Horstwalter, in diese Richtung gingen meine Ideen auch. Habe aber noch keine konkrete und praktikable Ideen - wichtig ist, dass


    a) keine Betrügereien möglich sind
    b) das Ganze logistisch ohne allzu grossen Aufwand und Spesen möglich ist.


    Was meinst Du genau mit dem geschäftlichen Jahresfreibetrag?

    @ Schuldenblase


    Ganz Deiner Meinung.


    Zitat

    Da außer China keine Zentralbank mehr nennenswerte Restände besitzt


    In den letzten Jahren haben die Chinesen ziemlich viel Silber auf den Markt geworfen. Wer weiss, wie gross diese Bestände noch sind...

    Ich seh das ähnlich wie Karl. Solange sich alle "Experten" kritisch äussern, ist Silber wohl keine schlechte Geldanlage. Aufpassen muss man, wenn sich nach einer starken Preiserhöhung plötzlich alle nur noch positiv zum Silber äussern und gar bemerken, wenn man nicht in Silber investiere, müsse man sich auf seinen Geisteszustand untersuchen lassen... ;)


    Es kann natürlich gut sein, dass die Silberpreise noch einmal stark zurückkommen - ich hoffe es eigentlich sogar, das wäre m.E. eine gute Nachkaufgelegenheit, welche ich wohl ausnützen würde.