Beiträge von Libertad


    Ein höheres Preisgeld wäre derjenige Wert, der hundert Sekretärinnen auftreibt, die zusammen absolut genauso viele Steuern zahlen wie Warren Buffet.

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    Original von Arthur
    Achja, der Smith'sche Ansatz;-) Wie kommst du darauf, dass dieser Wert sich auf 200€ beläuft? Das hat der Unternehmer (bzw. jeweils der, der den höchsten Preis für ein Gut bietet) zu bemessen; wenn er 100€ zu zahlen bereit ist, ist die Arbeit 100€ wert.
    Ich müsste hier natürlich mit ganz anderen Leuten rumdiskutieren, aber das wäre mir zu dumm.


    Du hast natürlich Recht. Grundsätzlich gibt es keine objektiven "Werte", sondern nur subjektive.


    Korrekter wäre es gewesen, so zu formulieren:


    Der Arbeiter verkauft dem Unternehmer zu einem Preis von 100€ seine Leistung, dieser wiederum verkauft das mit Hilfe dieser Lesitung erzeugte Produkt zu einem Preis von 200 € an irgendeinen Kunden. Der Rest der Argumentation bleibt dann aber identisch.

    Zitat

    Original von kalle14
    3. Abschreibungen,was sind eigentlich Abschreibungen :D


    die bezahlt der Arbeitnehmer schliesslich mit seinem Steueraufkommen,was wäre eigentlich wenn er das begreifen würde :D


    Nein, die bezahlt der Arbeitnehmer nicht. Abschreibungen sind echte Kosten, genauer der Wertverlust von Unternemensvermögen, der natürlich ein real gewinnmindernder Kostenfaktor ist.


    Oder erwartest Du etwa, daß ein Unternehmer auch noch seine Kosten versteuert??


    Ja, wer trägt hier das unternehmerische Risiko?
    Doch wohl der Unternehmer, der nicht nur den Schaden hatte, sondern diesem unfähigen ANGESTELLTEN Manager auch noch - sicher nicht ganz freiwillig - eine hohe Abfindung zahlen musste.


    Daß er, um den Schaden zu begrenzen und ggf. eine Insolvenz zu verhindern, auch bei seinen Angestellten und Arbeitern sparen musste, ändert daran nichts.


    Ach ja, die marx'sche Arbeitswerttheorie, die heute genau so falsch ist, wie sie immer war.


    Kleiner Hinweis: Der Arbeiter bekommt 100€, liefert aber einen Wert von 200€ ab, soweit so gut. Aber welchen Wert könnte er den abliefern OHNE die Bereitstellung von Kapital durch den Unternehmer, also Maschinen, Werkzeuge, Produktideen usw?


    Würde "Finanzinstrumente und Umlaufmittel" wählen, daß wäre zwar noch ein Tick breiter angelegt als Papier, aber ein Keynesianer rafft das nicht :)


    Es kommt ja nicht oft vor, daß ich Dir uneingeschränkt Recht gebe.
    Hier tue ich das mal.

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    Original von mesodor39



    Und was Aktien angeht, so kann man dort auch trotz Diversifikation prozentual sehr viel Geld mit verlieren.


    Wer unter Diversifikation nur versteht, innerhalb der Assetklasse Aktien zu streuen, darf sich nicht über erhebliche Verluste wundern, wenn der Markt mal in der Breite abschmiert.


    Aktien sind genauso wenig eine Wunderwaffe zum Geldverdienen wie sie Teufelszeug sind -und das gilt für alle anderen Assetklassen auch.


    Natürlich kann man sich einbilden, erheblich schlauer als der Markt zu sein, aber ich habe bisher nur sehr wenige Leute erlebt, bei denen sich dies auch dauerhaft bestätigt hat. Anderenfalls fährt man in der Regel ganz gut, wenn man eben ein paar Aktien, etwas Edelmetall, vielleicht ein wenig deutschen Hohlblock und sogar ein paar Bonds hat. Nicht immer alles gleichgewicht und unter Umständen auch die eine oder andere Klasse zeitweise gar nicht. Das führt zwar selten zu Ergebnissen, mit denen man groß angeben kann, aber eben auch in der Regel nicht zu solchen, bei denen man sich am liebsten eingraben möchte.


    Hallo Kaufrausch,


    ein paar Dinge dazu.


    Mit den Begriffen "über-" oder "unterbewertet" kann ich im Zusammenhang mit Rohstoffen wenig anfangen. Sie sind genau das wert, was dafür bezahlt wird. Das sind Marktpreise, die sich aus den Aktivitäten am Spot- und Terminmarkt ergeben.


    Diese Kategorien machen eigentlich nur dann Sinn, wenn man Cash Flows verschiedener Assets miteinander vergleicht und dann relative Über- oder Unterbewertungen feststellt. Absolut sind diese Begriffe auch schon wieder unbrauchbar.


    Aber darum geht's ja nicht, sondern darum, ob (und wenn ja, weshalb) der Marktpreis für Gold steigt oder fällt.


    Aus meiner Sicht dürfte von Seiten der risikobewussten Investoren auf absehbare Zeit eine zunehmende Nachfrage nach Gold aufkommen, schlicht, weil Gold (oder generell Commodities) in den Portfolios untergewichtet sind und zunehmend auch in diesen Bereich diversifiziert wird. Das ist aber kein Run, sondern eine stetig zunehmende Nachfrage (die allerdings auch irgendwann wieder nachlassen wird). Einen Run könnten die Trendsurfer auslösen, bzw. sind bereits dabei. Das kann sich noch verstärken, aber auch immer wieder mal nachlassen. Tendenziell gehe ich von mittelfristig erstmal steigenden Marktpreisen im Edelmetallsektor aus (wegen der weitergehenden Zunahme der Diversifikation in Gold), wobei ich gleichzeitig auch zunehmende Preisvolatilität erwarte - eben wegen des "Zockergesindels", welche halt auch mal schnell alles schmeißen, wenn gerade wieder 'ne andere Sau durch's Dorf getrieben wird.


    Eigentlich 'ne Traumsituation. Langfristig physisches Gold ansparen (immer mal wieder 'ne Unze zukaufen), und wenn der Preis mal um 5-10% purzelt, kurzfristig zusätzlich in Papiergold. Übrigens 'ne schöne Strategie, wenn man Papiergoldgewinne dann immer wieder mal in physische Bestände umschichtet.


    Gruß


    Libertad

    Zitat

    Original von Kaufrausch
    Libertad:


    Da könntest Du Recht haben. Aber ein paar werden sicher auch ihr Geld in Gold diversifizieren. Und bei dem kleinen Markt ...



    Das dürfte beim typischen "konservativen Investor" eher eine Seltenheit sein. Natürlich wird es Anleger geben, die das machen, die kommen aber aus einer anderen Ecke.


    Meine Erfahrung in den letzten Jahren mit Investoren (davon die letzten 4 Jahre vorwiegend mit Institutionellen - eine wunderbare Desillusionierung, die sind noch schlimmere Herdentiere als die Privaten) hat mir gezeigt, daß es eigentlich nur 3 relevante Kategorien von Anlegern gibt:


    Den "gaaaaanz" vorsichtigen, der auf Teufel komm raus vor allem nominellen Kapitalerhalt und 'ne kleiner Nominalrendite obendrauf will.


    Den leichtsinnigen, der jedem Trend hinterherhechelt und immer wieder auf die Schnauze fällt.


    Und zuletzt den Risikobewussten, der gezielt diversifiziert, um ein möglichst optimales Rendite-Risikoprofil zu erlangen.


    Die erste Kategorie bekommst Du um's verrecken nicht in Edelmetalle, die zweite ist schneller wieder draußen, als Du gucken kannst. Für wirklich langfristige Edelmetallinvestments kommt eigentlich nur Kategorie 3 in Frage, und die ist ganz klar in der Minderheit. Sowohl bie den Privatanlegern als auch bei den Institutionellen.


    Gruß


    Libertad

    Zitat

    Original von Kaufrausch


    Und jetzt die große Preisfrage: Wohin schichtet ein eher konservativer Anleger seine verkauften Immobilienanteile?


    Was fragst Du? Was er tun sollte oder was der durchschnittliche konservative Investor tun wird?


    Letzteres lässt sich erschreckend leicht beantworten: Euro-Staatsanleihen und Unternehmensanleihen im Investment-Grade-Bereich.

    Zitat

    Original von Kaufrausch
    @Hase:


    Hattest Du nicht mit NEIN gestimmt? Also gegen eine Ölbörse? ?(


    Er hat die Wette gerade etwas abgewandelt:


    Der Hase wettet, daß die Börse am 30.09.06 NICHT existiert.
    Es ist für ihn dabei unbedeutend, ob es sie vorher mal kurz gab :D


    Vielleicht sollte Ihr vorher noch ein paar Details klären ...


    Eine Wette mit dem Inhalt "die Börse komnt nie" macht ja wenig Sinn ...
    Zwar ist die Gegenbeweis sofort mit Einführung einer solchen Börse erbracht, aber der Postivbeweis kann ja nicht erfolgen. Ihr sollte also präzisieren, ob es darum geht, daß sie zu einem bestimmten Zeitpunkt oder innerhalb einer bestimmten Frist kommt oder nicht kommt :D


    Ich verlinke mal auf eine Interpretation von Jesaja 53 aus jüdischer Sicht...


    http://www.qumran.org/js/texts/jes53.php.de

    Zitat

    Original von mesodor39
    oder hat der vermeintliche "Inflationswolf" das Kreidefressen gelernt?


    Mich überrascht das nicht. Ich hatte die sehr kritische Beurteilung Bernankes eigentlich immer für falsch gehalten. Der Ruf, ein "Inflationswolf" zu sein, kam ja unter anderem daher, daß er immer ein festes Inflationsziel befürwortet hat.


    Aber er hat sich nie derart geäußert, daß man über alle Maßen inflationieren müsse. Nimmt er sich nun eine moderate Inflation vor, so ist das auch ein Ausdruck von Realismus (denn größere Stabilität als moderate Inflation kann er unter den gegebenen Umständen wohl kaum erreichen).


    Inwieweit er den selbst gesetzten Maßstäben gerecht wird, werden wir sehen.


    Kannst Du das auch irgendwie begründen?
    Es ist durchaus für das Produktivkapital sinnvoll, Risiken, welche zum Beispiel durch währungsraumübergreifenden Handel Rohstoffpreisschwankungen entstehen, durch Derivate abzusichern.


    Derivatehandel ist nichts anderes als Risikotransfer. Warum dieser grundsätzlich das Produktivkapital behindern soll, erschließt sich mir nicht.

    Zitat

    Original von liberty
    Ich fand den Artikel auch sehr interessant. Wenn es zu einer Depression in China kommen wird, und das halte ich für sehr wahrscheinlich, dann wird es für die KP mehr als eng. Die Gefahr wird meiner Ansicht nach nicht von der Mittelschicht oder Studenten ausgehen, sondern von den dann arbeitlosen Massen und den Bauern auf dem Land. Die werden mit der für einen Aufstand notwendigen Brutlität vorgehen.


    Genau das glaube ich eben nicht. Die KP hat genug Mittel und Wege, einen Aufstand wieder klein zu bekommen. Im Zweifel durch Reaktivierung des maoistischen Terrors. Sie haben aber eben keine Möglichkeit, den Schrei nach Freiheit und Teilhabe zu ignorieren, ohne die ökonomische Entwicklung zu gefährden. Man kann ökonomische und politische Freiheit nicht dauerhaft trennen.


    Zitat


    China ist schon nach dem Ende des Kaiserreichs in eine langen Bürgerkrieg gefallen, in dessen Verlauf es keine Zentralgewalt mehr gab. Die KP ist m.E. zur sehr "aufgeweicht", um ihren absoluten Machtanspruch durchzusetzen.


    Sie musste aufweichen, um die wirtschaftliche Entwicklung Chinas zu ermöglichen. Und sie wird weiter aufweichen müssen, um daraus einen langfristigen Prozess werden zu lassen. Aber die Alternative "Zurück zur absouten Kontrolle" haben sie trotzdem noch, nur werden sie den Preis dafür nicht bezahlen wollen.


    Gruß
    Libertad

    Zitat

    Original von Silbernadel
    Die derzeitige Herrschaft der chinesischen KP halte ich nicht für besonders stabil. Es gibt große gesellschaftliche Veränderungen verbunden mit sozialen Spannungen und einer wuchernden Korruption der herrschenden Funktionäre. Zusammen gehalten wird das doch nur noch durch die Aussicht auf wirtschaftliche Erfolge. Gibt es diese Hoffnung nicht mehr wird in China eine Menge Probleme bekommen.


    Unterstellen wir mal, daß diese Hoffnungen erfüllt werden.


    Das Wachstum Chinas führt neben dem Entstehen einer zweiten privilegierten Klasse, den neuen Reichen, welche häufig enge Beziehungen zur politischen Kaste unterhalten auch zu einer immer stärker werdenden Mittelschicht. Diese profitiert momentan von der zunehmenden wirtschaftlichen Freiheit, wird sich aber nicht dauerhaft doe politische Freiheit und die Teilhabe an Entscheidungsprozessen vorenthalten lassen. Wenn ihre ökonomischen Träume weiterhin erfüllt werden, dauert es ein wenig länger, bis sie die politische Teilhabe einfordern, aber es wird dennoch passieren.


    China bekommt eine Menge Probleme, wenn sie nicht vorsorglich die politischen Strukturen selber verändern, so oder so. Die Frage ist nicht ob, sondern wann.


    Gruß
    Libertad

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    Original von Anzugpunk
    Die "Ausbildung" hat Helmut Schmidt aber nicht davon abgehalten einen ganz großen Scheiss zu bauen...


    Mag sein das er sich gegen den Rest der Regierung damals nicht durchsetzen konnte, das ändert aber nix...


    Die sicher vorhandene Fähigkeit Lafontaines, exakt zu rechnen (das traue ich ihm als Physiker durchaus zu) hat ja auch nichts genutzt ...