Beiträge von Dr_Meyer

    Wie kann es eigentlich sein, daß Goldhändler "so gern" mit Edelmetallen handeln; sammeln sie doch damit nur "wertloses" Fiat ein gegen Edelmetall und denken, sie machen damit noch Gewinn. Müßten doch eher an ihren Beständen festhalten oder selbst noch aufstocken. Bloß mal so`n Gedankengang....


    so lange die großhändler problemlos das eingesammelte fiatgeld bei den raffinerien gegen gold eintauschen: kein problem.
    und so lange die raffinerien ihre euros in dollar tauschen können und diese dollars von den goldminen in südafrika und brasilien akzeptioert werden:
    kein problem.


    und so lange die angstellten der minen waren aus europa kaufen, läuft alles rund.


    schwierig wird es, wenn es keinen kreislauf gibt, sondern irgend jemand zu viel akkululiert: bei dem sammeln sich dann die bunden fiat papierzettel,
    und wenn derjenige, der die papierzettel sammelt, unruhig wird, kippt das system.


    erstes zeichen ist zB dass saudi arabien nur noch öl verkauft, um laufende kosten zu decken, aber bei unter 100 dollar pro barrel sich keine mühen macht, die produktion zu steigern


    neun Tage seit diesem Posting: seitdem haben auch die meisten Zeitungen den Bondcrash entdeckt.
    Inzwischen sind drei Mal Versteigerungen von Bundesanleiheh gescheiter,


    das euro dollar verhältrnis täuscht: im Verhältnis zum franken ist der euro auf einem all time low.

    Gabs eigentlich schonmal eine solch globale Krise, die einen kompletten Reset des Systems erzwingt? Die Asienkrise war ja auf einem lokalen Markt.


    der letzte zyklus war sehr lange, da Dank papiergeld die verschuldung in irre größenordnungen getrieben werden konnte.
    üblicherweise gab es so alle 80 jahre einen reset mit schuldenschnitt.


    im frühen mittelalter waren die zyklen weniger ausgeprägt, da sowohl die katholische kirche, als auch der islam zins unter strafe stellten.
    außerdem gab es dann die Jubeljahre alle 50 jahre, in denen alle schulden gestrichen wurden


    im späten mittelalter war die krise vergleichbar heftig wie heute, da gab es ähnlich wie heute heftige handelsbilanzdeizite und die jubeljahre mit schuldenschnitt wurden
    auf Betreiben reicher Geldverleier wie der Fugger gestrichen.


    das abendland hatte ein komplettes defizit gegenüber dem orient. die westlichen eliten waren vernarrt in seide, pfeffer und weihrauch, das edelmetall floss in den orient ab,
    was zu einer deflation in europa führte, am ende hatte eine unze silber in westeuropa die kaufkraft von 5000 dollar.
    gleichzeitig gab es ein heftiges defizit zwischen norden und süden: deutschland transferierte unsummen an gold an den papst und wurde dafür mit ablassbriefen und seelenheil beliefert.


    richtig unangenehm ist nicht der schuldenschnitt, sondern der seltene versuch, verschuldung durch ein zwangssystem aufrecht zu erhalten,
    wie es am ende des weströmischen reiches geschah oder in spanien in der frühen neuzeit: das komplette ausquetschen der bevölkerung führte im weströmischen reich zu separatismus und erosion, in spanien kam es zu einem völligen stillstand der ökonomischen aktivität, abwanderung und innerer immigration.


    was heutzutage einmalig sein dürfte, ist die komplette weltweite synchronisation der märkte, der schnelle Informationsfluss und die Demokratisierung des Wissens durch das Internet.


    die Demokratisierung des Wissens ist eine Revolution vergleichbar mit dem Buchdruck.


    Der Buchdruck führte zu Reformation, Baunernkrieg, Hugenottenkriegen.


    wegen der weltweiten vernetzung und der labilen dünnen und langgestreckten lieferwege ist die heutige welt für schocks jeder art anfällig.
    Nach 3 tagen glatteis gab es in einigen gegenden großbritanniens kein brot mehr zu kaufen.


    2004 oder 2005 wurde zwar in deutschland ein gesetz über die einführung einer zwangswirtschaft im katastrophenfall beschlossen, d.h. bei ausfall des zahlungsmittels müssten bauern und bäcker trotzdem liefern.


    das ungewöhnlich heutzutage ist also nicht die verschuldung und die möglichkeit eines resets, sondern die enorme abhängigkeit einer stadtbevölkerung, die sich nicht mehr selbst ernähren kann.


    selbst bei der hyperinflation 1923 lebten wohl noch 30-50% der Bevölkerung auf dem land und konnten sich auch ohne geld ernähren, ähnlich war es bei der asienkrise,
    als die arbeitslosen arbeiter einfach wieder zu ihren familien aufs feld gingen.


    im englischen oberhaus sorgte sich ein parlamentarier vor einer hungersnot in GB in 2011, da er befprchtet, dass die Kreditkrise zu viele Lebensmittelhersteller bankrott gehen lässt, die seit Jahren von Tesco & co ausgequetscht wurden.


    früher wurde ein schulden reset also zeitlich und örtlich enorm gepuffert, während heute ein währungscrash oder schuldenschnitt zu einem globalen schock führen würde.


    mit den derzeitigen maßnahmen wird die kreditkrise nicht beigelegt, sondern der zeitpunkt der implosion wird nach hinten verschoben und die fallhöhe wird erhöht.


    2008 hätte man die banken pleite gehen lassen, sie wären verstaatlicht worden und der staat hätte die guthaben der realwirtschaft garantieren können,
    wenn heute ein staat irgendwelche guthaben garantiert, dann lachen schon die Hühner drüber.



    Die Frage ist absolut interessant. Cool wäre, wenn es sowas wie das GfK Panel gäbe, wo 80% der Händler ihre verkäufe eintragen.
    dann könnte man genau sehen, wie in Deutschland die Stimmung ist.
    andererseits würde so eine genau erfassung auch begehrlichkeiten wecken: dann kommen die hinterbänkler im bundestag auf die idee mit dem taschenrechner auszurechnen,
    was man einnehmen könnte, wenn man auf goldbarren eine luxussteuer drauflegt o.ä.


    bis dahin helfe ich mir mit einem trick: bei pro aurum kann man anhand der preislisten für die einzelshops erkennen, welche ware lieferbar ist:


    im april vor der euro panik schrieb im im thread "Notare in Panik"
    Notare in Panik, marodierende Immobilienkäufer und andere „Eichelburgsche Momente“ der Euro/Griechenland-Krise


    "Warnsignal sollte sein, wenn bei einem großen Anbieter plötzlich Krügerrands alle sind.",
    das war am 30. april und zwei oder drei tage später gab es bei krügerrands erste engpässe.
    etwa 7-9 tage nach den ersten engpässen bei krügerrands begann der run auf die goldhändler und händler, die noch ware hatten, wurden als heiße tipps gehandelt.


    am tag des irland bailouts waren bei p.a. in berlin auch krügerrands ausverkauft, aber es gab keine folgende massenpanik.



    als grobe indikator ist das auf jeden fall zu gebrauchen.



    Klassisches Auswandern bringt nichts, da man dem Zinszyklus woanders auch nicht entwischen kann, aber es besteht natürlich die Möglicheit, dass Deutschland mit seiner effizienten Verwaltung, IT-lastigerdurchorganisierter Steuererfassung etc. die Schulden schultern muss und es hier zu einem unerträglichen Siechtum kommt,dass man auswandern muss,auch wenn es nirgendwo anders richtig rosig ist.
    (siehe Irland)


    wenn es klare Belege dafür gibt, dass die Schulden übergerollt werden, dann kommt auswandern oder innere immigration auf jeden fall auf die Agenda.
    Meine Kinder bereite ich auf jeden Fall schon mal aufs Auswandern vor, wir waren anfang des jahres längere Zeit im Ausland und ohne das Thema zu dramatisieren richte ich es
    so ein, dass es für meine Kinder kein Kulturschock wäre, wenn wir eines Tages auswandern oder sie als Erwachsene auswandern müssen.



    Gibt es ein besseres Fluchtgeld als Gold?


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    Zu den Rettungsschirmen: vor denen habe ich derzeit keine Angst, vielleicht hätte ich als Politiker sowas ähnluches gemacht: es war ja den Versuch wert.
    Ich nahm allerdings immer an, dass der Rettungsschirm nur eine Drohkulisse ist, eine Art nuklearer Abschreckung.


    Als der Schäuble während der Irland Krise plötzlich sagte, "wir haben doch einen Rettungsschirm, dann sollten wir ihn auch benutzen", da wurde mir ganz mulmig.


    zu Recht haben verantwortliche Politiker Angst vor dem Chaos, was mit Staatsbankrotten einhergeht, aber man sollte sich mal Island ansehen:
    die haben sich per Volksabstimmung von einer Schuldenlast befreit, die zehnmal so groß wie das jährliche Bruttosozialprodukt war: das waren die Bankenschulden.


    die politiker glauben, dass der euro den frieden erhält, stattdessen ist es ungekehrt: wenn in ein paar Jahren in Deutschland die Renten um 20% gekürzt werden müssen
    und Rentner hungern müssen, weil Griechenland und Irland die Schulden nicht an Deutschland zurückzahlen, dann wird es Leute geben, die
    fordern werden, mit einem Trupp Fallschirmjäger Deutschlands Auslandschulden zurückzuholen.


    Ich bin kein Kenner Jugoslawiens,aber ich habe mal gehört, dass auch in Jugoslawien der Hass zwischen den Bevölkerungsgruppen teilweise deswegen entstanden ist, weil es vierzig Jahre umverteilung vom reichen kroatien und slowenien ins zentrale serbien gab.


    Griechenland und Irland werden ihre Schulden nie zurückzahlen können: das ist nicht Schwarzmalerei, sondern Mathematik.


    Nach der Griechenlandkrise gab es die berechtigte Hoffnung, dass kleine Arbeitsgruppen fieberhaft an der Lösung der europäischen Probleme arbeiten,
    aber jeder der sich noch an den Sommer erinnert: da gab es eine Euro-Hausse die dadurch entstand, dass die anti euro spekulanten ihre spekulationen glattgestellt haben.
    und schon hieß es, alles ist paletti,


    das Handelsblatt stand, dass europa die spekulanten besiegt hat: ich habe damals im augsut einen wütenden artikel hier geschrieben,
    was im Handelsblatt stand, war einfach zu blöd.


    Die ruhigen Sommermonate wurden nicht genutzt, um Strukturen für einen Schuldenschnitt oder Staatsbankrott zu erarbeiten.


    preisvergleich auf gold.de


    edelmetall zum spotpreis gibt es nur ganz ganz selten in phasen, mit vollen phasen: im oktober war es so, dass es sehr viele verkäufer und zu wenig käufer gab,
    da gab es sonderangebote für wenig gefragte münzen wie die dukaten,
    auch während der jährliche sommerflaute passiert es manchmal, dass man münzen oder barren 10 euro überm spot bekommt.


    diese situation ensteht aber nur bei flaute und wenn die händler zuviel gold aus privatbestand übernommen haben.


    in normalen zeiten wird aus dem spot-gold in der prägeanstalt eine münze geprägt, die muss mit versichertem transport zu zwischenhändlern gebracht werden und die verkaufen sie an händler weiter,
    alle händler müssen sich außerdem mit Put Optionsscheinen gegen fallenden Goldpreise absichern.
    man stelle sich vor, der goldpreis würde sinken und die lagerware wäre plötzlich 10% weniger wert: dann wäre die ganze goldindustrie ja sofort bankrott.


    Prägeanstalt, Transport, Versicherungen, Händler, Put Optionsscheine: das will alles bezahlt werden.


    in Rostock gibt es irgendwo am Hafen eine Reisebank; telefonisch mal nachfragen, ob die Gold dahaben.
    ich würde als Silberinteressent in Nordeutschland allerdings eher den weg nach Hamburg machen (ist leider etwas blödes wetter): silber-werte.de hat echte onlinepreise
    (kann man gut auf gold.de vergleichen)
    und bei entsprechender telefonischer vorankündigung kann man bei silber-werte.de sein silber auch als Tafelgeschäft gegen bares abholen.


    wenn man angst hat, dass einem die silberpreise weglaufen, kann man auch einen silber ETF kaufen (wie eine aktie) und dann nach ein paar monaten alles verkaufen und ins physische wechseln.

    Toskana?


    Das Problem ist, dass sich Marx gar nicht mit dem Zinssystem beschäftigt hat: er hat in seiner Theorie quasi Vollgeld angenommen, dass einen Besitzer hat und zu Zinsen weiter veborgt wird.


    Die Sara Wagenknecht meint sie sei Marxistin und hat sich mit dem Problem beschäftigt und es gibt auf youtube einige sehenswerte beiträge, aber funktionierende Lösungen hat sie auch nicht parat.

    [quote='Dr_Meyer',index.php?page=Thread&postID=625221#post625221][quote='chef','index.php?page=Thread&postID=624755#post624755']I


    man sieht also, dass ein und der selbe sachverhalt vom Markt gleich zweimal kurz hintereinander verschieden beantwortet wurde!

    Das interessanteste ist, wie sich sich Maßstäbe verschieben. Der klassische Assetklassenwechsel beginnt mit Gewinnmitnahmen bei Aktien (edit:oder anderen 'riskanten Anlagen'), die in 'sichere' Dollar- oder Euro-Bonds fließen. Dadurch steigen deren ZInsen, bis irgendwann Aktien (edit: oder sonstwas) wieder attraktiver werden und das Geld zurückfließt.


    Das umgekehrte, nämlich Flucht aus Bonds in X, wäre etwas völlig Neues. Schon vom Volumen her. Ferner würde damit 'der sichere Fluchthafen' ein- für allemal verschwinden. Weitgehend verschwunden ist ja auch schon das Vertrauen in den sicheren Wiederaufschwung nach dem Abschwung, das beim traditionellen Assetklassenwechsel im HIntergrund immer dabei war (da debattierte man im wesentlichen über den Zeitpunkt,heute aber fragt man sich 'klappt es?'). Das alles sollte neuartige und einige überraschende Wirkungen hervorbringen.


    Gruß
    Klaus_H.[/quote']


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    eigentlich nicht: ist nur recht lange her, das Zinsen so brital durch eine Flucht aus den Bonds erzwungen wurden.
    The rise in yields risks becoming a textbook case of a central bank losing control over long-term rates. The danger is that market fears of future bond losses – whether from inflation or higher default premiums – will neutralise the stimulus, or lead to stagflation.
    schreibt der Telegraph:
    das ist genau das, was Greenspan in seinem Wallstreet journal artikel vor einigen monaten vorausgesagt hat: die Notenbanken können den kurzfristigen zinssatz festlegen,
    auch bonds kaufen,
    aber sie können niemandem verbieten, bonds zu verkaufen,
    d.h. die Notenbanken können die Kontrolle über die langfristigen zinssätze verlieren.


    die 1 Trillionen dollar frage ist für mich, ob wir eine klassische zerstörung des schuldsystems mit default und/oder inflation sehen
    oder ob wir eher zeuge durchsetzung von kapitalinteressen werden, in der das Großkapital zuerst die ausfallgefährdeten privaten schulden den staaten aufgebürdet hat (zu niedrigen zinssätzen) und dann die zinsen erhöht, damit die staaten ihre bevölkerung ausquetschen, damit der zinszyklus noch eine weile läuft.


    bei mangelnden wachstumsmöglichkeiten in der realwirtschaft ist die letzte möglichkeit, Zinsen zu bedienen, indem einem starken, durchsetzungsfähigen schuldner diese schulden aufgebürdert werden.
    Dieser starke und durchsetzungsfähige schuldner heisst "Staat". Anders als Nestle und Daimler hat er kein Geschäftsmodell, dass 10% Kapitalrendite verspricht, aber er kann Jahr für Jahr die Steuerquote erhöhen, auch bei sinkender leistungsfähigkeit der volkswirtschaft.


    Ein sauberer Staatsbankrott und Hyperinflation dürften eigentlich die Lösungen sein, die angenehmer und kürzer sind, so schrecklich sie auch sind.
    die alternative (die ich manchmal befpürchte) sind hohe Zinsen und ein Großkapital, dass mit Hilfe der Durchsetzungsfähigkeit des Staates die Gesellschaft ausquetscht.



    Ebenfalls üblich ist leider, dass am Ende des Zinszyklus Kriege begonnen werden: sei es um Zinsen aus dem Portomonnaie der Kriegsgegner zu bezahlen,
    von der eigenen Situation abzulenken - oder aus Verzweiflung.


    Verzweifelte Menschen beginnen Lotto zu spielen: wer es nicht glaubt, muss mal in Ostdeutschland in einer shopping mal gucken, was für leute sich lottoscheine holen.
    auch in griechenland beteiligen sich rekordverdächtig viele menschen an lotterien.
    kriege sind das lottospiel verschuldeter staaten.

    langsam nimmt sich die presse des themas an:
    http://www.telegraph.co.uk/fin…on-US-fiscal-worries.html


    10 jährige us anleihen haben seit montag 0,3% mehr zinsen,
    mal zehn jahre erhöhen sich die zinszahlungen also um 3% zu den 100 dollar geborgtem geld.



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    wer sich geld zu 1% borgen kann, der borhgt sich geld unterhalb der inflationsrate.


    wer sich geld zu 7% borgt, der muss mit zinseszinseffekt nach 10 Jahren doppelt soviel zurückzahlen, wie er sich geborgt hat.


    Und irgendwo zwischen 1% und 7% liegt ein hässliches systemisches Ereignis.


    Das erstaunliche ist derzeit, dass auch vergleichsweise kurz laufende anleihgen unter die räder kommen: bei japanischen und australischen anleihen sind auch 5jährige arg zerzaust,
    bei der fehlgeschlagenen deutschen auktion ging es um 2 jährige.


    aber gut: all die lertzten 2 jahre haben wir uns immer gefragt, was das für idioten sind, die anleihen mit 2% kaufen, währen die reale inflation bei 6-8% liegt,
    rohstoffe 30% teurer werden.
    es lag wohl einfach daran, dass man für staatsanleihen, die bei banken auf kredit gekauft wurden, kein eigenkapital unterlegen musste
    und die kleine marge in der Masse ein wahnsinnsgeschäft war.


    aber schon bei der geringsten ausfallgefahr kommt dieser strom an kreditgeld zum erliegen.


    bei bloomberg habe ich den begriff gelesen; real money investors: damit wurden anleger gemeint, die echtes eigenes geld in bonds stecken,
    im kontrast dazu sind die banken und hedge fonds, die kredite aufnehmen, um staatsanleihen zu kaufen.
    würde mich mal interessieren, wieviel Prozent der Bondws von real money gekauft werden und wieviel auf kredit

    die deutschen bonds gehen gut ab. 15% plus bei den 2 jährigen. nicht übel.
    http://pigbonds.info/



    ich vermute in ein paar monaten wird jeder dödel nach einem ard brennpunkt wissen, wie bond funktionieren.


    15% plus bei den zinsen sehen harmlos aus: das sind aber fortlaufende kosten bei neuen bonds, das wäre so, als ob uns die miete plötzlich 15% mehr kostet.


    vorgestern ist übrigens schon wieder eine versteigerung deutscher "bunds" fehlgeschlagen: für 20% der anleihen wurde kein käufer gefunden,

    ein bekannter hatte auch so einen fall: hat eine Münze bei ebay verkauft, aber als empfängeradresse ein Postfach bekommen.
    Glücklicherweise hat er auf einer normalen adresse bestanden:


    dorthin hat er die Münze geschickt,


    als das Geld auf seinem kontop war.


    das seltsame war, dass das eingegangene geld auf seinem konto nach dem verrsand der münze plötzlich eingefroren war und zurückgebucht wurde,
    weis gar nicht wie das techisch gehen soll.
    habe leide vergessen zu fragen, ob er mir giro oder paypal das geld bekommen hat.


    um ein haar wären geld und münze weggewesen,
    aber die Post hat die münze als unzustellbar zurück geschickt,



    vermutlich hatte der betrüger irgendwo ein neues namensschild angebracht, dass der postbote glücklicherweise nicht kannte.

    HRE, Co-Bank und unsere maroden Landesbanken durften auch nicht pleite gehen !!!


    AIB heute 30% Kursgewinn ... (..)


    es gibt einen Unterschied: die Iren mussten ihre nationale souveränität abgeben.
    aund laut irischer zeitung independent wird jede irische familie im nächsten jahr mit 3000 euro das paket finanzieren.


    Nicht einmalig, nein,
    3000 euro in 2011,
    3000 euro 2012,
    2013,
    3000 euro für die nächsten 200 jahre.


    das ist eine art versailles.
    und: laut ernstzunemender Studien könnten die Verluste der Banken noch größer werden.

    Frage: PS: Wie bewertest Du die Nicht-Vergrößerung des Europäischen Rettungsschirmes (Meldung gestern). Etwas Valium für die Märkte? Den gemäß GIPSI, steht der nächste ja schon parat![/quote]



    Hatte diese Frage zugemailt bekommen:


    Die Diskussion um den Rettungsschirm ist der gleiche Klassiker wie die Diskussion um die Griechenlandhilfe im Frühjahr:


    Die Politiker würden gerne für die Märkte einen größeren Rettungsschirm abbilden, wissen aber, dass sie in den Parlamenten zerfleicht würden, wenn sie den sehr geehrten Abgeordneten ein halbes jahr nach der Mutter aller Schirme den nächsten schutzschirm aufspannen.


    auch nicht-finanzpolitiker düften angesicht der neuen Terminologie verstehen, dass es um neue Dimensionen geht: Billionen.


    Man sollte die Psychologie nicht unterschätzen: es gab in der DDR einen 200 Mark geldschein, nach dem Druck geschredert wurde, weil das ZK Angst bekam,
    dass ein Geldschein mit einem höheren Wert Inflationsgefühle auslöst.


    genau die Zahl "Billion", die auf den Märkten beruhigend wirken würde, würde in den Parlamenten und bei der Bildzeitung verheerend wirken.


    als der spiegel meldete, dass man in berlin überlegt, eine Komplettgarantie aller euro staaten für alle euro anleihen zu geben, kam noch am wochenende ein dementi.


    die menschen sind nach zwei jahren mürbe geworden.
    1000 mrd euro haben die deutschen inzwischen liquide, weil sie aus festgeld, lebensversicherungen etc, rausgegangen sind.


    die mehrzahl versteht nichts oder wenig, aber derzeit kann es jederzeit einen Trigger geben,
    der eine größere anzahl von Menschen in Bewegung setzt, einen bankrun, eine flucht in konsumgüter, auslandswährungen oder schweizer franken geben.


    den bank run in griechenland und irland konnte die ezb ausgleichen: das waren summen um 10 mrd euro.
    wenn in deutschland 10% der liquiden spareinlagen rausgehen (100 mrd) , müssten die banken illiquide assets um 1000 mrd. euro verkaufen oder an die ezb geben.
    (siehe eigenkapitalquote)


    http://www.handelsblatt.com/po…ld-es-werde-krise;2386105
    Und auch der EZB dürfte es schwer fallen, 1000 mrd. kredite und assets aus den bilanzen deutscher banken zu übernehmen.



    Im Prinzip ist die Politik derzeit in der Lage eines erwischten Heiratsschwindlers:
    das Vertrauen beginnt zu schwinden und der Heiratschwindler müsste jetzt irgendetwas großes und massives anstellen, um das Vertrauen zurückzugewinnen.


    jede frau verlangt jetzt, dass der Heiratschwindler eine Heiratsannonce mit Bild in die Zeitung zu setzen; der schwindel wird auffliegen.


    den Bondmärkten wurde bisher erzählt, dass alle eu länder de facto füreinander einstehen,
    den bevölkerungen wurde erzählt, dass natürlich jeder staat seine eigenen schulden bezahlt und das es nur einen Notkredit gibt, der gut verzinst zurückgezahlt wird.


    nun ist der schwindel kurz vor dem auffliegen, das getuschel wird aber immer lauter

    gende (Real)Zinsen sind G


    Das ist einen Riesenthema!!!! da wollte ich in den kommen Woche mal einen Wochenbericht drüber schreiben oder ein PDF beim Eichelburger.


    Seit Frühjahr 2009 hatte ich immer das Szenario vor augen, dass die Zinsen steigen könnten, was den Goldpreis normalerweise unter Druck bringt.


    aber Gold wird nur dann unattraktiv, wenn die Zinsen steigen, weil die Inflationserwartung steigt UND die Zinsen einen werterhalt in einem inflationären Umfeld ermöglichen.


    Derzeit steigen die Zinsen jedoch wegen des Ausfallrisikos der Staatsanleihen! das ist was anderes, d.h. es sind Angstzinsen.


    In der Ukraine gibt es auf Inlandsbonds mit zweijähriger Duration 25% Zinsen, bei offiziell 8% inflation.
    Der Deal des Jahrhunderts? Nein, stattdessen ist bekannt, dass 2009 die Ukraine eines der Länder war, die im Rahmen ihrer Möglichkeoiten am meisten Gold aufgesaugt haben.


    Ich vermute, dass im Umfeld von Angstzinsen auch hohe Zinsen kaum die Attraktivität von Gold schmälern.


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    wenn man einfach mal die augen schlie0t und stelle sich vor, dass es boomende Firmen in Deutschland und Asien gibt, steigende Zinsen auf Staats- und Unternehmensanleihen,
    steigende Notenbankzinsen - aber Griechenland und Irland hätten noch 12 Monate durchgehalten, ohne aufzumuchen: DANN
    hätten wir in so einem Umfeld eine heftige Goldkorrektur gesehen.


    derzeit steigen die Zinsen parallel mit der Angst vor einem Bonddefault oder Devaluierung durch Geld drucken.
    falls diese relation gleich bleibt: steigende Angst, steigende Inflation und steigende Zinsen, dann dürfte goldanlegern die gefürchtete "große korrektur" erspart bleiben.

    australische 5-jahresanleihen: heute Zinsen um 0,105 rauf. Das klingt nach wenig, bedeutet aber viel: zehn solche tage wie heute und die rergieurng zahlt für alle anleihen ab 5 jahren 1,0 Prozent mehr zinsen.


    Die Bundesregierung hat in den letzten 10 jahren die verschuldung von 700 Mrd auf 2 Billionen euro erhöht, durch die ständig sinkenden zinsen blieb die zinsbelastung p.a. aber bei und unter 40 Mrd euro, wenn ich es richtig im kopf habe.
    in einem artikel stand kürzlich, jedes prozent mehr zinsen kostet die deutsche regierung p.a. 17 Mrd. euro an zinsen.


    http://www.welt.de/finanzen/ar…tzt-in-der-Zinsfalle.html


    Die Haushaltspolitiker haben nicht verstanden, was da los war:
    O Ton: Die machen einen hervorragenden Job“, sagt Norbert Barthle, der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag.


    Die haben noch nicht verstanden, dass bei einer Veränderung der Zinslandschaft und einer Einpreisung von Risiko sich die Zinslast schneller verfielfachen kann.
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    in dem Wall street journal artikel erinnerte greenspan daran, dass an der jahreswende 79/80 die Zinsen innerhalb von vier monaten um (wenn ich es richtig erinnere) 4% stiegen.

    derzeit sind sogar die japanischen anleihen unter druck: dorrt ist es besonders brisant, da japan wegen der hohen japanischen verschuldung schon bei moderaten Zinssätzen jährliche Belastungen auf den Staat zukommen, die Richtung 100% des Steueraufkommens gehen.
    problematisch ist, dass die aktienmärkte derzeit haussieren, so dass sich bondgeld in den aktienmarkt ergießen kann.
    selbst ohne gesteigerte wahrnehmung im bereich staatsschulden könnte es wegen der haussierenden aktienmärkte passieren, dass die staaten nichtmehr genug geld einsammeln können, um schulden überzurollen und neufinanzierung zu sichern.


    den amerikanern und briten gelingt seit über einem jahr eine weitgehend geräuschlose finanzierung über die druckerpresse, aber den europäern traue ich zu, dass sie sich nicht zwischen staatsbankrott und druckerpresse entscheiden können und dadurch die märkte komplett kirre machen.

    Diese 15jährige französische Staatsanleihe ist in den letzten Tagen zum freien Fall übergegangen. Anders als die Anleihen mit zwei oder zehnjähriger Restlaufzeit, die im Fokus der Berichterstattung stehen, dürfte diese Anleihe wenig von Kurspflege profitieren.


    Innerhalb der letzten 8 Werktage hat die Anleihe 3% verloren: Zinsen für 1 Jahr.
    Um sich 3% zu verdeutlichen: erinnern sich die Goldzitterer noch an den Rückgang des POG von 970 Euro auf 940 Euro? Das waren drei Prozent!

    Du kannst ja mit Google mal auf diese Forum seiten nach Fragen suchen wie "jetzt noch einsteigen?" "jetzt gold kaufen?"


    und da wirst Du sehen, was es für antworten gab:
    es ist immer das gleiche schema: wenn die Finanzkrise, die in ihrem Kern eine Kreditkrise ist, sichtbare Eruptionen produziert, kommen neue Menschen, die dem Papiergeld mißtrauen:
    Am Anfang waren es mißtrauische Außenseiter, Berufspessimisten und natürlich auch ein paar Münzsammler, denen zuerst auffiel, dass der Goldpreis stieg,
    dann war es die Subprime-Kreditkrise, dann die Pleite von Bear Stearns, dann die Pleite von Freddy und Fanny, dann die Lehman Pleite, dann die Pleite Griechenlands und der erste Sturz des Euro, nun Irland.


    Immer wenn es eine Eruption gab, stiegen nicht nur die edelmetallpreise, sondern auch die zahl derjenigen, die hier im Forum neu waren.
    das ist normal, denn nur wenn es neue Käufer gibt, kann der Preis steigen, die alten Käufer haben ja schon Edelmetalle.


    Und dazwischen gibt es immer wieder Phasen der beruhigung:
    im august 2009, beim Goldpreis von 650 euro schrieb hier jemand im Forum: geben wir es doch zu, wie lagen falsch: der Weltuntergang ist ausgeblieben,
    wir können froh sein, wenn wir unsere Maple Leafs noch zu Geld machen können.


    In einer langfristigen Bewegung lagen alle richtig, die bei der stange blieben: d.h. selbst derjenige, der im frühjahr 2009 den Krügerrand bei der Reisebank zum Höchstpreis von 800 euro gekauft hat, lag im früjahr 2010 im positiven bereich. Nach dem Früjhahr 2009 konnte man für ein halbes jahr krügerrands wieder zwischen 699 und 730 euro bekommen: das waren dann die chancen zum nachkauf.


    der allererste schritt ist der einfachste: überlege dir, wieviel du besitzt (Haus + auto + rentenansprüche + wertsachen + antiquitäten + bargeld + girokonto + aktien + lebensversicherungen etc) und tausche dann etwa 1-0,5% sofort in Goldbarren und standardmünzen sowie Silbermünzen.


    In 2-3 wochen, in 8 wochen und in 3-4 monaten, in 6 monaten können dann weitere käufe kommen: bis dahin kannst du dann lesen und überlegen, was für Deine Situation am besten ist.
    und villeicht fällt Dir dann auch auf, dasss Du ein Klumpenrisiko hast: 90% in Papierwerten oder 90% in Pensionsanssprüchen.


    wer zu schnell zu viel Gold eintauscht, der ist danach auf der anderen seite: während der eurokrise gab es leute, die an einem tag all ihr vermögen in gold umtauschten und bei dem sell off am 24.7.2010 bei ca. 900 euro pro unze dann ihr gold verkauft haben, weil sie gold nicht verstanden hatten.


    da gab es hier einen Florian im Forum, der nahe am Tiefstpunkt bei 900€/oz warnte, das man mit Gold bald viel geld verlieren wird und ein anderer frisch gebackender Goldbesitzermit 2g-account fragte, ob man Gold jetzt schleunigst "abstoßen" müsse.


    Von 1914 bis 1924 verlor der Frank im Vergleich zum Dollar schon erheblich: von 5:1 auf 15:1.
    während der Krise des Franc sank der Franc 1924 um 46%, bevor er wieder um 46% stieg.
    1926 sank er bis auf 50:1, bevor er wieder auf 25:1 stieg.


    Wer von 1914 bis 1926 im Franc blieb, hat 80% seines Vermögens verloren: wer 1924 und 1926 immer in Panik zwischen Franc und Dollar getauscht hat, hat in drei Jahren ca 95% seines Vermögens vernichtet.


    d.h. es kommt darauf an, dass man das, was man besitzt versteht, das man die Vorgänge versteht und nicht in Panik gerät, wenn sich die Kurse einmal nicht in der gewünschten Richtung entwickeln.



    Um auf Deine anfängliche Frage zurückzukommen: ich würde nicht bis zum Frühjahr warten: warum sollten die Preise im Frühjahr niedriger sein?
    In Anbetracht des Fakts, dass die Papiergeldmärchen und der 750 Mrd euro schutzschirm innerhalb weniger monate entzaubert wurden, ist es ein Wunder, dass man überhaupt noch gold kaufen kann. Im Mai 2010 waren die regale leer.


    eigentlich müssen diejenigen, die aus den Bonds rausgehen, das Geld in was anderes stecken, was tendenziell sogar für steigende assetpreise spricht.
    da irgendwann die notenbank die bondkurse stützen dürfte und mit frischem Geld die Staatsanleihen kauft, könnte sich das auch noch verstärken.


    falls dann das vertrauen in die währung sinkt, kommt es darauf an, "worauf sich der Markt einigt".


    Anfang 2010 stand der Dax super da: dann kam die erste Welle der Griechenland Panik und es kam zu einer extremen aktienschwäche.
    d.h. die Anleger einigten sich darauf, dass man aus allen euro-denominierten assets raus muss, also auch aus euro-dax-aktien.


    bei der nächsten welle hat der markt nochmal nachgedacht und ist zu dem schluss gekommen, dass es sicherer ist, Daimler-Aktien als Anleihen von Spanien oder euros zu haben:
    d.h. der euro und spanische staatsanleihen verloren an wert, der dax haussierte.


    man sieht also, dass ein und der selbe sachverhalt vom Markt gleich zweimal kurz hintereinander verschieden beantwortet wurde!



    wer eine Tonne Germanium, Rhodium, Indium, Titan und Kupfer im Keller hat, wird mit sehr großer sicherheit in 50 jahren das wieder irgendwie zu geld machen können und
    auch aktien von rio tinto wird es in 50 jahren geben und sie werden einen wert haben,
    aber was die Turbulenzen dazwischen betrifft, da kann man nie ganz sicher sein, wie der Markt eine Krise "interpretiert" und was es für staatliche eingriffe gibt.


    falls es eine jährliche Vermögensabgabe von 5% auf Aktienbesitz geben sollte, zur Finanzierung der deutschen Einh... sorry ... zur Finanzierung der europäischen Einheit,
    dann werden Aktien zu einem lausigen Investment und der Boden für den Dax wird erst erreicht, wenn alle Firmen so niedrig bewertet sind,
    dass sie 10% Dividendenrendite haben, so dass man nach Abzug der Aktienvermögensabgabe im positiven Bereich ist.
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    Besonders absturzgefährdet sind die assets, die kreditgehebelt gekauft wurden:
    und da ist es so, dass im aktien-, rohstoff- und anleihebereich besodners viel mit krediten gearbeitet wurde, während im goldbereich viele anleger echte barren besitzen.
    bei gold gibt es viel mehr anleger, die echtes geld gegen barren getauscht haben - als absicherung oder langzeitinvestment.
    bei öl?
    wer hat schon 1000 barrel abgezahltes öl als langzeitinvestment? Das sind alles mit ein paar Prozent Margin gekaufte kontrakte.


    von daher: ja, es jann immer sein, dass eine allgemeine liquidationswelle rollt, aber für gold ist die gefahr im rahmen einer solchen liquidationswelle monatelang zweistellig unter die räder zum kommen sehr gering geworden.
    man soll niemals nie sagen, aber wenn man sich das chance/risiko verhältnis von giralgeld in euro gegenüber gold ansieht, dann spricht das verhältnis für gold.