http://www.leap2020.eu/Ende-So…alle-entkommen_a3584.html
Es gibt einen neuen GEAP! Jedes Wort ist Gold wert, auch in der kostenlosen Preview viele wichtige Infos.
Im Fokus diesmal: China, US treasuries und die Dollarfalle,
ein thema das hie rim Forum auch schon heis diskutiert wurde.
Kleine Info nebenbei: Im Jan 2009 hab es das erste mal seit Ewigkeiten einen Kapitalabfluss aus den USA: 160 Mrd. Dollar,
vorher war es täglich ein Kapitalzufluss im Milliardenbereich.
Zitat:
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Zwei Schätzungen über die Entwicklung der chinesischen Währungsreserven (in Milliarden Dollar) - Quellen : chinesische Zentralbank / Brad Setser, 01/2009
Was aber letztendlich von dieser Aktion der Chinesen bleibt, ist, dass sie vier interessante Erkenntnisse gewinnen konnten:
1. Viele der anderen Mitglieder des G20 unterstützen ausdrücklich die Idee eines schnellen Übergangs (4) in eine Post-Dollar-Ära, insbs. Russland, Indien, Süd-Afrika, Argentinien und Brasilien. Bei seinem „[Blockierte Grafik: http://www.leap2020.eu/photo/1511039-2013940.jpg?v=1248695195]
Entwicklung der chinesischen Käufe von US-Anlagewerten und die nach Anlagekategorien (Grün: Staatsanleihen und Einlagen / Blau: GSE (Fannie, Freddie…) / Gelb : Aktien und Unternehmensanleihen / Rot: jährliche Schätzungen der Reserven) - Quelle: CFR
Unsere Vorhersage zu den Absatzbewegungen der Chinesen aus dem Dollar stützt sich auf die Entwicklungen der letzten Monate, die unsere Analysen bestätigen. Denn seit Ende 2008 haben die Chinesen jeden Monat zwischen 50 und 100 Millarden ihrer US-Währungsreserven abgestoßen. Sie nutzten die historisch niedrigen Preise für Anlagevermögen, um Minen, landwirtschaftliche Flächen, Energie, europäische und asiatische Aktien und Unternehmensbeteiligungen zu kaufen. Peking setzt alles daran, sein Vermögen zu schützen, indem es seine US-Anlagen abstößt und dafür Vermögenswerte kauft, die ohne Bezug zu Amerika stehen. Die chinesische Abhängigkeit vom Dollar nimmt damit jeden Tag weiter ab.
Dies alles spielt sich in beeindruckender Geschwindigkeit ab. Natürlich wird alles daran gesetzt wird, diese Vorgänge unbemerkt abzuwickeln, da sonst der Dollar abstürzen würde, bevor China ausreichend Dollarreserven abgestoßen hätte. Jedoch gelang Brad W.Setser und Arpana Pandey eine Übersicht über die bisher nicht bekannte Zusammensetzung der chinesischen Währungsreserven zu erstellen. Sie wurde im Januar 2009 vom [Blockierte Grafik: http://www.leap2020.eu/photo/1511039-2013941.jpg?v=1248695221]
Oben : Entwicklung der chinesischen Währungsreserven und der Anteil der US-Werte Unten : Entwicklung der gleichen Werte in Prozent - Quelle : BCA Research, 12/2008 Da die riesigen Dollar-Reserven den den Handlungsspielraum der chinesischen Regierung gegenüber der US-Regierung beschneiden, ohne für die chinesische Bevölkerung oder das Land noch so nützlich zu sein wie dies bei der Anhäufung geglaubt wurde, unternimmt Peking konsequenter Weise alles, um sich so schnell wie möglich von seinen riesigen Währungsreserven zu trennen. Rachel Zembia beschreibt die Methoden in einem tollen Artikel in RGE Monitor vom 21.02.2009: zinsreduzierte Kredite an ASEAN-Staaten (13), Swap-Abkommen, Erlaubnis für 400 große chinesische Unternehmen, inner-asiatischen Handel in Yuan abzuwickeln (14), Kredite für afrikanische Staaten und Russland, Vereinbarung über langfristige günstigere Ölpreise mit den Staaten des Persischen Golfs, Kredite für die Erdölkonzerne Brasiliens und Abu Dhabis, Kauf von europäischen und asiatischen Aktien und Unternehmensanteilen, nicht aber von amerikanischen, was sicherlich kein Zufall ist… Die Autorin unterstreicht, dass diese Abkommen offensichtlich immer ein Zugangsrecht zu den Rohstoffen für chinesische Unternehmen festschreiben. Daran läßt sich ablesen, worum es den Chinesen eigentlich geht: Ihre US-Währungsreserven gegen Werte, die das Land auf Dauer brauchen wird und die zur Zeit recht billig zu haben sind, einzutauschen; insbs. solange der Dollar noch über einen gewissen Wert verfügt und die anderen Staaten noch bereit sind, sich von den Chinesen in US-Dollar und - Staatsanleihen bezahlen zu lassen.
Was sein Kaufverhalten der US-Staatsanleihen angeht, kauft China immens weniger als früher (die Anlagesumme ist im ersten Quartal 2009 von 153,7 Milliarden USD im ersten Quartal 2008 auf 7,7 Milliarden Dollar zurück gegangen (15)), und nur solche mit kurzen Laufzeiten (3 Monate) (16).
Da die Chinesen kaum mehr neue Staatsanleihen kaufen und gleichzeitig weltweit auf Einkaufstour gegangen sind, deren Rhythmus auch noch schneller zu werden beginnt und inzwischen Summen von mehr als 50 Milliarden Dollar/Monat erreicht (wenn man die Swap-Abkommen dazu zählt), wird es den Chinesen von Ende 2008 bis Ende Sommer 2009 gelungen sein, mehr als 600 Milliarden Dollar seiner Dollar-Währungsreserven abzustoßen. In der gleichen Zeit bleiben die USA auf zwischen 500 und 1000 Milliarden neuer Staatsanleihen sitzen, die ihnen früher die Chinesen abgenommen hätten und für die sie nun neue Käufer auf den internationalen Finanzmärkten finden müssen, wenn sie weiterhin ihre ungeheuren Defizite finanzieren wollen. Wir vertreten die Auffassung, dass diese beiden Summen addiert werden müssen, um die Bedeutung der neuen chinesischen Politik auf die US-Finanzierungsnöte zu erfassen. Am Ende des Sommers 2009, zum Ende des US-Steuerjahres, wird allein China dafür verantwortlich sein, dass zwischen 1.100 und 1.600 Milliarden US-Dollar auf dem Markt sein werden, die 2008 noch in den Safes der Chinesen verschwunden (geblieben) wären, die 2009 aber andere Abnehmer suchen müssen, aber nicht unbedingt finden werden. Ben Bernanke wird seine Druckpresse heiß laufen lassen müssen, wenn er den Bankrott seines Landes wird verhindern wollen.
Es sind also ca. 1600 Dollar mehr als sonst auf dem Markt.
Gestern habe ich gelesen, dass die Fed im Herbst 2008 Swap Geschäfte in Höhe von 500 Mrd Dollar getätigt hat,
um den Dollar zu stützen.
Diese Dollar liegen bei ausländischen Notenbanken. Falls nur ein Teil davon wieder auf den Markt kommt....
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Nach berechnungen von leAP geht China monatlich mit ca. 50 mrd euro aus der Dollarfalle.
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meine Prognose:
a) entweder gibt es ein unerwartetes Ereignis (Black swan): z.B. Ben Bernenke lässt irgendein geheimes papier im Taxi liegen,
dass als Katalysator wirkt, d es gibt einen Ausstieg per Crash
b) das US oder GB defizit wird so groß, das weder EZB noch Chinesen den Unsinn weite mitmachen können, ohne zu befürchten, dass sie irgendwann man vor irgendeinem gerichtshof ihrer Völker stehen - und es gibt einen Ausstieg per Crash
c) es gelingt den Bric Staaten, eine Ersatzwährung zu installieren, so dass es nur in den USA Chaos gibt.
Für a) und b) würde sprechen, dass langaufgestaute Blasen sich eigentlich immer als Crash entladen.
Die "weiche Landung" ist sowas wie das Ungeheuer vom Loch Ness: alle reden darüber, aber noch nie hat jemand es gesehen.
c) wäre das Szenario mit den wenigsten Blessuren. Falls es den Chinesen wirklich gelingen sollte, gemeinsam mit Brasilien und Russland eine Reservewährung zu schmieden, die den Dollar sanft heruntergleiten lässt und verhindert, dass die Europäer in diesem Jahrhundert nochmal an Suppenküchen anstehen müssen, dann gebe ich mein Bundesverdienstkreuz eigenhändig bei der chinesischen Botschaft in Berlin an einen würdigeren Träger.