(Teil2)
Die Manöverkriegsführung ist eine militärische Strategie, die darauf abzielt, den Zusammenhalt und den Kampfeswillen des Gegners insgesamt zu zerstören.
Ich stelle folgende Behauptung auf. Die Russen hatten bereits das strategische Ziel der SMO im April im Sack.
Warum kann ich das sagen? Im April fanden in Istanbul Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine statt. Es gab ein unterschriftenreifes Papier. Der Westen, spezifisch in diesem Fall Boris Johnson reiste jedoch im gleichen Monat nach Kiev
https://www.theguardian.com/po…unannounced-visit-to-kyiv
und überzeugte die Ukraine davon, die Entscheidung auf dem Schlachtfeld zu suchen.
Borrell: "Dieser Krieg muss auf dem Schlachtfeld gewonnen werden"
https://thefrontierpost.com/bo…e-won-on-the-battlefield/
Wie ich auf die Aussage komme das der Westen es nicht wollte. Nun, darum:
Russland und die Ukraine haben sich möglicherweise auf ein vorläufiges Abkommen zur Beendigung des Krieges im April geeinigt, so ein aktueller Artikel in Foreign Affairs.
"Russische und ukrainische Unterhändler schienen sich vorläufig auf die Grundzüge einer ausgehandelten Zwischenlösung geeinigt zu haben", schreiben Fiona Hill und Angela Stent. "Russland würde sich auf seine Position vom 23. Februar zurückziehen, als es einen Teil der Donbass-Region und die gesamte Krim kontrollierte, und im Gegenzug würde die Ukraine versprechen, keine NATO-Mitgliedschaft anzustreben und stattdessen Sicherheitsgarantien von einer Reihe von Ländern zu erhalten."
Die Nachricht unterstreicht die Auswirkungen der Bemühungen des ehemaligen britischen Premierministers Boris Johnson, die Verhandlungen zu stoppen, wie der Journalist Branko Marcetic auf Twitter bemerkte. Die Entscheidung, das Abkommen zu vereiteln, fiel mit Johnsons Besuch in Kiew im April zusammen, bei dem er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskij aufgefordert haben soll, die Gespräche mit Russland abzubrechen, und zwar aus zwei wesentlichen Gründen: Mit Putin kann man nicht verhandeln, und der Westen ist nicht bereit, den Krieg zu beenden.
Quelle? Nein, nix russische Propaganda. Zum einen das Foreign Affairs Magazin. Ein Magazin der politischen US-Elite. Herausgeber ist James F. Hoge, Jr. im Auftrag des Council on Foreign Relations (CFR), einer großen US-Denkfabrik, der neben zahlreichen Autoren und Wissenschaftlern unter anderem viele ehemalige US-Präsidenten, -Außenminister und -Finanzminister angehören. Die sind Deep State und damit direkt von der Quelle.
https://www.foreignaffairs.com…s-fiona-hill-angela-stent
Außerdem das Magazin Responsible Statecraft . Herausgeber ist das Quincy Institute for Responsible Statecraft , ein US-amerikanisches 2019 gegründete Denkfabrik mit Sitz in Washington, D.C., benannt nach ehemaligen US-Amerikanern Präsident John Quincy Adams. Es wurde in den USA als „realistisch“ beschrieben und plädiert für „Zurückhaltung“. Außenpolitik.
https://responsiblestatecraft.…-a-peace-deal-in-ukraine/
Dass der Krieg ab April in die Verlängerung ging, liegt also daran das man mit Putin (Russland) nicht verhandelt und der Westen nicht bereit war den Krieg zu beenden. Von Ukraine lese ich da nix. Deswegen erspare man mir die Krokodilstränen und richte den Blick nach Washington, London, Brüssel oder Berlin um Verantwortliche zu finden.
Im April hatte die Ukraine kein kohärentes Militär mehr. Es gibt keine Luftwaffe mehr, die Luftraumverteidigung hörte praktisch auf zu existieren. Die Armee selbst wurde ihres Equipments beraubt, sämtliche Kommando und Kommunikationslinien zerstört und gleichzeitig die Mobilität der Truppen beendet.
Die Manöverkriegsführung ist eine militärische Strategie, die darauf abzielt, den Zusammenhalt und den Kampfeswillen des Gegners insgesamt zu zerstören.
Von Ende Februar bis Anfang April war das Ganze in 4 Wochen erledigt. Die ukrainische Armee hörte auf zu existieren. Von diesem Zeitpunkt bis heute wurde quasi eine neue ukrainische Armee aufgebaut. Als Konsequenz gibt es jetzt laut russischen MOD mittlerweile 60.000 tote ukrainische Soldaten. Bei einer typischen Verletzungsrate von 1:3 bei Toten bedeutet das, wir reden von 180.000 schwerverletzen/verletzten Soldaten.
Um ein paar weitere Highlights der letzten paar Wochen zu nennen. Laut den Russen waren 1/3 der Offensivkräfte bei Charkow Staatsbürger des Westens. HIMAR als auch Artilleriebedienung soll bereits in Teilen durch westliche „Instruktoren“ oder private Militärkontraktoren erfolgen. Die Versorgung mit Daten und Zielauswahl soll mangels entsprechender Aufklärungstechnik komplett durch die Nato erfolgen. Mag ja sein das der Westen den Aufbau einer Armee unter Nutzung eigener Staatsbürger, die Versorgung mit militäriscvhen Gerät und Aufklärung nicht als Kriegsteilnahme betrachtet. Ich würde wetten die Russen sehen das anders. Nochmal, die Sache war Anfang April vorbei.
Aus Sicht der Russen hatten Verhandlungen keinen Erfolg. Stattdessen passiert in den letzten Wochen dies: der militärische Druck nimmt zu, ein AKW unter russischer Kontrolle wird laufend beschossen (mit Hilfe von Nato Zieldaten), weitere Sanktionen erfolgen und in der Zwischenzeit eskaliert die Situation in Serbien, Armenien und Georgien wird ganz ungeniert unter Druck gesetzt, eine weitere Front zu eröffnen.
https://www.interpressnews.ge/…d-front-is-a-provocation/
Haben die Russen bei Charkow Gebiete geräumt? Ja, korrekt. Diese wurden aber nicht erobert sondern nachdem man via Aufklärung wusste was kommt, sind insgesamt 20.000 Zivilisten evakuiert worden (wer bleiben wollte blieb) und man hat seine Truppen abgezogen. Ein geordneter Rückzug ist mitnichten eine Flucht. Ich erinnere noch einmal worum es beim Bewgungskrieg geht:
Bei der Manöverkriegsführung hingegen werden Feuerkraft und Zermürbung auf Schlüsselelemente der gegnerischen Streitkräfte angewandt.
Es geht nicht um das Verschanzen und einigeln. Das wäre das Gegenteil von Manöverkrieg. Hochbewegliche Einheiten vernichten Schlüsselziele. Strategische Ziele stehen ÜBER Landbesetzung und Verschanzung. Insoweit folgt der Rückzug nur der angewandten Strategie. Die Verluste der Ukraine sollen wieder horrend sein. Seit Tagen bomben die Russen da oben alles weg was sich auf offenem Feld bewegt. Im Grunde wird das Nikolaev/Kherson Szenario wiederholt. Truppen kommen aus befestigten Stellungen und werden im freien vernichtet, so die Sicht der Russen.
Aber ich kann viel erzählen. Apty Alaudinov, Kommandeur der Ahmat Spezialeinheiten:
Was heute geschieht, war geplant. Dies ist ein taktischer Trick, der uns geholfen hat, alle ihre Kräfte und Mittel auf das Gebiet zu ziehen, wo es für uns bequem ist, mit ihnen zu kämpfen, - Held Russlands, Achmat Kommandeur der Spezialkräfte Achmat Apty Alaudinov. Wenn jemand glaubt, dass die Führung Russlands, die Führung des Verteidigungsministeriums nicht wusste, dass der Feind Kräfte sammelt, dann verstehen diese Leute nichts, weder in der Politik noch in militärischen Angelegenheiten. Die Ukraine hat den Köder geschluckt!
Unabhängig davon, hat sich die geopolitische Lage verändert. Neue Konfliktherde sind aufgemacht worden, die Rhetorik das Russland zerbricht wird immer aggressiver. Der russische Präsident hatte während des Shanghai Cooperation Meetings gemeint, dass die „Ukraine“ es versuchen soll, Russland auf dem Schlachtfeld zu schlagen, man werde sehen.
Die Konsequenzen der letzten Monate sind heute auf einen neuen Höhepunkt angekommen. Die SMO wird ihren Charakter ändern und militärisch werden. Bis Oktober werden in den beiden Republiken und den zwei besetzten Oblasts Wahlen abgehalten, ob man Russland beitreten will. Im Donbass ist nach 8 Jahren Dauerbeschuss die Zustimmung jetzt schon vermutlich ohne Abstimmung da. Die Folgen sind erheblich. Mit einem Beitritt dieser Gebiete werden sie offizielles Staatsgebiet Russlands. Damit beschiesst die Ukraine und ihre Hintermänner nicht mehr ukrainisches Staatsgebiet. Ab dem Moment des Beitritts befinden sich sowohl westliche Instrukteure als auch die ukrainische Armee tief in jetzt russischen Staatsgebiet.
Wo die Reise dann hingeht, zeigt die Mobilisierung von 300.000 Reservisten. Die legalen Möglichkeiten der Russischen Föderation lassen dann den Einsatz der vollen Macht des russischen Militärs zu. Das ist etwas anderes als einige hochmobile Battle Groups, Nationalgarde und viel Artillerie. Krieg ist nicht Hollywood. Dinge wie Logistik und Material müssen vorbereitet werden. In den letzten Wochen wurden 800 Flugzeuge und Helikopter entlang der russischen Grenze stationiert.
Kadyrov macht bereits auf Telegram Witze.
Kadyrow sagt, dass er und #Alaudinow grandiose Pläne haben. "Wir entwickeln bereits einen Plan für die Entmilitarisierung der #NATO-Länder, und der erste in der Reihe nach der Einnahme von #Kyiv ist #Polen".