Manipulationsverdacht bei Gold
ZitatSeit 2004 werde der Goldpreis manipuliert – meist nach unten. Das sagen jene zwei Wissenschaftler, die auch die Bankmanipulationen am Libor-Zins aufgedeckt haben.
ZitatEine Studie von Rosa M. Abrantes-Metz, Professorin an der Stern School of Business der New York University, und Albert Metz, Managing Direktor bei der Ratingagentur Moody's, untermauert jetzt den Verdacht, dass Großbanken auch den Goldpreis manipuliert haben. Konkret geht es um das Londoner Gold-Fixing, bei dem zweimal pro Tag ein bestimmter Preis als Benchmark festgelegt wird. Dieser Preis ist wiederum die Grundlage für viele (aber nicht alle) Goldgeschäfte.
ZitatAuch beim Gold stehen wieder dieselben Großbanken in Verdacht: Barclays, Deutsche Bank, Bank of Nova Scotia, HSBC und Societe Generale sollen zusammengearbeitet haben, um den Benchmark-Goldpreis beim Londoner Fixing zu manipulieren. Und zwar seit mindestens zehn Jahren, so die Studienautoren.
ZitatAb 2004 beobachteten sie häufige allzu deutliche Bewegungen bei den Preisen während des nachmittäglichen Fixing-Gesprächs. Vor 2004 und während der morgendlichen Telefonkonferenzen gab es solche Bewegungen nicht, stellten sie fest.
Außerdem entdeckten sie, dass die Preisbewegungen während des Nachmittag-Fixings meistens in die gleiche Richtung liefen, nämlich abwärts. An Tagen, an denen die Wissenschaftler deutliche Preisveränderungen während der Telefonkonferenz entdeckten, gingen diese in mindestens zwei Drittel der Fälle abwärts, 2010 gingen sie sogar in 92Prozent der Fälle nach unten.