Beiträge von Klaus_H.

    => Die ausführlichen Spekulationen des silver surfers auf Basis eines fehlinterpretierten Zitats sind ebenfalls "faszinierend". Die Mathematikvorlesung jedenfalls führt völlig am Artikelthema vorbei. Jedenfalls empfehle ich dringend erst Lektüre, dann Kommentar.
    => Andeutung, weil ich den Artikel nunmal nicht online stellen kann (wir arbeiten daran): es handelt sich um zwei zeitlich nacheinander gültige Korrelationsgleichungen (einmal 2001-2008, einmal 2008-2010) mit jeweils nur zwei Variablen (x = Goldpreis; y = Silberpreis). Völlig trivial - ist sogar ohne Mathematikvorlesung verständlich.


    Aber genau deshalb unverständlich für Ökonomen. Was ihr nach deiner Beschreibung beobachtet habt, ist nämlich der Fakt, daß vor 2008 ein anderer Zusammenhang zwischen POS und POG bestand als nach 2008. Man könnte auch sagen: in 2008 hat sich ein Verhaltensgesetz geändert. Und wie silver_surfer selbst schreibt: genau das kann sich kein akademischer Ökonom vorstellen, denn alle Zweige dieser (Pseudo)Wissenschaft arbeiten an 'den' Gesetzen 'des(!) Wirtschaftlichen', wobei jeder Zweig andere eindeutige und ewig gültige Gesetze gefunden hat und deshalb auch manchmal der eine Zweig recht hat und manchmal der andere (blöd ist, daß man vorher nie weiß, welcher recht haben wird). Um diesen Eindeutigkeitswahn ging es mir und um seine Begründung nicht etwa durch vereinfachte Mathematik, sondern durch bereits auf relativ niedrigem Niveau explizit falsche Mathematik.


    In der Naturwissenschaft (eine hab ich mal erlernt, und zwar den experimentellen Zweig unter Verwendung von u.a. Silber, Platin und Rhodium in den Apparaturen) würde man jetzt nach anderen Veränderungen suchen, die in 2008 stattfanden, und auf die man die Veränderung der POS(POG)-(Korrelations)Funktion kausal zurückführen könnte. Da stößt man natürlich sofort auf die 'Finanzkrise'. Aber WIE diese auf die POS(POG)-Funktion einwirkt, ist noch lange nicht damit geklärt, DASS sie eingewirkt hat. Dazu müßte man sich die Details ansehen und da bin ich mal gespannt. Wenn sich einfach nur Angebots/Nachfrage-Verhältnisse verschoben haben, dann könnte man das vielleicht daran sehen, wie die Effekte im Zeitverlauf mit der Krise über den Globus gewandert sind? Wenn die Reservepolitik der BoC sich geändert hat (wäre das eine 'Manipulation'?), dann sollten bestimmte Effekte in Asien deutlicher hervortreten als in USA. Oder es sollte irgendein Zusammenhang mit Aktivitäten der BoC oder der Regierung Chinas erscheinen. Und wenn umgekehrt JPM massiv manipuliert, dann...usw. Wie gesagt, ich bin gespannt.


    Im Idealfall kommt man noch ein Stück weiter. An einer Analogie erklärt: auch ein Pendel oder eine Feder kann verschiedene Bewegungsformen ausführen: sinusförmig frei schwingend (im Vakuum), gedämpft schwingend (in Luft, Flüssiggas oder Wasser) und kriechend (in genügend dickem Sirup). Die Bewegung kann man beobachten und aufzeichnen als Funktion x(t) [Ort(Zeit)], und empirisch kann man feststellen, daß die Bewegung sich von sinus-schwingend zu kriechend verändert, wenn man das Ding aus Luft in genügend dicken Sirup absenkt, Man kann aber darüber hinaus für ein solches System die gesamte Funktion x(t), d.h. sowohl die BewegungsFORM als auch die jedesmal unendlich vielen Wertepaare (x,t) aus einer einzigen Gleichung (einer sog. 'Differentialgleichung') herleiten, die neben der Funktion nur zwei Parameter enthält, nämlich die Rückstellkraft und die Reibung. D.h., da ist ein kausaler Zusammenhang explizit und quantitativ nachprüfbar eingebaut. Auf diesem NIveau kann man die Änderung der Bewegungsform rechnerisch darauf zurückführen, dass das Verhältnis von Reibungs- zu Rückstellkraft eine bestimmte Relation erreicht hat und das kann man mit Realität vergleichen (gerade bei Finanzmodellen sollte das kein Problem sein, denn über Börsengeschäfte gibts weit mehr Daten als über Pendel).


    Der Idealfall wäre, die realen Preise durch eine solche Gleichung mit kausalen(!) Elementen zu simulieren, wenn man 'Manipulation' nachweisen will. Der erste Schritt wäre, zumindest empirische Korrelationen zwischen Eigenschaften der Funktion POS(POG) und nachweisbaren Aktivitäten oder Kennzahlen von JPM (oder anderen Kandidaten) zu finden.Als nächstes müßte ein plausibler Mechanismus gefunden werden, der diese Korrelationen erklären kann. Und dann klappt vielleicht auch noch der letzte Schritt.


    Gruß
    Klaus_H.


    So kam man (hoffentlich schon vor mehr als 5 Jahren) auch zu Gold als Anlage . Daß irgendetwas (anderes) substanzhaltiges drastisch abstürzt, wäre eine notwendige Voraussetzung, EM als solches zu überdenken. Im Moment sehe ich sich aber nicht, daß sich derartiges abzeichnet.


    Stattdessen sehen wir, daß sogar eine fällige (Gold) bis überfällige (Silber) Korrektur schwächelt, während die Platinmetalle schon wieder marschieren, ganz besonders in Asien während unseres Tiefschlafs.. So war es übrigens auch nach dem 5. Dez. 2009 und im letzten Sommer.


    Gruß
    Klaus_H.

    So etwas wie einen "statistisch 100% sicheren Beweis" gibt es nicht. das gibt es nur in der mathematik.


    Nein, das gibts auch in der Statistik nicht, Das gibts nur in der Ökonomie, wird zu Jahresbeginn als 'Prognose' veröffentlicht und ist jedesmal 'ganz sicher falsch'. Die Statistik (im Sinne von Wahrscheinlichkeitsrechnung) macht gar keine Aussagen des Typs, daß x genau 5 ist (daß 'x=5 sicher zutrifft'), sondern sie macht Aussagen des Typs, daß 5 der wahrscheinlichste Zahlenwert von x ist, daß x mit 30% Wahrscheinlichkeit zwischen 4.8 und 5.2 liegt und mit y% Wahrscheinlichkeit zwischen 4 und 6 usw..



    Zitat von silver_surfer

    heißt das, es handelt sich um zwei gleichungen einer variablen? entweder ist das
    a.) unlösbar
    b.) eine algebraische sensation


    Weder noch, sondern etwas dem Ökonomen Unbekanntes, nämlich etwas, das (mindestens) eine nichtlineare Gleichung enthält. Beispiel:
    'x=0 und x²=0' ist ein System zweier voneinander unabhängiger Gleichungen für nur eine Variable, das eine eindeutige Lösung hat. Ebenso 'x²=0 und x=sinus(x)'.


    Umgekehrt kann eine einzige Gleichung mit beliebig vielen Variablen unlösbar sein. Beispiel:
    x²+y²+...+z²= -1


    Oder sie kann genau eine Lösung haben. Beispiel: x²+y²+...+z²= 0.
    Die einzige Lösung lautet x=y=...=z=0.


    Oder sie kann unendlich viele Lösungen haben. Beispiel: x²+y²+...+z²= +1.
    Die Lösungen sind die Punkte auf der Oberfläche einer n-dimensionalen Kugel, wobei n die Zahl der Variablen ist. Für n=1 sind es zwei Punkte (x=+1 und x=-1), aber ab n=2 sind es immer unendlich viele. Für n=2 alle Punkte auf dem Kreis mit Radius 1 um den Koordinatennullpunkt und für n=3 alle Punkte auf der Oberfläche einer herkömmlichen Kugel mit Radius 1.


    Weil die Ökonomie noch nichts von nichtlinearen Gleichungen gehört hat, importieren Ökonomen seit etwa 100 Jahren in ihre Rechnungen ein normalerweise in der Realschule gelehrtes Abzählkriterium, das die Zahl der Lösungen mit der Zahl der Variablen verknüpft. Leider gilt dieses Kriterium nur für lineare algebraische Gleichungen, und selbst dort nicht in der üblicherweise zitierten Form, daß 'die Zahl der Lösungen gleich der Zahl der Variablen minus der Zahl der Gleichungen' sei. An der Verbreitung dieses Unsinns, hat jemand einen großen Anteil, der aus gutem Grund sein Ingenieurstudium abbrach, um der Prophet der Neoklassik zu werden: Léon Walras. Richtig lautet das Kriterium: 'Die DIMENSION DES LÖSUNGSRAUMS ist gleich der Anzahl der Variablen minus der Anzahl LINEAR UNABHÄNGIGER Gleichungen.' Es kann deswegen schon bei simplen linearen Gleichungssystemen mit zwei Gleichungen und zwei Unbekannten vorkommen, daß sie gar keine Lösung haben oder daß sie unendlich viele Lösungen haben. Beispiele:


    'x+y=1 und 2x+2y=3' hat gar keine Lösung.
    Wenn man allerdings infolge falscher Handhabung von Realschulmathematik unterstellt, dieses System habe doch ein Lösung; dann folgt zwingend '2=3' (so etwa dürften Wirtschaftsprognosen wie diejenigen aus 2007 entstehen).


    'x-y=0 und 2x-2y=0' hat unendlich viele Lösungen, nämlich (x,y) gleich (1,1), (2,2) oder (3,3) etc.., D.h. jedes Zahlenpaar vom Typ (z,z) oder die (eindimensionale!) Gerade, die durch y(x)=x beschrieben wird.
    In einem solchen Fall lässt sich häufig nachträglich die Prognose an die Realität anpassen und damit beweisen, daß der theoretische Ansatz doch richtig war und beim ersten Mal nur falsch gerechnet wurde.


    Besonders lustig wird es, wenn Ökonomen auf nichtlineare Probleme kommerzielle Rechenprogramme loslassen, die für lineare Probleme entwickelt wurden und deshalb noch überzeugter als der die Zahlen einfütternde Ökonom davon ausgehen, daß das gestellte Problem erstens linear und zweitens lösbar sei. Angesichts der Fülle solcher Rechnungen sollte langsam eine statistische Untersuchung lohnen, ob diese Praxis möglicherweise den von den Mathematikern schon so lange gesuchten idealen Zufallszahlengenerator realisiert oder zumindest die bisher beste Annäherung daran, Dann könnte die Ökonomie wenigstens als Hilfswissenschaft der Mathematik noch eine sinnvolle Rolle übernehmen.


    PS.: Ich gehe davon aus, daß der VP bzw. seine Institution nicht einen solchen Blödsinn betreiben, wie ich ihn beschrieben habe. Die wären dann nämlich bald pleite. Der Unfug findet eher an Universitäten statt, weil diese ständig neue Gutachter für die Begründung alternativloser Maßnahmen ausbilden müssen.


    Gruß
    Klaus_H.


    Und @ Klaus:


    Die meisten Spekulanten verlieren doch :thumbup:


    Daß viele kleine Fische von Haien gefressen werden,ist unbestritten. Aber es sammelt sich trotzdem immer mehr Geld in rein spekulativ tätigen Institutionen an, und da Geld unsere Welt regiert, hat das Folgen.


    Zitat

    Vergessen wird allerdings gerne einmal, daß eine reine Assetpreis-Inflation (z.B. Diamanten, Oldtimer oder das warum wir hier sind :P ) von niemanden bezahlt wird. Und wenn alle ihre "Gewinne realisieren" wollen, dann fällt der Preis sofort wieder.


    Wir sind hier, weil wir wie alle Investoren erwarten, daß unser Investment (Gold) gegenüber anderen 'Werten' performen wird. Würden alle Preise incl. der Löhne und Gehälter proportional zu Gold steigen, hätte keiner einen 'Gewinn' (genauer: jeder hätte einen kleinen Verlust, nämlich die Bankprovision!)


    Genauso ist es beim Ein- und Ausstieg. Alle können nie profitieren, sondern immer nur ein Teil, weil jeder Handel für sich allein ein Nullsummenspiel zwischen zwei Parteien ist. Theoretisch könnte es vorkommen, daß 50% der Teilnehmer 5% verlieren und die anderen 50% jeweils 5% gewinnen und es wäre sogar möglich, daß im MIttel alle mit +/- operieren. In der Praxis ist es so, daß wenige profitieren und viele verlieren, und daß große Gewinne/Verluste häufiger und kleine seltener auftreten als bei rein zufälliger Verteilung zu erwarten wären. Aber das ist nicht mathematisch, sondern psychologisch zu erklären.


    Gruß
    Klaus_H.


    Ganz so einfach ist es nicht. Es gibt nämlich für Geld kein Gegenstück des Energieerhaltungssatzes, egal wie lange Ökonomen noch mit Formeln rumrechnen, die aus solchen Vorlagen stammen.


    Die von dir zitierte Quantitätsgleichung gilt für diejenige Geldmenge, die nötig ist, um immer wieder in einem festen Rhythmus dieselbe Gütermenge umzuwälzen.Solange wie im frühindustriellen Kapitalismus die Konsumgüterproduktion für die eigene Bevölkerung das vorherrschende Geschäftsmodell war, kommt diese Voraussetzung halbwegs hin. Heute aber werden die wirklich großen Geldbeträge im Rahmen von Spekulationsgeschäften bewegt (Firmenübernahmen eingeschlossen), und diese Transaktionen unterliegen weder irgendeiner Mengenbegrenzung noch einem wenigstens halbwegs festen Rhythmus.


    Was allerdings bleibt: die in Spekulationsgeschäften erwarteten Gewinne müssen irgendwo in Gestalt von Waren produziert werden, wenn alle(!) Spekulanten im MIttel verdienen sollen (Unterhaltung der Bankapparate eingeschlossen). Und das wird schwierig, wenn die Geldmengen, die darauf beruhenden Zinsansprüche und die Bankapparate exponentiell wachsen, während der Lohn nach unten durch null begrenzt ist, die Arbeitszeit nach oben auf 24h täglich und die Weltbevölkerung durch die Größe des Erdballs. Irgendwann muß deshalb der Regulationsmechanismus 'Geld' so katastrophal versagen wie der Regulationsmechanismus 'Glaube' im Mittelalter.


    Gruß
    Klaus_H.


    Was denn nun - das hängt davon ab, wie man Inflation/Deflation definiert und welchen Wirtschaftssektor man betrachtet.


    Definiert man unrichtigerweise Inflation als Preiserhöhung und Deflation als Preissenkung, dann haben wir bei Energie und Lebensmittel Inflation und bei Immobilien, Löhnen und verfügbarem Einkommen (= Nettopreis für die monatliche Arbeit) beim Durchschnittsmichel eher Deflation, jedenfalls keine Inflation auf breiter Front. Kann sich jeder das aussuchen, was er "beweisen" will. (So gesehen haben wir seit 1 Woche bei den Edelmetallen Deflation)


    Auf Jahresbasis (d.h. bei Zugrundelegung eines längeren Zeitraums für eine zuverlässigere Mittelung) allerdings seit etwa 10 Jahren dauerhaft 'Inflation'.


    Das eigentliche Problem liegt aber noch tiefer. Eine 'Inflation' (oder 'Deflation') 'auf breiter Front' ist wirtschaftlich wirkungslos, wenn sie wirklich alle Preise incl. der Löhne mit demselben Faktor erfaßt. Das wäre sowas wie die Euro-Umstellung, wenn man von den nie vermeidbaren Spekulationseffekten absieht. Eine Wirkung tritt erst ein, wenn die Preissenkung oder -erhöhung verschiedene Güter(gruppen) verschieden trifft, Dann werden die Besitzer (Produzenten, Verbraucher...) der einen Gruppe reicher (ärmer) im Vergleich zu der anderen Gruppe und das verändert die wirtschafltichen Kreisläufe. U.a. ließe sich damit eine 'systemnotwendige' Gruppe genauso wirksam entschulden (und andere belasten) wie per selektiver Subventionierung (bzw. Enteignung). Und das ist letztlich der Endzweck aller durch Krisen ausgelösten Indeflationen, weil sich nur so die Krise lösen kann. Sowohl Inflation als auch Deflation können das zuwege bringen, wenn sie hinreichend und in der 'richtigen' Weise ungleichmäßig und dadurch selektiv sind.


    Der Spread im Zins (Preis für Kredit) zwischen Krediten der ZB an die Geschäftsbanken und Krediten der letzteren an Staaten/Industrie/Verbraucher ist z.B. ein solcher Umverteilungsmechanismus. Daß Banken dabei reicher werden und alle anderen ärmer kann(!) sich als Sinken der Reallöhne niederschlagen, bei nominal konstanten Löhnen also als Konsumgüterinflation. Oder als Platzen von Spekulationsblasen. Oder als Konkurs produzierender Firmen.


    Gruß
    Klaus_H.


    Der Trick ist, Preise für 'Geräte gleicher Leistungsfähigkeit' über mehrere Jahre hinweg zu vergleichen.


    Insbes. in Branchen mit sehr schneller Entwicklung wie der Computerei gibts sowas gar nicht und dann nimmt man gängige Geräte, zieht aber vom Preis der neueren (nur für den Zweck der Rechnung!) wegen 'Qualitätssteigerung' etwas ab. Sind genügend Branchen dieser Art im Warenkorb drin, drückt das zwangsläufig die Inflationsrate, egal wie weit man den (faktisch rein auf 'Ermessen' beruhenden) Spielraum ausschöpft. Damit das nicht als Willkür erscheint, erzeugt man ein (faktisch rein auf Ermessen beruhendes) Formelwerk, mit dem verschiedene Statistiker alle zahlenmäßig die gleiche Fiktion ausrechnen können bzw. müssen. Für die Entwicklung einer besonders gelungenen Formel gibts den Titel Dr. stat. oder ähnliches.


    Eine Abwandlung dieser Methode nimmt Innovationen, die das Zeug zum Renner haben wie ipod etc. frühzeitig rein, nämlich mit dem Mondpreis, den der Hersteller verlangt, solange es noch keine Konkurrenz gibt. Kommen die Plagiate auf den Markt, purzelt der Preis zuverlässig mit derselben statistischen Auswirkung wie oben. Hört dieser Prozeß auf, wirft man den ipod raus und nimmt den neuen imurks rein.


    Das fiese ist, daß die 'höhere Qualität' oft gar nicht real fühlbar ist. Z.B.laufen heutige Computer beim Alltagsbenutzer eher langsamer als vor 10 Jahren, weil sich die IT schneller mit Müll (insbes. Werbemüll und Gaunerei) anreichert, als die Rechenleistungen steigen. Ich hätte den 11 Jahren alten Rechner, an dem ich gerade schreibe, schon zweimal samt Betriebssystem erneuern müssen, wenn es nicht kommerzfreies Linux gäbe, wo man einen Großteil dieses Mülls ausblenden kann. Die zweimalige Notwendigkeit zum Rechner-Totalneukauf würde mir die Statistik als niedrige Inflation, d.h. als Beitrag zum Lebensstand verkaufen.


    Gruß
    Klaus_H.

    also der Spulenring sollte gross sein und ein fetter Akku sollte dran hängen damit Du tief sondieren kannst und nicht alle paar Minuten neue Batterien brauchst


    die Unterscheidungsfuktion Schrott/EM funzt nur bei Topgeräten und einem erfahrenen Sucher wenn überhaupt


    lasse mich gerne eines besseren belehren was es an neuer Hightech gibt


    Man muß an die Sache mit Physik rangehen.


    Ein Metalldetektor strahlt elektromagnetische Felder ab und mißt die Antwort der Umgebung darauf. Auch diese Antwort ist elektromagnetischer Natur und kommt von den Strömen, die das ausgestrahlte Feld induziert. Diese 'Wirbelströme' strahlen gewissermaßen zurück - man kann es auch so sehen, daß sie dem abgestrahlten Feld Energie entziehen. Wenn eine solche Antwort kommt, schlägt das Gerät an..


    a) Diese Antwort ist winzig, wenn in der Umgebung nur nichtleitende Materialien sind.


    b) Sie ist deutlich, wenn sich in der Umgebung leitfähiges Material (Metall) befindet. Darauf beruht zunächst die Erkennung von Metall als solchem. Weil die Leitfähigkeit verschiedener Metalle verschieden ist, kann außerdem ein erfahrener Bediener mit einem genügend empfindlichen Gerät auf die Art des Metalls schließen. Da Silber (und insbes. Reinsilber) in der LeItfähigkeitsskale ganz oben steht, kann man u.U. den Schluß ziehen 'es kann eigentlich nur Silber sein'. So weit kommt man mit der Diagnose prinzipiell nicht, wenn ein Metallhaufen aus verschiedenen Metallen besteht. Oder wenn das Metall in salzigem (gut leitendem) Wasser liegt.


    c) Die stärkste Antwort geben magnetisierbare und insbes. leicht magnetisierbare ('weichmagnetische') Metalle. Deren Antwort ist so stark, weil durch das Magnetisisieren viel stärkere Magnetfelder entstehen als durch Wirbelströme. Und die Antwort ist von anderer Art. Darauf beruht die Schrotterkennung, die eigentlich eine Eisenschrotterkennung ist. Die Anwesenheit von Eisen (oder anderen Ferromagneten) kann die Anwesenheit weiterer Metalle effektiv maskieren. Der Apparat steht dann vor einem ähnlichen Problem wie der Mensch, der in einen aufgeblendeten Scheinwerfer blickt und beurteilen soll, ob neben dem Scheinwerfer eine Kerze brennt.


    Es empfiehlt sich also beim EM-Vergraben etwa dieselbe Menge (in kg) Eisen mitzuvergraben. Hinsichtlich der weichmagnetischen Eigenschaften ist man mit gewöhnlichem Baustahl gut bedient, nicht aber mit gehärteten Stählen, und ein ganz grober Fehler wäre die Verwendung eines Permanentmagneten. Ein Blech einige Dezimeter über dem EM ist vermutlich physikalisch die wirksamste Geometrie und ich möchte den sehen, der noch weitergräbt, wenn die Schaufel - wie erwartet - auf ein 'großes Stück Schrott' trifft. Preiswert sollte es geeignete Stücke beim Autoverwerter geben als zerbeulter Kotflügel oder Ex-Motorhaube. Eventuelle Experimente damit lassen sich auf dem Küchentisch ausführen, dafür braucht man noch nichts eingraben.


    Gruß
    Klaus_H.

    ok, schätzen war vielleicht auch etwas übertrieben, Vorzeige-Analysten des Mainstream passt auch ganz gut. War halt eine der ersten Nasen der Telebörse so vor knapp 20 Jahren.


    resci


    Eine mehr als angebrachte Erinnerung daran, wie jung der neueste Börsen-Massenwahn ist. Sollte man öfter mal wiederholen und ergänzen, was er in dieser kurzen Zeit an Schäden angerichtet hat. Und welches Wachstumstempo diese hingelegt haben. Wer erinnert sich noch an den aus heutiger Perspektive geradezu harmlos/gemütlich wirkenden 'Crash' von 1987?


    überlegt sich gerade
    Klaus_H.

    Praktisch alle Rohstoffe dick im Minus, ausser Erdgas +5,57%! Das hatte letzte Jahr aber verloren.
    Ich glaube nicht, dass JPM da viel dafür kann. Es machen einige grosse Rohstoffspekulanten Kasse. Ich denke am Jahresanfang muss man mit sowas rechnen. Es kommt aber dann doch wieder überraschend, genauso wie Weihnachten.


    Wenn Weihnachten im Dezember liegt, dann gibts im Januar einen Kater. Oder es ist umgekehrt wie letztes Jahr. Man kann aber schon davon ausgehen, daß solche Bewegungen hinter den Kulissen gefördert werden, wenn sie mal in Gang kommen (oder kurz davor stehen).


    Gruß
    Klaus_H.


    Ja. Hervorstechend der relativ junge Juniorindex GDXJ, der in einigen Threads ausführlicher diskutiert wird:
    ....
    Hier wird die extrem bessere Entwicklung der Kleinminen / GDXJ vs Großminen HUI deutlich. (....)

    Gibt es eigentlich belastbare Untersuchungen darüber, welchen Anteil positiver Index-Entwicklungen (und wieviel bei welchem Index!) die Insider abräumen, so daß der Kleinanleger da gar nicht drankommen kann? Oder etwas zur Verlustverteilung beim Fallen von Indizes?


    Spätestens seit dem Neuen Markt und der Porsche/VW-Affäre kann man diesen Aspekt wohl nicht mehr ignorieren. Übrigens ein gutes Argument für physisches EM, aber nur solange, wie die 'Großen' nicht massiv mitmischen.


    Gruß
    Klaus_H.

    Betreffs Palladium kann ich dich etwas beruhigen. 55 % des Bedarfs gehen für Katalysatoren drauf, nicht auszudenken, wenn der technisch-wissenschaftliche Fortschritt Alternativen findet. (Akkus etc.) 8|

    Darum braucht man sich erst Sorgen machen, wenn absehbar wird, daß die Massenmotorisierung als Ganzes den Bach runtergeht.Denn Batterien sind und werden keine Konkurrenz fürs Benzin-Massenvehikel, und als Pd-Ersatz im Katalysator (temperaturfest und chemisch inert!) kommen allenfalls andere (teurere) Edelmetalle infrage. Wenn es aber mangels Öl oder wegen zuviel Klima mit der Automobilität zu Ende geht, gibts noch ganz andere Erschütterungen und ich mache mir andere Sorgen.


    Worauf man stärker achten sollte, ist die russische Politik, die es ja schon einmal geschafft hat, eine große Pd-Blase aufzupumpen. Hat man es schon, sollte man ruhig noch drauf sitzenbleiben, aber das Risiko, jetzt noch Pd-Käufe zu empfehlen, gehe ich nicht mehr ein.


    Gruß
    Klaus_H.

    Die Klimatologen haben das nicht vorausgesehen.
    Kein Klimamodell hat es gezeigt.
    Jetzt kommen die aus allen Löchern mit diesen Erklärungen.
    Das gleiche kam vor 1 Monat auf RTL Aktuell - und seit dem
    wird per Copy&Paste das gleiche überall verbreitet.
    Bullshit-Presse!

    Gabs da nicht mal die Voraussage russischer Meteorologen für einen kalten Winter im Bereich des Nordatlantik (aber auch nur dort!)?


    Heute hat das niederländische meteorologische Institut KNMI dazu was publiziert.Erstmal zur Heimatfront:
    http://www.knmi.nl/cms/content…r_sinds_1996_met_veel_zon
    Auszug; Voor het eerst sinds 1996 lag de jaargemiddelde temperatuur in De Bilt ruim onder normaal. De gemiddelde temperatuur over 2010 komt uit op 9,1 graden tegen 9,8 graden als langjarig gemiddelde. Dat is opmerkelijk na een lange reeks van louter warme of zeer warme jaren.
    Übersetzung: Zum erstenmal seit 1996 lag die Jahresmitteltemperatur in De Bilt [bei Utrecht] deutlich unter normal.Die Mitteltemperatur für 2010 stellt sich auf 9.1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel von 9,8 Grad. Das ist bemerkenswert nach einer langen Reihe ausschließlich warmer und sehr warmer Jahre.


    Und jetzt zum weltweiten Trend:
    http://www.knmi.nl/cms/content…_een_van_de_warmste_jaren
    Auszug: Dit jaar wordt gemiddeld over de hele wereld een van de drie warmste sinds het begin van de systematische metingen in 1850.
    Übersetzung: Im MIttel über die gesamte Welt wird dieses Jahr eines der drei wärmsten seit dem Beginn der regelmäßigen Aufzeichnungen in 1850.


    Da lagen die Russen doch nicht so ganz falsch? Gestern und heute taute es übrigens im Rheinland leicht und jenseits der Grenze kräftig.


    Gruß
    Klaus_H.


    Das erstaunlichste an der Geschichte ist, daß 'die Münze'(!) zum angegebenen Preis von 780.-EUR nach zwei Monaten immer noch nicht verkauft ist.


    Mach doch mal folgenden Test: ruf von einem Handy an und frage, ob du gleich vorbeikommen kannst, denn du wärst gerade in der Nähe. Wenn das abgelehnt wird: Gaunerei! Noch besser: laß jemand anders (mit anderer Stimme) anrufen und die Münze eine Stunde reservieren. Dann ruf selber vom Heimapparat an und biete auch den Kauf an. Wenn das angenommen wird, solltest du endgültig überzeugt sein.


    Gefälscht sein kann hier alles. Jede ordentliche Ganoventruppe hat ein paar geklaute Personalausweise und damit kann man ein Telefon anmelden. Oder man schmiert jemand bei der Telekom für einen falschen Eintrag (für Telefon- und Internetgauner ist sowas Teil des Geschäftsbetriebs).


    Gruß
    Klaus_H.

    Selbst der Bundestag in Berlin beschäftigt via Zeitarbeit Sicherheitspersonal, von denen einige trotz Vollzeitjob aufstocken müssen, skandalös...
    Ist doch praktisch, statt Tarif für Bundesangestellte Zeitarbeitstarif, man redet sich ein man spart Geld :wall:

    Man spart tatsächlich. Und nicht nur die Regierung spart, sondern auch die Terrorproduktion wird preiswerter. Vieleicht lösen wir bald Afghanistan ab als Terror-Exportweltmeister?


    Sofern Terroristen überhaupt noch herkommen wollen. Denn warum sollten sie eine Regierung in die Luft sprengen, die schon selber den Abriß erledigt?


    fragt sich
    Klaus_H.


    Servus Milly,
    genau so sehe ich das auch. Was da abgeht, hat objektiv gesehen mit Dummheit nichts zu tun. (Allenfalls kann man in einem fatalistischen Anflug gelten lassen: für den Durchschnitts-Deutschen dumm laufend.)


    Man kann die Politikerkaste, viele Wirtschaftskapitäne, ein Großteil der Eliten absolut nicht als dumm bezeichnen, derweil sie genau das tun, was sie sollen: Das Maximale aus der hiesigen Volkswirtschaft herausholen und in die richtigen Hände zu transferrieren. Und das möglichst für den Normalo unauffällig, sich gegenseitig Deckung und Schützenhilfe gebend

    Aber es bleibt dann immer noch die Frage, wer die großen Brocken abräumt und wer mit den Peanuts zufrieden sein muß. Denn auch zwischen Wölfen und Haifischen gelten die Wolfs- und Haifischgesetze. Und sowohl Daimler als auch Telekom haben sich bei ihren internationalen Expansionsversuchen nicht besonders intelligent angestellt. Man vergleiche das mal mit dem Fall Vodafone/Mannesmann.


    Gruß
    Klaus_H.

    In der Deflationsphase 2008 wäre es sogar eine sehr gute Idee gewesen, reichlich FIAT zu bunkern um im Herbst zu Ausverkaufspreisen einzukaufen.


    Um beim Titanic Vergleich zu bleiben: es soll Leute geben, die sitzen seit 5 Jahren mit der Schwimmweste an im Rettungsboot und warten darauf , dass das Schiff endlich sinkt. Sie wünschen es sich wahrscheinlich schon, damit sie endlich Recht kriegen.

    Wer seit 5 Jahren in einem der Eichelburgschen Rettungsboote sitzt,hat bestimmt nichts falsch gemacht und braucht auch keine 'Bestätigung'. Gefährlich bis zum Kentern wirds in den Rettungsbooten, wenn plötzlich alle rein wollen. Darauf sollte man langsam mal sein Augenmerk richten.


    Gruß
    Klaus_H.

    Von wegen. Die progressive Einkommenssteuer ist eine Idee aus dem Kommunistischen Manifest.
    VOR das Sozenpack aufgetaucht ist, war Vermögensbesteuerung das normalste der Welt.:

    Das ist ja interessant und gehört in die aktuelle politische Debatte. Hast du dazu detaillierte Quellen?


    Ich kenne zwar die 100%-Vermögenssteuer auf Kirchen- und Adelsbesitz nach 1789, aber die war ja wohl nicht gemeint?


    Gruß
    Klaus_H.

    Man muss sich das mal vorstellen:
    Da hat man Hunderttausende von gut Ausgebildeten im Land und ekelt diese aus der Bude. Viele dieser Leute wollten arbeiten, bekamen aber nichts oder wurden prekarisiert. Die anderen reiben sich jetzt die Hände, weil sie günstig an Ausgebildete und Arbeitswillige kommen.
    Wo sind eigentlich hier die deutschen Volkswirtschaftler, bei einem derart massiven Abfluss von Kapital?

    Die vermehren ihr eigenes Kapital, indem sie gutdotierte Gutachten schreiben über die Frage


    - warum ein Mindestlohn des Teufels ist
    - wo in Anatolien es die billigsten Arbeitskräfte gibt
    - warum der MWSt.-Satz für Hotels ermäßigt werden muß
    - warum der MWSt.-Basissatz angehoben werden muß
    - warum diese oder jene Bank 'systemnotwendig' ist
    - warum die Firma X das nicht ist
    - warum Stuttgart21 unbedingt gebaut werden muß
    - warum die Regierung so erfolgreich ist


    und über viele andere Themen, die mir jetzt gerade nicht einfallen.


    Gruß
    Klaus_H.

    Die gut ausgebildeten Türken und Araber machen jetzt schon einen Bogen um Deutschland. Würde ich an ihrer Stelle auch.


    Zusammenfassend könnte man sagen,
    Deutschland wird die Hauptschule Europas...


    oder seh ich das falsch :hae:

    Vermutlich nicht. Aber was macht das, solange die Kinder der familienbewußten Zensursula noch in eine Privatschule gehen können? (falls sie es nicht ohnehin schon tun, hier jedenfalls breitet sich diese Praxis derzeit rapide aus)


    Edit: Zitatverschachtelung korrigiert.


    Gruß
    Klaus_H.