Beiträge von Klaus_H.


    Aha. Deine Begründung erinnert mich sehr stark an unseren Marxismus-Leninismus Dozenten damals, beim Kfz-Technik Studium war selbstverständlich ML unabdingbar (alternativlos).
    Special: Von der Menschwerdung des Affen.
    Jetzt fühle ich mich schlecht, nicht auch in Papier investiert zu sein.
    Aber als Argument akzeptiert, wenn auch widerwillig. :cursing:

    Im Marxismus ist wie in fast allen Spielarten von Wirtschaftstheorie die Vorstellung verbreitet, Geld(-wert) sei ein Absolutum der Art, wie es die Energie in der Naturwissenschaft ist. Mit Geld kannst du aber nur etwas kaufen, das jemand anders hergestellt hat. Es ist also ein Mittel,soziale Beziehungen zu regeln und zwar in einer bestimmten Weise. Klar wird das, wenn man sich als Gedankenexperiment vorstellt, daß niemand mehr etwas herstellt (alias: sinnvoll(!) arbeitet). Dann würde man mit allem Geld der Welt an nichts mehr kommen. Würden umgekehrt ein Superblitz und ein banknotenessendes Bakterium alle elektronischen und Papiergeldvorräte der Welt vernichten, hätten wir immer noch den realen Reichtum dieser Welt wie Lebensmittel, Wohnungen, Infrastrukturen, Produktionsmittel usw. zur Verfügung. Wir müßten nur neue Wege finden, deren Verteilung (alias: die sozialen Beziehungen) zu regeln.


    Jetzt zur Nutzanwendung: Geldoperationen bewirken letztlich nichts, wenn sie alle gleichmäßig treffen. Sie werden deswegen immer so gestaltet, daß sie selektiv bestimmte Gruppen treffen. Worte wie 'Sparen', 'Steuern', 'Inflation' oder 'Deflation' sollen vor allem diesen selektiven Charakter einer Operation verwischen. Drei typische Beispiele sind: bei fixen Löhnen 'die Preise' ('die Steuern') erhöhen, Sparguthaben per 'Inflation' vernichten unter Erhaltung von Aktienvermögen, systemnotwendig genannte Pleitiers sanieren und andere nicht. Für Selektionen dieser Art sind Papier'werte' aller Art hervorragend geeignet; großteils sind die nötigen Operationen rein im Computer durchführbar. EM müßte man dagegen erstens physisch finden und zweitens gewaltsam beschlagnahmen. Das kann natürlich passieren, aber zuvor wird der Papiersparer schon ganz geschoren sein. Sinnvollerweise begrenzt man deshalb das Papiersparen auf ein Niveau, wo im Falle einer weitergehenden Massenenteignung sowieso das System als Ganzes kracht. Auf Deutsch: nur beim verordneten, unvermeidbaren Sozialversicherungswesen mitmachen (ich bin aus diesem Grund u.a. in der gesetzlichen Krankenkasse dringeblieben).


    Neben diesem individuellen Aspekt gibts noch einen 'gutmenschlichen': aufbewahrte Edelmetalle werden sich unter anderen Umständen mit Sicherheit sinnvoll technisch verwenden lassen. Das 'Papiersparen' dagegen lenkt Ressourcen in Banken und ähnliche Verschwendungssapparate, die irgendwann einmal ersatzlos abgeschafft werden müssen, Papiersparen ist deshalb das Gegenteil von 'nachhaltig' und das schlechte Gewissen muß ganz bestimmt nicht der EM-Sparer haben.


    Gruß
    Klaus_H.

    Was sind denn das heute für komische Zacken im Tagesverlauf? [Blockierte Grafik: http://goldprice.org/NewCharts…SD.png?0.3075520516127811
    http://www.goldprice.org/spot-gold.html

    Die Stüfchen mit den kleinen Fläggchen sehen doch sehr nach dem Versuch dosierten Windowdressings aus, das unter dem Zwang der Umstände langsam außer Kontrolle gerät. Das würde bedeuten, daß die Hausse allmählich in ihre dritte Phase geht. Andrerseits kommen dann Anfang 2011 möglicherweise erstmal Gewinnmitnahmen von denen, die schon eine Weile drin sind..


    Für diese Interpretation spricht auch das gleichmäßige Anziehen aller EMs. Letztes Jahr wurden nach dem Peak Anfang Dezember bei Gold massiv Gewinne mitgenommen, aber die anderen EMs wurden zum Teil überhaupt erst in dieser Phase und danach 'entdeckt'. Man sehe sich dazu mal den Pd-Verlauf seit Herbst 2009 an!


    Gruß
    Klaus_H.

    Und eben hier lügst Du bewußt oder liest den Thread nicht in Gänze. Dem Ing wurden exakt drei Maßnahmen vorgeschlagen. Dem Herrn war Arbeit in einer Bibliothek nicht gut genug, Grünanalagenpflege hat er ebenfalls abgelehnt.

    Wenn ich das nochmal nachlese,dann sieht es so aus: beim Bibliotheksjob wurde er vom Bibliotheksleiter abgelehnt, bei der Waldarbeit hat er sich mit dem Chef zerstritten und den Bauchtanz hielt er von vornherein für einen Witz.

    Zitat

    Womit verdienst Du eigentlich Dein Geld? Staatsdienst oder Sozialindustrie?

    Wie ich schon anderswo geschrieben habe: als Abfallprodukt desselben Absahnsystems, das dich hier fürs Schreiben bezahlt. Im Gegensatz zu dir habe ich mir davon aber nicht das Gehirn vernebeln lassen.


    Zwischendurch war ich tatsächlich einige Jahre im Staatsdienst,und zwar als Naturwissenschafltler an zwei deutschen Universitäten. Da habe ich nebenbei mitgekriegt, wie man einen auf eine befristete dreijährige Stelle berufenen Österreicher neun Monate lang mit der absurden Begründung hingehalten hat,.die 'Ausländergenehmigung' dauere so lange. Das hat mich dann endgültig davon überzeugt, daß sinnvolle Arbeit hier gar nicht erwünscht ist, sondern vielmehr Absahnen.Je mehr, desto besser. Und das passiert ja jetzt endlich auch auf breiter Front, du solltest hochzufrieden sein darüber.


    Zitat

    Abgesehen davon begreifst Du den Sinn der Maßnahmen nicht. Hier gehts nicht darum das einer entscheidet was er für richtig hält ...Ich halt es übrigens nicht für angemessen das der mit so ner Einstellung von mir und anderen seinen Lebensunterhalt finanziert bekommt. Das halt nämlich ich für nicht angemessen und einen Scherz!

    Richtig, es geht darum möglichst risikofrei die Aggressionen auszuleben, die davon kommen, daß auch den führenden Irren dieses Systems langsam klar wird, daß es damit zu Ende geht. Da kann man nur hoffen, daß die Koch/Schäuble-Kamarilla am Ende wenigstens das Friedfertigkeits-Niveau von Erich Mielke hält.


    Gruß
    Klaus_H.

    Thody, Lupus und eingige andere (wie auch ich) wehren uns hier gegen den Mißbrauch von Leistungen des Sozialgesetzbuches anhand konkreter Beispiele. Der Ing von Ezüst oder auch Patou. Da gehts ganz konkret um Persönlichkeiten die ständige Schutzbehauptungen aufstellen eben ihren Lebensunterhalt nicht selbst zu bestreiten.


    Von diesen Personen (bzw. Personen die ebenfalls ihre Einkommen aus Steuergeldern erhalten) wird die Diskussion mißbraucht um das eigene Tun moralisch zu beschönigen.


    @TomsterThodyAndere:


    Da ihr mich auch schon genannt habt: auch ich lebe von Steuergeldern, und das kam so: Familienmitglieder (der Generation über mir) waren an einer Abschreibungsgesellschaft beteiligt, die mit öffentlichen Händen Geschäfte machte und zwar so, daß es nach einiger Zeit zu rumoren begann. Spitzenleistung war die Einsammlung von über 20 Mio. DM (1/3 Anleger, 2/3 öffentliche Zuschüsse und öffentlich verbürgte Kredite) für ein Objekt, das eine bekannte Baufirma dann schlüsselfertig zum Garantiepreis (incl. eigenen Gewinns) von 6.5 Mio. DM erstellte. Man kann sich ausrechnen, was dabei abgesahnt wurde. Dieses Objekt lief durchs ARD-Hauptabendprogramm, vieles andere lief durch Untersuchungauschüsse, Gerichte, Staatsanwaltschaften, Steuerprüfungen und die Firma lief durch mehrere Bundesländer, immer ihren politischen Freunden bzw. deren Regierungsfunktionen hinterher. Und was war das Ende vom Lied? Alle,.die das Maul aufgerissen hatten wurden fett abgefunden und das wurde finanziert mit einem Steuererlaß. Und der Betrieb läuft weiter, wenn er nicht gestorben ist. Ich mache seitdem Vermögensverwaltung für die Familie, statt in meinem erlernten Beruf zu arbeiten (nur Deppen werden hierzulande noch Ingenieur).


    Aufgrund dieser Vorgeschichte habe ich Verständnis für einen Ingenieur, der unter die Räder kam, aber kein Verständnis für Leute, die irrsinnige Verhältnisse dieser Art mit inquisitorischem Eifer auch noch rechtfertigen.


    Zitat

    Ich wiederhole mich gern zum X-ten mal, hier geht es um Fälle, die mit dem ein wenig gesunden Menschenverstand einfach nur als Harz4 Abzocker bezeichnet werden können.


    Das Asoziale liegt darin begründet, dass man also die Situation von Menschen nutzt die tatsächlich Hilfe brauchen, um die eigene Situation mit einem Deckmantel der sozialen Gerechtigkeit zu kaschieren. Immer gibt es irgendwelche Gründe nicht zu arbeiten weil die Umstände und so weiter.

    So wie es immer Gründe gibt, 'Gewinn' zu machen. Auch wenn man aus eigener Schuld pleite ist, dann muß eben der Staat zahlen, der sich natürlich immer nur auf diese und nie auf eine andere Weise einmischen darf. Der Unterschied zwischen dem Großtrickser und dem Kleintrickser liegt nur darin, daß der Großtrickser Macht, d.h. Mittel hat, seine Form des Tricksens als legal erscheinen zu lassen. Der Kleintrickser kann das nicht,.also erscheint er als 'Krimineller'. Bis er sich mal aufrafft, und die Macht-(Legalitäts-)Verhältnisse umkehrt, indem er neue auf sich zugeschnittene Gesetze macht. Z.B. §1 'Man muß dem König und seinen Vertretern Tribut zahlen' wird ersetzt durch §1neu 'Man muß dem König und seinen Vertretern den Kopf abhauen' (Original 1790). Leute wir ihr eskalieren die Entwicklung genau auf einen solchen Endpunkt hin. Bitte jetzt aber diese Erkenntnis nicht als Wunschvorstellung fehlinterpertieren; im Gegensatz zu euch würde ich eine friedlichere Lösung bevorzugen, was aber nicht ausschließt, daß ich für den Fall des Falles schon konkrete Absetzpläne habe.


    Zitat

    Patou kann genau so gut an der Kasse vom Aldi oder Lidl sitzen, darauf hat die Dame aber keinen Bock. Das mit dem Kind lass ich auch nicht gelten, ich kenn genügend Alleinerziehende die das allein auf die Reihe bekommen und mehr als ein kind haben. Das hat was mit Willen zu tun.

    Ich bin dafür, die v.d.Leyen an die Aldi-Kasse zu setzen, weil sie älter, adliger und erfahrener darin ist, mit so viel Geld umzugehen. Aus ihrem Gestüt sollte man unter Leitung von Patou einen Kindergarten/krippe/paradies machen. Dafür braucht man weniger Geld-Erfahrung. Diese fehlt leider auch der Merkel, aber die Lidl-Kasse sollte sie trotzdem noch schaffen.Wenn nicht, dann kriegt sie den Ernst als Assistenten.


    Zitat

    Die Frage die man stellen muss ist doch eher die, wieso gibt es Menschen die genau diese asoziale Grundhaltung verteidigen?

    Das stammt vielleicht aus dem intellektuellen Fundus der Gesellschaft, in der sie aufgewachsen sind? Aber die Aldi/Lidl/Gestüt-Lösung findet ihr sicher auch konstruktiv?


    Gruß
    Klaus_H.


    Über diese Brücke kann ich gehen. Ist übrigens längst geltendes Recht. Wer eine angebotene Arbeit nicht aufnimmt, wird sanktioniert, und zwar bis auf Null.


    Ansonsten, es gibt hier schon einige User, die da keine Unterschiede machen. Die denken halt nur schwarzweiß und können nicht anders. Aber diese Menschen findet man in allen Schichten.

    Man sollte in diesem Zusammenhang mal an den Ausgangspunkt dieses Threads zurückgehen. Der Ingenieur hat den Bauchtanzjob nicht abgelehnt, weil er 'schmutzig', war, sondern weil er der Vorschlag für schwachsinnig bzw. einen Scherz hielt. Und damit hatte er zu 100% recht. Auf diese Weise die Arbeitslosigkeit beseitigen zu wollen, ist genauso schwachsinnig wie die mittelaterliche Vorschrift, regelmäßig gegen die Pest zu beten.


    Leider werden wir nie erfahren, was passiert wäre, wenn die ARGE den Vorschlag mit folgender Ergänzung übermittelt hätte: 'Wir schicken Sie jetzt nach §XYZ zu einem Bauchtanzjob, den Sie nach §ABC machen müssen, weil sonst Sanktionen verhängt werden. Wir wissen genausogut wie Sie, daß das schwachsinnig ist, aber es ist leider Vorschrift und deshalb tun Sie es bitte.'


    Könnte man diesen Vorschlag zur Ergänzung der Formblätter nicht mal an das zentrale Komitee der Agentur übermitteln? Ich hätte mit meiner (dem Ingenieur eng verwandten) Ausbildung dann jedenfalls sofort begriffen, was los ist.


    Gruß
    Klaus_H.

    Tomster


    Sozialversicherungsbeiträge kann man nur mit Jobs erwirtschaften, die der Leistung entsprechend vergütet werden.
    Endlos dumme Sprüche klopfen kann jeder, das ist keine Kunst. Man kann natürlich auch immer so schön persönlich werden, im anonymen Internet....


    Aber was macht ihr denn, wenn der Staat die Sozialleistungen einstellt? Nach dem Staat schreien, wenn der Pöbel sich daran erinnert wo was zu holen ist.... Seid froh, dass ihr in einem Sozialstaat lebt, der euch den Pöbel durch Leistungstransfer vom Hals hält. Könnte sonst leicht passieren dass der Pöbel zum Jäger wird......

    So hat es einige Jahrzehnte lang funktioniert. Aber langsam stellt sich die Frage, ob dieses Modell noch lange funktionieren kann. Immer mehr Leute scheinen (zumindest unbewußt) nicht mehr dran zu glauben. Man siehts an den Wahlergebnissen der SPD.


    Auch der Glauben an den Gegenpol des Sozialstaats, die Freie MarktWelle, scheint rapide zu schwinden.


    Gruß
    Klaus_H.

    Erzähl das mal mit keinen Bock ner Krankenschwester. Erzähl das mal Männern beim Wachschutz, oder Typen die 10h auf dem Bock sitzen um Dir Biolebensmittel ranzuschaffen, erzähl das Friseusen die für 800 Euro im Monat malochen gehen. Lust??? Sein Recht??? Damit spuckt man ja jeden ins Gesicht der arbeiten geht. Ich glaub es hackt. :evil:

    Leider spucken sich vielzuviele von diesen Leuten ständig gegenseitig ins Gesicht, statt zusammen auf den Flughafen zu gehen und das Benzin aus den Businessjetzt rauszupumpen, mit denen sich deren Eigentümer direkt in NewYork und Frankfurt die Geldberge abholen, deren einziger Zweck weitere Selbstvergrößerung ist.


    Es ist in jedem Wahnsystem so,.daß viele mitmachen müssen, denn sonst wäre es zu Ende mit dem Wahn. Im Mittelalter mußte man glauben, daß der Kaiser via den Papst von Gott eingesetzt sei und man mußte für den Fürsten arbeiten statt für den 'Investor'. Banken und Zinsen waren zeitweise sogar regelrecht verpönt und für Christenmenschen verboten; die Juden mußten das machen (später wurde man neidisch auf sie).


    Zitat

    Ich find so Aussagen zum kotzen. Warum soll ich eigentlich noch arbeiten gehen???


    - damit in Frankfurt ein weiterer Bankturm entsteht?
    - damit in Afghanistan täglich 5 Leute mehr als bisher erschossen werden können?
    - damit die BuWe endlich auch im Irak mitmischen kann (alternativ: Pakistan)
    - damit für das von dir zerhauene alte Auto ein neues verkauft werden kann?
    - damit man dank des von dir neu hergestellten Autos endlich ein älteres zerhauen kann?
    - (sinngemäß dasselbe mit Oliven)
    - damit die Regierungsbürokratie in Berlin sitzt statt in Bonn?
    - damit nach Keynes in Stuttgart statt des alten Bahnhofs ein (hoffentlich) funktionsfähiger neuer mit etwa gleichem Leistungsvermögen entsteht?
    - (bei Erfolg dasselbe in Frankfurt, München, Hamburg, ....)


    Damit und mit Vergleichbarem dürften etwa 80%-90% der Gründe abgedeckt sein, warum heutzutage gearbeitet wird. Von den restlichen 10%-20% Arbeit leben wir, außer sie werden als 'unwirtschaftlich' abgeschafft, z.B. weil Rapsdiesel profitabler ist Lebensmittel.


    Gruß
    Klaus_H.

    Sorry, hier gehts nicht um Wirtschaftlichkeit. Der liebe Herr Ingenieur ist durch seine komplette Arbeitslosigkeit durchmarschiert um im Anschluss in Harz4 zu landen. Danach hat er Beschäftigungsmaßnahmen des Arbeitsamtes boykottiert die er als nicht notwendig erachtet hat

    Völlig zu Recht. Es ist nämlich krank, Bauchtanz als sinnvolle Tätigkeit eines Ingenieurs anzusehen. Außer der ist künstlerisch begabt und es macht ihm Spaß, dann soll er von mir aus auf Bauchtanz umschulen.

    Zitat

    in Folge dessen kam es zur Sperrung seiner Bezüge. Punkt aus die Maus. Allein wie der Fall im Detail geschildert wurde, kommt hier im Forum eher das Gefühl auf das der Herr "Überingenieur" mal einfach keinen Bock hatte sich die Finger schmutzig zu machen.

    Nein, er hatte keine Lust, für einen Hungerlohn das zu erarbeiten, was sich andere (derzeit in großemStil Banken) unter den Nagel reißen, ohne irgendwas produktives dazu beizutragen. Das ist auch völlig berechtigt.


    Zitat

    Bei solchen Maßnahmen, in wie weit auch immer die Geschichte den Tatsachen entspricht lass ich mal dahingestellt, geht es in erster Linie darum, Menschen aus dem inneren Trott und der Verweigerungshaltung gegen alles und jeden herauszuholen.

    Wenn es gelänge, Rüstungsindustrien, Banken, Steuerberater, Justizapparate, Ökonomen und alle anderen Verteilungskampfapparate samt ihres Personals in eine totale Verweigerungshaltung zu treiben (oder mit Monopolyspielen zum HartzIV-Satz zu beschäftigen), wäre die Gesellschaft wohlhabender als vorher. Denn ein Großteil dieser Tätigkeiten frißt nicht nur nutzlos Ressourcen auf, sondern ist direkt destruktiv, und das ist das Hauptproblem.

    Zitat

    . Das Phänomen der inneren Verwahrlosung ist übrigens durchaus nicht nur in den Kreisen der Politik oder Wirtschaft anzutreffen, sondern ebenso auch virulent in den Kreisen der Harzer.

    Völlig richtig, der Fisch stinkt irgendwann nicht nur am Kopf, sondern bis zum Schwanz. Aber es ist schizophren, wenn der Kopf dem Schwanz das vorwirft, was der Schwanz vom Kopf gelernt hat.

    Zitat

    Mir ist es übrigens egal, ob ich als Steuerzahler von professionellen Harzern oder zu Tode subventionierten Banken geschröpft werde

    Der Unterschied ist, daß die als 'systemnotwendig' etablierten und gehätschelten Verschwendungspparate ein Ausmaß angenommen haben, daß man sie sich nicht mehr leisten kann. Und daß sie der Kopf sind, der das Ganze in den Abgrund steuert.


    Gruß
    Klaus_H.

    Einem Ingenieur, dem Bauchtanz angeboten werden muss um ihn überhaupt zu was zu bewegen, der ist auch zu faul einen Bogen zu bauen!

    Es ging um den Fall, daß man den Bogenexperten zum Bauchtanz ANSTATT zum Bogenbauen schicken wollte, weil das angeblich 'wirtschaftlich' ist. Das Wort 'wirtschaftlich' gabs damals natürlich noch genausowenig wie es gelehrte 'Wirtschaftsweise' gab, die sowas empfehlen. Aber es war damals dennoch genauso blödsinnig, wie es heute blödsinnig ist und auch genauso leicht als blödsinnig erkennbar.


    Noch schwachsinniger ist es nur, zigtausende Ingenieure zum Waffenbauen einzusetzen und gleichzeitig die Benutzung dieser Waffen im Alltag oder bei Vorgängen wie S21 zu verbieten. Eine solche Verrücktheit konnte man sich damals noch nicht leisten.


    Gruß
    Klaus_H.

    Ich stelle mir gerade vor, wie das bei den Jägern und Sammlern funktionieren würde...


    Sagt der eine: Ich kann nicht auf die Jagd gehen. Ich bin Ingenieur und diese Forderung ist lächerlich. Gebt mir aber von eurem Fleisch. Und belästigt mich in Zukunft bitte nicht mehr mit solchen Fragen.


    Sagt die andere: Ich kann nicht mit euch Sammeln gehen. Ich berate andere, wie sie möglichst viele Beeren und Fleisch von euch bekommen können ohne selbt zu jagen oder zu sammeln. Und belästigt mich in Zukunft bitte nicht mehr mit solchen Fragen.

    Die Analogie im ersten Absatz ist total falsch. Der 'Ingenieur' bei den Sammlern und Jäger wäre nämlich genau derjenige, der weiß, wie man einen Bogen baut und benutzt, oder wie man an die Früchte hoch oben auf dem Baum drankommt. Wenn Jäger- und Sammlervölker so blöd waren, diese Leute stattdessen zum Bauchtanzen zu schicken, sind sie damals ausgestorben.


    Der zweite Absatz ist weniger falsch. Da genügt es, das Wort 'Ingenieur' durch 'Betriebswirt', 'Jurist' oder 'Banker' zu ersetzen und man hat ein perfektes Abbild der heutigen Realität.


    Gruß
    Klaus_H.

    Genau :thumbup: , die Leben so gut, dass der Deutsche an der Oder Grenze zum Polen sein KFZ schon nicht mehr versichert bekommt. [smilie_happy]
    Die holen den Volkswagen regelmäßig als Gastgeschenk ab. [smilie_happy]

    Deswegen bin ich ja dafür, daß mehr Polen rüberkommen. Dann werden denen die Autos geklaut. Von dem, was wir uns dadurch ersparen, machen wir es wie ezüst und wandern nach Österreich aus.


    Gruß
    Klaus_H.

    ...was man jetzt als Lösung anbietet, dass habe ich vor 10 Jahren alles an der Uni schon gelernt. Aus Frust und in sinnloser Planung (z.B. eine autarke Energie und Wärme Versorgung für halb Luxenburg (ohne an den so angeblich wichtigen Umweltschutz zu achten), schmiss ich hin. Auch an Überlastung, Lustlosigkeit, Sklaverei usw. Bei den nachfolgenden Bewerbungen war ich immer überqualifiziert bzw. sollte ich bis 40% Gehaltseinbußen hinnehmen. Blos gut bin ich dann 2004 aus D. weg.
    Aber jetzt einem Dipl.Ing. einen 1 Euro Job als Bauchtänzer anzubieten, damit er neue Erfahrungen macht, dass erschließt sich auch mir nicht.
    Ich habe berufl. viel in Slowenien, Italien, natürlich Ungarn/Österreich zu tun. Aber der Zug, dass angeblich in D. alles so super toll und so sein soll, der ist schon lange abgefahren, denke ich. Ich weiß natürlich nicht, wie D. nach der Krise da stehen wird.

    So wie 1945. Nur wird es anstelle zerbombter Städte zerfallene Infrastrukturen geben und an die Stelle der Toten und Verletzten werden unbehandelte Kranke und zerrüttete soziale Verhältnisse treten. Und Merkels Nachfolger werden uns erklären, daß der Plan zur Welteroberung (diesmal wirtschaftlich) im Prinzip gut und erfolgversprechend war, und wieder nur aufgrund unglücklicher Umstände und ganz knapp gescheitert sei. Wenn genügend Vollidioten das wieder glauben, oder wenn nicht von außen mal einer den Laden komplett zertrümmert, wirds danach den vierten Anlauf geben.


    Ich bin übrigens meiner Ausbildung nach Physiker, aber hierzulande selbstverständlich nicht dadurch zu was gekommen.


    Gruß
    Klaus_H.


    Eurobonds = Aufrechterhaltung der Illusion von Zinsversprechen.


    Was wenige wissen: der russische staatsbankrott kam 1 jahr nach der asienkrise als folge allgemeinen vertrauensverlustes.
    ein jahr lang frass sich das zunehmende misstrauen durch die märkte,
    und die beiden Nobelpreisträger vom Long Term Capital Management fond haben mit all ihren mathematischen Modellen nicht bemerkt,
    dass die steigenden russischen zinsen keine investmentchance waren, sondern schlicht vertrauensverlust.

    Das war auch mit 'mathematischen' Methoden nicht zu bemerken, denn 'Mathematik' bzw. Rechnungen ziehen nur auf eine spezielle formalisierte Weise Folgerungen aus Annahmen, die man selber vorgibt. Beispiel: Ich setze im Schwerkraftgesetz einmal ein Pluszeichen und einmal ein Minuszeichen vor die Formel für die Schwerkraft. In beiden Fällen kann ich Planetenbahnen berechnen, aber nur in einem der zwei Fälle werden die berechneten Bahnen Ähnlichkeit mit realen Bahnen haben.


    Gängigen Marktmodellen liegt die Annahme zugrunde, daß Preise (und damit Gewinne/Verluste) zufällig nach den Regeln einer Gauß- oder Normalverteilung um einen Gleichgewichtspunkt schwanken. Diese letztlich auf Adam Smith zurückgehende Annahme ist mittels Auswertungen der von den Finanzmärkten produzierten Datenmassen empirisch als falsch nachgewiesen worden. Es gibt wesentlich mehr 'große' Schwankungen, als man nach Gauß berechnet. Dieses Phänomen heißt 'fat tails'. Wenn man umgekehrt aus den Fluktuationen (den 'Schwänzen' der Verteilung) eine Wahrscheinlichkeit dafür berechnet, daß der Preis zum (unterstellten, aber nicht existenten) Gaußschen Mittelwert zurückläuft, dann wird diese Wahrscheinlichkeit gewaltig überschätzt. In diese Falle ist LTCM getappt.. Ich kann dazu ein (allerdings anspruchsvolles) Buch empfehlen, das ausführlich auf solche Zusammenhänge eingeht, so daß man fat tails, Black-Scholes und LTCM mehrfach im Sachregister findet: Joseph McCauley, Dynamics of Markets, Cambridge University Press. Ansonsten hilft google unter den genannten Stichworten sowie 'econophysics'.


    Zitat

    by the way: russland war damals mit 27% seines BIP verschuldet...
    WHAT????
    Genau: 27% seines BIP.
    EU Länder mit Verschuldungen in diesem Bereich gelten nach heutiger Lesart als quasi schuldenfrei.

    Es spielen eben subjektive Faktoren eine große Rolle und die können sich leichter verändern als die Eigenschaften von Elementarteilchen. Japan ist mittlerweile verschuldet mit 200% des BSP, aber noch grotesker ist, daß die Leute sich sogar daran gewöhnen, die Kombination eines solchen Schuldenstands mit einem Fastnull-Zins für normal zu halten - und weiter zukaufen. Oder gehen die neuen Anleihen vorwiegend an Versicherungen u.ä., um damit den kapitalgestützte-Rente-Großbetrug zu betreiben?


    Ich erinnere mich an eine Kneipendebatte zur NeuerMarkt-Zeit, in der Leute sich nicht vom Weiterkauten abbringen ließen, obwohl gerade der SPIEGEL(!) die Daten von einem guten Dutzend Spitzenfirmen publiziert hatte. Typische Zahlen waren: 20 Mio. Umsatz, 40 Mio. Kosten und 20 Mrd. Börsenwert. Aber das tollste ist: von diesem Zeitpunkt aus stieg der Neue Markt nochmals um annähernd weitere 100% an, bis es krachte. Solange hielt also der Glaube! Tja, was habe ich damals liegenlassen...bzw. was kommt jetzt auf uns zu?


    Gruß
    Klaus_H.

    Inwiefern ist diese Zeit deiner Meinung nach vorbei?
    Dass man mit Gold eine gute Performance hinlegen kann oder nur das mit den sicheren und stabilen Zeiten?

    Beides gleichzeitig wirds auf längere Zeit nicht mehr geben. U.U. sogar Krise und Preisrückgang.


    Zitat

    Und wieso empfiehlst du schon seit 2008 kein Gold mehr? ?)

    Weil seitdem Gold mehr und mehr unter dem Gesichtspunkt des Anstiegs seit 2000 gesehen und von allen neu aufspringenden die unendliche Fortsetzung dieses Trends erwartet wird. Ich will nicht der Sündenbock sein, wenn einer damit auf die Schnauze fällt.


    Ich halte im übrigen auch die eichelburgsche Vorstellung für naiv, man könne den Sturm in einem goldenen Rettungsboot aussitzen und danach die blühenden Landschaften am Ufer aufkaufen. Was in den letzten Jahrzehnten im wörtlichen Sinn 'verwirtschaftet' wurde, wird in irgendeiner Form von Schaden auf alle durchschlagen. Und wenn es eine chronische Krise gibt, dann kann es durchaus sein, daß auch Gold 'fällt'. Ich gehe aber davon aus, daß immer was übrigbleiben wird, aber erzähl das mal 'Investoren', die ihre sichere 'Rendite' erwarten, egal ob die halbe Welt in Scherben fällt.


    Gruß
    Klaus_H..

    Der Fehler ist, Gold als Spekulationsobjekt zu sehen.


    In der Tat hättest du in diesem Zeitraum durch geschickte EUR/USD/Yen/Pfund/CHF-Spekulationen wesentlich mehr rausholen können. Wenn du immer richtig gelegen hättest! Hättest du ein Fiat-Portfolio aber nicht unter Spekulations- sondern unter Sicherheitsgesichtspunkten gestrickt, dann hättest du Spekulationen unterlassen und stattdessen zu Beginn einen Korb aus all diesen Währungen wählen müssen. Und damit sähe es jetzt schon anders aus.


    Du hättest dich damit allerdings noch nicht einmal gegen den Absturz einer Wirtschaftsregion versichert; du hättest nur den persönlichen Totalcrash im Falle eines Euro- oder Dollar- oder X-Crashs vermieden - unter Inkaufnahme von 15%-35% sicherem Verlust, sobald einer fällt. Und du wärst nach wie vor voll dem Risiko eines weltweiten Papiercrashs ausgesetzt. Wenn man den Aspekt Sicherheit zum Werterhalt dazunimmt, schlug Gold selbst in dieser Phase immer noch das Papier.


    Ich halte mich allerdings auch selber schon seit Jahren mit Goldkäufen zurück und seit 2008 auch mit Goldkaufempfehlungen. Denn der 'normal' konditionierte Anleger will gute Performance in ruhigen, sicheren und stabilen Zeiten. Das konnte man mit Gold einige Jahre lang sogar haben, aber diese schöne Zeit dürfte endgültig vorbei sein.


    Gruß
    Klaus_H.

    Es muß schon was passiert sein. Jemand muß ihnen die Bonds abgekauft haben, statt was anderes zu kaufen. Wo, läßt sich abstrakt nicht sagen, aber irgendwo ist dadurch die Nachfrage geringer, als sie sonst wäre (und von irgendeinem Ökonomen vorausberechnet wurde). Dadurch werden irgendwo Märkte (Preise) beeinflußt, wodurch irgendwer einen Gewinn machen kann, der sonst nicht entstanden wäre. Und irgendwer anders muß den korrespondierenden Verlust einstecken.


    Der Nulleffekt tritt nur auf, wenn die Bonds ursprünglich von der ZB (oder X) gekauft und wieder an die ZB (oder X) zurückgegeben werden UND sich in der Zwischenzeit nichts im Preis- und Zinsgefüge getan hat. Dann gäbe es allerdings auch kein Motiv für irgendeine Transaktion, außer zwei Akteure ändern zufällig ihre Meinung zur Lage exakt spiegelbildlich zueinander. Aber warum sollten sie das bei total stabilen Verhältnissen tun?. Der aktivste Handel passiert deshalb immer dann, wenn deutliche Trends laufen, aber die Lage verschieden interpretiert werden kann.

    Zitat

    Anders schaut es aus, wenn Privatpersonen Wertpapiere verkaufen und
    sich anschließend ihre Erlöse auszahlen lassen und damit einkaufen (Immos, Edelmetall,
    Aktien usw. oder Gegenstände des langlebigen / gehobenen Konsums) kaufen.


    Die erzeugen dann nämlich NACHFRAGE nach irgendwas...

    Und die Geldsumme, mit der ihnen irgendwer die Bonds abgekauft hat, fällt irgendwo anders als Nachfrage aus. Sollte es zufällig an derselben Stelle sein, passiert (in Geldwerten gerechnet) nichts. Sollte es aber woanders sein, kann sich das Preisgefüge ändern und damit Vermögensverschiebungen entstehen, wodurch im schlechtesten Fall einer (viele, eine Branche). pleite gehen kann.


    Gruß
    Klaus_H.

    Nehmen wir mal ein bekanntes Beispiel: die Erzeugung von Oliven zur Verwendung als Lebensmittel. Wird allgemein mehr gearbeitet, entstehen mehr Oliven, entsteht bei ihrer Produktion und im Lebenshandel mehr Profit, werden mehr Löhne gezahlt, und davon können am Ende mehr Oliven (und andere Produkte) gekauft und gegessen (konsumiert) werden. Mehr Investitionsgüter entstehen natürlich auch, und davon wächst alles weiter. Alles in Butter und so stellen sich die verschiedenen Formen von Wirtschaftswissenschaft die Welt vor: alles wächst synchron, harmonisch und ausbalanziert. Nur was die gerechten oder optimalen Preise (und damit die gerechte oder optimale Verteilung) sind, darüber gehen die Meinungen auseinander. Die einen glauben, utility müsse maximiert werden (derzeit die Mehrheit), andere glauben, die Profitrate müsse sich ausgleichen und dritte glauben, das solle sich an Arbeit orientieren.


    Jetzt lassen wir Zustände einreißen, in denen Oliven nicht gegessen, sondern vernichtet werden und zwar der Einfachheit halber (über EU-Praxis hinausgehend) alle. Was bleibt dann übrig von dem schönen Gebäude? Nichts. Es könnte unendlich lang gearbeitet werden, aber es würde nie Oliven geben, denn mit jeder Verdoppelung der Erzeugung würde sich auch die Tätigkeit in den Vernichtungsanlagen verdoppeln. Verdoppeln würden sich aber die Umsätze und Profite der Olivenerzeugungs- wie -vernichtungsindustrie und damit fällt die Kostenrechnung in Geld (sinnvoll, profitabel, wir müssen jede Chance zur Umsatzausweitung wahrnehmen) total auseinander von der Kostenrechnung in Arbeit (und Ressourcen). Von letzterem Standpunkt ist die gesamte Tätigkeit zu 100% Verschwendung und soweit dabei noch Ressourcen verbraucht werden,ist sie destruktiv. Woher kommt nun das Einkommen der Olivenerzeugungs- und vernichtungsunternehmer und -arbeiter? Ganz einfach, per Geldzuweisung (Umverteilung) von denen, die noch etwas nutzbares erzeugen.


    Wegen dieser Schizophrenie verdoppeln sich heimlich die Bedeutungen aller Begriffe. Effizienter oder mehr arbeiten ist 'sinnvoll', 'produktiv' usw. vom Standpunkt betrieblichen Kostenrechnungen der Olivenbranchen (in Geld) , aber 'unproduktiv', 'sinnlos' und sogar verschwenderisch (mit formal negativer Produktivität) bei einer Gesamtaufrechnung von Arbeit bzw. verbrauchten Ressourcen gegen das Ergebnis in konkreten Produkten. Je mehr, desto weniger! Aus dieser Perspektive sollte man das Ganze einstellen, den Olivenarbeitern ihren Lohn für Dauersiesta zahlen, den Unternehmern und Managern ihre Gewinne und Boni für die Organisation der Siesta und ggf. den Politiikern ihre Schmiergelder direkt als Gehaltserhöhung.


    Wer nicht an Oliven glaubt, kann stattdessen auch an Abwrackprämien, Stuttgart21, Rüstung und ähnliches denken.

    Zitat

    Bei Marx war mir irgendwo alles zu "fix", auch der Wer der Arbeitskraft.


    Darüber hinaus gibt es noch ein paar Punkte, z.B. die hohen Einmalkosten (Entwicklung, Marketing) und geringen Vervielfältigungskosten, auch das wird bei Marx nicht gewürdigt.

    Das letzte ist ein wichtiger Punkt.Spätestens bei geistiger Arbeit wird das schöne Prinzip des völlig oder annähernd linearen Zusammenhangs zwischen Aufwand (egal ob Materialaufwand, Arbeit oder Büroquadratmetern) und Ergebnis obsolet, das Kostenrechnungen' aller Typen zugrundeliegt. Denn ein Erfinder wird niemals dieselbe Arbeit exakt wiederholen und schon gar nicht wird er in doppelter Arbeitszeit zweimal dasselbe erfinden. Das macht schon die Quantifizierung von Arbeit selber problematisch,


    Ich bin kein Marx-Experte, der im Detail nachvollziehen könnte, welche Bedeutung bei Marx welche Stelle hat und ob er 'wirklich das gesagt' und das 'auch wirklich so gemeint' hat. Die Streitereien darüber sind uferlos, und werden es vermutlich bleiben, denn es ist kaum vorstellbar, daß jemand mit dieser Biographie nicht selber immer wieder mal seine Sichtweise revidiert hat. Vor allem wenn er ais Hauptthese vertritt, daß alles aufgrund der eigenen Dynamik sein Ende haben muß. Stellen bei Marx wie die von mir erwähnte lösen das für mich quasi innerhalb der eigenen Theoriebildung ein, eine Fähigkeit, die der etablierten Wirtschaftswissenschaft völlig abhanden gekommen ist.


    Zitat

    Sinnlos und sogar gesamtgesellschaftlich äußerst spaltend/schädlich ist das Dogma von den "Verteilungskämpfen". Als ob die zur Verfügung stehende Gütermenge irgendwo "fix" oder begrenzt wäre (das ist sie dann tatsächlich in der sozialistischen Mangelwirtschaft [smilie_happy] - nie im Kapitalismus).
    Zig "Gerechtigkeitskämpfer" wenden hierfür ihre Energien auf.

    Schädlich wird es, wenn man 'den Bösen' sucht, statt den Sinn des Konkurrenzkampfs also solchen zu hinterfragen, nachdem es lange schon viel mehr als 'genug' von allem gibt. Bzw. gäbe, wenn man mehr in Rechnung stellen würde, inwieweit irgendeine Aktivität am Ende etwas sinnvolles hervorbringt bzw. dazu beiträgt..Die Konkurrenz kann dieses Problem nicht lösen. Ob der obige Olivenproduzent oder einer von vielen miteinander konkurrierenden Olivenprodizuzenten etwas im materiellen Sinn 'sinnvolles' tut, entscheidet sich daran, ob die Oliven am Ende gegessen oder eingestampft werden, Das kann er aber heute gar nicht beeinflussen, häufig noch nicht einmal wissen. Alles, was er sieht, ist die Absatzchance, und der jagt er nach mit allen Kräften und Ressourcen, die er zur Verfügung hat..


    Zitat

    Einfacher wäre es, einfach einen größeren Kuchen zu backen.
    Aber manche Leute haben nie "Backen" gelernt ;) - und lassen sich halt lieber von der "Verteilungsindustrie" alimentieren.

    Je größer der materielle Reichtum wird, desto einfacher wird die Bedienung per Umverteilung gegenüber der Produktionsteigerung (die Frage nach dem 'sinnvoll' der Produkte lassen wir hier mal weg.). Eine einfache Überlegung nach marginalistischen Grundsätzen, aber mit einer positiven statt negativen zweiten Ableitung der Nutzenfunktion, zeigt, daß dann die Zahl der Betriebswirte gegenüber derjenigen der Ingenieure unbegrenzt anwächst und ebenso die Zahl der Sozialtrickser gegenüber der Zahl derjenigen, die was 'sinnvolles' lernen und tun wollen. Und die Bedeutung der Banken gegen derjenigen der Industrie, und die Anzahl korrupter Beamter gegenüber korrekten usw. usw.. Ich schätze diese Verhältnisse mittlerweile auf irgendwo zwischen 1:1 und 4:1. Genau läßt sich das nicht angeben, weil man ja vorher insbes. überlegen müßte, was man als 'sinnvoll' akzeptieren will. Bei Projekten wie Olivenvenrichtung fällt mir eine Antwort vom Typ ja/nein relativ leicht, bei solchen vom Typ S21 wird sie differenzierter ausfallen müssen.


    Gruß
    Klaus_H.

    Marx hatte eine (an der Praxis vorbeigehende) Vorstellung von „festen“ Werten von Geld und Gütern.
    Hätte er tatsächlich z.B. mal einen Betrieb geleitet, hätte er sich nie so etwas wie die „Mehrwerttheorie“ zusammengefaselt :boese:

    Ich habs jetzt nicht parat, aber es gibt eine Stelle im 'Kapital', wo Marx sinngemäß sagt: 'Die kapitalistische Kostenrechnung wird aufgemacht in Geld, aber die reale Kostenrechnung müßte man aufmachen in Arbeit', Das heißt, die späterer Gleichsetzung von Preis (in Geld) und Arbeitsaufwand für ein Produkt ist keineswegs so selbstverständlich aus Marx' Schriften herauszulesen, wie es später getan wurde


    Ich übersetze das Marx-Zitat jetzt mal so,wie ich es verstehe: Was die Gesellschaft insgesamt zur Verfügung hat, wird bestimmt durch die geleistete Arbeit. Denn nur durch Arbeit kann(!) mehr realer Wohlstand in die Welt kommen. Was der Einzelne zur Verfügung hat, läßt sich innerhalb dieses Rahmens aber beeinflussen durch Geld. Denn beim Handel vermehrt sich nichts: nach jedem Geschäft gibts genausoviel Ware und Geld wie vorher, aber beides wird anders verteilt. Die Fixierung auf Märkte (statt Arbeit) erscheint dann als eine Fehlorientierung, die eine Fixierung auf Verteilungskämpfe (statt auf Produktion) bewirkt.


    Zitat

    Wagenknecht hat sicherlich mit Etlichem Recht, aber natürlich ist es keine konstruktive Kritik: Der Offenbarungseid kommt schnell, wenn man selbst mal in irgendeiner Verantwortung steht. Siehe Lafontaine und Gisy. Es gibt nun mal etliche ökonomische Realitäten (z.B. die Internationalität der Märkte - und die Marxisten sind doch Internationalisten :P ), die sich nicht mit Wunschdenken außer Kraft setzen lassen.

    Der klassische Marxismus hat sich auf den speziellen Verteilungskampf zwischen 'Arbeit und Kapital' konzentriert, eine nachvollziehbare Folge des Frühkapitalismus, im Grunde aber nichts anderes als heutige BWL, die untersucht, wie der eine aus dem anderen möglichst viel rausschlagen kann per Preisbildung. Egal ob national oder international.


    Durch EM-Sparen vermehren wir übrigens auch nichts. Wir sichern uns nur persönlich etwas(!) besser ab als andere (d.h.auf deren Kosten).


    Gruß
    Klaus_H.

    Das interessanteste ist, wie sich sich Maßstäbe verschieben. Der klassische Assetklassenwechsel beginnt mit Gewinnmitnahmen bei Aktien (edit:oder anderen 'riskanten Anlagen'), die in 'sichere' Dollar- oder Euro-Bonds fließen. Dadurch steigen deren ZInsen, bis irgendwann Aktien (edit: oder sonstwas) wieder attraktiver werden und das Geld zurückfließt.


    Das umgekehrte, nämlich Flucht aus Bonds in X, wäre etwas völlig Neues. Schon vom Volumen her. Ferner würde damit 'der sichere Fluchthafen' ein- für allemal verschwinden. Weitgehend verschwunden ist ja auch schon das Vertrauen in den sicheren Wiederaufschwung nach dem Abschwung, das beim traditionellen Assetklassenwechsel im HIntergrund immer dabei war (da debattierte man im wesentlichen über den Zeitpunkt,heute aber fragt man sich 'klappt es?'). Das alles sollte neuartige und einige überraschende Wirkungen hervorbringen.


    Gruß
    Klaus_H.

    Das Kapital geht nicht ins Bargeld - andernfalls würde Bargeld durch die Nachfrage aufwerten.

    Was sind denn die nominalen Nullzinsen (faktischen Negativzinsen) auf kurzfristiges Geld anderes als eine Aufwertung des Bargelds? Nicht gegenüber Aktien oder EM, aber gegenüber langfristigem Geld.


    Zitat

    Oder das Volumen ist viel zu klein
    ...
    Hm... Die Regierungen können eine künstliche Nachfrage nach Bonds JEDERZEIT generieren...
    einfach paar Banken pleite gehen lassen - dann kommen die Bonds-Käufer auf den Knien angekrochen...

    Die interessante Frage ist: Wo ist das vorhandene Bargeld geparkt? Da gibts inzwischen zahllose Formen, von Geldmarktfonds bis zum Interbanken-Tagesgeld, die ganz bestimmt nicht vom Kleinsparer dominiert werden, den man in eine Panik treiben kann. U.a. deswegen scheut man sich vor Großbankencrashs - da würde eben nicht nur der Kleinsparer draufzahlen, sondern einige einflußreiche Große würden mitgeschoren.


    Wenn der Kapitalismus es nicht mehr fertigbringt, die Großen auf Kosten der Kleinen zu sanieren, dann muß er wirklich am Ende sein. Man sollte das mal den Marxisten sagen, Weiß einer, wo es noch welche gibt?


    Gruß
    Klaus_H.