Beiträge von Klaus_H.

    Dazu eine Anmerkung. Seit Jahren werden die offiziellen US Statistiken über Teuerung, Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeit etc. manipuliert, sprich geschönt -- das nicht nur in USA, dort aber massiv.
    Der Bürger dort zieht Konsequenzen, nur nicht beim Goldkauf, dank dort auch erheblicher medialer Vernebelung....


    Auch hierzulande läuft gerade die Propaganda vom Konsumboom. Ich weiß nicht ob es schon verlinkt wurde, aber es gibt eine andere Sicht auf die Dinge.:
    http://www.querschuesse.de/die…vom-deutschen-konsumboom/


    Bei 'Umsätzen' ist zu berücksichtigen, daß diese immer nominal sind. Also 'gleich viel Geld' heißt 'ständig weniger Ware'.


    Gruß
    Klaus_H.

    guten morgen,


    ich habe einen us-dollar-index von 1971in log. und wenn du die tiefpunkte verbindest und die beiden hochpunkte von 1985 und 2001, dann bekommt man einen bullischen keil, der noch ca.10 jahre braucht bis zur spitze. was denkt ihr von dieser formation??


    Vom Chartverlauf vor 2000 wenig, bis geklärt ist, wie der Euro bzw. die Euro-Dollar-Kurse in diesem Zeitraum berechnet wurden. Denn wenn man einen damaligen fiktiven 'Euro' aus den Einzelwährungen zu den Umtauschkursen in 2001 zusammengesetzt hat (oder wie sonst?), würde damit die reale Kursentwicklung aller später im Euro aufgegangenen Inflationswährungen unterdrückt. Peseta, Lira&Co. und sogar der FFR würden desto stärker untergewichtet und die DM (sowie Gulden, Schilling&Co.) desto stärker übergewichtet, je weiter man zurückgeht. Das ist ein nicht vernachlässigbarer Effekt, wenn im US-Dollar-Index der Euro mit fast 60% vertreten ist und im EUR zu ca. 1/3 langdauernd schwache bis sehr schwache oder 'Inflations'-Währungen.


    Andere Probleme habe ich mit der Phase 2000-2011, denn da ist die Sache zwar rechnerisch eindeutig, aber es stellt sich das inhaltliche Problem, daß der Zwangs-Euro und damit dessen Kurverlauf darunter liegende Entwicklungen maskierte, bis sie plötzlich als 'Schuldenkrise' ausgebrochen sind. Aber vielleicht läßt sich aus einem Chart wie dem von dir beschriebenen wenigstens die folgende Prognose ableiten: 10 Jahre lang hat man sich krampfhaft am Euro festgehalten, maximal nochmal so lange hat dieses System bzw. die dafür handelnde Politik Zeit, um eine halbwegs erträgliche Lösung zu finden (ich würde also in 'Systemwerten' Investments maximal noch über Zeiträume bis zur Größenordnung 1-2 Jahre riskieren).


    Gruß
    Klaus_H.

    Hier habe ich auf die Schnelle einen Chart Platin/Gold entdeckt: http://www.ross-trading.de/tra…n-silber-edelmetalle.html


    Also Absturz des Pt in 2008 und von diesem Sturz hat es sich bislang nicht erholt.


    Einen solchen Sturz gabs bei allen Platinmetallen, am krassesten bei Rhodium. S. hier:
    http://www.kitco.com/charts/rhodium.html
    Wer sich nach dem Sturz - aber vor dem Winter 2009 - einiges an Platin und Verwandtem hingelegt hat, hat nichts falsch gemacht. Ich halte allerdings angesichts des extremen Verlaufs bei Rhodium einen beträchtlichen Teil der damaligen Bewegungen für kurzfristig-spekulationsgetrieben, wofür insbes. Pd oder Rh auch heute noch anfällig sind und bleiben werden. Davon würde ich jetzt die Finger lassen, Pt wäre noch diskussionsfähig, wenn man auf ruhigen Schlaf Wert legt. Oder wenn man schon bei 10 Tollar Silber gekauft hat und einen Teil der Gewinne konservativer und kompakter aufbewahren will.


    Gruß
    Klaus_H.


    Die sind der Zeit schon etwas voraus: 1 CHF=1.4 EUR. Aber das interessanteste ist: die EM lassen sich von gar nichts mehr beeindrucken. Ob EUR/CHF ob Verfassungsgericht: die Rücksetzer werden immer kürzer und von ernsthaften Korrekturen keine Rede mehr.


    PS: Bevor ichs vergesse: 'die Anstalt' von Urban Priol soll eingestellt und durch den Rest des Programms, insbes. Nachrichten und Talkshows, ersetzt werden.


    Gruß
    Klaus_H.

    http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=230026


    und man aeussert sich despektierlich ueber unser Niveau
    http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=230028


    nur weil wir es mit der Ortograffie nicht so genau nehmen?
    K.


    Soweit ich den Thread im Gelben nachvollziehen kann, vermutet(e?) jemand einen Virus in den goldseiten. Ob da was dran ist, sollte uns schon interessieren. Die folgenden Passagen aus dem Gelben lassen leider keinen tiefergehenden Blick ins Thema zu:


    Zitat von Gelbes Forum


    'ich wüßte es gerne ganz genau, weil ich auch Kollegen gewarnt habe und die gerne entwarnen würde. Bin kein IT-Kenner, also weiß ich jetzt nicht genau, was Du mit dem MAC sagen willst. Sind die "virenresistent"?'


    '...mein Virenscanner (Microsoft Essentials, gratis) ist sofort auf höchste Alarmstufe gegangen und hat danach den PC automatisch eine Minute von verdächtigen Elementen gereinigt. Also... meidet die Goldseiten.de vorläufig!'


    Angesichts dieser Passagen widerspreche ich entschieden der Einschätzung 'Intelligenzforum' (von Tisc1).


    Gruß
    Klaus_H.

    Was mich weiterhin moderat optimistisch stimmt: der Downer in den Aktienmärkten scheint in Relation zu der Preisbewegung im 'konjunktursensiblen' Silber deutlich überzogen. Es sei denn, es ist garnicht mehr so 'konjunktursensibel' und Silber schlägt sich auf die Seite der 'Geldmetalle'. Das würde sich dann ein Paradigmenwechsel andeuten. :D ;)


    Ähnliches fällt mir schon seit einiger Zeit bei den Platinmetallen auf. Die letzten Aktienrutschpartien wurden nur stark abgeschwächt nachvollzogen und bei der geringsten Erholung an den Aktienbörsen... - mal Pt- und Pd-Chart von heute ansehen!.


    Gruß
    Klaus_H.

    Immer mehr Investoren werden sich die Charts anschauen welches Edelmetall noch am meisten Potential hat und das sind nach der jetzigen Gold und Silberralley eindeutig Platin und Palladium.


    Genau der Grund, weshalb ich im Sommer und Herbst 2009 Pd gekauft habe.


    Zitat

    Ausserdem wird es spätestens dann gekauft werden wenn die Gold/Silber Regale der EM Händler leergekauft wurden und das passiert gerade...

    Es ist interessant zu sehen, daß Pd (und Pt) diesmal kaum mit dem Aktienabsturz mitgehen. Ich denke auch, daß man alle Edelmetalle zunehmend als Wertspeicher sehen (und kaufen!) wird. Wer auf genügend alten Beständen sitzt, braucht m.E.erstmal gar nichts tun.


    Sollte es wirklich turbulent werden, irgendetwas durch die Decke gehen, und ich mich zum Umschichten veranlaßt sehen: dann würde ich mich wohl eher (wie Wurschtler) auf Pt. orientieren. Das hat sich mit Abstand am ruhigsten verhalten und Stabilität ist in turbulenten Zeiten ein Wert an sich. Das Kaufen von 'Volatilität' überlasse ich den Optionsscheinfritzen.


    Gruß
    Klaus_H.

    Die Zeiten sind unsicher, aber der CHF ganz genauso.
    Um die viel besorge Exportwirtschaft mache ich mir dabei eher weniger Sorgen, aber um den Bankensektor.
    Der Bankensektor ist in Relation zur Größe der Schweiz viel zu riesig.


    Das sehe ich nicht so. Ich hab neulich - kann es leider nicht mehr finden - eine Statistik gesehen, wonach im OECD- und EU-Schnitt der Bankensektor knapp 7% zum BSP beiträgt und in der Schweiz 9%. Zählt man da den 'Nichtbanken'-Teil des Finanzsektors hinzu (was die Schweiz so gut wie nicht hat) dürften insbes. USA und GB weitaus stärker einem Finanzcrash ausgesetzt sein als die Eidgenossen und Länder wie D und F etwa vergleichbar wie CH.


    Zitat

    Sobald es im Euroraum mit den Staatsschulden oder Banken kriselt und da mal was pleite geht, dann sind die schweizer Banken genauso gefährdet.


    Wobei die 'Größe' der 'Schweizer Banken' von ihrem weltweiten Auslandsgeschäft kommt (das im heimischen BSP nicht mitzählt!). Und jetzt stellt sich die Frage, inwieweit das Heimatland davon betroffen wäre, wenn man im Crashfall zuerst einfach die Auslands-Filialen sterben läßt. Wer hätte davon den Hauptschaden? Einen Präzedenzfall gibts schon: wer hatte den meisten Schaden vom Lehman-Kollaps? 'Die USA' oder 'der Dollar'?


    Zitat

    Und das wird den Schweizer Franken auch wieder runterziehen.
    Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass der Franken mit dem Euro mitsterben wird. (vielleicht nur etwas zeitversetzt)

    Ich war mal der Meinung, der Sensenmann holt sie in folgender Reihenfolge:
    1.Pfund
    2./3.Euro/Dollar
    4.Franken
    Inzwischen tendiere ich dazu, die Differenzierung zwischen 1. und 2./3. fallenzulassen und die zwischen 2./3. und 4. stark zu vermindern.


    Gruß
    Klaus_H.

    wenn die Jungs schon Häuser in Brand setzen, dann sollten Sie die Börse und Großbanken nehmen.
    Die Gebäude werden ja nach dem Ende des Fiat Money Betrugs Systems nicht mehr benötigt.
    [smilie_happy]


    Das ist deine Meinung. Aber vielleicht gibts Leute, die das anders sehen, und systemnotwendige Insitutionen deshalb gut bewachen lassen? Weil es ihnen doppelt nützt, wenn stattdessen dein Wohnhaus abgebrannt wird.
    Und das von..und von...und von...

    Gruß
    Klaus_H.


    müsste es mal glätten und mitteln und dann schauen zu welcher Basis x der bisherige stetige Anstieg genau passt. Ob der Goldchart eine richtige Exponentialfunktion (nur die hat die Basis Zahl e = 2,718..) ist kann man so mit bloßem Auge noch gar nicht sagen.


    Das kann man auch nach beliebig langem Rechnen nicht sagen. Die Basis ist der Faktor, um den der Funktionswert (hier POG) zunimmt, wenn das Funktionsargument (hier Zeit) um 1 wächst. Was nimmst du als Zeiteinheit? Sekunde, Stunde Tag, Woche, Jahr, Lebensdauer des Universums? Nimm den Zeitraum, in dem (lt.Chart!) der Goldpreis um den Faktor e steigt, und du kriegst die Basis e. Ich schätze, das wären etwa 3.5 Jahre. Wähle einen anderen Zeitraum, und du kriegst eine andere Basis hin (jede oberhalb '1', die du willst). Der Witz hier ist, daß ein Wachstum in der Zeit t betrachtet wird, und Zeit eine dimensionsbehaftete Größe ist, die man überhaupt nicht in eine e-Funktion einsetzen kann und ebensowenig in ihre Umkehrung, den natürlichen Logarithmus. Einsetzen kann man dort nur dimensionslose Zahlen wie t'=t/T, wobei T eine wählbare Zeitspanne oder eben die 'Einheit' ist.. Die Potenzregel exp(a*x):=e^(a*x)=(e^a)^x (beachte die Klammersetzung) macht dann sofort klar, daß es 'die Basis' gar nicht geben kann. Man muß nicht den Unfug nachmachen, den die 'Wirtschaftsmathematik' mit 'Einheitenwahlen' treibt, Denn immer wenn etwas davon abhängt, ist es irrelevant alias sinnlos.


    Das wesentliche am exponentiellen Wachstum ist, daß die Ableitung (Steigung) einer Funktion proportional zum Funktionswert ist, wodurch beides (sofern positiv) nach oben explodiert. Daß dies schwer mit einer endlichen Welt verträglich ist, wird anderswo kritisiert, aber es ist eben das systemimmanente Renditegesetz. Und deswegen muß man Abweichungen davon als Indiz für Systemstörungen ernst nehmen. Ganz besonders, wenn die Rendite längere Zeit stabil bei vollen 30% pro Jahr(!) lag. Oder bei einem Faktor e pro 3.4 Jahre. Aber nicht wegen 'der Zahlen' als solche, sondern weil das aus dem sonst üblichen Rahmen fällt.


    Gruß
    Klaus_H.

    Ich hab einen Freund, der predigt seit Jahren gegen alle Vernunft, daß wir bald eine bleischwere Deflation bekommen. Seine Gedanken und Erklärungen gehen immer um 27 Ecken, damit er dort ankommt.
    Mittlerweile hat er keine Argumente mehr, da die Inflation, z.B. gerade bei Agrarstoffen, Versicherungen... zu deutlich sichtbar ist. So ist er jetzt auf die Idee gekommen, daß die Deflation da ist, aber keiner bemerkt sie oder kann sie sehen.
    Das erinnert an die Zeugen Jehovas, denen der Weltuntergang sehr oft von Jehova geoffenbart wurde. Er trat dann immer auch wie vorhergesagt ein, aber für die Welt unsichtbar.


    Da hat dein Bekannter einfach nicht genau genug hingeschaut. Die Deflation im Sinne von Preisverfall ist längst da, nämlich bei Löhnen und Gehältern. Vor allem, wenn man den realen Lebenszeit-Lohn betrachtet. Da summieren sich Praktikumsjahre, Arbeitslosigkeitszeiten, Senkung der Einstandsgehälter, Senkung von Sozialversicherungsleistungen, Rentenstagnation, Beitragserhöhungen usw. zu ansehnlichen Prozentsätzen.


    Man muß sich immer klarmachen, daß eine prozentuale Erhöhung/Senkung aller Preise (incl. Löhne) strukturell gar nichts bewirkt, weil damit überall Einnahmen und Ausgaben, Forderungen und Verbindlichkeiten, Aktive und Passiva um den gleichen Faktor verändert werden. Um strukturell etwas zu verändern (zu 'sanieren') müssen Passiva gestrichen und Aktiva erhalten werden - wodurch dann anderswo Aktiva verschwinden, ohne daß sich dort Passiva vermindern. Kurz: es muß umverteilt werden. Ein Weg, das zustande zu bringen,ist eine Veränderung der 'richtigen' (statt aller) Preise. Oder die Vernichtung bestimmter Assets wie Sparbücher und Kriegsanleihen nach den Kriegen. Da ließ sich auch noch genau absehen, wen es treffen würde (wen wohl?). Bei der heutigen Verflechtung der Finanzmärkte geht das anscheinend nicht mehr, und es bleibt nur noch der direkte Zugriff auf den Lohn.


    Was die Wahrscheinlichkeit erhöht, daß die Endkatastrophe die Form einer sozialen Explosion annimmt. Man sollte deshalb drauf achten, ob und wann endlich auch die Linkspartei sich unter Führung von Frau Wagenknecht bekehrt und 'Verantwortung übernimmt'. Das wäre für mich das ultimative Alarmsignal, daß es jetzt bald kracht.


    Gruß
    Klaus_H.

    Ansonsten läuft der EM-Markt derzeit doch genauso wie erwartet, sogar noch steiler, zumindest bei Gold als erwartet..


    Ja, es ist irre, was derzeit abgeht. Aktien, Öl und Industriemetalle (darunter Palladium, schnüff) rauschen ab, während Gold und Silber durch die Decke gehen wollen.


    Ich mache mir ernsthaft Sorgen, die bequeme Zeit (einfach mit breitem Arxxx auf dem EM sitzenbleiben) könnte doch in übersehbarer Zeit zu Ende gehen. Aber warten wir erstmal Italien ab....


    Gruß
    Klaus_H.

    Geil: "Der Euro ist gerettet!" ;)


    Ich habe gerade 'Euro gerettet' in ein Suchmaschine eingegeben. Erstaunlich, wie oft das passiert. Hoffentlich müssen wir nicht allzulange warten bis zum nächsten Mal.


    Zitat

    Sehen wir heute noch die Marke 1100.-EUR bald von unten?!


    Bei godmode-trader.de ein interessantes Bild: Euro natürlich rauf, Gold und Silber runter, Pt-Metalle und Aktien rauf - Industriemetalle und andere Rohstoffe gemischt. Und nirgendwo etwas richtig dramatisches. Man gewöhnt sich eben an alles, auch Märkte tun das anscheinend.


    Gruß
    Klaus_H.


    Es fehlt nicht mehr viel, daß man das im industriellen Maßstab anfangen kann. Warum? Wenn eine Arbeitskraft in 155 Tagen eine Unze schürft, dann erlösen wir beim derzeitgen Unzenpreis von 1120.-EUR pro Tag und Arbeitskraft die Summe von 7.22 EUR. Wenn die Arbeitskraft 8h täglich arbeitet und mit 0.9EUR Stundenlohn zufrieden ist, arbeiten wir bereits mit +/- null. Steigt der Goldpreis (sinkt der Euro) um weitere 10%, wird die Sache bei 1EUR Stundenlohn rentabel, und solche Arbeitskräfte finden wir massenhaft problemlos in der Arge.


    Frage1: Was sagt uns diese Rechnung über den Zustand unseres Wirtschaftssystems?
    Frage2: Wie lange würden 80 Mio. Deutsche (oder 10 Mio. Griechen oder 400 Mio.EUropäer) brauchen,. um auf diese Weise ihre Schulden zu tilgen? (die Schweizer lasse ich hier raus, weil im Hochrhein vermutlich der Goldgehalt größer ist als weiter stromabwärts)


    Gruß
    Klaus_H.


    Ja, Lucky,
    ich glaube das müssen "Experten" wohl so machen, sie versuchen den Trend zu erkennen, sie beobachten, und wenn es eine Zeit lang in die eine oder andere Richtung läuft, erzählen sie dann es geht up oder down.


    Wenn es eine Zeitlang in eine definierte Richtung läuft - dann beschäftigen sie sich erstmal überhaupt mit dem Asset. Denn nur bei einem Trend winken nennenswerte Gewinne, Was dauerhaft seitwärts läuft (Extremfall: Gold bei Goldstandard) interessiert keinen. Es ist deswegen gar kein Wunder, daß so gut wie alle Analysemethoden vom bestehenden Trend ausgehen und in erster Näherung erstmal den Trend fortschreiben.


    Als nächstes interessieren die kleinen Anzeichen, die auf ein Kippen des Trends deuten,und zwar innerhalb des noch laufenden Trends. Wer damit Erfolg hat, kann besonders groß rauskommen. Bullen- und Bärenkeile sind Elementarformen solcher Analysen, leider ist es eben nicht immer so einfach wie im Lehrbuch.


    MIr fiel schon mehrfach auf, daß Methoden, die innerhalb eines Trends gut funktionieren, bei der Prognose von Trendbrüchen oft besonders kraß versagen. Eliott ist ein gutes Beispiel dafür. Möglicherweise liegts daran, daß Verfechter dieser Methode besonders konsequent arbeiten und das liegt möglicherweise daran, daß diese Technik in den etablierten Finanzinstitutionen wenig populär ist. Aber 'konsequent' im Sinne von 'streng nach formaler Regel' negiert eben irgendwann die Basisidee, daß Marktumschwünge viel mit Stimmungsumschwüngen zu tun haben.


    Zitat

    Im Grunde muss ohnehin jeder selber denken lernen, ist man "Experte" will man natürlich möglichst sicher sein, die richtige Richtung zu veröffentlichen und lässt dann zu lange laufen zwecks Beobachtung und der Richtungsfindung. Ist man auskennender "Laie" entscheidet man eher im stillen und nimmt einfach die anvisierte gefühlte oder meinetwegen auch berechnete Kursmarke zum Anlass


    Das Hirn hat im Laufe der Evolution die offenbar sehr überlebensfördernde Fähigkeit entwickelt, sehr schnell und sehr effizient sehr viele Informationen parallel zu verarbeiten und zu diesem Zweck insbes. zu selektieren und zu gewichten. Man nennt das Ergebnis (häufig mit negativem Unterton) 'gefühlt', weil man es nicht nach'rechnen' kann, es ist aber trotzdem oft sehr erfolgreich, wie die Anhänger des 'Rechnens' dann feststellen - nachher.


    Ich mache mir deswegen dann die intensivsten Gedanken, wenn alle ins selbe Horn blasen und alle dieselbe (alternativlose) Sicht der Dinge einnehmen. Dann besteht die größte Wahrscheinlichkeit, daß die Szene kippt. Denn wen alle nur noch 'den Trend' sehen, dann kann keiner mehr dazustoßen, der ihn aufrechterhält (diese Weisheit gibts in verschiedenen Varianten). Wenn aber die Meinungen so sehr geteilt sind und so schnell umschwenken (d.h. schwach ausgeprägt sind) wie derzeit beim Silber, dann wird sich erstmal eine Weile wenig tun. 'Wenig' nach Silbermaßstäben. Also einfach drauf sitzenbleiben.


    Gruß
    Klaus_H.

    Es mag ja der Eine oder Andere hier eine gespaltene Meinung zur Wellentheorie, als auch zu Elli (alias JüKü) haben. Die Vortrefflichkeit seiner Prognosen, insbesondere auf Langfristrends bezogen, sind bekanntlich objektiv bestechend. Gehört imho eingerahmt:


    Eine Prognose, wonach Ag ab etwa Ende 2012 durch die Decke geht.


    Genau das macht mir Sorgen. In den letzten Jahren gabs nämlich nicht wenige Prognosen aus der Elliott-Ecke, wonach EM-Preise ebenso wie Aktien bald deflationär zusammenbrechen werden. Damit sollen nicht einzelne Leute attackiert werden - ich sehe das Erscheinen extremer Prognosen in diesem Bereich generell als ein kontraindikativ auszulegendes Alarmsignal. Noch schlimmer wäre es, wenn die Prognosen außer extrem und langfristig auch noch übereinstimmend würden, aber so weit ist es ja zum Glück noch nicht.


    Oder ist auch Prechter mittlerweile auf dem CuB-Dampfer? Hier.
    http://www.bullion-investor.ne…bruch-der-weltwirtschaft/
    http://www.aktien-blog.de/node/153
    war er es jedenfalls noch nicht.


    Gruß
    Klaus_H.

    ich kenne keinen statistiker der
    1. gegeben diese datenwolke eine lineare einfachregression anpassen würde

    Ich kenne auch keinen Ingenieur, der zu dieser Datenwolke eine Regressionsgerade berechnen würde, deren Steigung auf 5 Stellen genau bestimmen, und dann eine Maschine entwickeln, für deren Funktionieren die vierte Stelle kritisch ist.


    Um eine Analogie anzubringen: eine Datenwolke wie die besprochene könnte entstehen, wenn man einen neukonstruierten LKW-Typ mit verschiedenen Fahrern in verschiedenen Jahreszeiten über verschiedene Gelände- und Straßenformen schickt und für jede dieser Touren die Minderung des Tankinhalts gegen die Fahrtstrecke als Punkt einträgt. Selbstverständlich wäre das Ergebnis nicht: 'Der Dieselverbrauch beträgt 32.3984 Liter pro 100km' sondern es würde lauten. '1.Das Fahren verbraucht Diesel. 2.Erwarten Sie in der Praxis etwa 33L/100km, schlagen Sie aber vorsichtshalber beim Tanken und Kalkulieren routinemäßig 1/4 drauf und rechnen Sie in Extremsituationen mit noch mehr Verbrauch.' Für Goldmarktteilnehmer würde die Schlußfolgerung aus der Graphik etwa so lauten: '1.Hier sind schwer verständliche Kräfte am Werk, da hält man sich besser aus allen Zockereien heraus. 2.Quantitative Details und insbes. formalstatistische Auswertungen kann man damit vergessen.'

    Zitat

    wer von der analyse von finanzzeitreihen und deren eigenschaften eine gewisse grundlegende ahnung hat

    Du meinst: 'Wer noch einen genügend festen Glauben an unsichtbare(!) Hände und ähnlichen religionsartigen Blödsinn hat, der überschlägt die jeweils fettgeschriebene erste Schlußfolgerung, um sich mit aller Energie und noch mehr Formeln auf den zweiten Aspekt zu stürzen (im Markt wäre das die möglichst exakte Berechnung des genau richtigen Einstiegsniveaus bzw. -zeitpunkts').


    Zitat

    auf welche körperteile sich ingenieure oder naturwissenschaftler dabei tippen, hat keinerlei ökonometrische relevanz

    Relevanz hat, daß prominente Ökonomen bei der Anwendung ihrer eigenen nobelpreisgewürdigten Kreation (Black/Scholes) die LCTM-Milliardenpleite hingelegt haben, während Diesel- und Elektromotoren seit über 100 Jahren zuverlässig funktionieren, egal welcher Ingenieur in welchem Land sie baut. Und daß das Wirtschaftssystem sichtbar einem Abgrund zutaumelt, während Legionen ökonomisch Verbildeter Lehrbücher schreiben und studieren, in denen von zufälligen (kleinen) Fluktuationen um das ideale Marktgleichgewicht die Rede ist. Ich empfehle hierzu nochmals die 'fat tails', Deren Existenz ist sogar nach wikipedia nicht mehr (edit: hier ein sinnentstellendes 'un' entfernt) umstritten, und damit kann man so gut wie alle Wahrscheinlichkeitstheorie in diesem Zusammenhang vergessen.


    Zitat

    die autoren können ihre erkenntnise jederzeit beim journal of finance einreichen


    So wie Galilei seine publizieren konnte. Man findet sie heute noch in 'The Pope's Journal of Cosmology'.


    Zitat

    das publikum wird weniger begeistert sein, als die angestammte leserschaft des artikels. rein die technischen fehler erlauben keine der behaupteten (sehr weitreichenden) schlussfolgerungen

    Den Giordano Bruno hat man gleich verbrannt wegen seiner falschen Schlüsse.


    Aber zurück zum Anfang: Warum kann man aus dem Datenmaterial nicht die Folgerung ziehen, daß 10 Jahre lang der asiatische und europäisch/amerikanische Handel gegenläufige Tendenzen aufwiesen? Das ist doch der Eckstein das Ganzen. Soll das vorgeschlagene Rechenbrimborium womöglich nur der Verschleierung dieses wesentlichen Inhalts dienen?


    Gruß
    Klaus_H.

    Ok ich bin in Statistik nicht ganz so sattelfest, deshalb berichtige mich, falls ich Unsinn erzähle.


    1. Weisen nicht viele ökonomische Variablen eine Autokorrelation der Residuen auf - schlicht weil Variablen fehlen?


    2. Reduziert Heteroskedastie wohl die Effizienz der Schätzung, macht sie aber nicht gleich unbrauchbar?


    Genau so ist es. Aber es geht hier weniger um 'Statistik' als um Inhalte.


    Allen genannten Begriffen liegt die Annahme zugrunde, daß ein Zusammenhang (Kursverlauf) zusammengesetzt sei aus einem durch irgendwelche theoretisch erfaßbaren Gesetze bestimmten Trend und einer Zufallsvariablen (zufälligen Schwankungen um den Trend). Verfeinert nimmt man bei zeitlichan (Markt-)Abläufen an, der Trend bestehe aus einer (im Idealfall linearen) 'Drift' und einer inneren Gesetzmäßigkeiten des Marktes entspringenden Oszillation. Da ein Modell per def. das zufällige Rauschen um den Trend herum nicht abbilden kann, muß es sich zwangsläufig auf den gesetzmäßigen Teil, d.h. den Trend, beschränken. Es wird dann immer Abweichungen zwischen Modell und Empirie geben und diese nennt man 'Residuen'. Hat man ein Modell (z.B. die Gerade in Abb. 2 des Artikels von Böhringer/Douglas) entwickelt, dann berechnet man diese Residuen und prüft, ob sie Zufallscharakter haben. Trifft dies zu, dann fühlt man sich darin bestätigt, daß erstens die Zerlegung in einen gesetzmäßigen Teil und einen zufälligen Teil der Realität entspricht, und zweitens, daß man den gesetzmäßigen Teil durch das Modell vollständig(!) richtig abgebildet habe.


    Haben die Residuen keinen Zufallscharakter, dann heißt das zunächst, daß das Modell 'nicht exakt richtig' war. An dieser Stelle beginnen die wirklich interessanten Fragen: Was genau daran ist 'nicht richtig' und ist das neue Modell besser oder schlechter als andere Modelle? Das kann man nur am konkreten Fall diskutieren. Die wesentliche von Böhringer/Douglas gezogene Folgerung bzw. der wesentliche Inhalt der abfallenden Geraden in Abb.2 ihres Artikels ist, daß -y gesetzmäßig mit x zunehme (daß -y und x positiv korreliert seien). Diese Aussage anhand der Abbildung zu erschüttern, dürfte schwierig sein, und ein Ingenieur oder Naturwissenschaftler würde nach dem ersten Kontrollblick auf die Datenwollke seine Meinung über Silver_Surfers Kritik durch Antippen der Stirn äußern. Ob Douglas'/Böhringers Gerade die exakte und vollständige Wahrheit ist, kann man dagegen noch länger diskutieren, falls man das für sinnvoll hält..


    Gelernte Ökonomen diskutieren fast nur über solche Fragen und werden es noch tun, wenn die ganze Welt um sie herum in Scherben fällt. Deswegen noch eine Bemerkung zu den Grundlagen der Anwendung von Wahrscheinlichkeitstheorie hier: daß es überhaupt 'Marktgesetze' (den Trend) gibt und um diesen herum (das Gleichgewicht) zufällige Schwankungen ist eine unbegründete Ideologie.Sie wird in der etablierten Ökonomie 'effiziente Märkte' genannt, es sind ihr aber auch schon prominente Gläubige effektiv zum Opfer gefallen, u.a. der LTCM-Fund. Mittlerweile gibt es empirisch gut begründete Einwände gegen diesen Glauben. Nachsehen bei Onkel Google oder in der Wikipedia unter den Stichworten 'random walk' und 'fat tails' sollte fürs erste reichen.


    Die Aussage, irgendwelche Residuen seien 'nicht zufallsverteilt', ist deswegen zwar vermutlich richtig, aber aus mehreren Gründen irrelevant.


    Gruß
    Klaus_H.

    <><><>
    Was sind schon 4 Mrd. Euro im Vergleich zu den ca. 340 Euro Gesamtschulden Griechenlands?


    Es sind 1Jahr Zinsen für die 340 Mio., wenn sich GR das Geld zum deutschen Sparbuchzins leihen könnte. Es sind die Zinszahlungen von 3 Monaten, wenn der Zins deutscher Staatsanleihen zur Anwendung käme. Und es würde für keinen einzigen Monat Zinszahlung reichen, wenn GR einen Marktzins zahlen müßte.


    Daraus sieht man direkt, was die einzig mögliche Lösung der 'Schulden'krise ist: die Streichung aller Bankschulden (korrigiere: aller Bankvermögen).


    Und danach käme das Argument von verleihnix zum Tragen: wer nach dem Reset noch ein paar Barren im Safe hat, ist klar besser dran als jemand, der keine drin hat. Es sei denn, die Chose geht so lange, bis sie im Bürgerkrieg endet. Dann versteckt man die Barren besser woanders als im Safe.


    Gruß
    Klaus_H.