ich kenne keinen statistiker der
1. gegeben diese datenwolke eine lineare einfachregression anpassen würde
Ich kenne auch keinen Ingenieur, der zu dieser Datenwolke eine Regressionsgerade berechnen würde, deren Steigung auf 5 Stellen genau bestimmen, und dann eine Maschine entwickeln, für deren Funktionieren die vierte Stelle kritisch ist.
Um eine Analogie anzubringen: eine Datenwolke wie die besprochene könnte entstehen, wenn man einen neukonstruierten LKW-Typ mit verschiedenen Fahrern in verschiedenen Jahreszeiten über verschiedene Gelände- und Straßenformen schickt und für jede dieser Touren die Minderung des Tankinhalts gegen die Fahrtstrecke als Punkt einträgt. Selbstverständlich wäre das Ergebnis nicht: 'Der Dieselverbrauch beträgt 32.3984 Liter pro 100km' sondern es würde lauten. '1.Das Fahren verbraucht Diesel. 2.Erwarten Sie in der Praxis etwa 33L/100km, schlagen Sie aber vorsichtshalber beim Tanken und Kalkulieren routinemäßig 1/4 drauf und rechnen Sie in Extremsituationen mit noch mehr Verbrauch.' Für Goldmarktteilnehmer würde die Schlußfolgerung aus der Graphik etwa so lauten: '1.Hier sind schwer verständliche Kräfte am Werk, da hält man sich besser aus allen Zockereien heraus. 2.Quantitative Details und insbes. formalstatistische Auswertungen kann man damit vergessen.'
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wer von der analyse von finanzzeitreihen und deren eigenschaften eine gewisse grundlegende ahnung hat
Du meinst: 'Wer noch einen genügend festen Glauben an unsichtbare(!) Hände und ähnlichen religionsartigen Blödsinn hat, der überschlägt die jeweils fettgeschriebene erste Schlußfolgerung, um sich mit aller Energie und noch mehr Formeln auf den zweiten Aspekt zu stürzen (im Markt wäre das die möglichst exakte Berechnung des genau richtigen Einstiegsniveaus bzw. -zeitpunkts').
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auf welche körperteile sich ingenieure oder naturwissenschaftler dabei tippen, hat keinerlei ökonometrische relevanz
Relevanz hat, daß prominente Ökonomen bei der Anwendung ihrer eigenen nobelpreisgewürdigten Kreation (Black/Scholes) die LCTM-Milliardenpleite hingelegt haben, während Diesel- und Elektromotoren seit über 100 Jahren zuverlässig funktionieren, egal welcher Ingenieur in welchem Land sie baut. Und daß das Wirtschaftssystem sichtbar einem Abgrund zutaumelt, während Legionen ökonomisch Verbildeter Lehrbücher schreiben und studieren, in denen von zufälligen (kleinen) Fluktuationen um das ideale Marktgleichgewicht die Rede ist. Ich empfehle hierzu nochmals die 'fat tails', Deren Existenz ist sogar nach wikipedia nicht mehr (edit: hier ein sinnentstellendes 'un' entfernt) umstritten, und damit kann man so gut wie alle Wahrscheinlichkeitstheorie in diesem Zusammenhang vergessen.
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die autoren können ihre erkenntnise jederzeit beim journal of finance einreichen
So wie Galilei seine publizieren konnte. Man findet sie heute noch in 'The Pope's Journal of Cosmology'.
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das publikum wird weniger begeistert sein, als die angestammte leserschaft des artikels. rein die technischen fehler erlauben keine der behaupteten (sehr weitreichenden) schlussfolgerungen
Den Giordano Bruno hat man gleich verbrannt wegen seiner falschen Schlüsse.
Aber zurück zum Anfang: Warum kann man aus dem Datenmaterial nicht die Folgerung ziehen, daß 10 Jahre lang der asiatische und europäisch/amerikanische Handel gegenläufige Tendenzen aufwiesen? Das ist doch der Eckstein das Ganzen. Soll das vorgeschlagene Rechenbrimborium womöglich nur der Verschleierung dieses wesentlichen Inhalts dienen?
Gruß
Klaus_H.