P I G S = Euro in Gefahr

Da passt es, dass gerade jetzt im deutschem öffentlichem Dienst Tarifverhadlungen stattfinden. Was auch immer man von der verdi-Forderung halten mag, die Reaktionen von Bund und Kommunen war eindeutig. Die Forderung war "unanständig/ nicht von dieser Welt/ nicht in die Landschaft passend/ grotesk/abenteuerlich/finanzielle Geisterfahrerei..." etc.. Schäuble und deMisere wollen gar nur "nach unten verhandeln".

Beim griechischen öffentlichen Dienst wird auch gerade nach unten verhandelt. Mit etwas Glück können die aber darauf hoffen, dass der (deutsche) Bund beschwichtigend die Hand aufmacht.

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Zitat von Kellermeister

Was auch immer man von der verdi-Forderung halten mag, die Reaktionen von Bund und Kommunen war eindeutig.

Ja wenn der rote Baron Frank Bsirske nur bei seinen Mitarbeitern so fürsorglich wäre.

Zitat

Mitarbeiter dürfen nicht streiken
Verdi geizt beim eigenen Personal
VON BRITTA KRAUSS - zuletzt aktualisiert: 10.02.2010 - 07:12
(RP) Als Arbeitgeber gibt sich die Gewerkschaft knallhart: Sie will ihren eigenen Mitarbeitern nur 1,5 Prozent mehr Lohn zahlen. Streiken dürfen die Mitarbeiter nicht. Für den öffentlichen Dienst verlangt Verdi dagegen fünf Prozent mehr. Artikel lesen ...

Zitat

Die Bundesregierung plant nach Angaben aus Regierungskreisen keine Hilfsmaßnahmen für Griechenland und will sich damit an das europäische Bailout-Verbot halten, wonach einzelnen Staaten keine Hilfen zur Überwindung von Budgetproblemen gegeben werden dürfen. "Ich kenne keine ins Auge gefassten Hilfen für Griechenland", sagte ein hochrangiger Regierungsbeamter am Mittwoch in Berlin. Hilfen seien weder bilateral noch auf EU-Ebene geplant.

Es gibt keine Entscheidung zu solchen Hilfen, und sie steht im Moment auch nicht an", erklärte der Regierungsbeamte. Berlin zweifle nicht an der Zahlungsfähigkeit des Landes. "Wir sehen derzeit kein Risiko für einen Default", hob er hervor. Eine Umschuldung griechischer Verbindlichkeiten sei von niemandem vorgeschlagen worden.

Also eine direkte Geldüberweisung wird es wohl nicht geben. Fragt sich, wie man einem Land in Finanznot noch anders helfen kann. Müssen künftig alle EU-Beamten griechischen Wein kaufen, statt Französichen?

Peter Schiff hat den Effekt eines Bailout glasklar analysiert, der ganze Videoblog ist übrigeds hochaktuell und interessant, und ehrlich gesagt um Welten besser als das Gestammel von Berninger und Co.

[tube]

Dabei kann darauf wirklich jeder kommen:

Wenn man Griechenland hilft, gibts den bekannten "moral hazard" und jeder andere Staat in finanznot wird sich darauf verlassen, nötigenfalls auch gerettet zu werden. Und auch die Staatsanleiheninvestoren würden dadurch nur fette Renditen von aktuell um die 6% ohne Default-Risiko abkassieren, eine Cashmaschine ohne gleichen.

Noch ein Nachtrag dazu, weil ich gerade den Dax so schön abstürzen sehe:

Wenn deutsche und französische und amerikanische Banken so schön viele griechischen Staatsanleihen halten und Griechenland aber gar nicht rausgeboxt werden kann DE JURE, dann ist das Geld futsch und die Bank auch, das könnte der Auslöser einer neuerlichen Bankenkrise unvorstellbaren Ausmaßes sein, mit Portugal und Spaninen gleich als nächste Kandidaten. Vielleicht wirds ja doch keine V-förmige sondern eine W-förmige Erhohlung. (Mit bekannten Folgen fürs Gold )

BoA-Fail im Anhang

Für ein paar dt. Banken werden die griechischen Staatsanleihen wohl kein Problem mehr sein.
Ihr könnt Euch doch noch an die nicht unerheblichen Auslagerungen der HRE in die extra gegründete Bad Bank erinnern.

210 Mrd. soll(t)en es sein (kurz zuvor waren es doch glatt noch einige Mrd. weniger).

Und wie nannte man es damals --> "nichtstrategische Staatsanleihen".

Und welche Staatsanleihen werden wohl plötzlich nicht mehr strategisch gewesen sein, daß man sie in eine BadBank ausgliedern mußte?
Und wer wird wohl letzten Endes dafür gerade stehen?

Kein Wunder daß es manchem Politiker bange wird und man lieber ein paar Mrd. rüber schieben würde, wenn es denn ginge und man noch ein paar überzählige Milliärdchen finden würde.

siehe
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/badbank154.html

Zitat

Wenn deutsche und französische und amerikanische Banken so schön viele griechischen Staatsanleihen halten und Griechenland aber gar nicht rausgeboxt werden kann DE JURE, dann ist das Geld futsch und die Bank auch, das könnte der Auslöser einer neuerlichen Bankenkrise unvorstellbaren Ausmaßes sein, mit Portugal und Spaninen gleich als nächste Kandidaten. Vielleicht wirds ja doch keine V-förmige sondern eine W-förmige Erhohlung. (Mit bekannten Folgen fürs Gold )

MEDIENHUREN senden erneut Berichte über drohende Bankrotte - diesmal nun Staatsbankrotte.
Ich kann mir vorstellen, dass diese erneut Panik verbreiten, bis tatsächlich GR pleite geht...
Und dann alle Staaten sich selbst bailouten...

Zitat von gruenundblau

MEDIENHUREN senden erneut Berichte über drohende Bankrotte - diesmal nun Staatsbankrotte.
Ich kann mir vorstellen, dass diese erneut Panik verbreiten, bis tatsächlich GR pleite geht..

Im Märchen war es ein kleines Mädchen, was die Wahrheit ausgesprochen hat.
Heute sind es halt (ganz wenige) Schreiberlinge, die endlich klarsehen. Was dich dazu bringt, diese "Medienhuren" zu schimpfen, erschließt sich mir nicht.
Hast wohl Angst um deine "sichere" 6,5%-Investition in griechische 5-jährige?
Da hättest du das Geld auch gleich verbrennen können.

In den Medien kann man lesen, dass nun die EU-Staaten, insbesondere Deutschland, in bewährter Manier einen Schutzschirm gespannt haben, also Vollkasko-Garantie, natürlich ohne irgendwelche Bedingungen festzuzurren, auf gut deutsch: wir lassen niemanden hängen, egal wie schwer es wird. Für mich ist damit klar, was passieren wird. Deutschland haftet für die gesamte Eurozone, bis nichts mehr geht... Die Argumentation wird doch immer dieser Linie folgen: Deutsche Banken stark engagiert, deutsche Firmen und Konzerne ebenso, müssten riesige Außenstände abschreiben, also um uns zu retten, müssen wir die Pigs retten....
Gleichfalls kann man lesen, wie sich in den linksregierten Pigs-Staaten Protest gegen harte Einsparmaßnahmen und finanzielle Einschnitte formiert - das ganze Drama wird erst vorbei sein, wenn in Deutschland die Lichter ausgehen.
Schon klar, Garantien kosten erstma nichts und beruhigen die Märkte, aber lösen ja auch keines der Probleme und nehmen den Druck von den Pigs, ihren Haushalt in Ordnung zu bringen? Keine Sanktions- und Kontrollmechanismen, wie bei der "Bankenrettung"...Dass die Grieche ihr Defizit auf 3% senken, glaubt doch sowieso niemand ernsthaft, zumal das ja auch nur ein einzelner Aspekt ist...
Mann o Mann, hier in Berlin schafft man es nicht mal, die Straßen und Gehwege eisfrei zu halten...

nun... das mit PIGS ist schon seit Wochen in den Internet-Medien bekannt (die neueren Sachen).
Aber erst jetzt kommen Berichte im Radio und TV - und zwar in Sendungen auf Bild-Neveau.
Warum erst jetzt? Evtl. nun die 2. Panikwelle - wie 2008...

Zitat

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Schöne Worte, wenig Hilfe
Auf dem EU-Sondergipfel in Brüssel hat es für Griechenland viele aufmunternde Worte, aber wenig konkrete Hilfe gegeben. Die Euro-Länder würden Athen bei der Überwindung der Budgetkrise zur Seite stehen, versicherte EU-Ratspräsident Van Rompuy. Geld werde aber keines fließen, vielmehr würden die Euro-Länder auf den Sanierungskurs der Regierung vertrauen. Doch dass sich Griechenland alleine aus der Schuldenfalle manövrieren kann, wird auf den Finanzmärkten angezweifelt. weiter zur Märchenstunde ...

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http://orf.at/100211-47948/index.html

Zitat

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Landesweiter Streik angekündigt
Nicht nur Griechenland, auch Portugal kämpft mit einem ausufernden Staatsdefizit. Als einer der unmittelbaren Maßnahmen kündigte die Regierung in Lissabon an, die Gehälter im öffentlichen Dienst bis 2013 einfrieren zu wollen
weiter lesen ....

Was ich nicht verstehe ist, warum in D immer noch über direkte Finanzspritzen debattiert wird, obwohl der Masstrichtvertrag eindeutig Finanztransfers zwischen einzelnen EU-Mitgliedsstaaten VERBIETET.

Will man hier das Thema "Rettung" absichtlich noch etwas obenhalten, um die Märkte zu beruhigen? Oder sind die einfach alle blöd wie zehn meter Feldweg?

Der Vertragswortlaut des "Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union" (ehemals Masstricht, wurde aber nach Lissabon geändert):

Zitat

(1) Die Union haftet nicht für die Verbindlichkeiten der Zentralregierungen, der regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften oder anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften, sonstiger Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentlicher Unternehmen von Mitgliedstaaten und tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein; dies gilt unbeschadet der gegenseitigen finanziellen Garantien für die gemeinsame Durchführung eines bestimmten Vorhabens. Ein Mitgliedstaat haftet nicht für die Verbindlichkeiten der Zentralregierungen, der regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften oder anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften, sonstiger Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentlicher Unternehmen eines anderen Mitgliedstaats und tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein; dies gilt unbeschadet der gegenseitigen finanziellen Garantien für die gemeinsame Durchführung eines bestimmten Vorhabens.

...und tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein! Damit sollte doch alles klar sein, nur Schaumschlägerei hier. Und da steht auch nichts von: "Aber Darlehen darf ich machen", denn man tritt mit jedweder Hilfe IMMER für die Verbidlichkeiten der Griechen ein. Sollte D hier Geld zahlen, wäre eine Klage vor dem EuGH gegen Deutschland sehr begrüßenswert.

Man muss sich die Absurdität der ganzen Situation mal vorstellen: Wir zahlen, weil ein anderes Land völlig über seine Verhältnisse gelebt hat und wissentlich und willentlich Bilanzen fälschte, um sich über Wasser zu halten. Das ist wie wenn jemand einen Kredit aufnimmt um über seine Verhälnisse leben zu können, es kommt raus, daß seine Angaben zum Enkommen usw. falsch waren und er nie den Kredit hätte bekommen dürfen und am Ende sagt sich die Bank: Na gut, dann bekommt er eben noch einen Kredit von uns, ist doch ein lieber Kerl.

Möge diese ökodiktatorische, durchgegenderte, islamverliebte EU daran verrecken, möge der Euro crashen, die Union zerfallen und hinweggespühlt werden vom wutentbrannten Mob der hunderttausenden Geprellten und Entrechteten!

Warum keiner konkrete Maßnamen nennt, erfährt man hier auch gleich:

Zitat

(6) Der Rat beschließt auf Vorschlag der Kommission und unter Berücksichtigung der Bemerkungen, die der betreffende Mitgliedstaat gegebenenfalls abzugeben wünscht, nach Prüfung der Gesamtlage, ob ein übermäßiges Defizit besteht.

(7) Stellt der Rat nach Absatz 6 ein übermäßiges Defizit fest, so richtet er auf Empfehlung der Kommission unverzüglich Empfehlungen an den betreffenden Mitgliedstaat mit dem Ziel, dieser Lage innerhalb einer bestimmten Frist abzuhelfen. Vorbehaltlich des Absatzes 8 werden diese Empfehlungen nicht veröffentlicht.

(8 Stellt der Rat fest, dass seine Empfehlungen innerhalb der gesetzten Frist keine wirksamen Maßnahmen ausgelöst haben, so kann er seine Empfehlungen veröffentlichen.

Hallo Masu,

Zitat von Masu

Was ich nicht verstehe ist, warum in D immer noch über direkte Finanzspritzen debattiert wird, obwohl der Masstrichtvertrag eindeutig Finanztransfers zwischen einzelnen EU-Mitgliedsstaaten VERBIETET.

Will man hier das Thema "Rettung" absichtlich noch etwas obenhalten, um die Märkte zu beruhigen? Oder sind die einfach alle blöd wie zehn meter Feldweg?

Der Vertragswortlaut des "Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union" (ehemals Masstricht, wurde aber nach Lissabon geändert):

...und tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein! Damit sollte doch alles klar sein, nur Schaumschlägerei hier.

Warum keiner konkrete Maßnamen nennt, erfährt man hier auch gleich:

Alles anzeigen

ja, das steht da so. Aber Du glaubst doch wohl nicht allen Ernstes, dass die Herrenmenschen sich an ihre Gesetzesvorgaben halten würden, oder? Bei Bedarf werden die mal eben schnell außer Kraft gesetzt. Du solltest bedenken, dass Du es hier immerhin mit Kriminellen zu tun hast! Wenn denen die Gesetze nicht passen, dann gleichen sie diese eben an ihre abartigen Neigungen an! Das geht schneller, als du das Wort "Verschwörungstheorie" aussprechen kannst!

LG
Clarius

Manchmal Frage ich mich, ob die EU für die Elite deutschlands nur ein "Prestigeobjekt" ist, oder ein Schutzwall.
Deutschland wurde ja nu schon 2x politisch in die Ecke gedrängt und wirtschaftlich wurde der versuch ja auch unternommen. Made in germany..........

Umso mehr Länder DT an sich binden kann, umso stärker wird seine Rolle gegenüber den Britten oder den USA. Versucht Merkel vieleicht deshlab die EU mit allen Mitteln zu retten ?
Sollte es irgentwann z.b Eurobonds geben, wäre das Triple A Rating Druckmittel gegenüber Deutschland z.b wech.

Spielen wir z.b genau diesen leuten in die Hände, die keine starke EU (DT) haben wollen und fühlen uns dabei noch unheimlich aufgeklärt ?
Einfluß haben wir je eh keinen großen.

Sollte die EU hopps gehen, stehen die EU Staaten wieder als einzelne Mikadostäbchen da, die sich einzeln besser brechen lassen.Ich meine die Amerikanische Elite kann doch nicht wirklich an einem starkem Europa interessiert sein. (es sei den sie zögen hier ebenfalls ihre Strippen - aber das klammer wir mal aus )

Manchmal denkt man so weit, das man wieder am Anfang landet.

Eure Meinungen würden mich wirklich interssieren.

Schreibrechtfehler können um die Urzeit behalten werden .....

mfg CPU

Zitat von gruenundblau

Und dann alle Staaten sich selbst bailouten...

Aber mit dem Hackebail, bittschön.

@ CPURaucher

Gute Frage. Auch ich bin hin -und hergerissen bzgl. EU und Euro.

Vor einigen Jahren mal Anhänger von beiden, obwohl schon früh klar war, das der Nutzen vor allem von den Eliten und Apperaten abgeschöpft wird. Dennoch hielt ich die EU für nötig, um ein Gegengewicht zu den USA und Fernost zu haben.

Aber dieser Anspruch des Gegengewichtes wurde mit der Osterweiterung und der Aufnahme der angelsächsischen Marionette Polen schon weitgehend aufgeweicht.

Und der Euro: Bin kein Experte. Aber es gab genug Rufer, die eben vor diesem Szenario (PIGS) warnten. Andererseits halte ich das Geschrei um den Außenwert des Euro für maßlos übertrieben. Vor 5 Jahren galt ein Euro/Dollar-Kurs von 1,35 als absolute Katastophe für die dt. Exportwirtschaft. Die EZB bemühte sich, den Euro zu drücken etc. Und heute gilt 1,35 als schwacher und angeschlagener Euro.... Es sind zwei Papierwährungen, auf dem Kurs nach unten. Mal ist der eine schwächer, dann der andere.

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Sehr interessante Links und Zahlen.
Vielen Dank, Fragezeichen.