P I G S = Euro in Gefahr

  • Schroder Investment Management (Luxembourg) S.A.
    27.07.2010


    Schroders: "Wie wäre es mit einer neuen D-Mark"


    Frankfurt (fondsweb) -"Schaut man auf die Ereignisse in der Eurozone, kommt es einem vor, als verunglücke ein Zug in Zeitlupe. Die Ereignisse haben etwas Unvermeidbares, selbst wenn alles so anders hätte verlaufen können. Das Unvermeidbare folgt jedoch ganz einfach aus der Mathematik, dem beharrlichen Sparkurs der Deutschen sowie ihrem fehlenden Willen, eine Stimulierung der eigenen Wirtschaft in Betracht zu ziehen", schreibt Alan Brown, Group Chief Investment Officer bei Schroders.


    Im letzten Jahrzehnt hätten die PIIGS-Staaten (Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien) erheblich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Reale effektive Wechselkurse und Lohnstückkosten beispielsweise seien im Vergleich zu Deutschland um rund 30 % gesunken. Ein ähnliches Szenario habe es in Deutschland im Zeitraum vor der Wiedervereinigung gegeben - damals sei der reale effektive Wechselkurs um etwa 25 % gestiegen. Deutschland sei damals seinen eigenen Weg gegangen und habe dafür ein Jahrzehnt lang ein schwaches Wachstum, zehn Prozent Arbeitslosigkeit und statische Lohnkosten hingenommen, um wieder wettbewerbsfähiger zu werden. Es sei daher nicht überraschend, dass Deutschland Südeuropa dieselbe Medizin verschreibe. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble habe kürzlich in der Financial Times geschrieben:


    - Alle Euro-Mitgliedsstaaten müssen ihr Haushaltsdefizit wieder auf unter drei Prozent senken.


    - Schwerwiegende Strukturschwächen ... erfordern einen jahrelangen schmerzhaften Anpassungsprozess.


    - Wenn sich ein Euro-Mitgliedsstaat nicht imstande sehen sollte, die öffentlichen Haushalte zu sanieren, sollte er als Ultima Ratio auch aus der Währungsunion ausscheiden, zugleich aber Mitglied in der EU bleiben können.


    "Nach Ansicht der Deutschen sollte ganz Südeuropa für ein Jahrzehnt oder länger auf die Strafbank gesetzt werden, wodurch die gesamte Eurozone - insbesondere die PIIGS-Staaten - zu einem unterdurchschnittlichen Wachstum verurteilt würden", schreibt Brown.


    Die von Griechenland geforderte Anpassung sei eine sehr stramme Vorgabe. Wenn Griechenland alle Vorgaben umsetze, würde die Staatsverschuldung der Hellenen auf etwa 150 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) steigen. Die Schulden dürften nach Meinung Schroders weiter zunehmen und das BIP infolge einer neuen Rezession und Deflation sinken. Bei einer Verschuldung von 150 % des BIP und realen Zinsen auf dem heutigen Niveau müsste Griechenland einen Primärüberschuss von rund acht Prozent des BIP erzielen, nur um den Verschuldungsgrad beizubehalten. Unter diesen Umständen würde es nicht überraschen, wenn Griechenland zur Auffassung käme, dass eine Restrukturierung - sprich ein Zahlungsausfall - zusammen mit dem Ausstieg aus der Eurozone das kleinere Übel darstelle. Auf diesem Gebiet würden sich die Griechen auskennen, denn seit das Land 1829 ein moderner Staat geworden sei, habe es zwölf Mal den Bankrott erklärt und sei mehr als die Hälfte der Zeit zahlungsunfähig gewesen.


    "Es könnte alles ganz anders sein. In einer politischen Union, oder zumindest in einer Wirtschaftsunion, wäre die Wirtschaftspolitik organisiert. Deutschland sowie andere nordeuropäische Länder mit relativ gesunden öffentlichen Finanzen und einem großen Außenhandelsüberschuss könnten ihre Wirtschaft stimulieren, um die deflationären Auswirkungen der staatlichen Sparmaßnahmen der PIIGS-Staaten auszugleichen. Eine steigende Nachfrage aus Deutschland und anderen nordeuropäischen Ländern würde die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen in Südeuropa ankurbeln sowie zum Wachstum in der Eurozone insgesamt und zum Abbau der chronischen Ungleichgewichte bei den Leistungsbilanzen beitragen. Wer allerdings auf einen so deutlichen Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik in Deutschland hofft, wird vermutlich enttäuscht. Erst jüngst hat die deutsche Regierung ein Gesetz verabschiedet, demzufolge das Haushaltsdefizit bis 2016 fast vollständig abgebaut sein soll - von einer Stimulierung der eigenen Wirtschaft ist man weit entfernt". schreibt Brown.


    Kann ein Land aus der Währungsunion austreten?


    Oft werde das Argument angeführt, dass zu viele Staatsgelder zur Einführung des Euro investiert worden seien, die eine Auflösung der Währungsunion undenkbar machten. Außerdem heiße es, dass ein schwaches Mitglied bei einem Austritt aus der Eurozone über Nacht ruiniert wäre, weil der Großteil seiner Verbindlichkeiten auf Euro lauteten und seine Vermögenswerte plötzlich in einer abgewerteten "neuen Währung" denominiert sein würden. Bei diesen Argumenten würden aber zwei Aspekte nicht berücksichtigt. Erstens könne im Falle eines Mitgliedstaats, der aus der Eurozone austreten möchte, wie nach jedem staatlichen Zahlungsausfall alles verhandelt werden. Zweitens sei es möglich, dass die Länder mit den starken Währungen aus der Eurozone austreten und Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien in der Gemeinschaftswährung zurücklassen würden. Die Auswirkungen der Neubewertung wären harmlos, denn diese Volkswirtschaften verblieben in einer unveränderten Lage. Zudem würden die Vermögenswerte der Länder, die aus der Eurozone austräten, auf eine aufgewertete "neue Währung" lauten. Wie wäre es mit einer neuen D-Mark - auch wenn das populistisch klingt? Fast alles sei möglich, angefangen vom Austritt eines einzigen Landes über die Gründung eines oder mehrerer neuer Währungsgebiete bis hin zu einer Rückkehr zu allen nationalen Währungen, die vorher existiert hätten. Eines sei jedenfalls klar: Fast alle Optionen würden zu einer erheblichen Neuanpassung der Wechselkurse zwischen den PIIGS-Währungen und dem D-Mark-Block führen. Daraus dürften eine Reduzierung der aktuellen chronischen Ungleichgewichte und eine viel frühere Rückkehr zum Wachstum resultieren. Würde das dem deutschen Exportsektor schaden? Einerseits ja, aber letztendlich sei ein ausgeglicheneres Wachstum in Deutschland mit einer größeren Binnennachfrage von grundlegender Bedeutung, um Europa wieder auf ein solideres Fundament zu stellen.


    Währungssysteme sei zudem auch in der Vergangenheit nicht von Dauer gewesen. "Im vergangenen Jahrhundert hatte das Bretton-Woods-Abkommen von 1944 bis 1971 Bestand. Zwischen den 1880er Jahren und den späten 1930er Jahren war der Goldstandard das in den meisten Ländern anerkannte Währungsabkommen. Relativ lange bestand die Lateinische Münzunion, in der im Jahre 1865 Frankreich, Belgien, Italien und die Schweiz ihre Währungen miteinander koppelten und sich mit der Zeit weitere europäische Staaten anschlossen: Sie brach erst 1927 als Spätfolge des Ersten Weltkriegs wieder auseinander", heißt es weiter.


    "Werden die angestellten Vermutungen auch tatsächlich eintreten? Derzeit noch nicht, soviel steht fest", so Brown. Allerdings legten die Berechnungen und die fest verwurzelte Denkweise in Deutschland nahe, dass es mittelfristig durchaus dazu kommen könne. Diese Diskussion werde die Märkte auch weiterhin beschäftigen.


    Quelle: Schroder Investment Management (Luxembourg) S.A.
    27.07.2010

  • Griechenland ist der erste Stein der in Rollen kommt
    Spanien mit einer Arbeitslosigkeit von 20% trifft es als nächstes


    Mal sehen wann der Euro zerbricht, das dauer keine 5 Jahre mehr !!!




    Die Versorgungslage ist so schlecht, dass das Militär jetzt
    Benzin ausliefern muss und damit im Auftrag der Regierung den tagelangen
    Streik der Tank- und Lastwagenunternehmen bricht.
    (...)

    Die Besitzer und Fahrer der 30 000 Tank- und Lastwagen Griechenlands
    protestieren gegen die von der Europäischen Union verordnete sogenannte Öffnung
    geschlossener Berufe.


    Eine Lizenz für einen Last- oder Tankwagen kostet in Griechenland je nach
    Größe des Wagens 100 000 bis 300 000 Euro. Lizenzen sind aber seit fast 40
    Jahren in dem Urlaubsland nicht mehr ausgegeben worden. Aus diesem Grund steigt
    der Wert einer Tank- oder Lastwagenlizenz immer mehr.

    [url]http://www.bild.de/BILD/politik/wirtschaft/2010/07/31/griechenland-streik-katastrophale-versorgungslage/jetzt-muss-das-militaer-benzin-ausliefern.html
    [/url]


    „Die Leute haben einfach die Mietwagen stehen lassen und uns die
    Schlüssel auf dem Tisch geworfen”, erzählt Dimitris Siamis, Hotelangestellter
    auf der Insel Rhodos.


    Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftsbereich Griechenlands. Das Land
    braucht die Urlauber mehr denn je, schließlich steht es mit etwa 300 Milliarden
    Euro in der Kreide. Die Schuldenkrise hinterlässt bereits Spuren.


    „Mindestens zehn Prozent weniger Einnahmen”, heißt es bei Hoteliers in Athen.

  • Na momentan hat die Welt wieder umgeschaltet auf den "$-Watch-Modus", sogesehen gehen die PIIGS-Meldungen etwas unter und finden kaum Beachtung. Genausowenig wie bis zum Sommer großartig auf das US-Desaster geschaut wurde, genausowenig macht man sich nun einen Kopf um die Eurostaaten. Fatal, denn krank sind definitiv beide Währungen, je nach Betrachtungsweise die eine mal mehr als die andere, sogar locker im munteren Wechsel.


    Hierzu passen auch gut die Daten aus Irland...momentan "no Problem", später dann mal wieder ;)


    Zitat


    Während sich die Deutschen zu Tode sparen, leben die PIGS über ihre Verhältnisse wie nie zuvor: Die irische Zentralbank gab lapidar bekannt, dass die Neuverschuldung dieses Jahr auf 18,7% steigt - mehr als das Sechsfache, was Maastricht erlaubt.


    Darin eingerechnet seien Milliarden-Kosten zur Stützung der beiden Banken Anglo Irish und Irish Nationwide Building Society. Nicht enthalten sei eine Kapitalspritze über zwei Milliarden Euro, die Anglo im Mai erhalten habe.


    2009 hatte Irland mit einer Neuverschuldung von 14 Prozent das höchste Defizit Europas im Verhältnis zu seiner Wirtschaftskraft. Das Land legte daraufhin einen rigiden Sparkurs auf, für den es bei Investoren viel Lob erntete. Allerdings stiegen seitdem die Kosten für Bankenrettungen stark.
    http://www.mmnews.de/index.php…irland-neuverschuldung-19


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • The U.S. Debt Crisis
    Forty-eight U.S. states will be in deficit this year and the combined
    shortfall will probably exceed $300 billion. That puts Greece's expected 2010
    budget shortfall of around $28 billion and the Eurozone crisis into perspective.
    Greece's shortfall is put at around 13.6% of
    G.D.P.,
    whereas there are a good number of U.S. states anticipating deficits of
    more than 20% this year
    , including some, like California [that has already
    declared an emergency], New York, Florida and Illinois, with far bigger
    economies than Spain, Greece and Portugal lumped together. There are around a
    dozen U.S. states with bigger economies than Greece and most of these anticipate
    2010 deficits at this kind of level! The result is going to have to be massive
    Federal Government bailouts in the midst of quantitative easing.


    (...)




    [url]http://www.safehaven.com/article/17668/why-more-quantitative-easing-cant-be-avoided-and-will-threaten-the-developed-world-and-the-us-dollar
    [/url]


    (..)

  • 2008 lag das Handelsbilanzdefizit der Eurozone laut Eurostat bei 55 Mrd €.


    Letzten Februar hat Eurostat für 2009 noch einen Handelsbilanzüberschuss der Eurozone von 22 Mrd € gemeldet. Die aktuellen Zahlen der CIA
    https://www.cia.gov/library/pu…k/rankorder/2187rank.html
    ergeben ein anderes Bild. Danach haben in 2009 von den 16 Eurozonenstaaten Deutschland, Niederlande, Luxemburg, Österreich, Belgien und Finnland zusammen 203 Mrd $ Überschuss erzielt, dagegen Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, Portugal, Irland, Slowakei, Zypern, Malta and Slowenien zusammen 267 Mrd $ Defizit gemacht. Also in summa 64 Mrd $ Defizit. Wenn's um die Bilanz des eigenen Ladens geht, traue ich eher dem externen Gutachter (CIA) als dem internen Gutachter (Eurostat).


    Die akutellen verfügbaren Zahlen von Januar bis Mai 2010 akkumuliert weisen (laut Eurostat) bisher ein Defizit von etwa 8 Mrd € aus.


    Falls die CIA-Daten stimmen, haben wir Eurozonis nach 2008 auch 2009 wieder im Durchschnitt pro Kopf etwa 200$ über unsere Verhältnisse gelebt. Der Trend zum Defizit scheint sich 2010 bis auf weiteres fortzusetzen.


    Unser Defizit 2009 ergibt rein rechnerisch etwa 3 Barrel Crude Oil pro Kopf. Der durchschnittliche Ami hat laut CIA 2009 übrigens etwa 1360$ über seine Verhältnisse gelebt, oder etwa 20 Barrel. Wenn die Saudis (ca 1000$ Bilanzüberschuss pro Kopf in 2009) einiges Tages mal nachrechnen, wird im folgenden Winter halt ein bisschen weniger geheizt. In Europa, nicht in den USA - die militärische Supermacht kann sich ein dauerhaftes Defizit leisten, die Eurozone nicht.


  • Wie es die Griechen wieder einmal geschafft haben?? :hae: Transportlizenzen sind ja in normalen Staaten an Bedingungen geknüpft - z.B. Schulung der Mitarbeiter, regionale Bedürfnisse usw. und können niemals nie an Privat wieder veräußert werden. In Griechenland scheint man offenbar die Dinger bei eBay zu handeln. Also wäre den Griechen schnell geraten diesen Unsinn aus der Welt zu schaffen. Transport- und Taxilizenzen vergeben staatliche Behörden, am besten "ungeschmierte" und eine Weitergabe an Dritte ist ausgeschlossen. Man stelle sich vor ein Lastkraftwagenfahrer mit "Transportlizenz" hat wenn er in Rente geht noch 300.000 EUR in Petto! Na dann werde ich im nächsten Leben Brummi-Fahrer! :tired:

  • Kam heute raus:






    hier zur Webseite...

  • Man stelle sich vor, ein Lastkraftwagenfahrer mit "Transportlizenz" hat, wenn er in Rente geht, noch 300.000 EUR in Petto!

    Der Lizenzkäufer hat die hunderttausenden Euronen ja nicht in der Tasche, daher dürfte das wie so oft eine Abstotter-Geschichte über viele Jahre gewesen sein. War aber ein feines Schneeballsystem, denn den erträumten Hunderttausenden stand ja kein echter Gegenwert gegenüber, sondern nur die Erwartung ewig steigender Gewinne aus der Lizenz und nicht zuletzt zukünftigen Lizenzverkaufs zu noch höheren Preisen.
    Plopp, und die Lizenzblase ist geplatzt.

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • Ist der Euro gerettet?


    Es gab gerade im Handelsblatt einen Bericht, der den Eindruck erweckte, dass mit den Euro alles gut sei.
    Handelsblatt “Der Euro hat den seit Monaten schwelenden Kampf gegen Spekulanten eindeutig gewonnen. Zu diesem Schluss kommt das deutsche „Handelsblatt“. Viele internationale Anleger hätten sich bei ihren Wetten gegen den Euro „verzockt“.“


    Ich weis nicht, wer diesen Artikel geschrieben hat, aber ein alt-börsianer kaum.
    Beim Euro hat sich das allgemeine Market Sentiment gedreht. Mehr nicht.


    Jeder kann mal an sich selbst ausprobieren, wie wir Menschen ticken. Man nehme ein schreckliches Ereignis, das plötzlich eintritt:
    Heute noch ist man am Boden zerstört, morgen sieht man alles schon etwas tröstlicher, zwei Tage später hat man sich mit der Lage abgefunden.
    Ähnlich ist es an der Börse, dass auch bei den schlimmsten (oder den besten) Stimmungen ein Gewöhnungseffekt eintritt.


    Um also ein Ereignis so schlimm zu halten, dass es nachhaltig für steigende oder sinkende Kurse sorgt, muß sich das Ausmaß stets vergrößern.


    Bei positivem Sentiment heißt das: yahoo wird die Nr. 1 im Internet sein,
    zwei Monate später heißt es yahoo wird für die nächsten 10 Jahre die Nr.1 bleiben,
    vier Monate später heißt es Yahoo wird eine Stellung im Internet einnehmen, die ihm niemals wieder jemand streitig macht,
    12 Monate später muss es heißen, dass das Geschäft von TV und Print zerrieben wird und nur Yahoo die globalen Werbeeinnahmen der nächsten 200 Jahre auf sich ziehen kann.
    Der Rest ist Geschichte: Yahoo crashte, das Internet entwickelte sich weiter und eine unbekannte Firma namens Google begann 80% der globalen Werbeeinnahmen im Internet auf sich zu ziehen.


    Auf die Euro Krise bezogen heißt das: um ein gleich hohes negatives Market sentiment aufrecht zu erhalten, hätten sich die euro-gefahren ständig erhöhen müssen.
    Beim Kurs von 1,19 zum Dollar war der Markt schon dabei, einen Staatsbankrott Spaniens einzupreisen.
    Aber dann kamen die Staatsanleihekäufe der EZB mehr und mehr zum tragen und jeder der wollte konnte auf EZB-Kosten aus griechischen und spanischen Anleihen aussteigen.
    Und da man mit den druckfrischen Euros, die die EZB auslieferte, noch prima BMW-aktien, Gold, Nestle-Anleihen und diversen anderen halbwegs wertbeständigen Schnickschnack bekam, legte sich die „nach mir die Sindflut“ Panik etwas.


    Das Handelsblatt schreibt, die Spekulanten hätten sich blutige Köpfe geholt, weil ja 75% der euro shorts zurückgefahren wurden.


    Ich weis nicht, wo da die Logik bleibt: hätten Spekulanten TROTZ des Rückschlags von 1,18 auf 1,32 ihre euro shorts behalten, dann hätten sie viel Geld verloren.
    Der größte Teil des anglo-amerikanischen Gesindels, dass am Befeuern des Euro Crashs mitgemacht hat, dürfte trefflich verdient haben.


    (ich habe nichts gegen eine gute Spekulation, aber wenn Spekulanten die Nachrichten bestimmen, wie es bei der Allianz von Bloomberg und den Spekulanten war, dann ist dass keine ehrliche Spekulation mehr)


    Nun gut: bei der anti euro spekulation fehlte der finale Blast: irgendeine Anleihe, die geblatzt ist, Devisenverkehrskontrollen o.ä.


    Kostolany schrieb mal: niemand kann bei einer Devisenspekulation gewinnen, wenn die eigene Bevölkerung an ihrer Währung festhält.


    Wie war das Anfang mai, als Gold ausverkauft war und mal schnell an einem Vormittag 9 Mrd euro aus der eurozone Richtung Schweiz verschwunden sind?


    Ich war Mitte Mai bei einem Grillfest in der Verwandtschaft.
    Ein Bruder meiner Schwiegermutter begann über den Euro zu reden.
    Er ist Vorarbeiter in einer Baufirma, Mitte fünfzig, mit kleinem Wohlstandsbauch und Alkoholproblem, ein tyischer Vertreter des unteren Randes der Mittelschicht.
    Er ist niemand, der irgendwelche Berührungspunkte zu Forex-accounts hat, niemand der schon einmal im Leben eine FAZ oder e
    in Handelsblatt gelesen hat.
    Er schimpfte auf den Euro und drohte seine Ersparnisse in Schweizer Franken umzutauschen, wenn das so weitergehe.


    Man erinnere sich, wie die Stimmung Anfang Mai war. Der euro schutzschirm von 750 mrd euro, der zum Drittel gefaked war, weil der IWF gar nicht mitmachen wollte, hat den Absturz des Euro nicht aufgehalten.


    Irgendwann bei 1,18 kam er erstaunlicherweise zum Stehen.

  • Niemand hat bisher irgendein Erklärungsmuster eingereicht, warum bei 1,18 dollar nicht die tradingprogramme der hedgefonds anfingen auf baisse zu traden.
    Vielleicht erkannten die Computerprogramme, dass die Bewegung Momentum verloren hatte.
    Vielleicht gab es irgendeinen geheimen dollar-euro swap, der die EZB mit genug Dollars versorgte, um jeden angriff auf den euro abzuwehren?


    War es einfach nur Markttechnik?


    Ich stell als hypothese mal folgendes in dem Raum: ein Staatsbankrott von Griechenland oder Spanien wäre zwar währungspolitisch gesund gewesen, hätte aber als schreckliches einzelereignis kurzfristig eine euro-baisse spekulation genügend befeuert, um den euro bis zur Parität oder weiter zu treiben.


    Die anleihekäufe der ezb waren für den Markt zu abstrakt.
    QE, das kannte man von der FED,
    QE, quantitative Easing, das ist nichts nettes, aber es verhindert kurzfristig jede Art von Schmerz: Bankenpleiten, Staatspleiten.
    Mit Geld drucken, mit QE, entsteht eine Situation, in der jeder schlaue Marktteilnehmer ausfallgefährdete Schuldpapiere in Papiergeld und dieses in Gold, Rohstioffe, Aktien tauschen kann,
    wie es beliebt und ohne Hast.


    Ich weis nicht, wie nahe wir an der Kernschmelze waren. Diesen Punkt definieren nicht die euro-shorter, sondern der Bruder meiner Schwiegermutter: wann ist der Punkt, wenn sich Vorarbeiter aus der Baufirma zur Bank aufmachen, um ihr Erspartes in Schweizer Franken umzutauschen.


    Die regierenden haben behauptet, der 750 mrd euro schutzschirm für klamme EU-Länder sei eine systemische Lösung.


    Das ist es natürlich nicht. Insolvente Schuldner dadurch zu stützen, dass die letzten solventen Schuldner an Limit gehen, ist nicht systemisch, sondern stretched das bestehende System an die Grenze der Belastbarkeit.
    Es ist nichts weiter als eine spielerische Manipulation menschlicher Vorstellungskraft. Dass irgendein EU-Land Pleite geht: das kann man sich vorstellen. Das alle Pleite gehen, nein, dass kann man sich nicht vorstellen. Die angebliche sytemische Lösung ist nichts weiter als ein Taschenspielertrick, der die Schwächen der Vorstellungskraft des menschlichen Kleinhirns bedient.


    Derzeit sieht alles so aus, als seien die Ereignisse des April/Mai nur ein böser Spuk gewesen, ein Albtraum, der sich als unwirklich herausgestellt hat.


    Jeder, der noch nie einen Systemwechsel miterlebt hat, sollte die entscheidenden Momente des April / Mai rekapitulieren:


    Merkel vor den Kameras „wir schützen die Ersparnisse unserer Bürger“, Trichet aschfahl vor den Kameras, wie ein Wahnsinniger, der sein Mantra immer vor sich herbrabbelt „the euro is a credible currency, it is a strong currency…“
    Ein euro, der täglich 1-2% verliert…
    Eine EU, die Angesichts ernsthafter Herausforderungen völlig paralysiert ist….


    Vieles von dem war vorher irgendwie denkbar, aber eben nicht vorstellbar.


    Das sollte jeder nutzen, um sich die Zukunft mal vorzustellen.


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    Mit dem Geld drucken in großen Dimensionen greifen die Notenbanker in die zentrale Stellschraube des Kapitalismus ein.
    Dezentral regulierte Angebot-und Nachfrage Mechanismen sind das zentrale Regulierungstool des Kapitalismus. Geld ist das Scharnier für Angebot und Nachfrage.
    Mit der Zerstörung des Papiergeldes manipulieren die Notenbanker die zentrale Stellschraube des Kapitalismus: Angebot und Nachfrage.


    Es gibt eine natürliche Schwäche des Menschen, die jeder Mensch mit Verantwortung eigentlich kennen sollte: trotz mitzunehmendem Wissen bleibt die Erfolgsquote angeblich konstant.
    (hab ich irgendwo gelesen). Deswegen sinkt bei Entscheidungsträgern mit zunehmendem Wissen die Erfolgsquote.

  • ‚Ich bin an der Stelle nicht ganz d’accord. Ich denke schon, dass die Erfolgsquote mit zunehmendem Wissen steigt, dass sehe ich ja in meinem eigenen Geschäft.
    Aber vermutlich steigt die arroganz der entscheidungsträger schneller und höher als die Erfolgsquote.


    Diese Herren schauen wie gebannt auf die Charts mit der Inflationsrate und glauben, dass sie ihre Währung in den Griff bekommen, wenn sie bei zunehmender Inflation die Zinsen erhöhen.
    Dabei liegt das Vertrauen in die Währung bei Leuten wie dem Bruder meiner Schwiegermutter, dem Vorarbeiter bei der Baufirma.
    Der tag, an dem er das Vertrauen in den Euro verlieren wird, dürfte auch herrn Trichets letzter Arbeitstag sein.
    Und mit Niedrigzinspolitik, Staatsanleihekäufen, ungehemmten Kreditexzessen haben EZB und FED die Basis geschaffen, dass an jedem denkbaren Tag das Market Sentiment kippen kann und eine Flucht aus dem Papiergeld einsetzt.


    Real gebe ich diesem Szenario eine Chance von ca. 30%.
    Aber die Facetten dieses Szenarios sind derart hässlich, dass ich die Ausschmückungen lieber Herrn Eichelburg überlasse.
    Wer meint, dass eine Wahrscheinlichkeit von einem Drittel doch recht niedrig sei, der soll sich mal vorstellen, ein Arzt würde die Todeswahrscheinlichkeit der eigenen Kinder auf ein Drittel taxieren.
    Mir reicht das schon.


    Zurück zum eigentlichen Thema: wer durchblickt, sollte das aktuelle Market Sentiment nutzen, um Euros hübsch zu diversifizieren.
    Auch der dollar bei 1,18 war überbewertet. Wer schlau war hat den Moment genutzt, um Dollars gegen gold, aktien, rohstoffe, sachwerte, andere Währungen zu tauschen. Leider ist diversifizieren eine Sauarbeit. Bei einem Spot von 900 euro pro unze ist Gold zwar nicht unterbewertet, aber wer beim diversifizieren die Arbeit scheut und wenig Phantasie hat, der hat beim Gold annehmbare Nachkaufkurse.


    Und um noch mal auf den euro zu kommen: Investoren scheuen Unsicherheit wie die Pest.


    Da kann es dann ereignisse geben, die den Investoren das Gefühl geben, nicht mehr schnell rauszukommen. Solche Fluchtbewegungen erzeugen Übertreibungen. Von daher ist es sinnvoll, breit zu diversifizieren und die aktuelle euro stärke als chance zu nutzen.


    Dollar, Yen, Sloty, Krone, Franken, austral dollar und singapur dollar werden tüchtig inflationieren, aber der euro kann auseinanderbrechen.


    Gold ist gut, aber 100% gold ist fahrlässig.
    Sachwerte sind gut, aber da ist Geld halt wirklich „eingefroren“.
    Der liquideste Sachwert ist Gold, aber ich denke, wirklich vermögende leute sollten Illiquidität in Kauf nehmen und auch andere Sachwerte als Land und Immos in Betracht ziehen.
    Das macht zwar arbeit, aber wie heißt es so schön: Eigentum verpflichtet.

  • Ich habe es oft geschrieben.


    Würde man 10 Jahre lang Euro in Dollar tauschen oder umgekehrt - Tag für Tag.
    So hätte man einen Kurs von 1,20 gehabt. Das war die stabile Stütze.
    Zeitgleich war Euro-Pessimisum am Höhepunkt.
    Das war zusammen der Punkt wo Euro nach oben drehte.
    Nicht überraschend. Totgeglaubte leben eben länger.

  • War er jemals in Gefahr? Wer sollte ein Interesse am Zusammenbruch welcher Währung auch immer haben? Die Welt leistet sich eben mehr, als sie erwirtschaften kann. Da sitzen alle in einem Boot. Ungleichgewichte wurden früher in Kriegen begradigt. Heute übernimmt die globale Finanzwirtschaft die Rolle des Wächters. Wir alle leben sehr gut mit der weltweiten Verschuldung. Noch nie war der Wohlstand so hoch. Dabei spielt es offenbar keine Rolle, wie hoch der Grad der Verschuldung ist. Die Milliarden werden eben abgelöst durch Billionen, Trillionen und Trilliarden. So lange alle auskömmlich davon leben können, bitteschön. Erst wenn ernsthafte Verwerfungen die Welt erschüttern, ist erhöhte Vorsicht geboten. Welcher Natur diese sind, schwer zu sagen.
    Ich denke es macht keinen Sinn darüber zu spekulieren, warum der Euroflug bei 1,18 Dollar endete. Wer meint, die Gründe dafür aus den Medien nehmen zu können, der irrt. Die große Politik wird in den Hinterzimmern dieser Welt gestaltet und von denen bestimmt, die nicht nur über ein beachtliches militärisches Drohpotential verfügen, sondern auch in Lage sind, jeden Preis in beliebiger Höhe zu zahlen.
    So gesehen war die angeblich größte Finanz- und Wirtschaftskrise eher eine mäßige Ouvertüre und Hinweis auf künftige ähnliche Ereignisse. Es bleibt spannend! :!:


  • Dollar, Yen, Sloty, Krone, Franken, austral dollar und singapur dollar werden tüchtig inflationieren, aber der euro kann auseinanderbrechen.

    ich glaube nicht, dass der Euro je in Gefahr war, wer auf diese US Propaganda reingefallen ist,
    hat glaube ich wenig verstanden. Griechenland ist ein Ärgernis, zeigt die Schwäche des Euro-Systems,
    aus der man lernen sollte ... der Dollar hat mindestens soviele Schwächen, und wird trotzdem weiter
    existieren. Nur dass er sich in den 10 Jahren Euro im Wert halbiert hat gegenüber der angenlich schwachen
    Währung. Und diese Tendenz sehe ich weiter.


    Was Inflation angeht, ich erwarte auch mehr Geldentwertung, liege damit aber bisher falsch ..

  • @Dr. Meyer, ein wirklich brillianter Beitrag, Chapeau! :thumbup:


    Deine Beiträge haben die Qualität, die ich eigentlich von sog. "renomierten" Blättern wie dem Handelsblatt erwarten würde. Schade, dass man sie da wohl in dieser Offenheit wohl nie zu lesen bekommen wird. Aber dafür lese ich ja hier gerne mit.


    Vielen lieben Dank für die tollen Beiträge!!! [smilie_blume]
    goldnuss

  • "Annehmbare Nachkaufkurse" weiß nicht, das drucken von Geld wird zwar früher oder später zur realer inflation führen, aber auch die wenn sie relativ konstant ist, ist noch nicht ganz sooo schlimm, selbst bei 5%+, das bekommt das Tagesgeld dann schon hin. Ob Gold dagegen in letzten 1-2 Jahren schneller proportional im Preis gestiegen ist als die reale Inflation (sicher) oder auch nur die Geldmenge (weiß nicht, müsste mir angucken wie sie vor 1 Jahr war und heute, finde aber keine Zahlen dazu) musste man sich schon angucken - da war die Psychologie wohl schneller als die Mathematik, sieht zumindest stark nach aus.
    Ich habe mich auch deswegen enthalten zum Höchstpreis der vor kurzem war was zu kaufen. Ich bin schon eigentlich pro EM wenn auch spät entdeckt, aber nicht uneingeschränkt.
    Zudem sind es nicht 900, unter 950 kriegt man die Unze real ja nicht, müsste man eher mit 950 rechnen, die 96x€-Pandas und "schlimmere" kaufe ich ihnen aber sicher nicht ab unseren lieben Händlern.
    Ich denke Hunderter weniger wird es schon werden müssen damit ich mir nennenswerte Käufe überlege, man könnte jetzt zwar ab und zu halbe Unze nachkaufen, aber da ist der spread höher und weiß auch nicht. Bei Silber bin ich weniger kritisch aber da nervt der grundsätzliche spread ja schon die ganze Zeit, da muss man wieder so ein Kurssprung abwarten um es ohne Verlust zu verkaufen.
    Breit zu diversifizieren ist natürlich immer sinnvoll weil man erst später weiß wo es richtig war, so ist also das Risiko minimal und de Rendite maximal, Problem ist jetzt nur dass wenn man nicht breit steht, das jetzt gut überlegt werden will wie man das macht. Hat man wenig oder keine EM jetzt ungeachtet der Kurse 20% rein stecken ? Gefährlich. Oder hat man wenig Aktien in diese investieren da sie eher Krisenbedingt günstig sind ? Wenn wir unterstellen Siemens und sonstige Große schon nicht Konkurs gehen werden, vielleicht besser da weil eben gerade relativ günstig ?
    Tja im Endeffekt alles nicht so einfach.

  • Der Euro als Währung wurde durch die Massnahmen der EZB und EU im Mai gerettet. Leider wurde er dabei quasi über Nacht von einer "erweiterten D-Mark" in eine "erweiterte Drachme" umgewandelt. Die Konsequenzen für die Geldwertstabilität werden sich irgendwann zeigen, es ist nur eine Frage der Zeit.


    Mittlerweile glaube ich nicht mehr, daß eine der führenden Fiat-Währungen (USD, EUR, JPY, GBP, CHF etc) aufgrund von Vertrauensverlust der Märkte zugrundegeht. Ich weiß noch genau, wie ich 2008 in den Monaten nach der Lehman-Krise ungläubig verfolgte, wie die Preise von Aktien, Gold, Öl, tatsächlich sämtlichen Sachwerten in den Keller rauschten und gleichzeitig die Kurse von Staatsanleihen explodierten, während das Finanzsystem am Abgrund stand und die Notenbanken und Regierungen die Geldschleusen in nie dagewesenem Ausmass öffneten und tonnenweise Benzin (zusätzliche Staatsschulden) in die Feuersbrunst (Überschuldung) schütteten. Ein rational denkender Investor hätte sofort nach Ankündigung der inflationären Rettungspakete im Herbst 2008 in Sachwerte flüchten müssen. (Stattdessen setzte die Assetinflation dann erst im März 2009 mit mehreren Monaten Zeitverzögerung ein.)


    In 2010 sahen wir nun umgekehrt wieder ein genauso absurdes Spektakel in Europa: Während sich ein Staatsbankrott in Griechenland abzeichnet, welcher eigentlich eine (wenn auch schmerzvolle) heilende Wirkung (Abbau von Schulden) auf die Krankheit des Euro-Finanzsystems (Überschuldung) hätte, fällt der Kurs des Euro und Gold und USD geht hoch. Sobald klar wird, daß der Inflation in der Eurozone durch QE Tür und Tor geöffnet wird, steigt der Euro und Gold und USD geht wieder zurück. Ein rationaler Investor oder Markt hätte sich genau umgekehrt verhalten müssen: Mit jedem zusätzlichen von CDS-Preisen implizierten Prozent Ausfallwahrscheinlichkeit von Griechen-Bonds hätte EUR/USD und EUR/XAU steigen müssen. Sobald klar wurde, daß der Euro "gerettet" wird (d.h. der unbegrenzten Inflationierung preisgegeben wird), hätte EUR/USD und EUR/XAU fallen müssen.


    In beiden Fällen verhielten sich Investoren völlig irrational. Die einzige (Teil-)Erklärung für dieses irrationale Verhalten ist die Furcht vor Volatilität in erster Linie gegen den Dollar (und in zweiter Linie allgemein gegen Fiat), für die man bereit ist mit langfristigem Kaufkraftverlust zu zahlen. Jede Finanzkrise (egal auf welchem Markt) und die mit ihr einhergehende Volatilität erzeugt automatisch eine Flucht in Treasuries (oder allgemein in Staatsanleihen). Das ist wie ein Naturgesetz sowohl in die Tradingprogramme der Händler als auch anscheinend in die Gehirne sämtlicher Investoren auf der Welt so eingeprogrammiert. Solange sich daran nichts ändert (und ich sehe keine Anzeichen für eine Änderung, sondern wiederholte Bestätigung des status quo), ist das (Dollar-basierte) System von Fiatwährungen quasi selbststabilisierend.

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