Münzen geerbt

    Mein verstobener Opa war Münzensammler, von dem sind einige, doch ne ganze kleine Kiste deutscher Münzen ausm Zeitraum 1880-1970 vorhanden. Teilweise Silber, kein Gold, teilweise anderes Metall.


    Diese Sammlung wollen wir (die 4 Enkel) auflösen. Ich werde mich um die Durchführung kümmern.


    Wie sollte man als im Moment unwissender der Materie Münzsammeln vorgehen um mit überschaubaren Aufwand das meiste Geld aus den Münzen raus zu holen? Zum wertbestimmen, hab ich bereits die Seite http://sammler.com/muenzdb/ gefunden, dennoch frage ich mich wie man diese Werte am besten realisiert. Bekommt man bei ebay mehr? privat (internet, wo?) oder wenn ich zum Händler gehe? Die unterscheidung der Erhaltung ist ja teilweise doch recht schwierig. Die Meisten Münzen werde vz = vorzüglich oder ss = sehr schön sein. Woran erkennt man den Unterschied zwischen geringe Gebrauchsspuren (=ss) und leichte Gebrauschsspuren (=vz)? was bereits einen enormen Wertunterschied ausmachen würde.


    Fragen über Fragen.


    Danke für alle Tips

    (1) nicht bei einem Händler verkaufen! Da machst Du ein mieses Geschäft.
    (2) hier im Forum einstellen - Münzen gut beschreiben und Fotos machen
    (3) den Rest in die Bucht einstellen, dann besser als kleine Lots gestückelt - da beim Einzelverkauf das Porto einen zu grossen Anteil an der VK-Summe hat. Beachte die Einstell- und Verkaufsgebühren!


    So würde ich jedenfalls vorgehen. :D

    @ flash


    wenn euer opi nicht gerade hochwertige raritäten gesammelt hat, werden die erträge aus dem (wie auch immer geartetem) verkauf vermutlich gering sein.


    ich hab kürzlich auf einer münzmesse einer lustigen situation beigewohnt: ein (nicht gerade sachkundiger) junger mann wollte einem händler eine münze verkaufen und hätte dafür gerne den preis aus dem münzkatalog als verkaufserlös gehabt. der händler lachte schallend und meinte, daß er selbst die münze nicht zum katalogpreis verkaufen könnte und darüber hinaus schließlich auch gerne auch ein paar euros dran verdienen wollte. so wie ich es aus einiger distanz kapiert hab, bekam der typ für seine auf 190 € geschätzte münze grade mal 70 € auf die hand... keine ahnung, ob das so üblich ist, ich hätte die münze dann jedenfalls lieber behalten.


    vielleicht solltet ihr einige hot spots aus opas sammlung einfach per ebay vertickern und die restliche preziosen unter euch vieren aufteilen - in freundlicher erinnerung an den ollen herrn.


    gruß v.

    Zitat von goldseitenrobin

    (1) nicht bei einem Händler verkaufen! Da machst Du ein mieses Geschäft.


    Möchte als Händler auch meinen Senf hinzugeben.


    Die pauschalisierte Aussage von Goldseitenrobin halte ich nicht für angebracht.
    Es gibt viele Händler die seriös arbeiten und zudem Kunden beraten und Wertschätzungen durchführen.
    So halte ich es zumindest mit meinen Kunden.
    Nach Einschätzung kann man abklären wie eine Sammlung optimal vermarktet werden kann.
    Natürlich kann man als Händler nicht alles kostenlos abwickeln.
    Man muss es auch als Dienstleistung ansehen.
    Diese wird auch in allen anderen Branchen nicht kostenlos erbracht.


    Was die Katalogpreise angeht,so werden diese Preise in der Tat im Verkauf nicht erzielt.
    Man muss schon die reellen Marktpreise zu Grunde legen.


    Mfg.
    Reeser Münzhandel

    tja, hier im forum sind halt die münzhändler und die juweliere/goldschmiede die bösen, weil sie ihre zeit nicht umsonst verplempern und beraten und miete und strom zahlen wollen usw, sondern fieserweise auf den reinen edelmetallwert was aufschlagen
    wird hier als unanständig angesehen, jeder andere handwerker und händler hat selbstverständlich seine spanne und stundenlohn, aber wenns um das edelmetall geht, wo der wert so simpel am börsenpreis festzumachen ist, da wird dann sogar gerne mal vergessen, daß schon 19% mehrwertsteuer an vadder staat abgeht vom endpreis

    Du machst einfach, was die Haendler/Auktionatoren vor dem Ankauf unbekannter Muenzen auch nur machen:
    ==> auf http://www.coinarchives.com/ nachschlagen, was eine Muenze bei welchen Auktionen schon mal gebracht hat


    Dort kannst Du auch erkennen, welche Auktionshaeuser oft auf der Ware sitzen bleiben (dann landet's im Nachverkauf, erzielt nur 90% des SchaetzPreises und abzueglich der meist 15% Provision bekommst du nur jaemmerlich wenig, gemessen am Ertrag bei einer besseren Versteigerung ...)


    Auch haben die AuktionsHaeuser unterschiedliche Kundschaft ..., manche Sachen muss man an der richtigen Stelle anbieten ...

    Beim 1-2-3-meins-Auktionshaus bekommt man heute wohl den realistischen Wert raus, da Du ja hier auf einen Schlag alle Sammler und auch Händler erreichst. Voraussetzung sind natürlich top scharfe große Bilder ! Ein führendes Auktionshaus würde ich nicht mit einzelnen Münzen unter 500 € belästigen.


    mfG

    wie schon beschrieben, wenn man keine Ahnung hat, und der Sammler keine
    optimal geführte Bestandsliste gemacht hat, muss man einige Arbeit investieren,
    und auch der Verkauf einzeln, mag den höchsten Erlös erzielen, aber Ebay Verkäufe für
    2 Euro sind kaum ein Gewinn, den man dann noch verteilen muss an die Miterben.


    Und bedenken muss man auch, dass es viele Münzen gibt, die gar keinen Käufer
    finden in einer Auktion, selbst für 1 Euro nicht. Es gibt auch alte Massenware, die
    nur ein paar cent wert ist, da zahlt keiner auch nur 1,50 Porto.


    Da wäre es sicher angebracht, einen Experten zu Rat zu ziehen, der
    diese Arbeit übernimmt, die Sammlung in passende Lose aufteilt,
    professionell fotografiert, beschreibt, und einen fairen Preis für die
    Dienstleistung berechnet. Will man sofort cash für alles zusammen, wird natürlich
    keiner Spitzenpreise zahlen.

    Hallo,


    ich würde um eine Groborientierung zu erhalten die Münzen ruhig erst einmal einem seriösen Händler in einem Münzfachgeschäft vorlegen und ihn fragen was man seiner Meinung nach für die Münzen erzielen kann. Danach hat man wenigstens erst einmal eine Idee, ob eventuell das eine oder andere gute Stück dabei ist. Danach kann man immer noch in aller Ruhe entscheiden wie man vorgehen sollte.[smilie_denk]


    Gruß


    Fairgold

    Jede noch so kleine Goldmünze stellt ein Stück Freiheit dar, die wir uns in Zeiten der großen Verunsicherung gönnen sollten. Sehen Sie Gold nicht als Spekulationsobjekt, sondern viel mehr als Versicherung – die älteste und beste Versicherung der Welt - die niemals insolvent gehen kann und immer für Sie da ist, wenn Sie wirklich einmal Geld brauchen sollten. Hier gibt es weder Kleingedrucktes, noch irgendwelche Tricks, die Ihre Auszahlung behindern- oder gar verhindern könnten. [smilie_denk]

    Ich habe ende letzten Jahres bei ebay einige 100 euro Münzen von einem Anbieter ersteigert. Der hatte eine ganze Ladung verschiedener Jahrgänge und Prägeorte eingestellt. Bei der Abholung wunderte ich mich, das es ein junges Kerlchen war. Er hatte die Münzen von seinem Opa geerbt und brauchte das Geld für Renovierungsarbeiten am Haus. Erst wollte er die Münzen bei einem Münzhändler verkaufen. Dieser Händler wollte ihm etwas über 10.000 euro dafür geben. Dann hat er sie glücklicherweise bei ebay versteigert und etwas über 25.000 euro dafür bekommen.
    Deshalb vorsicht bei manchen Händlern. Ich würde mit den geerbeten Münzen mehrere Händler aufsuchen und auch mal selber im Netz recherchieren (Versteigerungskataloge, ebay, Händlerseiten usw.). Somit sollte man weitestgehend ausschliessen über den Tisch gezogen zu werden.

    In der Muenzhandlung bekommt man weniger als die Halefte -- sonst fehlt dem Haendler irgendwas am Erlebnis ... ; ist aber immer noch besser als bei Antiquitaeten oder alten Buechern (da gibt's nur 10-20 %) ...
    Ueber den Tisch ziehen ist eine Art Sport unter LadenBesitzern ... nennt sich: "Geschaeft machen" ...

    Teilweise schon interessant wie manche sich das vorstellen :)


    Wenn mir jemand 100 Euro Goldmünzen anbietet und ich würde nur die Hälfte bieten,müsste ich wirklich mit dem Klammerbeutel gepudert sein. :wall:


    Die Spannen bei gängigem Material ist teilweise sehr gering,so das es dann nur über Masse geht.


    Wenn mir jemand eine Sammlung anbietet,und ich habe interesse daran,muss ich davon ausgehen das bereits an anderer Stelle angebote eingeholt wurden.
    Das heisst ich muss schon direkt ein möglichst hohes Angebot machen,ansonsten ist der Kunde direkt verloren. :D


    Gruss
    Reeser Münzhandel

    Ich kenne auch Selbständige, die mit HartziV unter'm Strich besser fahren würden. Die eigene Arbeitszeit rechnen die schon lange nicht mehr mit. Trotzdem renne auch ich lieber zum Billigheimer, weil ansonsten noch soviel Monat übrig ist sobald das Geld alle ist.

    Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Händler an Posten zum halben Wert kommen. Die Marge ist bei Gold doch sicher sehr gering. Das kann man nicht mit einem Klamottenladen vergleichen.
    Wenn jemand völlig ohne Plan zu einem "Hier Goldankauf Laden" geht, kann es sicher schon mal vorkommen, daß der Käufer ein echtes Schnäppchen macht.

    Also ich hab schon erleben können das Händler nach einer Versteigerung die als Nickel/sonstwas deklarierten Platinmünzen aus dem Schrottkontainer gefischt haben !!! Da ist die Spanne etwas größer gewesen als 50%. [smilie_happy] :thumbup: [smilie_happy] . Hier zahlt sich "wissen" wieder aus, vor allem wenn alle anderen Händler unwissend sind!


    Gruß 18K

    :D Internet bestimmt Heute über den Gewinn und Verlust des Mittelstand nicht nur bei Münzen :D


    Gruss


    alibaba :D

    " Wo ich willkommen bin' lass ich mich nieder ,ansonsten geh ich wieder " ;)


    " jeden Morgen steht die Lüge als erste auf ,bis die Wahrheit ausgeschlafen hat " :D


    "Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst" 8o

    Zitat von The Flash

    ne ganze kleine Kiste deutscher Münzen ausm Zeitraum 1880-1970 vorhanden. Teilweise Silber, kein Gold, teilweise anderes Metall. ... Wie sollte man als im Moment unwissender der Materie Münzsammeln vorgehen um mit überschaubaren Aufwand das meiste Geld aus den Münzen raus zu holen?


    tja, die Frage ist schwierig zu beantworten ...


    ... vor allem wenn man nicht weiß, ob ihr (nur) da billige Massenware habt oder ob die eine oder andere kostbare Rarität dabei ist???


    Zitat von goldseitenrobin

    (1) nicht bei einem Händler verkaufen! Da machst Du ein mieses Geschäft.
    (2) hier im Forum einstellen - Münzen gut beschreiben und Fotos machen
    (3) ...


    zu (2):
    evtl. sortieren:

    • Raritäten mit Sammlerwert (diese würde ich aber auch noch in einem Numismatik-Forum anbieten!)
    • SIlber-Massenware (hier anbieten - mit Angabe von Feingehalt/Feingewicht - und Angabe der Region, da manche wie z.B. ich grundsätzlich nur Cash bei Abholung/Übergabe zahlen ;) )
    • für den Rest gäbe es hier auch eine Flohmarkt-Ecke ...


    Zitat von Reeser Münzhandel

    Möchte als Händler auch meinen Senf hinzugeben.


    Die pauschalisierte Aussage von Goldseitenrobin halte ich nicht für angebracht.
    Es gibt viele Händler die seriös arbeiten und zudem Kunden beraten und ...


    hmmm ...
    wie soll derjenige, der seine Münzen einem Händler verkauft statt diese direkt an den neuen Sammler zu bringen, denn ein gutes Geschäft machen???
    und das sehe ich jetzt nicht als pauschlaen Angriff auf die Händlerschaft - sondern einfach als Tatsachendarstellung:
    angesichts von Miete/Kostenbelastung und Mehrwertsteuer KANN ein Händler die Münzen nur mit erheblichen Abschlag zum möglichen Verkaufserlös ankaufen!
    die Frage ist halt immer, ob mir der Mehrerlös beim Direktverkauf - und das damit bessere Geschäft - den Zeitaufwand wert ist ... wenn "The Flash" Chefarzt ist, der pro Stunde im OP 500 Euro abrechnen kann, schaut die Kalkulation wohl anders aus, als wenn er als Hartz IVler überreichlich Freizeit haben sollte ...


    und dann ist auch zu beachten, dass "viele" nicht "alle" sind - und "The Flash" - wenn er nicht im Einzugsbereich der Reeser Münzhandlung zu hause ist ;) - mehrere Vergleichsangebote einholen sollte, um nicht abgeledert zu werden
    (mir hat auch schon ein Münzhändler numismatisch uninteressante SIlbermünzen zu einem attraktiven kg-Preis angeboten - auf Nachfrage hieß es dann "Silbermünzen aus der ganzen Welt in Form von 100er bis 500er Silber" - und der Preis war auf das Rauhgewicht des Schrotts bezogen)

    hey Leute, danke für eure Antworten. Habe das Vorhaben erstmal wegen Prüfungsstress auf Herbst verlegt.


    zu der Händlerfrage: Konnte mir ein eigenes Bild davon machen als ich bei einen örtlichen Händler in den Schaufenster kuckte. Neben Sammlermünzen hatte der auch ein paar Anlagemünzen als Sortimentsabrundung rumliegen. Phili und Maple Leaf 22 EUR, Panda 25 EUR, Koala und Ochse 24 EUR, alles 1oz und 2009 wohl gemerkt. Da sieht man was die für eine Gewinnspanne erwarten. Natürlich will ich nicht pauschalisieren und ausschließen, dass es auch andere gibt. [smilie_blume]

    habe bei Ebay auch mal "aus Erbschaft" nen Schwung DM-Gedenkmünzen unter Nominal ersteigert und persönlich abgeholt. Da der Verkäufer (gehobenes Alter) vom Erlös der Silberlinge zu sehr enttäuscht war und die Gebühren fast nichts über ließen, bot er mir an, auch mal die Goldmünzen zu betrachten, die er auch geerbt hatte. Diese hätte er als nächstes bei EBay vertickt... da waren Double-Eagles, Vrenellis und 100er Coronas. Auf die Frage nach dem Preis meinte er, dass er für die "Großen" schon so 50-60€ haben möchte (damaliger Unzenpreis ca. 500€+). Leider hatte ich nur ein paar hundert € dabei... dafür nahm ich mir dann 3 Double Eagles und ein paar Vrenellis. Gewicht ließ ich in der nächsten Apotheke prüfen. Nächster Schritt zur Bank - Geld holen; dann Anruf beim Verkäufer, ich würde den Rest auch noch nehmen.


    Leider hatte dieser bis zu meinem Eintreffen mal kurz im Internet recherchiert... ich brauchte gar nimmer den Garten betreten...


    Wie man sieht, gibt es noch die "Ahnungslosen". Aber selbst dieser ältere Mann hatte innerhalb Minuten den eigentlichen Wert seiner Münzen via Internet herausgefunden. Leider kam er etwas spät auf diese Idee... Was ich damit sagen will, keiner wird sich wehren, wenn ihm ein gutes Geschäft über den Weg rennt. In Zeiten, in denen man alles im Internet rausfinden kann, kann ich nur sagen: selber schuld!


    ;( Schande über mich ;(

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