Gold, Silber... oder nicht etwa besser High-Tech-Metalle als optimale Geldanlage?

  • Hallo an alle interessierten Leser des Goldseiten-Forums!


    Das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung und das Fraunhofer ISI (also nicht gerade die schlechtesten Adressen!) haben eine aktuelle 400-seitige Studie über seltene Metalle erstellt.


    Ergebnis: Die zukünftige Nachfrage nach seltenen Metallen, insbesondere nach Indium, Neodym, Gallium, Tantal, Kobalt wird die heutige Produktion um ein Vielfaches übersteigen. Die Massenproduktion von Dünnschichtsolarzellen oder Hybridfahrzeugen sei durch Rohstoffengpässe ernsthaft bedroht, da sich schon heute ein Mangel einiger seltener Metalle abzeichne. Dieser Mangel könne sich durch protektionistische Maßnahmen Chinas oder länderspezifische Krisen noch verstärken. Beispielsweise wird Indium aufgrund der Vielfältigkeit der Indiumanwendungen und insbesondere der indiumhaltigen Legierungen nur in eingeschränktem aber steigendem Umfang recycelt. Die oben erwähnten vielfältigen Faktoren die eine stark wachsende Nachfrage des Indiums erwarten lassen, das nur begrenzt ausbaufähige Recycling von Indium und limitierte Produktionsmöglichkeiten von primärem Indium lassen Angebotsdefizite für Indium in der näheren Zukunft erwarten. Eine neuere Studie der "Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe" (BGR) in Zusammenarbeit mit dem "Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung" geht von einer Reichweite der weltweiten Indium Recourcen von weniger als 15 Jahre aus und bezeichnet dies als für Metalle außergewöhnlich kurz. Auch wenn sowohl die Abschätzung zukünftiger Bedarfe für Indium als auch die Bewertung weltweiter Mineralienrecourcen (je höher der Preis eines Minerals je inferiorere Recourcen lassen sich wirtschaftlich nutzen) mit großer Vorsicht zu bewerten ist, zeichnet sich mittelfristig bei Indium ein großes Risiko stark steigender Preise ab.




    Wer genauer nachlesen möchte:


    http://www.izt.de/izt-im-ueber…teilungen/article/102/51/


    Da an anderer Stelle im Forum schon intensiv über Indium diskutiert wurde, möchte ich hier noch mal alle wichtigen Aspekte zum Thema Geldanlage in Zukunftsmetalle allgemein zusammenfassen und Euch um weitere Beiträge bitten.



    Das Grundproblem: physische oder verzinste Geldanlagen?



    Für die meisten Leser dieses Forums wird der folgende Absatz keine absolut neuen Erkenntnisse bringen:


    Die westlichen Währungssysteme werden derzeit unter allen möglichen strategischen Gesichtspunkten „politisch gesteuert und betrieben“. Da Aspekte wie der Erhalt von Arbeitsplätzen bzw. der Anschub der Konjunktur, die Rettung des Finanzsystems und die Vermeidung von sozialen Unruhen im Vordergrund stehen müssen, können sie gar nicht mehr in erster Linie dem Erhalt des Privatvermögens dienen. Dieses Ziel ist realistisch betrachtet als nachrangig, ja sogar hinderlich einzuordnen. Politische Bekundungen zur Schuldenstabilisierung im Hinblick auf die nächsten Wahlen verraten im Grunde leider ganz andere Absichten:


    - Vermehrung des Papiergeldes, um die Luftblasen der systemrelevanten Banken wieder mit realem Geld aufzufüllen. Dies erfolgt auch unter der Rechtfertigung Deflation vermeiden zu müssen.


    - Wettbewerb der Länder um die schwächste Währung zur Ankurbelung des Exports. Dies erfolgt auch unter der Rechtfertigung, dass die westlichen Länder den Wettbewerb um die billigsten Arbeitskräfte nicht gewinnen können, während der technologische Vorsprung permanent kleiner wird.


    - Schließlich die enorme Staatsverschuldung der westlichen Länder, die bereits vor der Finanzkrise schwer auf der Wirtschaft lastete. Nunmehr sind anscheinend die Schmerzgrenzen und Hemmschwellen überwunden, die ausufernde Staatsverschuldung wird als kleineres Übel angesehen. Die Folge daraus ist unter den meisten Experten unbestritten: Die Staatsverschuldung kann langfristig nur weginflationiert werden, indem die Notenpressen angeworfen werden und das System mit Papiergeld geflutet wird. Ein Währungsschnitt innerhalb der nächsten 10 Jahre wird als Wahrscheinlich angesehen. Damit werden auch gut verzinste Sparguthaben deutlich an realer Kaufkraft verlieren.


    Historisch betrachtet ist Inflation ein gängiges Mittel zur Bereinigung von wirtschaftlichen Schieflagen. Man kann den Vorgang sogar als eine Art Naturgesetzmäßigkeit betrachten. Im sogenannten Kontratjew-Zyklus wird davon ausgegangen, dass jeder wirtschaftliche Entwicklungsabschnitt am Ende zu einer überzogenen Anspruchshaltung und zu ausufernder Bürokratie in der Gesellschaft führt. Diese werden dann durch den Zusammenbruch des Systems wieder „bereinigt“.


    In diesem Zusammenhang haben die physischen Metalle den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer Knappheit oder ihres Herstellungsaufwandes im Gegensatz zu Papiergeld nicht beliebig vermehrt werden können und damit eine Wertstabilität gewährleistet ist. Die Knappheit und der Herstellungsaufwand sind relative Konstanten im System, demgegenüber kann Papiergeld langfristig nur an Kaufkraft verlieren. Wer noch mehr dazu lesen möchte, dem kann ich das Buch des renommierten schweizer Professors Dr. Hans J. Bocker empfehlen mit dem ironisch gemeinten Titel: „Zwanzig Totschlag-Argumente gegen Gold“.


    Ergebnis dieses Abschnittes: Physische Metalle sind im Vergleich zu Papiergeld langfristig, insbesondere aber im anstehenden wirtschaftlichen Zeitabschnitt, wesentlich besser für die Erhaltung der Kaufkraft geeignet als Papiergeld. Nun aber zur eigentlich neuen Frage, die ich hier mal diskutieren möchte:

  • „Gold – für den betuchten Realisten“


    Die Wertstabilität von Gold ist beispiellos in der Menschheitsgeschichte. Der Bekanntheitsgrad des Goldes und der hohe massenspezifische Wert haben den Goldpreis in der aktuellen Krise bereits enorm steigen lassen. Es sind nicht nur Privatanleger, die gekauft haben, sondern auch staatliche Einrichtungen, welche in der Regel bestmöglich über die wirklichen Zustände informiert sind. Dieser Preisanstieg ist zum aktuellen Zeitpunkt jedoch ein erheblicher Nachteil, denn im Einkauf liegt der Gewinn. „Gold ist schon gelaufen“. Das Rückschlagspotential ist ein aktuelles Risiko beim Kauf von Gold. Dieses Risiko würde ich persönlich als schwerwiegender einstufen, als die Vorteile des Goldes: den mehrwertsteuerfreien Erwerb, den unproblematischen Verkauf und die langfristige Goldphantasie infolge der Schmucknachfrage in Indien und der reichen Ölförderländern im mittleren Osten. Dennoch ist Gold für jeden langfristig denkenden Anleger ein unersetzbarer Baustein bei der Vermögensanlage. Der Anteil dieses Bausteins sollte jedoch nicht in den Krisen, sonder nach Möglichkeit zwischen den Krisen, also in guten Zeiten, erhöht werden.


    „Silber – für den kleinen Mann, der das Vertrauen in sein Sparbuch verliert“


    Um es vorwegzunehmen: Ich bin kein allzu großer Fan von Silber. Silber ist das Gold des kleinen Mannes, doch der kleine Mann hat kein Geld mehr übrig. Zumindest nicht für Eventualitäten. Ich meine damit folgendes: Der kleine Mann wird Silber kaufen, wenn absehbar ist, dass das Bankensystem ausfällt und die Brötchen beim Bäcker nur noch gegen Silbermünzen zu bekommen sind. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Extremszenarios ist m.E. derzeit noch gering. Spekulationstheorien im angeblichen so engen Silbermarkt halte ich ebenfalls für unrealistisch.Demgegenüber vereint Silber zwei wesentliche Nachteile: Beim Kauf werden Mehrwertsteuersätze fällig (7 % bzw. 19 %), die beim Verkauf abgeschrieben werden müssen. Was aber noch entscheidender ist: Silber wird zu 50 % als Industriemetall verwendet. Gleichzeitig fällt es bei der Förderung anderer Industriemetalle als Nebenprodukt an. Das heißt Silber ist einerseits nicht wirklich selten. Andererseits wird es nicht unbedingt für zukunftsträchtige Technologien gebraucht. Damit habe ich mit Silber im Vergleich zu anderen seltenen Metalle die selben Nachteile, aber bedeutend weniger Chancen, was eine ansteigende Nachfrage betrifft!


    „Seltene Industriemetalle – für den klugen Anleger mit Zukunftsvision“


    Die seltenen Industriemetalle haben mit der Wirtschaftskrise enorme Preisrückgänge verzeichnet. Wer sie jetzt kauft, kauft also antizyklisch. Gleichzeitig finden sie sehr spezifische und nicht so leicht zu ersetzende Anwendungsbereiche in Zukunftstechnologien, wie z.B. Dünnschichtsolarzellen, Brennstoffzellen, Hybrid- und Elektrofahrzeuge oder in Flachbildschirmen und Touchscreens. Aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften und der für Privatanleger (derzeit noch) eher eingeschränkten Bezugsquellen kommt man nicht umhin, auf das einzelne Metall einzugehen. Neben Gold, Silber, Platin und Palladium ist Indium das fünfte Metall, welches derzeit gerade den Handelsbereich der Privatanleger erobert. Ein Beleg für diese These, wenn auch an dieser Stelle deutlich überteuert und deshalb keine Werbung oder Kaufempfehlung: http://www.precious-metal-agen…atalog/index.php?cPath=21


    Das Erscheinen des Indiums in solchen Anlegerbereichen ist meiner Meinung nach absolut gerechtfertigt, denn es bietet die wesentlichen Vorteile, die man sich als Privatanleger wünscht:


    - Indium besitzt ein besonders hohes Maß an Anwendungsmöglichkeiten in den wichtigsten Zukunftstechnologien wie z.B. in der Fotovoltaik, in der Flachbildschirmtechnologie der neuesten Qualitätsstandards / Touchscreens und sogar, wenn auch noch unter Vorbehalt, in der Halbleiterindustrie http://www.heise.de/tr/Was-kom…-Silizium--/artikel/71109 . Auch ohne davon auszugehen, dass sich Indium in allen Anwendungsbereichen durchsetzen wird, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften in Zukunft die Nachfrage nach Indium weiter ansteigt. Der Hauptproduzent für Indium ist China mit ca. 60 % der weltweiten Produktion und steigendem Eigenbedarf.


    - Indium wird auch aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften in Barrenform angeboten und ist damit gut zu transportieren und lagern. Indium ist nicht toxisch oder radioaktiv, sodass beim Umgang damit keine Gesundheitsgefährdungen auftreten können. Die Barren sind in der Regel, wie z.B. Silberbarren, in Plastikfolie eingeschweißt, auch der gewichtsspezifische Wert ist (derzeit) vergleichbar mit dem von Silberbarren. Im Periodensystem der Elemente steht Indium (Ordnungszahl 49) in einer Reihe mit Silber (47), Cadmium (48 und Zinn (50). Indium und Zinn werden der Gruppe der Halbmetalle zugeordnet. Die Erdkrustenhäufigkeit des Indiums entspricht mit 10-5 exakt der Häufigkeit von Silber, während Zinn um den Faktor 300 häufiger vorkommt.


    - Der Markt für Indium ist derzeit noch wenig geordnet und relativ intransparent. Dies ist einerseits noch ein eindeutiger Nachteil, der sich aber dadurch relativiert, dass es durchaus bereits einige Händler aus dem industriellen Sektor für derartige Nebenmetalle gibt, die sowohl einen Verkauf an Privatanleger, als auch einen Ankauf von Privatanlegern anbieten. Der Unterschiedsbetrag zwischen Verkauf und Ankauf ist hier vergleichbar mit dem von Silberbarren, jedenfalls nicht relevant höher.Zunehmend wird Indium auch über das Internet z.B. bei ebay zum Kauf Angeboten. Hier sollte man jedoch darauf achten, das Indium zu vernünftigen Preisen von seriösen Anbietern zu erwerben, was grundsätzlich bei ebay nicht so leicht zu beurteilen ist. Es gibt Anbieter, die Originalbarren in größeren Mengen günstiger einkaufen und anschließend einschmelzen, um diese neu gegossen teurer in Form von exakt abgewogene Anlegerbarren zu verkaufen. Demgegenüber können die Industriebarren bei der Produktion einen geringen Gewichtszuschlag zusätzlich zum angegebenen Mindestgewicht aufweisen. Meines Erachtens sollte man daher gleich die günstigeren Originalbarren aus dem industriellen Bereich erwerben. Gängige, industriell einsetzbare Qualitäten sind hier die 4N5-Barren (Reinheit mindestens 99,995 %), welche dann auch mit einem Chargenzertifikat, also einer chemischen Analyse des Herstellers angeboten werden. Sofern es sich um einen namhaften Hersteller handelt kann man von der Echtheit der Barren ausgehen, auch bei der gängigen China-Ware. Ferner erhält man bei einem seriösen Händler eine Rechnung, mit Hilfe derer man das Indium später wesentlich besser verkaufen kann. Ein Qualitätsnachweis bei einem deutschen Labor kann als Stichprobe einer größeren Menge durchgeführt werden, ist aber meines Erachtens nicht unbedingt nötig, wenn die Herkunft der Barren bekannt ist. Kosten hierfür ca. 300,- Euro. Zumindest einen Anhaltspunkt über die Herkunft des Indiums liefert auch die Punzierung der Barren und die Art der Umverpackung. Völlig blanke Barren sollte man eher nicht erwerben.


    Trotz allem soll Indium an dieser Stelle nur als Beispiel für einen zukunftsträchtigen Rohstoff angeführt werden. Ich würde mich freuen, wenn von den Lesern weitere Beiträge zu speziellen Nebenmetallen (z.B. Neodym) oder empfehlenswerten Bezugsquellen kommen würden. Dabei würde ich meinen Kenntnisstand gerne mit anderen erfahrenen Mitglieder teilen!


    Ó Wahrendorf

  • Warum?


    (1) Solange es keine von anerkannten Institutionen gestempelten Barren gibt, weis keiner was genau er da kauft (Feinheit, Homogenität des Materials, gefütterte Barren). Wie also will ein Privatmann seine Barren ohne extreme Risikoabschläge losschlagen?


    (2) Wenn Industrierohstoffe von Privat zu Barren umgeschmolzen und über Ebay verkauft werden, dann stimmt irgendetwas nicht. Will sagen: es herrscht Überproduktion und extrem hoher Verkaufsdruck.


    Russland beispielsweise begann mit dem Prägen von Palladiummünzen, um Material auf neuen Märkten absetzen zu können. Wegen Überproduktion.


    Und nun kommt es:
    vergleicht man die Preiseinbrüche der üblicher Weise nicht über Banken, Ebay und Münzhandel beziehbaren Metalle Rhodium und Ruthenium mit den Einbrüchen bei Platin und Palladium, welches als Anlegermetall in Münzen und Barrenform über vorgenannte Vertriebskanäle erhältlich ist......


    dann kann man ganz klar erkennen:die extremsten Einbrüche gibt es gerade bei den Stoffen, die für Hinz & Kunz unerreichbar sind.


    Entsprechende Erhohlungen sind da möglich. Bei den leicht erreichbaren Metallen ist das Potenzial logischer Weise geringer.


    Bei Indium ist das nicht der Fall. Sofern nicht fungiebel / für jedermann verifizierbar hinsichtlich Feinheit / Gewicht / Qualität, gehe ich von schlechteren Entwicklungen als bei Platin und Palladium aus.


    Daher: Finger weg.


    Gold & Silber sind ok. Bei größeren Vermögen kann man auch Platin und Palladium zur Streuung hinzunehmen. Bei ganz großen Vermögen, die professionell verwaltet werden, kann man, entsprechende, vertrauenswürdige (!) Bezugsquellen vorausgesetzt, auch noch mit sehr kleinen Positionen in seltene Industriemetalle mit ausreichend hoher Wertdichte (z.B. Iridium, Osmium, Rhodium, Ruthenium) einsteigen. Metalle wie Indium oder Gallium..... ich weis nicht. Dann kann man auch gleich in echte Farbedelsteine, wie qualitativ hochwertigste Rubine und Smaragde, am besten roh investieren. Ahnung vorausgesetzt und die hat vielleicht einer von 100.000 (und das bedeutet im Umkehrschluss die haben 99,999 Prozent aller Anleger nicht).....


    Ü-Ei-Figuren waren auch mal eine gute Anlage..... ...sind sie deswegen auch heute noch für jedermann empfehlenswert? Ich glaube kaum.

  • wahrendorf
    Wenn du mit seltenen Metallen handeln willst dann ist das ok....
    Als privater Anleger findest du kaum Abnehmer.


    Silber ist besser als sein Ruf....und je länger du dich hier im Forum damit bschäftigst, umso eher werden sich deine Ansicht und Meinung über die Aussichten und Gewinnmöglichkeiten in diesem phantastischen Markt ändern.
    Lass dich überreden ähm zeugen. :D


    Sanfte Grüße
    Der Misanthr :whistling: p

  • Zitat

    Silber ist besser als sein Ruf....

    Naja, nach Expertenmeinung wirst Du mit dem Kauf von Kilo Silberbarren verkackeiert ;). Du mußt hier viel Lesen und hast danach ein Breitbandspektrum von Meinungen. Versuch doch mal ein Kilo Palladium als Neuling günstig zu erwerben.


    "In my humble opinion" wird unsere und die Weltwirtschaft lange an der Krise laborieren, daß bedeutet der Verbrauch von EM als Industriemetall wird stagnieren. Wer auf steigende EM Kurse durch Industrienachfrage setzt, muß genügend Puste und das richtige Konzept seinen eigen nennen. Industrienachfrage heißt dann, die entsprechende Mengen vorzuhalten. Also nichts für so "kleine, kläffende Pinscher" wie mich :D .

  • Hallo mesodor39 und misanthrop,


    ganz ehrlich – so recht überzeugt haben mich Eure Argumente in Richtung "Finger weg von Indium" ja nicht.


    Aber schon Kaiser Wilhelm war ja der Meinung "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung." Das kann allerdings auch damit zusammenhängen, dass er schon viele Pferde im Stall hatte und bei einer Konkurrenz mit anderen Fortbewegungsmitteln deren Wertverlust befürchtete ?).


    Auch ich würde solchen Firmen wie Heraeus oder Umicore eher trauen als einer chinesischen Firma. Ob es sich dabei um „Institutionen“ handelt, wie mesodor39 meint, na ja? Aber woher weiß man eigentlich immer so genau, dass Heraeus-Barren auch tatsächlich von Heraeus kommen? Realistisch betrachtet können chinesische Firmen oder russische usw. genauso gut Silberbarren von Heraeus oder Umicore fälschen. Vielleicht wäre das sogar sinnvoller, weil diese seltener eingeschmolzen werden, als Indium-Barren. Immerhin müssen die renommierten Lieferanten der Indium-Barren ja befürchten, dass die technische Anwendung nicht mehr hinhaut, wenn es sich um schlechtes Material handelt. Die Anlegerbarren müssen dagegen nichts anderes leisten, als rumzuliegen - das können Fälschungen genauso gut.


    Nach meinen Erfahrungen laufen Betrügereien im Edelmetallhandel weniger über Fälschungen ab, als vielmehr über den Handel. Wie oft hört man von Fälschungen und wie oft hört man davon, dass Ware z.B. bei Ebay gekauft wurde, die es nie gegeben hat?


    Hier nur eine von vielen beispielhaften Meldungen zum ebay-Betrug:


    eBay-Betrüger vor Gericht: Edelmetall nicht geliefert


    Fünf Männer, die mit fingierten Edelmetall-Angeboten beim Auktionshaus eBay 400.000 Euro ergaunert haben sollen, stehen in Amberg vor Gericht.


    Ihnen wird Betrug in fast 200 Fällen vorgeworfen. In den Auktionen wurden Gold, Silber und Platin angeboten.


    Deshalb nach Möglichkeit die Ware selbst abholen und kritisch anschauen, eventuell nachwiegen. Ich denke damit ist man in 99% der Fälle vor Betrug sicher!



    Überproduktion - Preisschwankungen?



    China hat gerade die Exportquote für Indium eingeschränkt. Das ist m.E. Zeichen dafür, dass man in der Wirtschaftskrise das Metall nicht zu Schleuderpreisen exportieren möchte. Es ist ebenfalls Zeichen dafür, dass die Preise momentan im Keller sind und nicht noch weiter fallen werden.


    Man sollte hier aus einem Vorteil keinen Nachteil machen. Natürlich gib es jetzt einen Preisrückgang bei Industriemetallen, die (noch) nicht von Hinz & Kunz (Zitat mesodor39) als Anlagemetalle gekauft werden. Das ist ja gerade das Kaufargument: Jetzt billig Indium kaufen anstelle des überteuerten Goldes und antizyklisch vorgehen, nicht mit der großen Horde in die gleiche Richtung rennen.


    Auch die Marktransparenz wird sich m.E. positiv entwickeln. Gerade weil es sich um ein industrielles Zukunftsmetall handelt und nicht um Smaragde oder Rubine. Das wiederum sind Denkmuster aus der Vergangenheit, analog zum Silberwert ein eher psychologischer Wert als ein durch die zukünftige Nachfrage getriebener Wert.

  • Hallo Misanthrop,


    wie gesagt, gibt es durchaus bereits einige Händler aus dem industriellen Sektor in Deutschland für derartige Nebenmetalle (auch Indium), die sowohl einen Verkauf an Privatanleger, als auch einen Ankauf von Privatanlegern anbieten. Ich kann hier auf Ergebnisse eigener Recherchen sowie auch auf die Beiträge des Mitgliedes ridsteel - ein offensichtlicher Indium-Experte hier im Forum - verweisen.


    Anwendungen


    Indium kann aufgrund seiner leichten Verformbarkeit als Oberflächenschutz und Dichtungsmaterial verwendet werden. Der relativ niedrige Schmelzpunkt ermöglicht Legierungen mit anderen Metallen, u.a. in quecksilberfreien Thermometern, der Dental- und Schmuckindustrie. Indium und dessen Verbindungen werden zudem in der Halbleitertechnik eingesetzt. Als Indiumzinnoxid (ITO) findet Indium bei der Herstellung von Solarzellen und Flachbildschirmen Verwendung.


    Schmelzpunkt 156,61°C ; Siedepunkt 2072°C ; Spezifisches Gewicht 7,31 g/cm3


    Damit hat Indium den höchsten Abstand zwischen Schmelzpunkt und Siedepunkt unter den Metallen. Die sehr guten Benetzungseigenschaften des flüssigen Indiums auf festen Oberflächen sind eine weitere Eigenschaft, die auf dessen technische Sonderstellung hinweisen.



    Grüße
    Wahrendorf

  • Bei welchen Scheideanstalten kaufst Du Edelmetalle? Soweit ich weiß, sind auch bei Gold und Silber in der Regel Händler/Banken zwischengeschaltet?

    Bei der ÖGUSSA gibt es kein Indium und es ist beim Gold oder Silberkauf auch keine Bank dazwischengeschaltet. :thumbup:

    [smilie_happy] Humor ist, wenn man's trotzdem macht - sagte der Eunuch! [smilie_happy]


    :D :thumbup: :D Wer anderen eine Grube gräbt ist entweder Totengräber oder baut eine Künette :!: :D :thumbup: :D

  • OK, ein bisschen Werbung für ÖGUSSA gemacht.


    Solche Scheideanstalten, die sich bei der Preisliste an denen der Banken orientieren, gibt es natürlich auch. Aber warum sind die eigentlich so teuer, die müßten als Verarbeiter doch billiger sein als alle anderen?

  • Nicht vergessen sollte man auch die Tatsache, dass sich die von den Fraunhofern ins Felde geführten Technologien gern auch schnell nochmal wandeln, bzw. weiter entwickelt werden und dann unter Umständen neue/andere Materialien Verwendung finden.
    D.h. ein Metall, was heute technisch sehr gefragt ist kann dann ganz schnell out sein.
    Des weiteren würde ich mich - auch was die Handelbarkeit anbelangt - an die alten Hasen (Misan und Co.) halten.
    In der Regel der Spread - wenns überhaupt einen AK gibt - so hoch, dass sich Gewinne auf dem Papier ganz schnell auflösen können.
    Materialprüfungen, die u.U. notwendig werden könnennoch gar nicht berücksichtigt.
    Tue was Du für richtig hältst, ich für meinen Teil hab mir die Hörner schon abgestossen, als ich bloß mal Ringe aus Iridium wollte. Das war schon praktisch nicht zu machen...
    Gruß


    mefromhere

  • Aber schon Kaiser Wilhelm war ja der Meinung "Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung."

    Wie weit kommt man mit 1 Pferd taeglich ? 30 km ? 50 ?
    Wieviel frisst es dafuer ? (in kg Hafer/Gras und in EUR)


    Getreide ist ja tlw. sehr billig: Ca. 100 EUR/Tonne (sogar fuer Weizen); das Pferd direkt ist effizienter in der Verwertung als der Umweg ueber Biosprit und 3l-Auto ...


    Bei Pferden gib's betimmt auch pflegeleichte Rassen, die nicht dauernd gekaemmt (gestriegelt ?) werden muessen ...



    Und: Wie schnell kann das Pferd auf Asphalt/Beton laufen, ohne sich die Gelenke zu verderben ?

  • Hallo Leute!


    bitte beim Thema bleiben, weiß noch jemand was über High-Tech-Metalle?


    Ich hätte da ein Gesprächsthema: Was macht ein High-Tech-Land in Zukunft ohne High-Tech-Metalle?


    In China hat man offensichtlich eine andere Perspektive, dort sichert man sich Momentan den Zugang zu Rohstoffen jeglicher Art und zwar weltweit bzw. erhebt Exportbeschränkungen für seltene Metalle im eigenen Land.


    In Deutschland dagegen hortet man Gold und Silber, ansonsten plant man die Rückkehr zum Pferd ???


    Kanns das sein? Klingt ziemlich nach Resignation, findet Ihr nicht auch?! Oder gibt es hier noch Leute mit Fortschrittsglauben / Visionen, was die Zukunft in "diesem unserem Lande" betrifft? Meldet Euch !!!


    Performance 2009


    Gold US $------------ + 6,5 %
    Silber ---------------- + 16 %
    Platin ---------------- + 26 %
    Palladium ----------- + 30 %

  • Wer Nägel mit Köpfen machen will:




    :thumbup: Ich verkaufe einen Teil meiner Indium-Barren gegen Abholung in München oder versichertem Versand. Preis: 190 Euro pro 500 g :thumbup:




    Es handelt sich um punzierte chinesische Industriebarren in 99,995 %-Reinheit als gängige Industrienorm. Dies erleichtert den Wiederverkauf. Die Barren sind als Investmentbarren geeignet. Jeder Barren wiegt 500 g, ist einzeln vakuumverpackt und in die originale Herstellerfolie eingeschweißt. Eine Kopie des COA (Analysezertifikat des Herstellers, Ursprungsdeklaration) wird beigelegt. Der Hersteller ist renommiert.
    Zweifler können Indium übrigens auch selbst über die Dichte (7,3 g/cm3) prüfen. Oder Indiumfeilspäne über dem Bunsenbrenner verbrennen: Das leuchtet kräftig indigoblau [smilie_love]. Die Späne schmelzen schon auf der Herdplatte bei 157 °C. Wer es genau wissen will muss allerdings eine Analyse z.B. im deutschen Prüflabor IGAS machen lassen.




    Bei Fragen einfach PN an Indiumfan [smilie_denk]







  • Wie kann ich denn die Echtheit prüfen, wenn ich das als Privat mann kaufe, und wie rein das ist ? Zertifikate drucken kann im Zweifel jeder. Ausserdem finde ich partout keine Kaufmöglichkeit ohne gewaltigen Aufpreis und daher kann ich nur erahnen, wie schwer es zu VERkaufen sein wird. Sollte eine EM Anlage nicht auch zumindest einigermassen schnell in Cash umwandelbar sein ? Würde mich interessieren, wieviele in bestem Glauben einen Brocken Zinn ersteigert haben. Für mich ist das nix.

  • Eine Sache noch :


    Diese Polemik "In Deutschland dagegen hortet man Gold und Silber, ansonsten plant man die Rückkehr zum Pferd ???"


    kann doch nicht Dein Ernst sein, oder ist Silber nicht selbst ein HighTech Industriemetall, und ich meine nicht meine Boxenkabel damit, sondern alle mögliche Elektronik und auch Batterien und Solarzellen? Kann es sein, das Du ein Interesse hast, es zu verkaufen ? Vielleicht ändert sich das einmal wenn ein Barrenproduzent, idealerweise ein großer wie Umicore osä einen Barren davon auflegt, aber selbst dann wäre ich bzgl der Wiederverkaufbarkeit skeptisch.
    Ach und psssst http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28492/1.html

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