Ende '97, Anfang '98 bekam ich eins der Kostolany-Bücher in die Hände, in dem er sich negativ über Gold äußerte (entzieht der Wirtschaft und der Währung die Substanz usw.)
Allerdings schrieb er auch, daß man dem Guru nicht glauben solle, so daß ich mir sagte, daß Gold vielleicht mal einen Zock wert wäre.
Über das Geldsystem hatte ich mir damals keine Gedanken gemacht.
Im August '99 fragte ich eher zufällig meinen Bankfuzzi nach Gold. Seine Antwort: "Fällt seit Monaten!" Da wußte ich, daß ich zuschlagen mußte (hier schon mal gepostet)
Später, als die Greenspansche Niedrigzinsphase zur Reflationierung der Aktienmärkte führte und noch später, als Berichte über die Rekord-Geldströme in die U.S.A. wegen der dortigen Immoblase (und Immoblase wegen der Rekord-Geldströme) zunahmen, bin ich für den Dollar und auch die anderen Währungen immer pessimistischer geworden. Ich bin dann aber nur noch auf Münzen gegangen, wegen der Handelbarkeit in und nach der Krise.
Die erste bei iHbeh ersteigerte Münze war eine 20Mark-Fälschung, die ich aber erst nach Erhalt der zweiten (echten) als solche erkannte.
Habe sie dann bei der "Wir-wollen-helfen"-Aktion zu SELL geschickt, sie ist aber nicht versteigert worden. Fort mit Schaden.
Wie seid ihr zu EM-Bugs geworden?
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Bei mir kamen zwei Sachen zusammen: Verstand und Gefühl.
Als Kind mochte ich Münzen: Hatte aber keine. Meine Mutter hatte eine Goldmünze, das war ein echtes Heiligtum (in der DDR war kein Gold verkäuflich).
Ich hatte 10 Neuguinea Pfenning: die habe ich gehütet wie einen Schatz.
(ist heute 250 euro wert).
Nach der Wende hatte ich mal in einer ADAC zeitung oderso eine Anzeige gesehen: Silber-Taler mit Bismarck drauf von 1890 oderso für 5 DM.
Da konnte ich nicht widerstehen. Es blieb aber dabei – irgendwie gab es genug anderes Interessantes in der weiten Welt: es blieb meine letzte Münze.
Ich wusste, das mein Opa Goldmünzen hat. Und ich war mit dabei, als er nach der Pleite der Barings-Bank seinen ganz persönlichen Bank-Run durchführte, der ihm viel Ärger bei seiner Frau einbrachte.
Damals habe ich darüber gelacht.
Dann sind viele Jahre verloren,
inzwischen war ich Aktien-Investor. Habe es gemacht, wie in den Büchern von Kostolany beschrieben; ging auch extrem gut.Als ich in der Bild-Zeitung damals die Werbung für die goldene Abschieds-DM gesehen habe: da hat es mich schon einen Moment durchzuckt: die hätte ich gerne gehabt. Konnte das Gefühl aber nicht einordnen und habe es danach wieder vergessen.
Meine Geldanlagen liefen gut:
Aber ich habe gemerkt, dass ich es kaum schaffe der Inflation zu trotzen: 10% in riskanten Aktien, in ein paar jahren verdreifacht, aber mit den 50% in Tagesgeld und 30% Anleihen hat man die Inflation kaum schlagen können.
Da ich inzwischen eine eigene Firma hatte und alle 3 Jahre ein großes produkt rausgebracht habe, dass mich dann eine Weile ernähren musste, habe ich mitbekommen, was passiert:
Die gleiche Summe, die 2004 noch ein Riesenbatzen Geld ist, hat 3 jahre später schon hammermäßig an Kaufkraft verloren.
Ich fühlte mich hilflos, wollte noch agressiver investieren.
Als 2009 die Kanzelerin die Sicherheit aller Gelder garantiert hat, hatte ich ein Flashback und sah meinen Opa am EC-Automaten stehen, wie er sein Geld abholte.
Ich habe keine Sekunde gezögert und wusste, dass ich alles abholen muss.
Danach fing ich an zu recherchieren.
Dabei gab es zwei einschneidenden Zwischenstationen: bei irgendeinem Interview in der FAZ erwähnte ein Vermögensverwalter, dass er nicht mit einem „Währungsschnitt“ rechne.
Und der Typ von Barclays, ein Banker, plädierte für den Goldstandard.
Das eine Bank Pleite gehen kann, fand ich ok, das passte in mein Weltbild. Aber die Wörter „Währungsschnitt“ und das Wort „Goldstandard“ aus dem Mund eines Bankers: nein
Ein paar Wochen später wusste ich, dass es mehr Papiergeld als Sachwerte gibt, dass die Staaten pleite gehen werden …
Der rest ist Geschichte.
Es war ein Gefühl wie im Film „Matrix“: plötzlich habe ich – rückblickend – dutzende Phänomene, über die ich mich schon immer gewundert hatte, verstanden.
z.B. bin ich 2006 aus allen Aktien ausgestiegen, getreu der Kostolany devise: aussteigen, wenn die Hausfrauenhausse herrscht, oder sich Standardaktien verdoppelt haben.
Meine am schlechtesten performenden Aktien hatten sich verdoppelt. Trotzdem begann die wahre Hausse erst ein Jahr später.
Das war einfach die Aufblähung der Werte durch Kreditexpansion.
Wenn ich noch nie in meinem Leben mit Goldmünzen in Berührung gekommen wäre, dann hätte es sicher noch länger gedauert, in Gold zu gehen.
So machte es „klick“ und ich sah – fast von einem Tag auf den anderen – die Welt mit neuen Augen: die Goldmünzen meines Opas, sein Bank-Run, der Anlagenotstand von 2004, die steigenden Preise, mein Grundmisstrauen gegen Kredite und Staatsverschuldung, die seit Jahrzehnten zu beobachtende Konzentration der Vermögen: alles passte plötzlich zusammen und ergab ein Bild.
Ein Schock war es schon, zu erkennen, dass das komplette Finanzsystem auf Sand gebaut ist, und jederzeit zusammenbrechen kann. Da gab es tage, an denen ging es mir richtig schlecht.
Schockierend war auch zu sehen, wie viel dazu schon gesagt und geschrieben wurde, ohne dass man das als Normalinvestor mitbekommen hat. -
Zuallerersteinmal vielen Dank für eure bisherigen Antworten. Extrem interessant eure Sichtweisen und Erlebnisse zu lesen.
Zugegeben überrascht bin ich, dass auch viele hier scheinbar von ganz alleine ohne einschneidendes Erlebnis auf den richtigen Trichter gekommen sind oder schon im Kindesalter eine gewisse Affinität zu Münzen entwickelt haben.
Darum fällt mir auch wieder ein, dass ich vom Nachbarn meiner Eltern - ich nannte ihn Opa Ritter (Gott hab ihn selig) zur Einschulung eine 20 DDR-Mark Münze geschenkt bekommen habe. Was mich neben all den Geschenken am meisten beeindruckt hat. Habe dann auch bis zur Wende die Neusilbermünzen gesammelt um dann festzustellen, dass sie nichts wert sind. Danach hat mich das Thema 14 lange Jahre nicht mehr beschäftigt. Habe bis heute aber alle behalten.
Also nochmal Danke für eure Impressionen.
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Ein Schock war es schon, zu erkennen, dass das komplette Finanzsystem auf Sand gebaut ist, und jederzeit zusammenbrechen kann. Da gab es tage, an denen ging es mir richtig schlecht.
ja, das gibt so ein komisches Gefühl im Bauch ...
vor allem, wenn man auf noch nicht-EM-Anlagen hat
und keinen Selbstversorgerhof in geopolitisch sicherer Lage -
Moin
Also ersmal ich gehöhre der Gattung "Jäger und Sammler" an.
1996 erste Aktienkäufe.
Interesse an Wirtschaftsgeschichte.
Von der ersten Sekunde an am Neuen Markt.
Und fast bis zur letzten.... Na ja, bin noch mit etwas Plus raus.
http://www.manager-magazin.de/…kel/0,2828,186368,00.html
Damals, irgendwie so um 2000 las ich einen Artikel. "Gold so billig wie nie, 230.-$ die Unze..... unter den Produktionskosten......"
Nein, und auch da hab ich noch nichts gekauft. Ich hätte es besser wissen sollen, der Artikel schrie ja regelrecht zum Kauf.
Wieder Aktien? zu viel Stress.....
Also dem Hobby gefröhnt. Wirtschaftsgeschichte und "alte entwertete" Aktien sammeln.
Ein bisschen war ich noch in Indien investiert.
Und so April 2008 alles verkauft. Ich dachte nur, die spinnen ja komplett an der Börse.
Ein Sammelkolege hat mir dann so langsam die Augen geöffnet, und ich fing an Goldmünzen und Silberbarren zu kaufen.
Reine Kapitalversicherung.
Aber die ollen Barren sehen ja nach nichts aus.
Also weiter mit Münzen sammeln.
Und jetzt weiss ich nicht mehr wohin mit dem ganzen Zeug.
Laut meinem letzten Rentenbescheid soll ich bis zum 67. Jahr arbeiten.
Die sind doch nicht ganz dicht.
Und was gibt es besseres für die Altersvorsoprge? EM, und das beruhigt enorm.
Gute Nacht,
Gruss
Sam -
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Ah, noch etwas. Passt nicht ganz hierher.
So ca. auf dem Höhepunkt des NM bin ich zu meinem Bänkster.
Kaffe und nen bisschen quatschen.
Da sagte ich zu ihm.
"Du,ich bin am überlegen ob ich überall raus soll und in Adidas und Schering rein" Halt was "solides"
Seine Antwort
"Uncle Sam, was willst du denn mit den Langweilern!"
Das werd ich nie vergessen.
So, jetzt aber
Nacht
Sam -
Lief bei mir intuitiv. Mit 8 oder 9 Jahren in der Familie einen Goldbarren gezeigt bekommen, in die Hand genommen und gleich eingesteckt Mußte ich leider wieder hergeben
Zwei Jahre später war ich mit meiner Großmutter in der Stadt. Am Ende wollte sie mir zur Belohnung etwas für 20 DM kaufen. Sie fragte mich, willst Du Spielzeug kaufen oder die kleinste Goldmünze. Nun, wir gingen in die Bank Das Ding ist so klein und dünn, dass man es als Kontaktlinse verwenden kann und beim Anschauen darf man nicht Ausatmen sonst ist sie verbogen
aber da war es passiert Hab ich natürlich heute noch Zwischendurch mangels fiat das Thema ein wenig verdrängt aber, wie man sieht, nie los gewordengreetz anwir
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Ich hatte...kaum erblickte ich das Licht der Welt.....schon einen goldenen Löffel im Mund.
Sanfte Grüße
Der Misanthr p -
Ich wurde leider nur unter einem SILBERNEN Helm geboren.
Gruß
KW -
Ich habe das quasi in die Wiege gelegt bekommen, meine Großeltern väterlicherseits haben große Teile ihres Vermögens in Gold angelegt, und als Enkelchen habe ich zu Weihnachten und Geburtstag auch immer diese güldenen Münzen bekommen. Tja, die wussten noch dass man in Papiergeld nicht blind vertrauen sollte. Ich kann mich noch erinnern selbst als Kind schon fasziniert gewesen zu sein und Stolz auf meinen eigenen "Gold-Piratenschatz"
"Wirklich" für Gold interessiert habe ich mich lange Zeit trotzdem nicht. Ich wusste dass ich welches habe, aber welche Rolle Gold spielt(e) war mir nicht klar. Auch unser Geldsystem hat mich nicht weiter interessiert. Wir leben ja im Kapitalismus und haben freie Märkte und so, das muss ja also alles ok sein - dachte ich damals bzw. hätte ich gedacht wenn es mich überhaupt interessiert hätte.
Mein persönliches Erwachen kam kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase. Irgendein Magazin hatte die Überschrift "Werden wir jetzt alle reich?", und plötzlich habe ich gespürt dass da was nicht stimmen kann. Reich (im materiellen Sinn) zu sein bedeutet mehr zu besitzen als der Durchschnitt. Wenn alle reich sind ist daher niemand reich. Tatsächlich ist das Kartenhaus dann ja auch kurz darauf zusammengebrochen. Das mich mein Gefühl damals nicht getäuscht hat ermunterte mich dazu, mich intensiver mit Wirtschaft(sgeschichte) und dem Geldsystem zu beschäftigen. Das hat mir dann schnell entgültig die Augen geöffnet. Seither lässt mich das Thema nicht mehr los.Gruß
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Interessante Geschichten, guter Thread
Kurz vor der Jahrtausendwende, überall las man wie super Aktien laufen, tolle Graphen die lange Zeit im Zick-Zack nach oben gehen, China der Markt der Zukunft - ich hatte nicht viel Geld und war extrem jung, aber naiv wie ich war hörte sich das alles plausibel an, also Aktiendepot eröffnet und China Telecom gekauft
Nunja, ich hatte kaum Geld was ich sparen konnte, der Börsencrash kam, und somit konnte ich auch keinerlei weitere Investitionen tätigen.
Ausserdem hatte ich auch erstmal an anderen Sachen Interesse, das Thema Geldanlage verschwand in weiter Ferne.
Erst 2006 "musste" ich mir wieder Gedanken um Geldanlage machen - ich hatte eine äusserst lukrative Tätigkeit online entdeckt, und innerhalb eines Jahres hatte ich dadurch erstmals ein nennenswertes Vermögen. Die Fussball-WM war im eigenen Land, und es wurde u.a. Werbung für die Gedenkmünzen gemacht, zudem gab es von MDM eine Goldmedaille fürs komplette Sammlerset. Ich hab keine Ahnung mehr wieviel ich dafür bezahlt habe, aber der Goldpreis sollte den MDM-Wucher mittlerweile hoffentlich ausgeglichen haben
Dies blieb jedoch erstmal die einzige Investition in EM, viel besser erschienen mir die vielen Tagesgeld-Angebote der verschiedenen Banken. Ich wechselte alle 3-6 Monate mit meinem Spargeld die Bank, immer die Neukundenangebote ausnutzend, und dazu stiegen die Zinsen stetig, mit 3,25% angefangen bis zu 6%.
Dann jedoch fingen die Zinsen 2008 an zu sinken, und im Sommer 2008 überlegte ich mir dass es langsam nicht mehr so lukrativ war, zudem hatte ich die grössten/bekanntesten Banken denn auch durch (war nie bei kleinen unbekannten, das erschien mir nicht vertrauenswürdig genug).
Dazu schien auch die Börse am Höhepunkt angekommen zu sein, ich hatte Ende 2007 angefangen die zu beobachten, weil ich einen kleinen Fonds geschenkt bekommen hatte. Nachdem jedoch die 8000 Punkte eine gewisse Hürde darstellten, sich die Nachrichten verschlechterten, erinnerte ich mich an früher - die Börse ist keine Einbahnstrasse.
Ich verkaufte als einziger in der Familie meinen Fondsanteil, und brauchte nun eine neue Investitionsmöglichkeit.
Als dann die ersten davon sprachen das gesamte Währungssystem wäre in Gefahr, wurde ich immer hellhöriger.
Ende des Sommers kam ich über diverse Verlinkungen auch in dieses Forum, anfangs noch nicht wirklich ernst nehmend was hier teilweise so geschrieben wurde.
Doch immer schneller folgten die schlechten Nachrichten, immer deutlicher verloren die Börsen, immer mehr hier geschriebenes bewahrheitete sich, und je länger man drüber nachdachte desto mehr Sinn ergab das ganze auch, man fing an das System immer besser zu verstehen^^
Dann fing ich im Herbst an in EM zu investieren, erste Probebestellung bei anlagegold24, einmal jede Silbermünze, erstmal anschauen wie die so aussehn und sich anfühlen
Tjoa und dann folgten die Bestellungen bei verschiedensten Händlern schneller, Gold und Silber fiel noch, kostete die Unze anfangs 13 beim Händler, waren es dann später nur noch 11, und ich kaufte immer wieder nach mit immer mehr Geld. Ich setzte mir ein Limit (nicht alles auf eine Karte!), doch Merkels Gelaber und die Nachrichten liessen es mich schnell nochmal deutlich erhöhen :p
Ich kaufte weiter, bis das 2. Limit erreicht war. Dann fing EM auch wieder an zu steigen, so Ende November 2008 glaub ich.So war das vor 1 Jahr
Heute wär ich natürlich lieber zu 100% investiert gewesen, aber naja, wirklich ärgern tuts mich nun auch nicht, war damals noch relativ neu und hinterher ist man immer schlauer
Und im Laufe des Jahres kaufte ich zu günstigen Gelegenheiten auch noch ab und zu dazu, kleine Nadelstiche setzen quasi -
Mein "Weg zum Silber" lief in 7 Schritten ab:
1. Eine bekannte Seite "empfohlen" bekommen:
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2. Über so viel "Unsinn" den Kopf geschüttelt, dann aber doch Bedarf
an weiteren Informationen gesehen und gegoogelt:3. Daraufhin bei einem Trickfilm gelandet:
[Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/goldschmiedfabianj2po.jpg]
4. Dann dieses Buch gelesen:
[Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/51887DP3WPL._SL500_AA240_.jpg]5. Dann dieses Buch gelesen:
[Blockierte Grafik: http://www.silber-komplott.de/assets/images/Silber_Komplott_1_x_.yjpg.jpg]
6. Daraufhin in den totalen "Panik Modus" umgeschaltet und jeden mit dem Thema zugelabert, der es NICHT hören wollte.7. Festgestellt, dass sich meine sozialen Kontakte stark ausdünnen und mich hier in dieses Forum zurückgezogen, wo ich mit meinen "kranken" Phantastereien nicht mehr alleine war!
8. Present day!!
Du bist ich......Ich habe das in der selben Reihenfolge mitgemacht, mit dem kl. Unterschied, dass ich Eichelburg pers. kennengelernt habe auf einem Seminar, zu dem mich einst mein Bruder hingeschleppt hat......ich wusste nicht worum es ging, wusste nur: ..."das ist ein Investor aus Wien,den hören wir uns jetzt mal an"...das war heftig
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Du bist ich......
Hallo! Nett, mich kennen zu lernen!
[Blockierte Grafik: http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph07_g8/grundwissen/02spiegelbild/spiegelbild06.gif]
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Mein Schlüsselerlebnis auf dem Weg zum Goldbug war ein Urlaub in der Türkei zu tiefsten DM-Zeiten.
Meine Angetraute damals wollte dort unbedingt mal hin und heute bin ich froh das sie sich damit durchsetzen konnte. Mir fielen immer die vielen Wohnhäuser auf, die nur bis zur nächsten Geschossdecke gebaut waren sowie die vielen verrosteten Moniereisen die sich in den Himmel reckten. Auf mehrmalige Anfrage bekam ich immer die selbe Antwort. Die werden weiter gebaut wenn wieder Geld da ist, denn zur Bank gehen die Leute nicht wegen Kredit. Für einen Deutschen wie mich undenkbar. Schon damals herrschte dort im Land eine hohe Inflation. An die Anzahl der Nullen auf den Lirascheinen kann ich mich heute nicht mehr erinnern, bin auch nie wieder dagewesen. Meine Frage wie der Türke Geld spart bei einer hohen Inflation wurde dann im Goldladen beantwortet. Mir wurde klar das die auffällig vielen Goldläden keine Schmuckläden waren, sondern quasi als Wechselstuben dienten. Der gerade erhaltene Lohn in Lira wurde sofort in Abschnitte von Goldketten die auf großen Rollen waren getauscht. Von da an lies mich das nicht mehr los. Heute bin ich quasi dort wo die Türken damals schon waren.Nur sind es bei mir keine Goldketten, die überlasse ich meiner Frau -
im jahr 2000 war ich sechs wochen im yukon und alaska im urlaub unterwegs. da wimmelt es nur so von verlassenen goldminen und die riesen bagger stehen immer noch da und verfallen ... in dawson city habe ich mir dann bei einem örtlichen privaten goldbuddler einen kleinen nugget als souvenir gekauft ... war natürlich total überteuert, was wusste ich damals schon von spotpreisen etc. vom reinen materialwert habe ich wohl 2008 den break even erreicht aber es ist immer noch mein wertvollstes stück, denn damit fing alles an
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Das Platzen der Dot-com Blase hat mir eindringlich vor Augen geführt, wohin die Hatz nach dem schnellen Papiergeld führen kann.
Man kauft alles, was halbwegs zukunfstträchtig erscheint.
Erst später lernt man, daß Schein und Sein nicht identisch sein müssen.
Wahrscheinlich hat der Immobiliencrash in den USA und China noch gar nicht stattgefunden.
Er wurde mit Milliardenspritzen aufgeschoben, aufgehoben ist er aber nicht.
In den USA gab es die Andeutung eines Immocrashs und in Chinas Küstenprovinzen und im Großraum Peking wird der Glaube an die Allmacht des Betongoldes demnächst brechen.
Wie in Dubai, von dem wir bislang dachten, daß dort alle Türklinken aus Gold bestehen. -
In meinem früheren Leben war ich ´ne Elster, da muss wohl noch was durchschlagen....
Zackebacke: sehr nett gemacht, dein Posting!
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... ein Urlaub in der Türkei zu tiefsten DM-Zeiten.
... Schon damals herrschte dort im Land eine hohe Inflation. An die Anzahl der Nullen auf den Lirascheinen kann ich mich heute nicht mehr erinnern, ... wie der Türke Geld spart bei einer hohen Inflation ... klar das die auffällig vielen Goldläden keine Schmuckläden waren, sondern quasi als Wechselstuben dienten.
ja, die vielen Gold(schmuck)läden sind mir bei menem Türkeiurlaub Mitte der 90er Jahre auch aufgefalleneinen guten Vorgeschmack auf "richtige" Inflation hat auch eine weitere Reise nach Kiew und Weißrußland (ebenfalls Mitte 90er Jahre) gegeben:
auch viele Nullen auf wertlosem Papier
hatte als "Hartgeld" mir extra von der Bank einige 1 US-Dollar-Scheine geholt (da DM-Scheine nicht in so kleiner Stückelung ausgegeben wurden)
als Reiseandenken hatte ich mir z.B. wo eine alte (und schon etwas angeschlagene) "Wostok"-Armbanduhr für gerade mal 3 USD gekauft - die dann nach so 3 oder 4 Jahren täglichem Gebrauch aber den Geist aufgegeben hat
und so für den üblichen Reisebedarf (Essen, Bier und Wodka + Saft zum Verdünnen, Fahrscheine, ect.) hat´s ausgereicht, 10 bis 20 DM für ne ganze Woche in das landesübliche "Zahlungsmittel" zu wechseln ...
ach ja, der Preis für U-Bahn-Fahrscheine wurde während des Aufenthalts mal schnell verdoppelt-> kann mir nicht vorstellen, jemals direkt beim Bäcker mit EM zu bezahlen!
(anders könnte es ausschauen, wenn man in der Werkstatt im nächsten Hinterhof was - schnell nach Feierabend - am Autogerichtet haben will oder bei guterhaltener Gebrauchtware von privat)
auch dass man im akuten EuroDollar-Crash für 1 oder 2 Unzen Ag einen Wochenbedarf oder für nen Vreneli einen Monatsbedarf an "Zahlungsmitteln" für die alltäglichen Einkäufe kriegt, erscheint mir nicht abwegig -
Gold hat mich schon immer fasziniert. Als dann im Jahr 2006 ein sehr interessanter Bericht "Im Freien Berater" über Goldanlagemöglichkeiten stand, habe ich angefangen, mich näher damit zu beschäftigen. Leider habe ich mich damals noch nicht so richt rangedraut. Im Jahr 2008 habe ich dann mein restliches Vermögen zusammengekratzt, welches durch den Börseneinbruch übrig gebliebem ist, und mir die ersten Anlagemünzen zugelegt. Als ich diese dann zum ersten mal in der Hand hatte, wußte ich, das ich davon mehr haben möchte.
Hätte ich diese Erkenntnis schon ein paar Jahre Früher (Jahr 2000), dann wäre mir einiges an Verlusten erspart geblieben.
Aber lieber spät als nie.
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merkwürdig, wie viele der Geschichten hier einem bekannt vorkommen
Bei mir fing es auch in sehr jungen Jahren an. Bekam vom Opa zu besonderen Anlässen (Einschulung, Kommunion) Krügerrand Münzen geschenkt (die immer noch vorhanden sind). War von Anfang an vom Glanz fasziniert, beschäftigte mich im Erwachsenenalter aber erst einmal mit Aktien. Ein besonders einprägsames Erlebnis war der Besuch des Handelsraums bei der COBA (Mainhattan) in den 90er Jahren von der Hochschule aus. Sollte so den Praxisbezug zum ansonsten recht trockenen Betriebswirtschaftsstoff herstellen
Nachdem ich in den 90ern mit Aktien eine glückliche Hand hatte (war in der Zeit auch schwierig daneben zu liegen) und das durch den Crash kurz nach der Jahrtausendwende freundlicherweise anderen Aktionären "spendete" besann ich mich darauf was Geld eigentlich ist und welchen Wert es hat - eigentlich gar keinen da nicht mit Werten hinterlegt. Fing so damit an in Gold umzuschichten. Was bis heute auch so geblieben ist.
Neben den hier des öfteren genannten Büchern fasziniert mich bis heute ein Vergleich. In den 20er Jahren kostete 1 Oz Gold ~USD 20, der Gegenwert für einen guten Anzug. Ungefähr das gleiche bekommt man heute auch dafür, einen guten Anzug. Nicht für USD 20, aber für 1 Oz Gold.
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