Wie seid ihr zu EM-Bugs geworden?

  • Habe eine klitzekleine Kapitalgesellschaft. Die macht seit 5 Jahren jedes Jahr etwas Gewinn. Der lag auf der Bank, Festgeld 2 Monate ca. 2 % Zinsen. Das hatte mich schon immer geärgert.


    2006/2007 sah ich den steigenden Dollarverfall und habe privat alle Aktien verkauft und fing an mir über Werterhalt Gedanken zu machen. Darüber und die Gedanken über 'offizielle' , 'gefühlte' und 'echte' Inflationsraten kam ich dann auf die Idee mich etwas mit Geldwirtschaft, Finanzwirtschaft und Gold zu beschäftigen. Schon 2006, dachte ich ich sollte etwas Gold kaufen, aber wie kaufen?, wo lagern?, alle raten Dir ab, die üblichen Bedenken tauchten auf. Ab Anfang 2007 ging es dann relativ schnell.
    Als ich den ersten Krüger in der Hand hielt, durchzuckte mich der Gedanken: 'Dafür machst Du dir also den ganzen Stress." Ich hatte seit langem mal wieder das Gefühl etwas wertvolles in Händen zu halten. Welch ein Riesenunterschied zu einem 500 Euroschein, der zu dem damaligen Zeitpunkt den gleichen Wert darstellte. Über dieses Gefühl habe ich mich erst sehr gewundert, aber ich habe schon ein paarmal in meinem Leben meine Intuition ignoriert und musst dafür jedesmal büsen. Diesmal sagte mir meine Intuition "Alles ist gut, die richtige Entscheidung!"


    Inzwischen - seit Ende 2007 - legt meine kleine Kapitalgesellschaft ihr überschüssiges Geld, in kleinen Goldbarren und Silberbarren an, in einem Schließfach bei der örtlichen Kleinbank. Nur mein Steuerberater machte erst mal grosse Augen: "Wollen Sie damit handeln? - Nein nur Anlegen! - Okay, das geht, da bekommen wir keine Probleme mit dem Finanzamt. Müssen wir halt ausweisen und eine Inventur machen. Falls der Wert stark abweicht, abschreiben, usw." - War noch nix abzuschreiben.


    Ich sehe das als eine Art firmeninterne Arbeitslosenversicherung. Sollten meine Aufträge wegbrechen, wird mir meine Firma für mindestens ein Jahr ein kleines Gehalt auszahlen können, von dem ich gerade so existieren kann. Gold ist Zeit! - Zumal die ersten Barren inzwischen - gemessen in Euro - anscheinend 40% an Gewicht zugelegt haben müssen :thumbup: . Gold bringt zwar keine Zinsen, aber es wird von ganz alleine schwerer.

    Delphin
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    "Whee! This investing stuff is easy!"
    (Mogambo Guru)

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  • @ Dark End


    so anders wars auch net. Den Stein ins rollen gebracht hats bei uns beiden scheinbar das schwarze Gold- auch wenns um unterschiedliche Sachverhalte ging.




    Nach all den Schilderungen hier , scheint der Kopp-Verlag nicht ganz unschuldig zu sein, bei der Metamorphose vom unwissenden, gutgläubigen Staatsbürger zum gierigen EM_ Käfer :thumbup:

  • Ende Frühling Jahres 8 suchte ich nach Infos zum Gold und bin auf dieses Forum gestossen. Seit dem ist es mein Zuhause.
    Einige Wochen gelesen und fing an zuzugreifen. Da ich schon ein Verfall der Währung erleben musste, fiel es mir leicht - statt Dollars und DMs wie damals sind für mich EMs zu Fluchtwährung geworden. Von zu verfügung stehenden Mitteln wandern 100% darin - bin nicht vermögend genug zum diversifizieren.


    Ah ja, Vorräte haben bei mir doch Vorfahrt. Allerdings sind da inzwischen auch einige, die vor einem halben Dutzend Jahre schon abgelaufen sind, aber aus meinen rotarmistischen Zeiten weiss ich dass man das Zeug auch noch in 10-20 weiteren Jahren runter bekommt, wenn nichts besseres da ist. Erinnere mich an die ziwile Leiterin der Soldatenkantine: "Das da nicht ins Abfall werfen, das fressen die Schweine nicht!" Der Mensch ist so ein geduldiges Vieh, das sich an alles gewöhnt.

    --
    "Es gibt nur einen Gott und sein Name ist Tod und es gibt nur eines, was wir dem Tod sagen: "Nicht heute".
    Braavos

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  • um ein Silber-Fan oder Gold-Fan zu werden
    sollte man eine Idee ins Gedächtnis einbrennen.


    Einfach mal 5 Silbermünzen kaufen z.B. Canadian-Maple-Leave oder American-Eagle-Silbermünze


    oder eine Goldmünze z.B. einen Krügerrand



    Wichtig ist hierbei dass man nicht
    Münzen kauft wie 100 Jahre Vatikan
    oder 100 Jahre Fussball
    diese sogenannten Sammlermünzen die
    Jugendliche zu Weihnachten bekommen
    hiermit wird das Gegenteil bewirkt
    weil der Jugendliche schnell merkt
    dass wenn der Jugendliche in Geldnot ist er dieses Sammlerobjekt
    nicht zu Bargeld machen kann (Ein Schulkollege hatte so eine Münzsammlung aus Nickel ).
    Dieser Schulkollege wollte immer das Grundstück vom Nachbaren als Spekulationsobjekt kaufen
    und er kaufte dann auch mit 30 Jahren das Gründstück vom Nachbaren, was sich dann 10 Jahre
    später als Verlust-Spekulation herauskristallisierte.


    Mein Onkel kaufte mir zum Geburtstag als ich 13 Jahre alt war einen Krügerrand (als purem Gold )
    den verkaufte ich dann mit 22 Jahren und machte einen Ski-Urlaub und einen Sommerurlaub
    aber im Gedächtnis habe ich heute noch diesen Krügerrand
    und ich werde mir auch wieder einen Krügerrand kaufen.


    Wichtig ist auch die Einstellung und das Verhalten anderer Menschen zu akzeptieren
    mein Bruder kauft lieber eine Eigentumswohnun oder alte Marschall-Verstärker
    meine Schwester kauft Riester-Renten-Papiere und hat eine Lebensversicherung abgeschlossen
    Mein Onkel kauft fränkische-bayerische Antiquitäten, er kaufte auch Zinnkannen so um 1970
    diese Zinnteller und Zinkannen waren Verlustbringer obwohl die Zinnkanne mit Stempel und Punzierung
    eine interessant Antiquität-Geldanlage darstellte.


    Als Gold und Silberfan habe ich gelernt
    dass nicht jeder das gleich Anlageverhalten hat.


    Von Goldschmuck und Silberschmuck würde ich abraten.
    Gewiss Juweliere möchten auch ihr Geld verdienen
    aber Schmuck ist aus meiner Perspektive eine schlechte Geldanlage.
    Goldschmuck gehört natürlich zu Repräsentation
    eine Golduhr, ein Goldring, ein Goldarmband
    ist eben wie ein Mercedes oder BMW
    den man als Geschäftsmann benötigt.

  • Und das Peak-Oil-Forum gelesen.

    Noch in der alten parsimony Zeit oder das PHP Forum. Verrätst Du noch Deinen damligen Nick oder isses geheim 8)




    @ keepitshort
    "Von Goldschmuck und Silberschmuck würde ich abraten.
    Gewiss Juweliere möchten auch ihr Geld verdienen
    aber Schmuck ist aus meiner Perspektive eine schlechte Geldanlage.
    Goldschmuck gehört natürlich zu Repräsentation
    eine Golduhr, ein Goldring, ein Goldarmband
    ist eben wie ein Mercedes oder BMW
    den man als Geschäftsmann benötigt. "


    Bist Du ledig oder was? Mann mann mann, es gilt folgende Regel: Ohne Schmuck kein Sex zu Weihnachten.


    Danach muss man das Zeug eben wieder unauffällig einsammeln und ggf woanders einsetzen :rolleyes: .
    Gruss BM

  • Anfangs hab ich gedacht "Oh je, so n Post ist ja so uninteressant" aber hab mir in der Mittagspause den grad mal durchgelesen und fand es recht spannend.



    Wie kam ich zu Gold / Silber....



    Gold hatte ich mir immer nur in Form von 2 -100 Euro Deutschland Münzen jedes Jahr gekauft. Ansonsten hatte ich mit Gold und Silber immer wenig am Hut. Ich war ein klassischer Kapitalmarktspekulant - beruflich wie privat. Als wir Mitte 2007 im Dax bei 8000 waren und ein wirtschaftlicher Abschwung für mich recht eindeutig war, habe ich mich von allen Aktien getrennt und hab dann bei einen Stand von 7000 Mitte 2008 gesagt ... die "Scheisse" schmiert richtig ab und einiges in Dax Puts gesteckt. Gleichzeitig zu diesem Zeitpunkt habe ich Gold und Silber peu a peu aufgestockt mit dem freien monatlichen Kapital. Bei 4000 habe ich dann meine Dax Puts verscherbelt und High Yield Bonds gekauft. Gold und Silber stocke ich immer noch monatlich auf vom freien Einkommen.



    Trotz den mittlerweile stattlichen Anteil an Gold und Silber in meinen Gesamtportfolio (30%), mache ich immer noch klassische Kapitalmarktgeschäfte in allen Risikoklassen (Aktien, Optionen usw). Meinen Edelmetall-Anteil werde ich aber nicht weiter aufstocken (prozentual gesehen).... Aktuell favorisiere ich wenn Fiat-Cash und / oder liquide Produkte. Ausserdem wette ich gegen die Währungen die meiner Meinung nach durch die exorbitante Staatsverschuldung Probleme bekommen muessen (insbesondere UK, USA ist denke ich aktuell mit 1,4812 weit gelaufen)

  • Bei mir war's eigentlich auch kein Schlüsselerlebnis, das meine Metamorphose zum Gold- und Silberbug ausgelöst hat... Ich denke, es ist eher die jedem innewohnende Sehnsucht nach einem Halt, nach einem beständigen Wertaufbewahrungsmittel für den nicht verkonsumierten Arbeitslohn in einer von Unsicherheit und Niedergang geprägten Welt.
    Ich hatte nie so ein Gefühl für den Wert des Geldes, immer wenn ich auf meinen Kontoauszug geschaut hatte, vermisste ich die Relation zum Materiellen, zum echten bleibenden Wert.


    Ich kann mich erinnern, dass ich im Jahre des Herrn 2000 in einer Internetfirma tätig war (und damals noch am Kapitalmarkt aktiv Geld verdienend und versenkend) und ich mit Blick auf den Goldpreis mit einem Kollegen spaßte: "So eigentlich müsste man Gold kaufen, kann man nichts verlieren, Werterhalt etc.") Der Kollege riet natürlich ab, da sein Papi, Gott hab ihn selig, anno dazumal in den 80ern mit Krugerrands viel Geld verloren habe.
    Da ich damals noch die Hoffnung hegte, mittels meiner Aktienoptionen reich zu werden und an der Internet-Luftblase mitzuverdienen, vergaß ich das Gespräch... die ganze Angelegenheit ließ mir aber keine Ruhe.... In den nächsten Jahren und mit (damals noch) stetig steigenden Zahlen auf dem Kontoauszug, an denen jedoch zunehmend Kosten-, Unterhalt- und Steuerbelastung nagten, kamen wieder die Erinnerungen an meine recht freudlose Kindheit im Arbeiter- und Bauernstaat, die Erzählungen meines Großvaters väterlicherseits, der in Schlesien von Haus und Hof "befreit" wurde und nach Verlust eines Generationenvermögens wieder als Pförtner und Flaschensammler anfing... - und da waren immer die Erinnerungen an die Geschichten aus den Lustigen Taschenbüchern und Comics (die bei uns wohl Bilderzeitschriften heißen mussten) und von Schulfreunden mit Westkontakten ausgeliehen, mit glühenden Ohren gelesen wurden und zerfleddert von Hand zu Hand gingen... Für mich war ein Goldmünze damals so faszinierend, ein märchenhaft wertvolles Metall aus der Disney-Zauberwelt ...
    Ich als sozialistisch erzogenes Vorzeigekind hatte bis zu meinem ersten Glückstaler, einem Krügerrand, für 500 Euro erworben, nie Gold in der Hand gehabt, geschweige denn die Hoffnung, je welches mein eigen zu nennen - dieses göttliche Metall, von einem in mystischer Ferne liegenden Zauber umgeben... nun ja, ich schweife wohl etwas ab...

    bekomm ja bei deiner schilderung gänsehaut ...als ossi kann ich vieles, was du schreibst bestätigen ... nur freudlos war meine kindheit nicht ;) nur goldlos ... und das gefühl, die erste unze in der hand zu haben, das gefühl vergisst man wirklich nicht. bei mir als canadafan musste es natürlich ein maple leaf sein. fühlt sich aber ähnlich an, wie ein krügerrand :thumbup:

  • Wenn es deine Privatssphäre nicht zu sehr tangiert hätte ich dazu noch eine Frage. Dein Konzept zur Altersvorsorge wäre auch meines.. wie läuft das dann? Verkaufst Du jeden Monat ein wenig EM um deine Altersgrundsicherung aufzustocken? :huh:

  • wenn ich das gesetzliche alter schaffe sollte ich nach letzter info 130 euro erhalten.

    Bei mir sinds 107 € (wenn ich alle Zeiten melde, werden es vielleicht auch 130) :cursing:

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • Ich schlussfolgere mal daraus es gibt 2 Arten von EM-Sammlern. Welche die irgendwie da hinein geboren worden sind wie Ali und welche die ohne Vorbelastung mit einem "Schlüsselerlebnis" reingestolpert sind. :)


    Die Quote hält sich ohne wirklich nachgesehen zu haben 1:1. Also ist Gold und Silber keineswegs eine Entdeckung der Neuzeit, die Leidenschaft wurde quasi vererbt. :D


    Gruß Robin

  • :D


    Naja , ich würde mal so sagen , es liegt doch am Menschen selber , für welche Hobbys er sich entscheidet :D


    Mit 16 Jahre war mein Hobby ,, Mädels ,, :D ;) auwei :D das hielt auch lange an :D auch dafür gab es ein Motiv , :D Sex :D


    Hobby's ändern sich :D nunmal :D im Leben ;)


    Heute sammle ich auch nur schöne Münzen :D aber fast nur mit Tiermotive :D


    Gruss


    alibaba :D

    " Wo ich willkommen bin' lass ich mich nieder ,ansonsten geh ich wieder " ;)


    " jeden Morgen steht die Lüge als erste auf ,bis die Wahrheit ausgeschlafen hat " :D


    "Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst" 8o

    Einmal editiert, zuletzt von alibaba ()

  • Sehr interessantes Thema - okay, da will ich auch mal meinen "Senf" dazu geben, obwohl ich das alles schon mal im Neulinge-Begrüßungs-Sräd erzählt hatte: :)


    Daß aus mir so ein Goldbug geworden ist, hängt z.B. mit meiner Großmutter zusammen. Sie stammte aus allereinfachsten Verhältnissen, hat sich als junge Frau in den letzten Jahren des I. Weltkrieges als Schneiderin gerade so durchs Leben geschlagen (Motto: "Zum Leben zuwenig - zum Sterben zuviel!"). Sie ist 1920 als junge Frau vom Judentum zum evang. Christentum konvertiert, als sie meinen Opa geheiratet hat. Der war ein kleiner Versicherungsangestellter. Dann gleich Hyperinflation (fast alle Ersparnisse weg ... bis auf: siehe gleich) - später dann wieder bescheidenster "unterer Mittelklasse"-Wohlstand in den Roaring Twenties als Schneiderin und Modedesignerin ...


    Ja und dann "Deutschlands Große Zeit"[tm]: Oma galt als "Volljüdin" (trotz evang.-luth. Bekenntnisses), Opa als rassischer "Arier" als "Rassenschänder", weil er sich von Oma Ruth partout nicht trennen wollte, auch als diese dann "deportiert" wurde. Ende 1944 Flucht von Oma Ruth aus dem Ghetto unter abenteuerlichsten Umständen; Überleben allein durch Menschen, die sich trotz (oder wegen?!) der Zeitenläufte ihre Menschlichkeit bewahrt hatten. [smilie_blume]


    Nach dem Kriegsende Niederlassung in der Nähe Berlins, also der späteren DDR. Und dann wegen ihrer Herkunft auch wieder nur Ärger gehabt mit den HERRschenden (denn die Stalinisten sind letztlich genauso antisemitisch wie die Nazis es waren). Wollte deshalb Ende 1961 in den Westen gehen - da kam der 13. August dazwischen... :wall:


    Und sie hat mir erzählt, daß sie, als sie Oktober 1944 endgültig "deportiert" werden sollte, bei ihrer Flucht "nur" ihren Familienschatz dabei hatte, den sie auch über die Inflationszeit gerettet hat: ein paar "Goldfüchse" (12 oder 15 Stück), in ihre Unterwäsche eingenäht. Dieser Goldschatz hat dann bis zur Befreiung von der Faschistenpest die Münder von Leuten verschließen helfen, die sonst eher schnell mal zu Denunziationen neigten, weil sie doch "gute deutsche Volksgenossen[tm]" sein wollten... (und auch zum Füllen des Mundes und Magens von Oma taugten diese geprägten Gelbmetallscheiben ausgezeichnet ... auch und gerade, als dann "die Russen kamen"...).


    Sogar zu DDR-Zeiten haben sie dann noch zwei von den letzten drei Stück aus sehr, sehr brenzligen Situationen gerettet. Und der eine, der als letzter noch übrig war (sie hat bewußt den von Friedrich III. von Anno 1888 aufgehoben, weil dieser liberale Monarch ihr absolutes Politikeridol war), den hat sie kurz vor ihrem Tod dann 1988 (also genau 100 Jahre nach dem Tod von "ihrem" Friedrich III.) mir vermacht - ihrem liebsten Enkel. [smilie_blume] Damals war ich ca. 30 Jahre alt, und das Teil war in Ostmark ca. 3 Monatsnettogehälter(!) eines wissenschaftlichen Mitarbeiters an einem Industrieforschungsinstitut wert (ca. 2000,- Aluchip-Mark) ... Ein Schatz der Sonderklasse also!


    Ansonsten war mein Hobby damals schon seit Jahren die Numismatik - aber "nur" (aus heutiger Sicht "billiche Massenware"-)Münzen der Antike (speziell Römerreich). Und obwohl zu DDR-Zeiten eine antike Goldmünze der für einen Normalsterblichen wirklich VÖLLIG unerreichbare Traum war und blieb (die "billigsten" Byzantiner - heute um 300,- ... 400,- € wert - kamen damals über 4000,- ... 5000,- Ostmark, also mehr als ein Halbjahresnetto eines Wissenschaftlers): Ich wußte natürlich schon damals, daß es letztlich nur ein ultimatives Wertaufbewahrungsmittel gab und gibt: GOLD!


    Anfang 1989 dann begann es in der DDR zu kriseln, und zugleich gab es de facto kaum noch was für mein o.g. "echtes" Hobby zu kaufen. Und auch ansonsten: Man verdiente zwar wenig (s.o.), aber die Grundnahrungsmittel und Mieten waren spottbillig - der Effekt: Man KONNTE sein Geld gar nicht sinnvoll ausgeben, und so sammelte es sich dann nach und nach in Form von immer größer werdenden Zahlen auf dem Konto an... Da habe ich mir kurzentschlossen für zusammen 14.000(!!),- Ostmark zwei 20-Golddollarstücke aus den 20er Jahren gekauft: Meine erste "große" Investition in das Gelbmetall. [smilie_love] (Mein Vater hat mir damals als Geschenk 4000,- Ostmark zugeschossen, denn wie gesagt: 14000,- Ostmark entsprachen ca. anderthalb Jahres(!)gehältern!!)


    Dann kam die Wende - und ich war sauer, denn keiner hätte damals (1989) daran gedacht, daß die BRD mal so "lieb" sein würde, uns für unser lustiges, mit Marx- und Engelsbildchen bedrucktes, Spielgeld allen Ernstes richtige DM zu geben - zum Kurs 2:1 wohlgemerkt! Meine 2 Fast-Goldunzen waren damit für umgerechnet 3.500,- DM je Stück gekauft, und das war ein Vielfaches über dem Marktwert! ;( (1990 kam so ein 20-Dollarstück AFAIRC um 500,- DM oder so, stimmt's?! - ich gucke jetzt nicht die historischen Charts...) Also hatte ich erstmal die Nase voll vom Gold, denn es gab ja für das (scheinbare) Echtgeld mit den grimmigen Dürerporträts drauf soooo schöne antike Münzen und sonstige Dinge zu kaufen: WAHNSINN!! Die drei Goldmünzen wanderten in eine Schatulle ... besser nicht mehr dran denken ... oder wenn, dann nur als historische Reminiszenz an Oma Ruth sel.A. und die olle Honecker-TäTäRää.


    Erst genau 2001 kam bei mir wieder EM in den Fokus. Hintergrund: Euro-Einführung, der ich massivst skeptisch gegenüberstand. Damals habe ich mir jedenfalls auf einer Münzbörse in München kurzentschlossen 5 verschiedene Känguruhs zum Tagespreis gekauft, weil die mir einfach gefielen und ich das Geld gerade in bar dabei hatte (gedacht war's eigentlich für den Kauf einer römischen Goldmünze, die mir dann aber "in der Hand" nicht richtig gefiel, so daß ich über 3000,- DM sinnloses Bargeld dabei hatte, die ausgegeben werden wollten, weil sie eh schon verplant waren).


    Ja, und 2003...2004 habe ich gemerkt, daß diese Entscheidung wohl richtig war. 8)


    Ich habe dann ab 2005 immer wieder mal Gold nachgekauft - richtig intensiv jedoch erst ab Ende 2008. Der Hintergrund hierfür ist Euch ja zeitlich-kontextuell sicher klar. ;)


    So ist Euer Mithras also so ein ausgemachter Goldjunge geworden... :D

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

    Einmal editiert, zuletzt von Mithras ()

  • Faszinierende Geschichte, Mithras... [smilie_blume]
    Auch die anderen Beiträge und Lebenswege, so verschieden sie auch sein mögen, gelebte deutsche Geschichte über Generationen, und im Endeffekt interessant, dass man beim Thema diktatur- oder generationenübergreifender Werterhalt eben immer bzw. oft beim Gold landet, auch wenn man - wie ich - überhaupt nicht diesbezüglich "konditioniert" bzw. vorbelastet war... Ja, und dass Onkel Helmut das Füllhorn über dem Osten ausschüttet, konnte man weiß Gott nicht ahnen - viele haben sich vor der DM-Beglückung noch wertlosen Konsumplunder (Trabis, überschwere Waschmaschinen, Farbfernseher) oder Gebrauchtwagen für Tausende Ostmark gekauft... nutzloser Billigschrott, damals vergöttert, heute schon lange wertlos - deine Goldmünzen liegen jedoch immer noch bereit... "Goldfüchse" hat man die 20 RM Kaiserreich genannt? Warum eigentlich...

  • "Goldfuchs" war einfach der zeitgenössische Name der 20-RM-Stücke. Auch in der DDR hießen die umgangssprachlich nur so. Ich finde, man sollte diesen historischen Spitznamen nicht in Vergessenheit geraten lassen... :)


    (Amtlich hießen sie übrigens "Doppelkrone" - guckt Ihr Wiki unter "Goldmark".)

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

  • Hallo


    Mich würde sehr Interessieren,Wie Ihr alle zum Gold "gekommen" seid.
    Ich meine,man wird ja nicht eines Tages wach und sagt Sich,OK,ab heute kaufe Ich Gold und/oder interessiere Mich dafür.


    Die meisten Hier sind sicher Sammler,also der Münzen wegen hier involviert.
    Einige sicher aber auch so wie Ich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage insgesamt(Stichwort Wirtschafts- und Verschuldungskrise).


    Mein Schlüsselerlebnis war Donnerstag,der 07.05.2010,als der Dow Jones in New York in Minuten um 10% fiel.


    Wenn so etwas möglich ist,und das war ja Real,dann kann es mit dem Euro ganz genauso schnell gehen.
    Selbst Trichet hat jetzt erwähnt,das die Märkte wortwörtlich in Stunden abstürzen könnten.


    Was denkt Ihr darüber oder gehts der Mehrheit Hier im Forum nur um das Gold/Münzen an sich?



    Grüsse

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