Hyperinflation?

  • Laut Wiki spricht man von Hyperinflation ab einer Rate von 13.000% jährlich! Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir das hier in Deutschland in absehbarer Zeit auch nur annähernd sehen werden. Wir haben zwar viel Papiergeld aber auch sehr viel Gegenwert. Als es hier Hyperinflation gab, lag Deutschland in Trümmern und hatte viele seiner jungen Menschen auf dem Schlachtfeld verloren.


    Ich gehe davon aus, dass 99% aller Autoren den Begriff falsch verwenden. Gemeint ist wohl meist "starke Inflation" oder "ungewohnt starke Inflation". Da die 70er bei den Meisten völlig aus dem Gedächtnis verschwunden sind oder nie dort waren, ist alles über 10% hier zu Lande "ungewohnt" stark. Aber selbst bei 10% ist der ZinsesZins Effekt unglaublich. Wir haben sicher mehr Geldwerte als Sachwerte, aber nicht in einem Verhältnis, dass Hyperinflation erlaubt.


    Hyperinflation bringt einfach mehr Leser!

  • Ich würde nicht behaupten dass eine Hyperinflation unmöglich ist. Papiergeld kann in unbegrenzter Menge erschaffen werden. Ob wir tatsächlich eine Hyperinflation erleben werden steht natürlich auf einem anderen Blatt, ich würde vermuten dass vorher schon der Reset-Knopf gedrückt wird. Wie du aber bereits angemerkt hast spielt es auch keine große Rolle ob die Inflation einige hundert oder einige millionen Prozent beträgt - in letzterem Fall braucht man eben noch zusätzlich ne Schubkarre ;(


    Gruß

    „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.”
    Mahatma Gandhi

  • Moin
    Jo, in Simbabwe waren die Leute auch noch bis vor kurzem mit ner Schubkarre voller Kohle einkaufen. :whistling:
    Da musste man höllisch aufpassen, dass es nicht geklaut wird. ;(
    Nicht das Geld, die Schubkarre. [smilie_happy]
    Gruss
    Sam

    Wer Geld verliert, verliert viel.
    Wer Freunde verliert, verliert noch mehr.
    Wer die Lust an gutem Essen verliert, verliert alles!

  • Interessant aber nicht wirklich überraschend: kriege zu führen ist teuer, kriege zu verlieren, unbezahlbar. Von dem her war die Hyperinflation nicht vermeidbar. Aber ganz weit weg von der heutigen Situation.


    Oder was wollte Alaska mit diesem Link eigentlich aussagen? Unkommentierte Links lehne ich eigentlich grundsätzlich ab!


    Warum? Informationen zu verbreiten ist längst nicht mehr positiv sondern grundsätzlich negativ. Der moderne Mensch wird durch die Informationsflut systematisch verdummt.


    Da dieser Link aber eher Wissen als Information enthält, empfinde ich es als okay.

  • Braucht es immer Krieg als Grundlage einer Hyperinflation ?

    Zitat


    Vor dem 20. Jahrhundert waren Hyperinflationen selten, da die Ökonomien bei Überschreitung eines gewissen Inflationsniveaus zu ungeprägten Edelmetallen als Geldersatz oder zu Naturaltausch übergingen. Die immer weitere Verbreitung von ungedecktem Geld (Fiat Money) ermöglichte Hyperinflationen. Der Verursacher der (Hyper-)Inflation ist immer die Regierung, da sie sich zur Deckung ihrer Ausgaben (Erfüllung von Leistungsversprechen) permanent verschulden muss und damit letztlich das Vertrauen in die eigene Währung untergräbt. Ab diesem Zeitpunkt erfolgt die „Flucht in Sachwerte“. Dies ist ein sich selbst verstärkender Vorgang.


    Während gewöhnliche Inflationen meist mit ökonomischen Ursachen begründet werden, sind Hyperinflationen darüber hinaus fast immer mit schwerwiegenden Erschütterungen der Volkswirtschaft infolge von Krieg, Bürgerkrieg oder gesellschaftlichen Umbruchsituationen verbunden. Eine Ausnahme bildete die sowjetische Hyperinflation von 1919 bis 1922, mit der das Ziel der Abschaffung des Geldesals Zahlungsmittel verfolgt wurde.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hyperinflation


    Doch eine Frage bleibt im Raume, die sehr wohl einen realen Bezug hat. Die der gigantischen Verschuldung der Staatshaushalte, die dadurch einen Vertrauensverlust in die Währung fördern. Ein Spiel, das nicht unendlich möglich sein dürfte.


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • ist das wirklich so?


    Ich würde viel eher sagen, Staaten haben ein riesen Cash Flow Problem! Bei Unternehmen und sogar bei privatpersonen rechnet man Aktiva gegen Passiva. Solange die Aktiva die Passiva übersteigen, besteht eigentlich kein Problem egal wie hoch die Passiva werden. Wenn der Cash Flow aber nicht reicht um die Schuldzinsen zu bedienen wird es eng. Ich glaube nicht dass ein Unternehmen oder ein Bürger langfristig Kredit bekäme um die Zinsen seiner Schulden zu bezahlen. Die Bürger sind aber so schwachsinnig für minimale Zinsen dem Staat Geld zu leihen, damit dieser die Zinsen an sie bezahlen kann. Der Grund dürfte sein, dass es keine Alternative gibt??


    Zurück zu den Aktiva des Staates. Eine enge Definition läßt nur den Wert der staatlichen Unternehmensbeteiligungen und des Bundesbankgoldes zu. IMHO völlig falsch. Im prinzip sind die Aktiva des Staates alle unbeweglichen Vermögensgegenstände innerhalb der Staatsgrenze und noch viel mehr. Bei einer Währungsreform enteignet der Staat sogar das Geldvermögen und tauscht es gegen seine Schulden. Dies wird aber von den Bürgern, egoistisch wie sie sind, gar nicht gerne gesehen, weil sie nicht begreifen wollen, dass ein deutscher "Staatsbürger" nicht nur Rechte sondern auch Pflichten gegenüber dem Staat hat.


    Also ich sehe keine Überschuldung des Staates, das Vermögen der Staatsbürger reicht locker um die Schulden abzudecken. Ich sehe aber ganz klar das Cash Flow Problem.


    Wenn eine AG Cash Flow Probleme hat, fordert sie eine Kapitalerhöhung der Aktionäre. Wer nicht mitzieht, wird "verwässert". Wie könnte ein Staat so etwas erreichen? Eine einmalige Vermögenssteuer von 50% (oder mehr)rückwirkend erhoben?


    Also rein theoretisch, logisch betrachtet, wäre eine gerechte Währungsreform, ein Reset der den Staat wieder sinnvoll wirtschaften läßt, eine tolle Sache. Der Staat, sprich seine Bürger, würden enorm profitieren. Aber Gerechtigkeit ist eine Utopie, genau wie vernunftbegabte Staatsbürger. Jeder ist sich selbst der Nächste. Wie heißt es so schön, "Brot für die Welt, Schnitzel für mich!".


    Kann es gerecht sein, wenn die jenigen die Vermögenswerte aufgebaut haben, enteignet werden, während die Teilnehmer an der enthemmten Konsumgesellschaft gerettet werden? Und beiden geht es nach dem Reset gleich gut (oder schlecht, je nach Maßstab)?

  • @ wef
    Du hast geschrieben "Deutschland lag in Trümmern". Das war nach dem 1. WK nicht der Fall. Nach dem 2. WK schon.


    Wörtlich betrachtet hast Du Recht. Da der WWI nicht auf deutschem Boden stattgefunden hat. Aber der Staat an sich, die Wirtschaft, die Finanzen..usw. waren schwer angeschlagen. Ich meine der Verlust an jungen Männern war im WWI prozentual sogar viel höher als im WWII. Darüber hinaus hat man die Wirtschaftsleistung nicht mit Zwangsarbeitern erhöht.


    Und durch die unsinnigen Reparationszahlungen hat man den deutschen Staat wirklich in Trümmer geschlagen. So würde ich auch Deinen Link interpretieren. Du scheinbar nicht?

  • Zurück zu den Aktiva des Staates. Eine enge Definition läßt nur den Wert der staatlichen Unternehmensbeteiligungen und des Bundesbankgoldes zu. IMHO völlig falsch. Im prinzip sind die Aktiva des Staates alle unbeweglichen Vermögensgegenstände innerhalb der Staatsgrenze und noch viel mehr. Bei einer Währungsreform enteignet der Staat sogar das Geldvermögen und tauscht es gegen seine Schulden. Dies wird aber von den Bürgern, egoistisch wie sie sind, gar nicht gerne gesehen, weil sie nicht begreifen wollen, dass ein deutscher "Staatsbürger" nicht nur Rechte sondern auch Pflichten gegenüber dem Staat hat.


    Bei allem Respekt, aber spinnst du oder hab´ ich nur die Sarkasmus-Tags übersehen? Wir haben hier immer noch das Recht auf privates Eigentum. Solange das noch gilt kann eben dieses Eigentum nicht gleichzeitig noch dem Staat gehören. Ergo kann Privatvermögen auch nicht den Aktiva des Staates zugerechnet werden. Womöglich habe ich als Staatsbürger tatsächlich irgendwelche Pflichten gegenüber dem Staat, aber mein Eigentum auf Anfrage auszuhändigen gehört mit Sicherheit nicht dazu. Aber wenn du das machen willst... ich werde dich nicht davon abhalten deinen staatsbürgerlichen "Pflichten" nachzukommen [smilie_happy]


    Gruß

    „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.”
    Mahatma Gandhi


  • Bei allem Respekt, aber spinnst du oder hab´ ich nur die Sarkasmus-Tags übersehen? Wir haben hier immer noch das Recht auf privates Eigentum. Solange das noch gilt kann eben dieses Eigentum nicht gleichzeitig noch dem Staat gehören. Ergo kann Privatvermögen auch nicht den Aktiva des Staates zugerechnet werden. Womöglich habe ich als Staatsbürger tatsächlich irgendwelche Pflichten gegenüber dem Staat, aber mein Eigentum auf Anfrage auszuhändigen gehört mit Sicherheit nicht dazu. Aber wenn du das machen willst... ich werde dich nicht davon abhalten deinen staatsbürgerlichen "Pflichten" nachzukommen [smilie_happy]


    Gruß


    Also im Moment weiß ich nicht was ich darauf antworten soll. Der Satz, dass Du als Staatsbürger "evtl." "irgendwelche Pflichten" haben "könntest", schockiert mich total.


    Nur soviel, ich WILL mein Eigentum nicht dem Staat schenken, aber ich bin mir im Klaren, dass er es fordern könnte. Und das sogar mit Recht. Denn Gemeinwohl geht vor dem Wohl des Einzelnen. Solange dies nicht willkürlich oder unbegründet geschied, ist es auch völlig in Ordnung. Aber natürlich gar nicht lustig. Die schrittweise Enteignung durch Inflation oder Vermögenssteuer ist aber keinen Deut besser.


    Glaubst Du wirklich, dass Du bei einer Währungsreform (die vermutlich völlig überraschend kommen würde) NICHT dein privates Eigentum auf höfliche (oder gewaltsame) Anfrage aushändigen mußt?


    Denkst Du wirklich dass Dich die Staatsverschuldung Deutschlands überhaupt NICHTS angeht?


  • Also.....


    ich weiß gar nicht so richtig, was ich darauf schreiben soll....


    Ihr könntet alles von mir haben, was nicht unerheblich ist, wenn ich Euch um Eure einzelnen Fähigkeiten anpumpen könnte, wenn mir danach ist.....


    Aber es kann doch nicht sein, dass ich einen Jackpott bezahle, der immer nur von der selben "Sippe" gewonnen wird. Der dann auch noch meint, schlau derherzureden und alles zu tun, damit ich demnächst mehr und vor allem nicht freiwillig abgebe....


    Ich habe gestern "das" Künast bei hart aber fair gesehen - würde Sie mir gegenüber sitzen, ich würde Ihr den Mund verbieten und Ihr sagen, dass Sie mein "Eigentum" ist, da ich Sie finanziere - und anschließend Manieren beibringen.


    Fazit: Wir zahlen einen Haufen Geld dafür, dass man an uns Krankheiten findet, die es gar nicht gibt, mit Dingen manipuliert werden, die wir ansich gar nicht glauben und in einem Hamsterrad laufen, welches nahezu unmöglich zum Stillstand gebracht werden kann.


    PS: ICH TRETE SEIT 1nem JAHR die Bremse....ich stehe immer noch nicht - ich habe mir vorgenommen, zum Jahreswechsel....na mal sehen, ich werde davon berichten......
    [smilie_love]

  • Precious,


    ich vermute mal es ist hauptsächlich ein Mißverständnis. Der Satz "Dies wird aber von den Bürgern, egoistisch wie sie sind, gar nicht gerne gesehen..." war natürlich sarkastisch gemeint. Nichtsdesto trotz stehen wir Staatsbürger im Endeffekt für die Staatsverschuldung gerade. Und da kommst Du nicht drum rum, ausser Du wanderst aus. In ein Land das noch mehr Staatsschulden hat...LOL (Murphy's zweites Gesetz)


    Da Schlimmste was passieren könnte, wäre eine übereilte, völlig ungerechte, lineare "nachschusspflicht". Jeder Bürger zahlt 100.000 Euro sofern er sie hat. Er darf maximal 1.500 Euro übrigbehalten. Wer 10.000.000 Euro hat, behält halt "nur noch" 9.900.000 übrig.


    Falls es keinen staatlichen verordneten Reset gibt, sondern einen schleichenden, finanziell bedingten, hast Du natürlich die Chance die Konditionen für Dich besser zu gestalten oder schlechter (Murphy's erstes Gesetz).


    Von dem her wäre es sehr sinnvoll den Reset sofort zu planen und möglichst bald anzugehen. Da wir aber in einer globalisierten Welt leben, geht das nur global, also nie (geplant).

  • Also im Moment weiß ich nicht was ich darauf antworten soll. Der Satz, dass Du als Staatsbürger "evtl." "irgendwelche Pflichten" haben "könntest", schockiert mich total.

    Mir fallen tatsächlich gerade keine Pflichten ein, die ich als für mich verbindlich ansehen würde. Ich habe als Mensch für mich gewisse ethische und moralische Grundsätze, und einige davon mögen sich zufällig mit wie auch immer definierten Bürgerpflichten decken - aber dem Staat gegenüber fühle ich mich a priori zu nichts verpflichtet. Wir leben doch de facto im Faschismus, das gilt so ziemlich für die gesamte westliche Welt (und den großen Rest ebenso). Da will ich nicht wirklich Mithilfe leisten.



    Glaubst Du wirklich, dass Du bei einer Währungsreform (die vermutlich völlig überraschend kommen würde) NICHT dein privates Eigentum auf höfliche (oder gewaltsame) Anfrage aushändigen mußt?

    Ach jetzt hör doch auf, was man nicht alles "muss".... Du lässt wohl auch den GEZ-Mann rein? :D

    Aber wenn ich unsere Infrastruktur mit der eines Entwicklungslandes wie die USA vergleiche, haben wir uns Geld wenigstens ziemlich sinnvoll ausgegeben

    Im Vergleich zu den USA ist das auch nicht besonders schwer.



    Gruß

    „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.”
    Mahatma Gandhi

  • ist das wirklich so?
    Zurück zu den Aktiva des Staates. Eine enge Definition läßt nur den Wert der staatlichen Unternehmensbeteiligungen und des Bundesbankgoldes zu. IMHO völlig falsch. Im prinzip sind die Aktiva des Staates alle unbeweglichen Vermögensgegenstände innerhalb der Staatsgrenze und noch viel mehr. Bei einer Währungsreform enteignet der Staat sogar das Geldvermögen und tauscht es gegen seine Schulden. Dies wird aber von den Bürgern, egoistisch wie sie sind, gar nicht gerne gesehen, weil sie nicht begreifen wollen, dass ein deutscher "Staatsbürger" nicht nur Rechte sondern auch Pflichten gegenüber dem Staat hat.


    Kann es gerecht sein, wenn die jenigen die Vermögenswerte aufgebaut haben, enteignet werden, während die Teilnehmer an der enthemmten Konsumgesellschaft gerettet werden? Und beiden geht es nach dem Reset gleich gut (oder schlecht, je nach Maßstab)?


    Die Schulden des Staates sind ja letztlich nur Forderungen von anderen Menschen und Körperschaften (die die Staatsanleihen gezeichnet haben). Privatbesitz zu enteignen um es dann anderen zu geben (die bisher von den leistungslosen Zinsen profitieren) wäre schon ein Grund für echte Probleme im Land. Normalerweise sollten bei einer Pleite die Gläubiger betroffen sein (jede Anlage hat ein Risiko), d.h. der Staat müsste seinen Schuldendienst einstellen.
    Das wird aber aufgrund der Machtstrukturen nicht passieren, weil gerade diejenigen mit einer Menge Staatsanleihen (Banken, Versicherungen) einen größeren Einfluss auf politische Entscheidungen haben als die "normalen" Staatsbürger.


    Ich möchte aber auch noch einen Unterschied zwischen Geld und Sachwerten machen, denn Geld ist nicht durch Sachwererte gedeckt (sonst müsste auf den Scheinen stehen, gegen was ich es einlösen kann!) und die mögliche Enteignung durch Inflation sehe ich als "Liquiditätsrisiko". Wenn das Geld gegen die Schulden getauscht wird, haben wir nur eine gigantische Vernichtung von Geld (=Kredit). Wer wirklich die Staatsschulden tilgen will hat unser Fiat-Geldsystem nicht verstanden: Fast jedem Euro Guthaben steht ein Euro Schulden gegenüber (außer den 40 Mark nach dem Krieg).
    Wenn der Staat aber an die Sachwerte der Bürger geht dann wird es (m.E. zurecht) zunehmend Proteste geben. Dann wird wohl versucht, die Proteste in den Griff zu kriegen (die Politiker bekämpfen fast ausschließlich Symptome und fast niemals die Ursache von Problemen) und wir könnten uns in eine Art DDR V2.0 entwicklen, viele Grundlagen für einen Überwachungsstaat werden ja aktuell durch Gesetze möglich gemacht.
    Dann ist die Summe aller Bürger eben nicht mehr "der Staat", sondern eine Machtgruppe, die in erster Linie ihre Macht erhalten will. Schon jetzt werden viele Entscheidungen gegen den Mehrheitswillen getroffen.


    Stefan

    Man will nicht nur glücklich sein, sondern glücklicher als die anderen. Und das ist deshalb so schwer, weil wir die anderen für glücklicher halten, als sie sind.
    Charles-Louis de Montesquieu - 1689 - 1755


  • Bist Du wirklich so naiv oder stellst Du Dich nur dumm? Im Moment fehlt mir immer noch der Diskussionsansatz.


    Wenn Du keine staatsbürgerlichen Pflichten weisst, die für Dich "verbindlich" sind, kann ich Dir die Steuerpflicht nennen. Und der Staat verhält sich da wesentlich radikaler als Du es vielleicht von der GEZ gewonnt bist. Kann es sein, dass Du Student bist? Aber noch nie überlegt hast, wer Dir Dein Studium und die allgemeine Hochschulreife überhaupt ermöglicht hat? Versuch doch mal in Angola zu studieren...!!!!


    Also mir hat unser Staat Gymnasium, Studium und Berufsausbildung ermöglicht. Dadurch habe ich erst die Möglichkeit gut bezahlte Jobs anzunehmen und sogar in attraktive andere Länder auszuwandern. Ich leite daraus durchaus eine gewisse moralische Verpflichtung ab. Aber Moral ist rein subjektiv..


    Und ich kann Dir sagen, bei der "Umsatzsteuerpflicht", mit der ich zum Glück noch Nichts zu tun hatte, verhält sich der Staat echt Scheiße. Jeder Unternehmer hier wird mir beipflichten. Bevor Du schaust (oder morgens aus den Bett kommst) wirst Du gemahnt und gepfändet. GEZ ist wirklich nur für Softies....

  • n den Bürgern, egoistisch wie sie sind, gar nicht gerne gesehen, weil sie nicht begreifen wollen, dass ein deutscher "Staatsbürger" nicht nur Rechte sondern auch Pflichten gegenüber dem Staat hat.

    Bürger haben in der Tat Rechte und Pflichten gegenüber dem Staat. Wer Rechte und Pflichten schlecht ausbalanciert findet, kann ja glücklicherweise das Land verlassen. 20% aller Deutschen denken laut einer repräsentativen Umfrage über das Thema "auswandern" nach.
    Täglich wandert ein Dorf aus.


    welcher Teil der Bevölkerung für welche Lasten herangezogen wird, ist in verschiedenen Staaten sehr verschieden geregelt und unterliegt auch ständigen Veränderungen.


    Königin Victoria von England äusserte sich im 19.Jh äußerst besorgt, da sie davon ausging, dass mit der Erhöhung der Einkommensteuern auf 5%
    das Maß des Erträglichen wohl überschritten sei.


    Deutschland:
    Soweit ich weis, sind die Lastenausgleichsgesetze aus der nachkriegsordnung noch in Kraft. Damals wurde ein Teil der Deutschen mit erheblichen Lasten belegt, um andere Deutsche, die viel verloren hatten, zu entschädigen.


    Ex Finanzminister Steinbrück rechtfertigte die enormen Aufwändungen zur Stützung des Finanzsystems mit der Aussage, dass ein funktionierendes Finanzsystem ein Allgemeingut sei.


    Wie die Kosten zur Finanzierung des Allgemeinguts nun verteilt werden, bleibt Gedankenspielerei.
    Erfahrungsgemäss zahlt nicht der Verursacher, sondern der, der sich der Geldeintreiberei am Schlechtesten entziehen kann - oder die schlechteste Lobby hat.


    (Beispiel Maut: statt 2% mehr Mehrwertsteuer gibt es neue Mautgebühren, die auf alle preise umgelegt werden, denn alles was wir benutzen, wurde irgendwann mal mit einer Maut transportiert)


    Ein kurzer Exkurs in die jüngere Vergangenheit, als medienfonds verboten wurden: 2005 oderso
    da erschien eine informelle Nachricht, dass Steuervorteile für Medienfonds per sofortg unwirksam sind,
    und im Gesetz, dass dann ein paar Monate später herauskam, wurde dann wirklich geregelt, dass Steuervorteile rückwirkend aberkannt wurden.


    Derzeit ist die Balance zwischen Rechten und Pflichten der Staatsbürger noch so, dass die Mehrzahl der Leistungsträger noch nicht ausgewandert ist.
    Falls sich die Balance deutlich verschieben wird, dann ist davon auszugehen,
    dass es sehr schnell Veränderungen geben wird, die dazu führen, dass sich die Staatsbürger den neu auferlegten Steuern nicht durch Auswanderung entziehen können.


    Trittin hatte, so meine ich, im Sommer die Idee zu irgendeiner ad hoc Vermögenssteuer von 20%, die dann über 10 Jahre abgezahlt werden sollte,
    damit die Schäfen auch nicht plötzlich insolvent werden.


    ----


    Nur mal so eine Bemerkung: Der nette Rolli-Fahrer plant im nächsten Jahr Anleihen über 100 Mrd euro auszugeben.


    Nur mal so in die Tüte gesprochen: gesetzt der Fall, kurz vor der Anleiheversteigerung geht irgendein Land, dass derzeit niemand auf dem Schirm hat Pleite:
    was würde passieren?
    Ich sage nur mal: Lösung a) ist falsch. Es werden nicht 100 Mrd eingespart werden.
    Möglichkeit b) und C) liegen in der Phantasie des Betrachters.

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