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Griechenland: Alle Bargeschäfte über 1.500 € werden verboten
Wie Reuters U.S. in der letzten Woche meldete, plant Athen einen Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung der Krise.
Finanzminister George Papaconstantinou stellte bei einer Pressekonferenz seine Pläne zum Vorgehen gegen die Finanzmisere vor. Zwar lässt sich aus seinen Äußerungen der Wille der Regierung erkennen, angesichts der Krise aktiv zu werden, doch kann die Brisanz einiger Pläne nicht geleugnet werden.
Bargeschäfte über 1.500 Euro werden illegal
Beispielweise gelten ab Januar 2011 jegliche geschäftlichen Transaktionen über einem Wert von 1.500 Euro nur dann als legal, wenn sie per Überweisung oder Kreditkarte abgewickelt werden. Alle Bargeldgeschäfte über der genannten Grenze sind illegal. Das Verbot soll der Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit dienen.
Lohnsenkungen und Steuererhöhungen
Als weitere Maßnahmen sind Lohnsenkungen und Steuererhöhungen vorgesehen. Der Staat plant außerdem eine Kontrolle seiner Bürger, so soll das gemeldete Einkommen von Besserverdienenden mit den individuellen Ausgaben abgeglichen werden. Auf diese Weise fließen die tatsächlichen Lebenskosten in die Steuerpflicht ein. Weiterhin müssen alle Konten der griechischen Bürger im Ausland innerhalb von 6 Monaten offengelegt werden. Doch auch Geringverdiener bleiben bei den Plänen des Finanzministers nicht verschont.
Kritiker sprechen bereits von einem Überwachungsstaat. So soll z.B. ein Computernetzwerk aufgebaut werden, das sämtliche Daten aller Ministerien und Behörden sammelt und speichert. Damit wird jeglicher Geldfluss einer natürlichen oder juristischen Person erfasst.
Elektronische Rechnungen und Bankkonten werden für Firmen Pflicht
Am Januar 2011 müssen ferner alle Firmen ihre Zahlungen ab einem noch nicht festgelegten Betrag über Bankkonten abwickeln. Banken werden verpflichtet alle Finanztransaktionen in Echtzeit den Behörden zur Verfügung zu stellen. Rechnungen zwischen Firmen und zwischen Firmen und dem Staat dürfen nur noch elektronisch ausgetauscht werden. Ab einer Summe von 3.000 Euro werden keine herkömmlichen Rechnungen auf Papier mehr akzeptiert, sondern nur noch eine elektronische Version als Datensatz - auf die Vater Staat jederzeit zugreifen kann.
Steuerberater & Co.
Alle Steuerberater, Buchhalter, Notare, Anwälte usw. werden zertifiziert und bekommen eine digitale Signatur, um mit den Steuerbehörden auf elektronischen Weg kommunizieren zu können. Der bisherige Briefwechsel auf Papier ist dann nicht mehr erlaubt.
Dass die Griechen auf die Straßen gehen, um gegen die umstrittenen Maßnahmen und den Steuer-Überwachungsstaat zu protestieren, sollte in diesem Zusammenhang keinen mehr wundern...