Griechische Maßnahmen - die Büchse der Pandora ist offen...

  • Ist denn heute schon der 1. April? :hae: http://www.goldseiten.de/conte…artikel.php?storyid=12788


    Griechenland: Alle Bargeschäfte über 1.500 € werden verboten
    Wie Reuters U.S. in der letzten Woche meldete, plant Athen einen Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung der Krise.


    Finanzminister George Papaconstantinou stellte bei einer Pressekonferenz seine Pläne zum Vorgehen gegen die Finanzmisere vor. Zwar lässt sich aus seinen Äußerungen der Wille der Regierung erkennen, angesichts der Krise aktiv zu werden, doch kann die Brisanz einiger Pläne nicht geleugnet werden.



    Bargeschäfte über 1.500 Euro werden illegal


    Beispielweise gelten ab Januar 2011 jegliche geschäftlichen Transaktionen über einem Wert von 1.500 Euro nur dann als legal, wenn sie per Überweisung oder Kreditkarte abgewickelt werden. Alle Bargeldgeschäfte über der genannten Grenze sind illegal. Das Verbot soll der Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit dienen.



    Lohnsenkungen und Steuererhöhungen


    Als weitere Maßnahmen sind Lohnsenkungen und Steuererhöhungen vorgesehen. Der Staat plant außerdem eine Kontrolle seiner Bürger, so soll das gemeldete Einkommen von Besserverdienenden mit den individuellen Ausgaben abgeglichen werden. Auf diese Weise fließen die tatsächlichen Lebenskosten in die Steuerpflicht ein. Weiterhin müssen alle Konten der griechischen Bürger im Ausland innerhalb von 6 Monaten offengelegt werden. Doch auch Geringverdiener bleiben bei den Plänen des Finanzministers nicht verschont.


    Kritiker sprechen bereits von einem Überwachungsstaat. So soll z.B. ein Computernetzwerk aufgebaut werden, das sämtliche Daten aller Ministerien und Behörden sammelt und speichert. Damit wird jeglicher Geldfluss einer natürlichen oder juristischen Person erfasst.



    Elektronische Rechnungen und Bankkonten werden für Firmen Pflicht


    Am Januar 2011 müssen ferner alle Firmen ihre Zahlungen ab einem noch nicht festgelegten Betrag über Bankkonten abwickeln. Banken werden verpflichtet alle Finanztransaktionen in Echtzeit den Behörden zur Verfügung zu stellen. Rechnungen zwischen Firmen und zwischen Firmen und dem Staat dürfen nur noch elektronisch ausgetauscht werden. Ab einer Summe von 3.000 Euro werden keine herkömmlichen Rechnungen auf Papier mehr akzeptiert, sondern nur noch eine elektronische Version als Datensatz - auf die Vater Staat jederzeit zugreifen kann.



    Steuerberater & Co.


    Alle Steuerberater, Buchhalter, Notare, Anwälte usw. werden zertifiziert und bekommen eine digitale Signatur, um mit den Steuerbehörden auf elektronischen Weg kommunizieren zu können. Der bisherige Briefwechsel auf Papier ist dann nicht mehr erlaubt.



    Dass die Griechen auf die Straßen gehen, um gegen die umstrittenen Maßnahmen und den Steuer-Überwachungsstaat zu protestieren, sollte in diesem Zusammenhang keinen mehr wundern...

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt :D (Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von Fisiko ()

  • für das was auf uns noch zukommen wird.


    Wer es immer noch nicht verstanden hat: Der Ü-Staat ist auf dem Weg '1984' blass aussehen zu lassen.


    Und die EU hat mit Griechenland, das wohl auf Druck hinter den Kulissen so Einiges einführt, ein ideales 'Testbed' für Technologien, Gesetze & Ideen.


    Just my simple 5 cent

  • wer des französischen mächtig ist mit Rechtsgrundlagen:
    http://www.entreprendre-en-fra…s_commerciales_en_liquide
    aus Das gelbe Forum

    Zitat

    Unter Geschäftsleuten nur Barzahlungen bis 1.100 Eur
    Für Privatpersonen 3 000 Eur
    Löhne bis 1.500 Eur


    Wer dagegen verstößt, muss mit einer Strafe bis 5% des Barbetrages rechnen. Schuldner und Gläubiger haben die Strafe hälftig zu zahlen, wobei sich die Verwaltung jeweils für den ganzen Betrag an den einen oder anderen Vertragspartner halten kann.


    Ich glaub auch das ist die Büchse der Pandora. Allerdings hab ich die Hoffnung, das die Griechen erstmal richtig Zoff deswegen machen, vielleicht kippt es damit gleich wieder. Und uns andererseits aber gleich Alternativen zur Unterwanderung aufzeigen würden. :thumbup:

  • Tja und wer ab diesem Jahr in Griechenland nicht nachweisen kann daß er min. 30% seiner Einkünfte für normale Lebenshaltungskosten ausgibt hat auf diesen Betrag nochmal eine 10% Strafsteuer zu entrichten, wer sein Konsumsoll übererfüllt erhält eine Gutschrift. Staatliches Payback mit Sanktionen für Konsumverweigerer. :wall: :wall: :wall:
    Die Griechen sind mittlerweile mit der einen Hand dabei, Quittungen zu sortieren während die andere Hand schon nach dem Knüppel sucht.

  • Der bisherigen laisse-faire Haltung der griechischen Regierungen auf der einen Seite und den Ausgabeorgien auf der anderen Seite ist die jetzige Situation doch zu verdanken. Alle fordern und die meisten umgehen die Steuer. Das kann nicht funktionieren und ich habe in diesem Fall Verständnis für die Maßnahmen. Ihr seid dagegen Griechenland zu bailouten. Woher soll das Geld dann kommen, wenn in Griechenland alles so bleiben soll wie bislang ?)

  • Nicht zu fassen der Griechische Staat sollte sich zurückzihen und sparen, statt dessen wird die Verwaltungskrake ausgebaut und die Leistungsträger geprügelt/enteignet. Echt 1984 :thumbdown:


    Oder ist es nur ein Theater um die Nettozahler Länder zu blenden? Nur heiße Luft eben?

  • Geprügelt, enteignet angesichts der bisherigen Verhältnisse, das ist lächerlich. [smilie_happy]


    Sparen ist fraglos dringend notwendig, aber nur die eine Seite.

  • Woher soll das Geld dann kommen, wenn in Griechenland alles so bleiben soll wie bislang?)

    Du meinst, zur Rückzahlung der 300.000.000.000 € Staatsschulden?
    Keine Ahnung. Aber mal sehen:
    30.000 € pro Nase entsprechen einem dicken Auto. Müßte Griechenland also Waren im Gegenwert von 10 Millionen dicken Autos exportieren (ohne Material- und Maschineneinkauf im Ausland).
    Wenn alles so bleiben soll, müßten die bisherigen Geldgeber weiter Geld geben.
    Bis zum St.-Nimmerleins-Tag.

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • Ich bin dafür zu sparen und es gibt zweifelos Potential.


    Aber eine Kultur der Korruption und der Verweigerung der Finanzierung des Staats ist auch keine Basis für den Standard, den die Griechen einfordern.

  • Du meinst, zur Rückzahlung der 300.000.000.000 ? Staatsschulden?

    Hier im Video zur n-tv telebörse =>

    Zitat

    16. Februar 2010 - 13:15 Uhr
    Philipp Vorndran, Flossbach & von Storch
    Geldanlage-Check


    Die EU-Finanzminister beraten weiter darüber, ob und wie Griechenland vor dem finanziellen Kollaps bewahrt werden kann. Die Ungewissheit schadet den Märkten, das Auf und Ab ist heftig. Wie sich Anleger vor diesem Hintergrund jetzt richtig positionieren, erläutert Philipp Vorndran von der Vermögensverwaltung Flossbach & von Storch.
    Zum Artikel mit Video zur Sendung

    [smilie_happy] Humor ist, wenn man's trotzdem macht - sagte der Eunuch! [smilie_happy]


    :D :thumbup: :D Wer anderen eine Grube gräbt ist entweder Totengräber oder baut eine Künette :!: :D :thumbup: :D

  • hm, ich versteh die Aufregung nicht? Da ist nix dabei was es hier und sonstwo in der Welt nicht schon lange gibt?


    Die Griechen zahlen nicht gerne Steuern, bzw. am liebsten gar keine, da läuft alles schwarz aber der Staat soll für alles sorgen, sorry, aber wie soll der Staat das bewältigen ohne Steuereinnahmen? Ich finde die Maßnahmen allesamt völlig passend und legitim. Das hat doch nichts damit zu tuen das der Staat alles überwachen will, sondern der muß endlich schauen, daß seine Bürger ihren Obolus abdrücken. Macht er das nicht, dann zahlen wir. Ich möchte Euch alle sehen wenn Deutschland plötzlich für den Lebenswandel der Griechen aufkommen soll. Dann wird hier sicher am lautesten geschrien...Ich finde wir haben Südeuropa lange genug alimentiert...Weiter so Griechenland...und macht mal was gegen euren Verfolgungswahn hier...

  • Ein Statement von einer nach Griechenland Ausgewanderten, die Euren Ansichten weitaus näher steht als den meinen. Griechenland erwischt Game over eben zuerst.


    Mein Fazit: Das ist der Preis für die beiden Seiten der Medaille. Bevor jetzt wieder Mißverständnisse entstehen: Die Übersetzung ist nicht "Dann geht doch nach Griechenland", nur weil es so schön zum Feindbild paßt. ;)


    http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=150336


  • Bitter für Goldkäufer ist, dass damit Tafelgeschäfte praktisch entfallen. 8|

  • Lieber Wassergeist, wie soll denn der Staat unter den gegebenen Verhältnissen und unter diesem Zeitdruck an seine Steuern kommen? ?)


    Ich habe ja zahlreiche staatskritische Beiträge in der Vergangenheit verfaßt und bin sonst durchaus für Barzahlung, aber wenn Steuervermeidung derart Kult ist und die Pistole auf die Brust zielt, sehe ich wenig Spielraum.


    Deshalb bin ich auf EU- wie auf Staats- und Bürgerebene dafür, solche Extreme zu vermeiden solange noch Zeit ist.

  • Zitat aus dem heutigen PA Tageskommentar:


    Zitat

    Nach einer repräsentativen griechischen Umfrage rechnen die Griechen in den kommenden Monaten mit „intensiven Streiks“ sowie „sozialen Unruhen“.


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  • ZITAT BUNDESBANK:
    BROSCHÜRE: GELD UND POLITIK

    Mit anderen Worten: GIRALGELD ist kein richtiges Zahlungsmittel. Wird aber genau so gut akzeptiert...
    Bargeld ist das einzige offizielle, gesetzliche Zahlungsmittel.
    Griechenland limitiert hier das gesetzliche Zahlungsmittel und zwingt Giralgeld stärker zu nutzen...
    :wall:

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