Sondersteuer in Höhe von 40 Prozent auf Gewinne von Rohstoffkonzerne

  • Shttp://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/2605056_Steuer-auf- Rohstoffe -Australien-sammelt-Milliarden-ein.htmlteuer auf Rohstoffe
    Australien sammelt Milliarden ein
    Von Jakob Schlandt


    Eisenerzabbau
    +
    Eisenerzabbau (Bild: AFP)
    Australien führt von 2012 an eine 40-prozentige Sondersteuer auf Gewinne von Rohstoffkonzernen ein. Die sogenannte Super-Profit-Steuer soll die enormen Erlöse abschöpfen, mit denen Australiens Bergbaukonzerne durch die globale Ressourcenknappheit rechnen können.


    Die Einnahmen aus der Sondersteuer sind gewaltig: Sie werden auf zwölf Milliarden Australische Dollar allein in den ersten beiden Jahren geschätzt, das entspricht 8,4 Milliarden Euro. Knapp ein Viertel des Geldes soll in die australische Rentenkasse fließen, für den Infrastrukturausbau sind knapp 1,5 Milliarden Aussie-Dollar vorgesehen.


    Mit dem Hauptteil der Einnahmen will die Labor-Regierung von Premierminister Kevin Rudd die Steuern anderer Unternehmen von 30 auf 28 Prozent senken und kleinen Firmen großzügige Steuergutschriften gewähren.


    "Das wird uns dabei helfen, Australiens derzeit starke wirtschaftliche Position in langfristigen Wohlstand umzuwandeln", sagte Rudd bei der Bekanntgabe des Programms, das Teil einer Generalüberholung des australischen Steuersystems ist. Die Ausbeutung von Bodenschätzen macht knapp zehn Prozent der australischen Wirtschaft und mehr als die Hälfte der Exporterlöse aus.


    Der weltgrößte Minenkonzern BHP Billiton (Gewinn 2009: knapp fünf Milliarden Euro) mit Sitz in Melbourne reagierte erbost auf die Pläne. In einer Stellungnahme hieß es, die Super-Profit-Steuer würde Australiens Wettbewerbsfähigkeit senken, Investitionen hemmen und den "Reichtum und Lebensstandard der Australier gefährden". BHP ist der größte private Eisenerzkonzern der Welt, gefolgt von Rio Tinto. Zuletzt konnten beide Preissteigerungen um knapp 100 Prozent durchsetzen, die besonders die europäische Stahlindustrie schwer belasten.


    Beide sind australo-britische Unternehmen, die einen Großteil ihres Umsatzes in Australien erwirtschaften. Auch bei der Kohlegewinnung gehören sie zu den führenden globalen Konzernen. Analystenschätzungen zufolge könnten die BHP-Gewinne durch die Steuer um 19 Prozent sinken, Rio müsste sogar Einbußen von 30 Prozent hinnehmen.


    http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/26…


    Bergbaukonzerne kritisieren geplante Gewinn-Steuer in Australien
    Montag, 3. Mai 2010, 08:13 Uhr


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    Canberra (Reuters) - Die australischen Bergbauriesen Rio Tinto und BHP Billiton haben die geplante Sondersteuer in Höhe von 40 Prozent auf Gewinne von Rohstoffkonzernen heftig kritisiert.


    Diese Steuer wäre die schlimmstmögliche Nachricht, die Australien an Anleger schicken könnte, sagte der Chef von Rio Tinto Australien, David Peever, am Montag. BHP-Billiton-Chef Marius Kloppers betonte, das Steuervorhaben der Regierung setze ernsthaft künftige Investitionen aufs Spiel. Ähnlich äußerte sich auch der Bergbaukonzern Xstrata. Australien untergrabe seine Reputation als Ort für stabile Anlagen, sagte Xstrata-Vorstandsvorsitzender Mick Davis.


    Die australische Regierung unter Ministerpräsident Kevin Rudd will die Gewinnsteuer im Juli 2012 einführen. Mit den Einnahmen sollen unter anderem Pensionszahlungen für Arbeiter erhöht werden. Die Regierung rechnet damit, dass die Steuer in den ersten beiden Jahren rund elf Milliarden Dollar einbringt. Zeitgleich soll die Unternehmenssteuer auf 28 von derzeit 30 Prozent gesenkt werden. Im zweiten Halbjahr stehen in Australien Parlamentswahlen an.


    Die in Australien notierten Aktien der Konzerne gaben am Montag deutlich nach. Rio-Tinto-Papiere verloren 3,8 Prozent, die Anteilsscheine von BHP Billiton büßten 2,8 Prozent ein. Analysten gehen davon aus, dass Peabody in seinem Werben um den australischen Kohlekonzern Macarthur eine Pause einlegen könnte. Die Bergbauindustrie macht in Australien die Hälfte aller Exporte aus.
    http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE64202720100503

    • Offizieller Beitrag

    Hier bereits in Diskussion:


    GOLD : Märkte und Informationen


    GOLD : Märkte und Informationen


    Und nachfolgende Postings....
    .


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • In einem grossen Faden würden aber die einzelnen Posts untergehen.
    Für mich macht es mehr Sinn spezielle Themen in eigenen Fäden abzuhandeln.
    Man findet leichter dazu, wie heute zu dem Spiegelartikel zu Gold und dem IWF mit H.Appel.
    Grüßle von der Laus

  • nur fur Australianischen Minen und Produktionen


    Ich sehe es so, dass es überwiegend die Australianischen Minen und Produktionen betrifft. Was des letzteren betrifft, Auslandische Produktion von Konzerne die nur Australianischen Sitz, so ist anzunehmen das diese nicht so betroffen sind. Ich denke der heutige Kursverlauf von Xstrata bestätigt dies. Hier ist der Hauptsitz in der Schweiz. Was die Versteuerung der Einkünfte in Australien angeht entzieht sich meiner Kenntnisse. Hier ist internationales tiefes Steuerwissen notwendig. Kann hier einer mehr dazu sagen !!


    Übrigens, heute sind alle Werte aus dem Ausiland tiefrot, aus Amerika und Europa im grünen Bereich. Sollten die anderen nicht mitziehen, kann das übel werden für das Ausiland



    Gruß Jürgen

  • Ich sehe es so, dass es überwiegend die Australianischen Minen und Produktionen betrifft. Was des letzteren betrifft, Auslandische Produktion von Konzerne die nur Australianischen Sitz, so ist anzunehmen das diese nicht so betroffen sind. Ich denke der heutige Kursverlauf von Xstrata bestätigt dies. Hier ist der Hauptsitz in der Schweiz. Was die Versteuerung der Einkünfte in Australien angeht entzieht sich meiner Kenntnisse. Hier ist internationales tiefes Steuerwissen notwendig. Kann hier einer mehr dazu sagen !!


    Wo ein Minenunternehmen, das in Australien Rohstoffe fördert, seinen Hauptsitz bzw. Börsenotierung hat, spielt für die nun beschlossene neue Steuerreglung, die eine "resource rent tax" ist, keine Rolle. Besteuert wird, was in Australien aus dem Boden geholt wird. Andernfalls gäbe es ja ab morgen nur noch ausländische Betreibergesellschaften.


    Der Kurs von Xstrata ging heute immerhin um 5% zurück. Dass der "Hauptsitz" der Firma in der Schweiz liegt, interessiert die australischen Steuerbehörden nicht, sondern welche Mengen an besteuerbaren Rohstoffen in Australien von den Minen gefördert werden.


    Grüße
    auratico

  • Wer sollte sonst den Gewinn einsacken, wenn nicht die Australier ? Ist doch ihr Land ... :hae: ..., _halt_, nein: Offizielles StaatsOberhaupt ist Queen Victoria ... ... naja, egal ...


    Auf jeden Fall ist es besser, das Geld in die Sozial-& RentenKassen umzuleiten ... halt, Moment: Wie war das in Amerika:
    ==> Die RentenKassen investierten in JunkBonds, das Geld wurde per "Investition" direkt in die Taschen der MafiaBosse umgeleitet ... (denen wohl die Firmen gehoerten, in die "investiert" wurde ...)
    ==> Das Geld einiger grosser amerikanischer RentenKassen hat jetzt die Mafia dort ...


    ====================


    Das ist eben der Nachteil von Geld: Es kann gestohlen werden ... ...; in der Realitaet kommt das Erschaffene selten denen zu Gute, die die Arbeit gemacht haben ...

  • Zitat

    quote='Jürgen


    Heute schon über 4 % im plus in der Schweiz. Wo hast du das gesehen. Etwa hier in London. Da wird meines Wissens nach heute nicht gehandelt.




    Aha, das kommt davon, wenn man verängstigt im Wartezimmer beim Zahnarzt noch einen auf cool machen und "business as usual"
    vortäuschen will, obwohl es doch an der rechten Konzentration mangelt.


    Aber natürlich bleibt es dabei, dass die neue Steuer Xstrata ebenso betrifft wie alle anderen in Australien tätigen Minenunternehmen. Xstrata fährt jedenfalls die entsprechenden publizistischen Geschütze auf:


    ‘Super’ Tax on BHP, Xstrata May Stall Mining M&A in Australia


    Xstrata Impact


    “There could be a serious impact on any activity in the mining industry in Australia, including M&A,” Xstrata spokeswoman Claire Divver said by phone. Xstrata, which operates coal, copper, zinc and nickel mines in the country, has about a third of its assets in Australia and New Zealand according to data compiled by Bloomberg.


    [url]http://www.businessweek.com/ne…ing-m-a-in-australia.html


    Grüße

  • ...die Gewinne von nicht unbedingt im Land ansässigen Bergbauunternehmen zu besteuern. Eine ganz schön schwierige Rechenaufgabe bei Multis, die in mehreren Staaten aktiv sind, oder?


    Die übliche Art der staatlichen "Gewinbeteiligung" ist m.W. eine Royalty, also ein Prozentsatz vom Wert der Produktion (z.B. vom abgebauten und verkauften Eisenerz, Gold etc), der an den Staat geht. Um 5% oder so sind als Royalty nicht ganz unüblich, kann aber auch höher liegen, wenn ein Staatsoberhaupt z.B. Chavez oder so heißt. Die USA versuchen auch immer wieder dran zu drehen.


    Die Royalty erhöht natürlich quasi die Produktionskosten direkt, oder man könnte auch sagen, beim Unternehmen kommt nur der Weltmarktpreis minus X% Royalty an. Dieser kalkulierbar verringerte Erlös wirkt sich auf die noch marginal wirtschaftlich abbaubaren Vorkommen aus.


    Bei der Besteuerung des Unternehmensgewinns könnte es im Gegensatz dazu auch so ausfallen, dass zu einem Preis verkauft wird, der gerade die Kosten deckt, und damit gar kein Gewinn anfällt. (Im Zweifel müssen nur die Gehälter hoch genug gesetzt werden... hehe)
    Dann werden die Vorkommen trotzdem abgebaut, ohne dass der Staat etwas davon hat.


    Hat jemand Zahlen, um mal einen Eindruck zu bekommen, einer Royalty in welcher Höhe diese 40%ige Gewinnabführung entsprechen würde? Anders gesagt, wieviel vom Verkaufserlös der Produkte bleibt eigentlich üblicherweise als Gewinn bei Bergbauunternehmen hängen?


    GL

    Das Publikum... wendet sich von dem Gebrauche des durch die Umlaufmittelvermehrung kompromittierten Geldes ab, flüchtet zum ... Barrenmetall, zu den Sachwerten, zum Tauschhandel, kurz, die Währung bricht zusammen. (Ludwig von Mises)

    Einmal editiert, zuletzt von GermanLong ()

  • @die Laus


    Danke, hab wieder ein neues Wort gelernt!... lukrieren... [smilie_blume]


    Also Verluste gewinnen, um weniger zu gewinnen, das man hinterher wieder verlieren kann. Aha.


    Da fällt mir diese Weisheit zu ein: Hat man kein Geld, hat man Sorgen. Hat man welches, auch.


    Schönen Abend


    GL

    Das Publikum... wendet sich von dem Gebrauche des durch die Umlaufmittelvermehrung kompromittierten Geldes ab, flüchtet zum ... Barrenmetall, zu den Sachwerten, zum Tauschhandel, kurz, die Währung bricht zusammen. (Ludwig von Mises)

  • Es betrifft echt nur wenige Unternehmen.
    Die meisten erzählen was von positivem cash.flow, aber es kommt nichts raus.
    Vielleicht übernehmen dann Firmen Mäntel oder Explorer um Verluste zu lukrieren.
    Grüßle von der Laus


    Erstens betrifft es eben keineswegs nur einige Unternehmen, sondern alle Minenbetriebe, die in Australien tätig sind und Gewinne machen.
    Zweitens soll die Steuer auf einzelne Minenprojekte abstellen. Es nützt also nichts, wenn z.B. eine Minenholding sich einige Explorer zu Abschreibungszwecken zulegen würde. Man kann die Kosten für eine Explorationsgesellschaft und auch eine in Bau befindliche Mine nicht mit den Forderungen aus der neuen Steuer verrechnen. Sie gilt nur für operative Minen mit Gewinn.


    Ein anderer Börsenmantel nützt also gar nichts - so blöd sind die Steuerbehörden nun auch wieder nicht. Es geht nicht um die Gesellschaften, es geht um das, was aus den einzelnen Minen herausgeholt wird.
    Australien hat bereits eine praktisch identische Steuer auf Öl-und Gas-Projekte, die stand hier Modell.
    In australischen Medien ist davon die Rede, dass die neue Steuer, die das bisherige Royality-Modell ablösen soll, momentan ca. 19% Gewinneinbußen bei den großen Viechern wie Rio Tinto (zu 70% in ausländischem Besitz, was die Sache leichter macht) bedeuten würde.


    "The new tax, scheduled to apply from July 1, 2012, will be levied at 40 per cent of profits on all existing projects, making it retrospective, once they have covered the cost of the project and the cost of capital, set at the long-term bond rate."


    http://www.theaustralian.com.a…ry-e6frg9kx-1225861778220


    Grüße
    auratico

  • :D ..... [smilie_happy] hier habt die Macht , des Papiers :D nur seit ihr Euch nicht einig ;) diese zu benutzen :D


    Gruss


    alibaba :D

    " Wo ich willkommen bin' lass ich mich nieder ,ansonsten geh ich wieder " ;)


    " jeden Morgen steht die Lüge als erste auf ,bis die Wahrheit ausgeschlafen hat " :D


    "Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst" 8o


  • "The new tax, scheduled to apply from July 1, 2012, will be levied at 40 per cent of profits on all existing projects, making it retrospective, once they have covered the cost of the project and the cost of capital, set at the long-term bond rate."


    Hmm, ist es nicht so, dass Australien gerade kräftig die Einwanderungsgesetze strenger macht, um den Konservativen in der Opposition den Wind aus dem populären Segeln zu nehmen, sprich die Linken haben Schiß vor der nächsten Wahl? Wann wird denn da wieder gewählt? Wenn die Konservativen dran kommen, ist das Projekt vermutlich eh erstmal beerdigt.

  • Guten Morgen an alle


    Zu diesem Thema habe ich gestern von einem Edelmetallhändler, der direkte Infos zu dem Ausiland hat, erfahren, dass diese Besteuerung nur auf Erze gilt, dies also nicht für Gold und Silberförderung zutrifft. Jene Minen also nicht betroffen sind. Es wäre auch der Fall, dass die Chinesen schon sehr viele diesen Erz-Minen so im diskreten schon gekauft hätten.
    Hat einer von euch dazu ebenso solche Infos, bzw Kontakte zum Ausiland. ?


    Gruß Jürgen

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