BP & das Loch, BP-Aktionäre & Geld ...

Zitat von Iring

18 bucks fürs krankwerden , na prima !! das sind die amis .........

Naja, Deutschland würde da sicher 1-Euro-Jobber verpflichten unter Androhung von Leistungsstreichung.

Zitat von O. Jemineh

Ach was...Wehrpflichtige und Reichsarbeits...äh...Zivildienst hinschicken.

@O.Jemineh,

ich denke schon, daß es bei den Ami's viele Freiwillige sind.

Vor allem Fischer (und andere deren Existenz vom Golf abhängt), die haben quasi über Nacht ihr Einkommen verloren, aber zumeist Familien zu ernähren. Die haben gar keine andere Wahl, als das Geld zu nehmen, auch wenn sie sich dabei ihre Gesundheit ruinieren.

Klar, werden etliche gegen BP klagen, aber bis das durch ist...

Die flüchtigen Bestandteile des Öls machen ja auch nicht am Ende des Strands Halt.
Es werden also auch Menschen gesundheitlich geschädigt, die mit dem Ganzen eigentlich gar nichts zu tun haben.

Ich weiß auch nicht, wie Benzoldämpfe auf Pflanzen wirken, sich darin evtl. gar anreichern und nach Ernte und Verarbeitung auf europäischen Tellern landen.

Oder das Plankton im Meer, welches durch den GoM treibt und 100e km weiter von Fischen gefressen wird, welche wieder 100-200 km weiter gefangen werden.

Das Öl aus der Exxon Valdez mag viel gewesen sein, aber immerhin war vorher bekannt, wieviel maximal austreten kann. Hier wissen wir dank absoluter Nachrichtensperre doch so gut wie gar nichts.

die machen einfach nur frischen Sand drüber:

[tube]

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Harro,

Interview mit Greenpeace-Energieexperte Jörg Feddern

Zitat

1. 
   Piezo meint:
   28.Juni 2010 at 23:02
   

   
   

   BPs unerschöpfliche Corexit-Quelle:
   Wahnsinntat aus dem Affekt oder Irrsinn mit Kalkül?

   
   

   Sehr viel wird dieser Tage über das ausströmende Öl geschrieben.
   Ich befürchte allerdings, dass die Unmengen von Corexit, die bisher verschleudert wurden – aber vor allem die wahnwitzigen Mengen, welche noch in den Golf eingespeist werden sollen (und von denen im Interview unter Nennung von konkreten Zahlen die Rede ist) – sich zu einem viel größeren Problem mausern werden.

   
   

   Diese unsinnige, zusätzliche Giftemmision hat bekanntermaßen ausschließlich kosmetische Gründe, ein anderer, plausibler Grund wird nicht erkenntlich. Die wirkliche Menge an austretendem Öl soll also so lange wie möglich unsichtbar bleiben.
   Doch durch die Ausschüttung des additiven Giftes werden nebenwirkend die toxischen Eigenschaften des Öls noch deutlich verstärkt.

   
   

   Aus irgend einem Grund, der sich mir nicht erschließen will, wurde diese stupide erscheinende Entscheidung, welche das Problen langfristig nur verschlimmert, dennoch, wider besseren Wissens und konträr jeglicher Vernunft von der BP-Führung gefällt und von der US-Regierung letztendlich mitgetragen. Vielleicht fallen ja euch plausible Gründe dafür ein, warum man dies tat.

   
   

   Hier eine kleine Rückblende von mir, auf einfacher, spekulativer und sehr plakativer Basis; ich vermute dennoch, dass dies im Kern die Abläufe waren, die sich im BP-Headquater abspielten und die sich rückblickend zu einem Ganzen abrunden:

   
   

   Am 20. April diesen Jahres explodiert die Deepwater Horizon und versinkt kurz darauf im Meer. Das Öl fängt an, unkontrolliert aus dem zu Schaden gekommenen Bohrkanal herauszuschießen. Ob die BP-Spitze schon vorher Kenntnis von der drohenden Katastrophe hatte, ist hierbei sekundär, denn Folgendes könnte in den Krisensitzungen abgelaufen sein:

   
   

   Ein Lagebericht von der Unglücksfront trifft ein.

   
   

   Der Chef fragt: “Wie Ernst ist es?”
   “Verdammt Ernst, wir stecken bis zum Hals in der Scheisse, Boss!”
   “Können wir was tun?”
   “Nein, nichts, es ist Ernst, sehr Ernst – da ist alles im Arsch! Wirklich alles!”
   “O.K., absolute Nachrichtensperre. Schickt ein paar Männer raus, die sollen alles abriegeln, die Arbeiter ruhig stellen, sie müssen Erklärungen unterschreiben lassen. Nichts darf nach aussen dringen, rein gar nichts, verstanden?”
   “Klar, Boss. Wird gemacht.”

   
   

   Der oberste BP-Krisenrat tritt zusammen.
   Schnell wird klar, dass keine hoffnungsweckenden Optionen bleiben; die Chancen auf ein erfolgreiches Verschliessen des Lochs sind minimal. Es scheint aussichtslos. Man redet vom Worst-Case-Szenario.

   
   

   Einer spricht es sehr deutlich aus, denn ‘unter seinesgleichen’ spricht man Klartext: “Die Quelle wird noch Jahre sprudeln, der Druck ist einfach zu hoch, das Gestein zu porös. Überall strömt es aus, es ist hoffnungslos, meine Herren.”

   
   

   Schnell wird klar: Dies droht, die größte von Menschenhand erzeugte Katastrophe zu werden. Es ist unabwendbar, so gut kennen sich die Herren in der Materie dann doch aus, um die Lage realistisch bewerten zu können. Das Wichtigste ist nun, Zeit zu gewinnen. Jeder Tag zählt fortan, ist Gold wert. Da man das Leck nicht schließen kann, muss das wahre Ausmaß verschleiert werden. Die Konsequenzen werden an die Substanz des Konzerns gehen. Es droht die totale Pleite. Und die Sache wird sehr, sehr teuer werden. Verdammt teuer! Tausende Kilometer Küste werden kontaminiert. Für Jahrzehnte. Unzählige werden krank, arbeitslos. Abertausende Tiere werden sterben. Dann sterben die Menschen. Zuerst die Helfer vor Ort. Danach die an Land. Und schließlich die Bevölkerung an den Küsten.
   Und dann die im Landesinneren.
   Es werden immer mehr. Die BP-Aktien werden ins Bodenlose fallen. Schadenersatzforderungen werden in astronomische Höhen schießen. Ebenso die Anwaltskosten, die eigenen, und die der Gegenseite.

   
   

   Man muss Zeit gewinnen. Die Öffentlichkeit im Unklaren lassen. Das ist jetzt das Wichtigste. Vortäuschen, dass die Lage unter Kontrolle ist. Keine Zahlen nennen. Vorerst gilt: Es fließt kein Öl aus. Ach doch, ein wenig, 5.000 Barrelchen am Tag – nicht der Rede wert.

   
   

   Zeit.

   
   

   “Was können wir tun, um das Öl unten zu halten?” fragt der Boss und kennt die Antwort bereits.
   “Dispergatoren, Corexit.” antwortet einer.
   “Gut, fantastisch. Wir machen dass, wir machen das ganz groß, im ganz großen Maßstab – und wir machen ein Geschäft draus. Kauft den Corexit-Laden.”

   
   

   Aktien werden abgestoßen. Andere Aktien werden gekauft. Private Vermögen ausser Landes und in Sicherheit geschafft.

   
   

   Zeit. Wenig Zeit nur noch.

   
   

   “Wann schwappt die Suppe auf die Küsten?” fragt der Boss.
   “In ein paar Wochen, spätestens. Vielleicht in vier, fünf. Mit Corexit haben wir das Doppelte.” antwortet einer.
   “Das Corexit wird gepumpt, solange es geht, solange welches da ist, verstanden? Und bestellt sofort Neues. Bestellt, soviel ihr kriegen könnt!” befiehlt der Boss.

   
   

   Zeit. Diese verdammte Zeit.

   
   

   Der Boss liegt auf seinem seidenbezogenen Wasserbett, schaut nach oben und starrt auf das Gesicht in der Spiegeldecke. Das Gesicht starrt von oben zurück und seine Mimik verrät ihm, dass er zum ersten Mal wirkliche Sorgen hat.
   All das süße Leben, das ihm das Öl bescherte, scheint bedroht. Und dann muß er kurz lächeln bei dem Gedanken, der ihm durch den Kopf geht: Das gleiche Öl, das ihn zu dem machte, was er ist, das ihm Alles gab, was er begehrte, dieses Öl droht nun, ihm Alles wieder wegzunehmen.
   Doch das wird er nie zulassen, niemals!
   Zu hart hat er dafür gearbeitet.
   Und es steht ihm zu.

   
   

   Zeit. Zeit.

   
   

   In dieser Nacht hat er einen Traum. Er läuft darin durch eine mondbeschienene Lichtung. Ein runzeliger Waldschrat erscheint. Er trägt einen Mantel aus elfenbeifarbenem Samt und flüstert ihm zu: “Schau her, du Monade, es ist ganz einfach.” Und der Schrat öffnet seine Hand und ein Strahl aus Pech und Schwefel strömt aus einer winzigen Öffnung in seinem Daumenballen. Die kleine Fontäne schießt nach oben und rieselt herab auf den Schrat, befleckt seinen hellen Mantel.
   “Als es in der Luft war, wusstest Du, dass es wieder herunterregnen würde, nicht wahr?”
   “Jah!” sagt der Boss.
   Der Schrat legt seinen Mantel ab und streift ihn über den Boss, bis dieser völlig bedeckt ist.
   “Scheitere nicht am letzten Hindernis”, haucht ihm der Schrat noch zu, ehe er im Nebel der Lichtung entschwindet.

   
   

   Am nächsten Morgen erwacht der Boss und die Dinge liegen ihm nun klar vor Augen: Was er auch entscheiden wird, das Unheil wird seinen Lauf nehmen. Das Öl wird fließen, bis es versiegt.
   Er hat das Richtige getan. Er hat genug Corexit bestellt und damit genug Zeit.
   Zeit für sich.

   
   

   Diese kleine Geschichte wird später fortgesetzt, ich selbst werde sie nicht zu erzählen brauchen, das erledigen die kommenden Ereignisse von alleine.

   
   

   Aber ist euch klar, was da eigentlich vonstatten geht? Alle Hoffnungen ruhen auf dem letzten Rettungsversuch: den Entlastungsbohrungen.
   Eine nuklear befreiende Sprengung aus der Misere scheint keine realistische Option, da der Boden zu porös ist. Und weil der Boden zu porös ist, strömt das Öl aus vielen Löchern, in ebenso vielen Meilen Entfernung. Wenn die Entlastungsbohrungen fehlschlagen sollten, wird man also neue bohren müssen. Neue Bohrungen ab September dann, und diese werden weitere 2-3 Monate veranschlagen. Dann wird der November kommen und das Öl wird noch immer fließen.

   
   

   - Warum legitimiert Obama das Corexit?
   - Warum stehen die Küsten unter BP-Kontrolle?
   - Warum wird keine externe Hilfe angenommen?
   - Warum wird die Berichterstattung unterbunden?
   - Warum werden Beteiligte unter Druck gesetzt?

   
   

   Und nochmals in aller Deutlichkeit, weil es der wichtigste Punkt von allen ist: Wenn das Corexit die Lage offensichtlich nur unnötig verschlimmert, wieso dann um Himmels Willen der weitere Einsatz solch irrsinniger Mengen? Das Zeug wird noch wesentlich mehr Schaden anrichten, als das pure Öl, also warum der Schwachsinn, wenn die Konsequenzen drastischer ausfallen werden – für BP gleichbedeutend mit weiteren, exorbitant hohen Schadenszahlungen?
   Warum ist der eigentliche und EINZIGE Nutzen des Einsatzes des Corexits, nämlich der Gewinn von ein wenig mehr Zeit für alle Beteiligten, bloß so wichtig? Und warum wird dieser Einsatz von Regierungsseite bedingungslos unterstützt? In welcher Form profitiert die US-Regierung von der gewonnenen Zeit?

   
   

   Warum wiegt das bisschen Zeit, die paar Wochen, welche man jetzt gewinnt, so viel mehr, als die zwingend resultierenden Folgen durch die Maßnahmen der Zeitgewinnung?

   
   

   Warum nimmt man für dieses bisschen gewonnene Zeit in Kauf, später alles noch viel, viel schlimmer zu machen?

   
   

   Ich komme an diesem Punkt einfach nicht weiter.
   Ich fühle mich wie ein gelbummantelter Waldschrat in der nebligen Lichtung eines Waldes, aus der ich die Bäume nicht mehr sehe.

   
   

   So helft doch!
   

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Quelle: http://www.infokriegernews.de/…ent-page-1/#comment-28831