Spanien diese Woche pleite?

  • Sollte tatsächlich die EZB hinter der Überzeichnung der spanischen Anleihe gestanden haben, hat man Spanien möglicherweise einen Bärendienst erwiesen:


    Zitat

    Schäubles Sprecher wies am Montag darauf hin, dass der Euro-Rettungsschirm an Zahlungsschwierigkeiten eines Euro-Landes und die Gefährdung des Euro insgesamt gekoppelt sei. „Derzeit liegen die Voraussetzungen dafür erkennbar nicht vor.“ Spanien habe vergangene Woche erfolgreich Anleihen am Kapitalmarkt plaziert. Daher sehe die Bundesregierung keinen Handlungsbedarf


    ... gerade auf FAZ.net gefunden.

    In dubio pro aurum
    Um zu erfahren, wer über dich herrscht, finde heraus, wen du nicht kritisieren darfst. (Voltaire)

  • ein Forumsmitglied hatte mich darauf aufmerksam gemacht, das GR bond schon wieder fast auf dem gleichen Niveai wie vor dem Bail out paket notieren.


    Das ist im Prinzip ok, das Griechenland offizielle 3 jahre lang vom Kapitalmarkt genommen werden soll: von daher sollte Griechenland auch nicht das Zentrum der EZB-Stützungskäufe sein.


    Viel interessanter ist das Bild in Spanien: obwohl das Land Zentrum der Stützungskäufe der EZB ist,
    sind die Kurse von Kurzläufern auf dem Niveau vor dem 750 mrd paket, die Kurse der Langläufer sind (siehe Bild)
    UNTER das Niveau von Anfang Mai gefallen.


    Zwar ist Spanien noch nicht pleite, aber es zeigt sich, dass weder Bailout-Garantien noch EZB-Käufe die Kurse soweit stützen konnten, dass sie nicht gesunken sind.


    schwer zu sagen, was das für Auswirkungen hat.
    aber es heisst vor allem eines: die Märkte mistrauen den Bail out Garantien und sie misstrauen Spanien.


    es heisst mancherorts, dass bei den Staatsanleihen eine Spekulation läuft, dass spanische Anleihen bald wieder Pesatas sind und deutsche wieder DM.


    vor allem aber zeigt es, dass - diesmal sehr geräuschlos - ein knacken und knirschen im Markt ist.
    Ob dass sich bald in einem Crash entläd oder nicht, vermag ich nicht zu sagen.


    vielleicht lernen Europäer auch von den Briten und Amis, die ihr Finanzsystem weit geräuschloser vergiften als die Europäer.

  • ... gerade auf FAZ.net gefunden.

    Erinnert mich an die Tage vor der GR-Pleite:

    Staatsanleihen fast Ramsch: EU-Hilfe für Athen steht
    Auszug: 'Die Regierung will trotz der stark gestiegenen Marktzinsen auf ihre Staatsanleihen die Hilfskredite bisher nicht in Anspruch nehmen. "Wir haben gesagt, dass Griechenland keine Absicht hat, diesen Mechanismus zu nutzen", erklärte Finanzminister Giorgos Papakonstantinou. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums betonte, es gebe keinen Handlungsbedarf. "Es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln, dass Griechenland die Refinanzierung seiner Schulden gelingen wird", sagte er.'

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

    Einmal editiert, zuletzt von trenntWände ()

  • kurzfristige Prognosen, wie diese hier "Spanien diese Woche Pleite" sind unseriös, auch wenn sie nur etwas Staub aufwirbeln sollen bzw. "hinterfragen".
    Heute sind solche Vorhersagen im Finanz-/Wirtschaftsbereich nur Glückssache, falls sie wider Erwarten mal zutreffen.
    Egal ob sie von Dr. (?) Meyer, Dr.hc (Rennrad) Pandadler oder Dr.( hw) Eichelbug kommen :D


    Bloss meine Meinung, die müsste eigentlich zulässig sein (noch, kann sich ändern :D )

    Die Threadüberschrift ist natürlich reißerisch. Ich hatte als "Aufmacher" den ersten Beitrag des Threads, nicht nur die Überschrift, verstanden. Also war es wohl hauptsächlich ein Mißverständnis, dessentwegen ich so reagiert hatte. [smilie_blume]

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

    Einmal editiert, zuletzt von trenntWände ()

  • Zitat


    Was würde denn mit einer Wohnung passieren, die man in Spanien hat und die z.B. noch mit 30k € belastet ist. Würde das dann umgerechnet in eine neue Währung, falls Spanien ausscheiden sollte ?


    das sind jetzt natürlich auch nur vermutungen. allerdings mache ich mir auch die ganze zeit gedanken über solche dinge, weil ich in d noch hypos laufen habe.


    für deutschland habe ich folgendes szenario (im günstigsten falle) vor augen:


    rückkehr zur dm, belassen aller schulden und verbindlichkeiten sowie aller guthaben in euro. private rentenversicherungen und auch hypotheken können auf wunsch bis zu einem bestimmten betrag in dm umgestellt werden. falls die dm gegenüber dem euro aufwerten würde, dann wäre das für die besitzer von hypothekendarlehen in euro ein währungsgewinn. ich gehe nicht davon aus, dass JETZT ein sogenannter "haircut" gemacht wird, wie eichelburg das beständig schreibt.


    für spanien könnte es folgendermaßen aussehen: verbindlichkeiten und guthaben verbleiben im euro. privatleute haben in gewissem umfange die möglichkeit hypotheken und vermögen in peseten umzustellen. je nachdem, wie sich die pesete entwickelt und welche entscheidungen möglich sind, kann es zu einem währungsgewinn oder verlust kommen.
    ganz sicher werden die preise von "normalen" immobilien in spanien fallen. richtschnur wird sein, welche verdienstmöglichkeiten vor ort bestehen. immobilien in sehr guten lagen (mit guter nachfrage) werden preisstabiler sein. dabei muß man in rechnung stellen, dass auch diese immobilien bisher weitgehend unverkäuflich waren, weil zu teuer. dieser tatsache wird lediglich rechnung getragen.


    wenn spanien aber wieder preiswertere und BESSERE urlaubsangebote machen kann aufgrund der schwächeren pesete, dann denke ich, dass das land gute chancen hat, sich zu stabilisieren. der seat (VW) dürfte dann auch billiger werden, was von vorteil wäre. die jugendarbeitslosigkeit wäre weiterhin ein problem, denn den wahnsinn mit dem wohnungsbau kann man nicht weiter machen und viele der jugendlichen haben keine ausbildung. spanien muss auch SEHR VIEL am schulsystem tun! halbwegs vernünftige schulen kosten viel geld.


    Allerdings..... kann auch alles viel schlimmer kommen.....
    hoffen wir, dass es für alle glimpflich abgeht!

    "What we in the Western world are about to learn is that there is no such thing as a Keynesian free lunch."

  • laut Kalkulationen von Goldman Sachs wird Spanien Ende Juli einen negativen Kontostand von knapp 9 Mrd euro haben,
    d.h. pleite sein.


    in normalen zeiten würde Spanien einfach mehr anleihen emittieren,
    dsa aberr die letzten versteigerungen bereits teilweise misslangen und deutlich untzerzeichnet waren,
    würde eine vergößerung des anleihevolumens genau dazu führen, dass man spanien nochmehr misstraut.


    deswegen hat spanien abseits vom bondmarkt bereits kreditlinien mit banken arrangiert, die als letzte notlösung gelten,
    wenn am bondmarkt nichts mehr zu holen ist.


    die ausführungen erklären insgesamt, wie es dazu kam, dass so intensiv dsrüber diskutiert wurde,
    ob spanien einen bail out braucht.


    derzeit spielt spanien auf zeit.






    hier der orginaltext:
    The Spanish government is indeed facing a large funding need for July. Spain has to finance a cash deficit of between €10bn and €15bn, plus €24.7bn in redemptions on bonds, according to Goldman Sachs’ Javier Pérez de Azpillaga on Friday.


    But it’s not clear if this could create a funding crisis. As Goldman’s analyst writes:


    As with Greece earlier this year, investors are trawling through the details of the Spanish government’s financing needs for the very near term. The focus is not so much on the government’s long-term solvency—which depends mainly on economic performance and fiscal policy—but on its ability to raise enough funds to cover the monthly cash deficits (the difference between tax receipts and outlays) and the refinancing of maturing debt. The fact that this ability is being examined is in itself bad news if only because of the potentially self-fulfilling results of that questioning.


    How cheering. So let’s look at the size of the problem — assessed by Goldman with data plus some educated assumptions:


    - The government raised €8.3bn in June on a net basis (€16.5bn in new issuance minus €8.2bn in t-bill redemptions).


    - We assume a cash deficit of €17.5bn in June and of €13.5bn in July, a shade below the corresponding prints in 2009.


    - The Treasury had €18.3bn in cash at its disposal at the end of May.


    - We assume the government raises €16.5bn through gross issuance in July, the same as in June. With redemptions coming due in July amounting to €24.7bn, net issuance will be negative (-€8.2bn).


    From these data and the assumptions made, Pérez de Azpillaga estimates that Spain’s Treasury will already have depleted its reserves of cash by €9.2bn by the end of June — to make up the difference between that month’s cash deficit and the net issuance.


    Plug in the remaining €9.1bn reserves to help cover July’s funding needs, and we seem to be left with a €12.6bn shortage.


    All these assumptions are based on available data. Pérez de Azpillaga also observes that the government could have reduced the cash deficit already, by cutting spending or delaying payments. But if it hasn’t:


    …the government may issue bigger amounts of paper than we have assumed, even if it has to pay more for it. In this vein, the government has indicated it will issue a special, syndicated bond in Q3—it issued one such bond in February, for €5bn.


    More speculatively, the government has large amounts of financial assets (apart from the €18.3bn in cash it had at the end of May). While most of these assets are illiquid—public loans, shares, foreign loans—some may be more easily sold or given as collateral against commercial borrowing.


    Finally, the Treasury has arranged credit lines with commercial banks, which can be used as a last resort.


    Which is all very striking, in that a) the credit of Spanish banks themselves isn’t looking rosy at the moment; and b) a source in Spain’s economy ministry informed Reuters only recently that Spain doesn’t have to issue any more bonds to help deal with the redemptions coming due in July.


    Well, we wonder about that.

  • die brauchen dringend eine eigene währung, damit sie abwerten können. ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es sonst gehen soll. die juli-zahlen und zahlungsprobleme spaniens werden seit anfang des jahres von den märkten gehandelt und haben auch ziemliche auswirkungen auf das griechenland-deseaster gehabt. jedem war klar, dass spanien nicht ausgebailt werden kann. inzwischen weiß wohl auch jeder investor, was spanien mit seinem immobilienwahnsinn angerichtet hat.

    "What we in the Western world are about to learn is that there is no such thing as a Keynesian free lunch."

  • eines verstehe ich nicht.............


    da wird in mehreren Sräds kreuz und quer argumentiert, dass die Amis ihren greenbuck retten wollen und deswegen die Konkurrenzwährung EURO niederknüppeln.


    Die Big Player in diesem Spiel sind auch nicht sonderlich anonym.


    Und jetzt soll ausgerechnet eine Studie von Goldman Sachs Grundlage für eine Beurteilung eines spanischen Staatsbankrotts sein.


    Vielleicht legen JP Morgan und die angelsächsischen Rating-Agenturen diesbezüglich noch nach.


    Griechenland lässt grüssen.


    nee nee ich denke, diese Spielchen sind zu offensichtlich geworden, um die Finanzwelt noch aus den Angeln zu heben.


    imho


    hawn


  • die spanier haben das amerikanische geschäftsmodell bei den immobilien übernommen. seit langem schon. völlig überteuerte immos, die niemand braucht. da wurde viel geld "gewaschen". zusätzlich gab es eine klassische Blase. Herr jedermann hat sich seine rente aufgebessert, indem er mal schnell eine immo für 3 monate gekauft hat (auf kredit, versteht sich) und die dann mit gutem gewinn wieder verkauft hat. jetzt stehen in den zeitungen fälle von putzfrauen mit drei wohnungen.zwei davon zum spekulieren. der ganze käse steht aber immer noch mit phantasiewerten in den büchern der banken und wird wohl auch von der ezb zu diesen preisen als "sicherheit" akzeptiert. dieleute ware in einem irren kaufrausch, wie in den usa - auf pump. phoney wie die hölle - leerstehnde "neubaustädte" trotzdem wurde weiter gebaut (gewaschen). grauenhafte immoblase. jeder wußte es und hat weggeschaut!!!!!!!


    dessen ungeachtet sind die amis natürlich pleite und versuchen auf teufel komm raus ........
    was solls?

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  • Jetzt da sie Weltmeister sind, können sie pleite gehn ...

    "Ess und trink so lang Dir´s schmeckt scho 2mal ist uns´s Geld verreckt!"; "Steuerbetrug ist der strafbare Versuch des Steuerpflichtigen den legalisierten Diebstahl durch die Herrschenden zu verhindern." "Goldpreis = Gold/Vertrauen in die Geldwertstabilität."


  • nee nee ich denke, diese Spielchen sind zu offensichtlich geworden, um die Finanzwelt noch aus den Angeln zu heben.

    Genau so ist es. Englischsprachige Texte über den €uro oder die €uroländer lese ich schon lange nicht mehr. Wenn ein Ami behauptet, Spanien sei Ende Juli pleite, dann sollte man ihm auf sein freches Maul hauen :wall:


    Ich behaupte nach wie vor, dass die USA dunklen Zeiten entgegengehen. Über Spanien lacht die Sonne, über Amiland die ganze Welt :thumbup:

  • Wer wissen will was in Spanien los ist ... schaue sich das Video an,
    hier wird alles knallhart auf den Punkt gebracht
    :thumbup:




    DIE SPANIEN RETTUNG - EL RESCATE A ESPAÑA


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    -George Orwell-

    Einmal editiert, zuletzt von heart of gold ()

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