Nickel ist ein silbrig weißes Metall. Im Periodensystem gehört es zur Eisen-Gruppe. Es ist hart, schmiedbar, und duktil. Nickelhaltige Erze sind: Nickelmagnetkies, Garnierit, Gelbnickelkies und Rotnickelkies.
Wegen seiner Oxidationsbeständigkeit wird Nickel in Münzen und als Überzug für andere Metalle und Legierungen wie Eisen und Messing verwendet, außerdem in chemischen Apparaten und in einigen Legierungen wie Neusilber. Nickel ist magnetisch und wird in seinen Erzen häufig von Kobalt begleitet.
Der häufigste Oxidationszustand ist +2. Seltener werden +1 und +3 Nickel-Komplexe beobachtet.
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Etwa 65 % des Nickels wird zur Herstellung von Edelstahl verwendet. Weitere 12 % werden für Superlegierungen verbraucht. Die restlichen 23 % verteilen sich auf legierte Stähle, Akkumulatoren, Katalysatoren (beispielsweise zur Härtung von Speiseölen), die Herstellung von chemischen Nickelverbindungen, Münzen, Gießereiprodukte und die galvanische Vernickelung, also die Beschichtung von Kunststoff, Messing und Stahl mit Nickel.
Nickel wurde bereits 3500 v. Chr. benutzt. Bronze aus dem Gebiet des heutigen Syriens enthielt bis zu 2% Nickel. Chinesische Schriften bezeugen, dass in Asien "weißes Kupfer" (Neusilber) zwischen 1700 und 1400 v. Chr. verwendet wurde. Da Nickelerze jedoch leicht mit Silbererzen verwechselt werden können, datieren ein Verständnis des Metall und seine zielgerichtete Nutzung erst in neuere Zeit. Ähnlich wie beim Kobalt wurde hier ein Wort für böse Geister zum Namensgeber, man verwechselte das wertlose Nickel oft mit Silber und glaubte sich dann vom bösen Erdgeist "Nickel" betrogen.
Nickelhaltige Minerale wurden auch zur Glasfärbung verwendet. 1751 versuchte Baron Axel Frederik Cronstedt Kupfer aus Rotnickelkies zu gewinnen, erhielt stattdessen aber ein weißes Metall, das er Nickel nannte.
Die erste Münze aus reinem Nickel wurde 1881 geprägt.
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Nickel: Was Anleger wissen sollten
(Société Générale) 2003 lag die Nickelproduktion bei 1,264 Mio. Tonnen, das sind 80.000 Tonnen weniger als im Vorjahr. Ein Streik beim weitgrößten Nickelhersteller, Inco, hatte diese Produktionsausfälle zur Folge. Seit 1970 hat sich die Produktionsmenge nahezu verdoppelt, bis 2006 wird mit einer weiteren Erhöhung der Produktion um 160.000 Tonnen gerechnet.
Wichtigste Produzenten sind Russland mit einem Marktanteil von 23,6%, gefolgt von den Vereinigten Staaten (15,7%) und Kanada (13%). Für das Nickelangebot sind die Lagerbestände des größten Nickelproduzenten, Norilsk Nickel, von ausschlaggebender Bedeutung. Im laufenden Jahr hat das russische Unternehmen bereits 70.000 Tonnen auf den Markt geworfen und ist bei entsprechendem Bedarf bereit, weitere 15.000 Tonnen abzugeben – dies sind immerhin 6,7% der weltweiten Jahresproduktion.
Zunehmende Wichtigkeit erlangt vor allem in Europa das Recycling von nickelhaltigem Schrott. Jährlich werden ungefähr 4,5 Mio. Tonnen aufbereitet, wodurch schon ein Fünftel der Nickel-Nachfrage gedeckt wird.
Wichtigster Einsatzbereich von Nickel ist die Edelstahlproduktion. 2/3 des Nickelbedarfs kommen aus diesem Bereich. Neben der Automobilindustrie ist vor allem die Baubranche ein bedeutender Verbraucher verschiedenster Edelstahlsorten. Hier ist China mit seiner boomenden Bautätigkeit einer der größten Abnehmer. Edelstahlsorten, die spezielle Eigenschaften mitbringen und beim Bau von hohen Gebäuden verwendet werden können, sind in China besonders gefragt.
Dies verwundert nicht, stampft China doch fast im Jahresrhythmus neue Millionenstädte an der Küste aus dem Boden. Die hohen Nickelpreise der vergangenen Monate haben den Trend zu Stahlsorten mit geringerem Nickelanteil verstärkt. Desweiteren werden Verfahren entwickelt, um Stahl ohne die Zuführung von Nickel zu veredeln.
Nickel wird weltweit an zwei Börsen gehandelt:
• London Metal Exchange – Cash, Futures und Optionen
• Shanghai Metal Exchange – Futures
Nickel-Zertifikat aussichtsreich
EURO am Sonntag 21.02.2005
Den Experten der "EURO am Sonntag" zufolge, profitieren Anleger mit dem Nickel-Zertifikat (ISIN NL0000307882/ WKN ABN0JU) von einer Fortsetzung anziehender Nickel-Preise.
Wie bei allen Rohstoffen, gelte auch bei Nickel: Werde mehr benötigt als gefördert, steige der Preis und umgekehrt. Zuletzt habe ein Rückgang der Lagerbestände im Dezember gegenüber dem Vorjahr auf einen Nachfrage-Überhang hingedeutet. Zudem würden Nickelförderer mit einem Lieferengpass im aktuellen Jahr rechnen. Inco, der immerhin ein Viertel der weltweiten Nickelproduktion fördere, rechne mit einem Angebotsdefizit von 16.000 Tonnen. Hintergrund sei, dass in den letzten Jahren wenig in Kapazitäten investiert worden sei. Neue ertragreiche Minen zu finden, dauere Jahre. Vor allem China frage zunehmend mehr Nickel nach. Die Chancen für weiter steigende Nickelnotierungen seien also gut.
Das Nickel-Zertifikat der ABN Amro orientiere sich am Terminkurs. Der Kurs schwanke aktuell im Bereich von 15.300 Dollar je Tonne. Gelinge der Ausbruch über den Widerstand bei 15.600 Dollar sei der Weg bis zu den Höchstständen des letzten Jahres bei 17.720 Dollar frei.
Investoren, die von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends profitieren wollen, kaufen das endlos laufende Nickel-Zertifikat, so die Experten der "EURO am Sonntag". Da jedoch der Basiswert in Dollar notiere, gingen Käufer ein Währungsrisiko ein.
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