Wieviel Gold und Silber als Notgroschen?

  • @Dr. Meyer:


    so ft es irgendwie geht, schreibe ich, dass man sich über sinn und zweck des eigenen edelmetallinvestments gedanken macht -
    und es im kontext zu anderen vermögenswerten, leistungsansprüchen und den eigenen fähigkeiten sieht.


    Frage: wer steht besser da: ein siecher Rentner ohne Kinder mit 100 oz Gold oder ein 27jähriger aufgeweckter Elektriker, der zwei tüchtige Brüder hat,
    eine doppelte Staatsbürgerschaft, zwei Sprachen spricht und 10 unzen gold beiseite geschafft hat?


    Der sieche Rentner muss seine Lebensleistung retten: niemand wird für ihn was tun, außer er bezahlt sie dafür. Da geht es darum handlungsspielräume zu erhalten,
    anwälte zu bezahlen um leistungsversprechen einzufordern etc. und erarbeitete Lebensleistung zu retten: da sind 100 oz Gold eigentlich recht wenig.

    wie immer voellig korrekt [smilie_blume]


    EMs koennen nur ein (wichtiger) Part in der Lebensplanung sein. Neben den physischen Vorraeten (EM, LM, etc.) sollte man sich auf das groesste Vermoegen ueberhaupt konzentrieren: Die Arbeitskraft. Ich kann mit mir selbst immer wieder Einkommen generieren, daher ist meine koerperliche Leistungsfaehigkeit, meine berufliche und soziale Kompetenz etc. viel staerker fuer meinen Erfolg verantwortlich, als das was ich "habe".


    Fuer das Alter habe ich mir etwas erspart/ habe Kinder grossgezogen, die mich hoffentlich unterstuetzen oder ich habe mich durch einen soliden Lebenswandel so gut gehalten, dass ich noch arbeiten kann. Ansonsten habe ich wohl Pech gehabt, da man nicht mehr mit einem Staat rechnen sollte, der fuer mich sorgt. - Unbequeme Wahrheiten, die nicht jeder sehen wollte (dass das Rentensystem abschmiert war schon vor 30 Jahren klar, zumindest fuer den, der seine Augen nicht davor verschliessen wollte), vor denen man aber gerade jetzt die Augen oeffnen und sich eigenverantwortlich damit auseinanderzusetzen sollte.


    Wie wahr, Frauen und Maenner sind unterschiedlich, die Emanzipation, wie noetig sie auch gewesen ist, kann noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Die Folgerungen aus der Gleichberechtigung werden leider mehrheitlich uebersetzt, dass Frauen und Maenner gleich sind. Dies ist nicht so und gerade in den jetzigen Zeiten hat die Emanzipation sehr negative sehr vielfaeltige Auswirkungen auf die Gesellschaft. Eine Wandlung vom (Ehe-)Partner zum Lebensabschnittsgefaehrten stellt auch an das Einkommen/ Vermoegen neue Anforderungen. Ich persoenlich sehe nicht ein, wieso ich fuer eine Beziehung finanziell haften soll, die nur unter der Voraussetzung des (momentanen) Willens und nicht gleichzeitig auch der Verpflichtung geschlossen wurde. Von Kindern will ich da gar nicht erst reden.


    Allerdings kann das Wesen der Frau auch pro aurum sein (wenn sich z.B. das "hamstern" auf EMs bezieht) und umgekehrt auch (die meisten) Maenner, die gegen EMs sind.


    Wenn man in einer Beziehung ist und die Frau kein Verstaendnis fuer EMs hat, ist das halt so, ich wuerde ihr ihre Schuhsammlung ja auch nicht verbieten und mich davon nicht beeindrucken lassen. Schoener waere es natuerlich schon, wenn man an einem Strang zieht.


    Uebrigens Doc: Das Gesamte zu sehen und die Details in Zusammenhang zu stellen, sowie Fleiss und Zielgerichtetheit machen deine Beitraege immer zu etwas Lehrreichem. Dafuer ein Danke [smilie_blume] .


    Teddy

  • Robertino:



    Die geringen Betriebskosten in Form eines renovieren Bauernhofs mit Brunnen, Solar etc. richtung Eigenversorgung ist meiner Meinung nach das grosse Ziel schlechthin. Allerdings ist das ein grosser Brocken und nichts um dafuer jetzt einen Kredit aufzunehmen, wohl dem der so etwas jetzt schon hat.


    Haette ich die entsprechenden Mittel, wuerde ich mir dennoch ueberlegen, ob ich jetzt damit einsteige, oder nicht lieber mit EMs dann einsteige, wenn diese im Wert gestiegen sind und die Immobilie im Wert gesunken. Wie es in dem Tollhaus BRD weitergeht ist dabei auch relevant.


    Der Notgroschen bietet mir Sicherheit. Da der Grossteil der Bevoelkerung ueber kein Edelmetall verfuegt, muesste es moeglich sein die Krise auch ohne EMs durchzustehn, sondern durch Lebensmittelvorraete, Genuegsamkeit und Fleiss. Wenn alles nicht ausreicht natuerlich auch durch EMs. Ich persoenlich wuerde mich auf das nackte Ueberleben beschraenken, um moeglichst nach der Krise voll von meinen Unzen zu profitieren.


    Teddy

  • Also mit "Rendite" und "Rendite" ist auch so eine Sache.


    8% Eigenkapitelrendite für den Selbständigen ... ok ... dabei ist aber seine eigene Verantwortung und Arbeitsleistung bereits enthalten.


    Wenn man z.B. für 500 000 ein kleines Hotel/Restaurant oder eine Tankstelle oder einen Lebensmittelladen kauft ... und dann selbst darin arbeitet (und häufig noch die Ehefrau dazu) ... dann darf man sehr wohl 40 000 pro Jahr erwarten. Und unabhängig davon, ob man das Geld selbst auf den Tisch gelegt hat, oder finanziert oder teilfinanziert. Das ist dann Unternehmerlohn, und der sollte schon wegen der übernommenen finanziellen Risiken, wegen der fehlenden sozialen Absicherung usw. ein wenig besser honoriert sein als ein sicherer Angestelltenjob.


    Und in der Industrie steckt in jedem Arbeitsplatz ein Investitionsvolumen von (mindestens!) 1 Million Euro (im Maschinenbau o.ä. auch mehrere Millionen). Das ist den meisten nicht bewußt, daß so viel investiert werden muß, um einen halbwegs hochproduktiven Arbeitsplatz zu schaffen. Im Kleingewerbebereich halt deutlich weniger als in der Hochtechnologie.


    Im Selbständigenbereich bezahlt man quasi selbst das Eintrittsgeld dafür (im Unterschied zum Angestellten!), daß man seinen eigenen Arbeitsplatz hat.


    Und wenn dann von den 40 000 halt 25 000 als eigenes Gehalt angesetzt werden, und 15 000 (= 3%) als reine Rendite für die Geldanlage (mit allen Risiken, Krieg/Enteignung/Sondersteuern/"Mafia"/Zahlungsausfälle/Depressionen etc. pp.), so ist das bestimmt nicht unangemessen. Auf der positiven Seite hat man durch seine Investition einen gewissen Inflationsschutz. Allerdings auch nur im gewissen Rahmen. Denn bei deflationärer Depression, Hyperinfla, Cräsh etc., da sind viele Investitionen wegen Wirtschaftschaos, zusammenbrechender Ordnung und kaputter Kaufkraft auch wertlos.


    Jau, in dem Sinne sind 8% der untere Rand.


  • Amen!


    Genau das ist mein Konzept. Friends and Family auf einem Resthof vereinigen! Die Krise wird Einstiegsmöglichkeiten in bestehende Betriebe erlauben. Die PMs bieten die Basis. Gut für beide Seiten!


    Grüße


    face value

    Toto, I've a feeling we're not in Kansas any more.
    (Dorothy in The Wizard of Oz)


    Just because nobody complains, doesn't mean all parachutes are perfect.
    (Benny Hill)

    Einmal editiert, zuletzt von face value ()

  • Jau, in dem Sinne sind 8% der untere Rand.


    ...ich sehe meine Vermutung bestätigt: hier sind echte Selbständige bzw. fundamentale Wirtschaftskenner präsent.


    Danke und Grüße


    face value

    Toto, I've a feeling we're not in Kansas any more.
    (Dorothy in The Wizard of Oz)


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    (Benny Hill)

  • Es gibt hier im GSF Unterforen, die der Goldjunge Mithras einfach nicht liest (die mondmetall-orientierten nämlich ;) ...), deshalb fand ich diese Umfrage erst jetzt.


    Interessante Diskussion! :)


    Es ist natürlich absolut müßig, über verschiedene Zukunftsszenarien zu diskutieren und dafür dann "möglichst konkrete Modellrechnungen" anzustellen.


    Für mich hat der "Anlage"-teil meines EM-Bestandes ganz eindeutig einen Charakter als "Notgroschen" - jedoch niemals in dem Sinne, wie es jetzt gerade diskutiert wird: als "VOLLversicherung" fürs Überleben in/nach der Krise/dem Wirtschafts-Crash, sondern allenfalls als Unterstützung für das Halten eines Lebensstandards "über dem untersten Gossenniveau" - wobei in meinem Falle dazu kommt, daß ich mich wegen meiner sehr schweren Körperbehinderung definitiv nicht als "Selbstversorger" betätigen kann. Ich müßte dann also "Schutzdienste" irgendwo einkaufen ... Und genau dazu scheinen mir EM sehr gut geeignet zu sein; auf jeden Fall eher als für den Einkauf "des täglichen Brotes" (dafür ist gerade Gold in den üblichen Stückelungen ungeeignet - auch 1/20 oz ist fürn belegtes Brötchen etwas überdimensioniert... ;) ). Das hat ja die Geschichte gezeigt: übrigens auch meine Familiengeschichte, wie ich hier im GSF ja schon mal in dem Thread "Wie seid Ihr EM-Bugs geworden?" detailliert erläutert habe.


    Mir kommt es besonders auf leichte Transportierbarkeit an - Silber mag zwar aus "Renditesicht" ideal sein ... es IST aber in meinem Fall nur eine Sonderform der IMMOBILIE im Wortsinne ("Isch 'abe gar gain Audo!" ... nichtmal einen Führerschein). Mein Silberbestand ist deshalb nur rein numismatischer Kram, mit jeweils deutlichem historischem bzw. Sammlerwert, also KEINE Schmelzware. Anlagesilber i.e.S. habe ich deshalb außer ein paar Unzen als Belegexemplare (ML, Libertad, Kookaburra, ...) sowie eine handvoll Silberzehner gar nicht im Bestand - jedoch als Ziel ein paar kg Au in kleinen Stückelungen (wer meine Beiträge hier im GSF aufmerksam gelesen hat weiß: ich bevorzuge Sovereigns, Reichsmark und LMU ... "richtige Anlageunzen" wie KR, ML, Eagle, Kangaroo, ... habe ich auch nur mehr oder weniger als bloße Belegstücke, die ich nur gekauft habe, wenn ich zwar viel "nutzlose" Fiatzettel hatte, es aber "draußen" gerade kein Handelsgold gab, wie exemplarisch im Herbst 2008, wo ich auch Unzen und sogar 250g-Barren mitnahm ... Hauptsache, überhaupt was Edles als stapelweise buntbedrucktes Brüsselpapier... :) ).


    Ich habe jedoch trotz allem immer noch eine fünfstellige Summe €uronetten auf Tagesgeldkonten bzw. in bar, weil ich auch für unvorhergesehene größere Anschaffungen gewappnet sein will und es mein EHERNSTER Grundsatz ist, NIEMALS was auf Kredit zu kaufen. Und manchmal ist das so eilig, daß man nichtmal fix genug das Gold in Fiatzettel umgetauscht bekommt.


    Aber die Zeiten, wo die Zahlen auf unseren Tagesgeldkonten noch sechsstellig waren, sind vorbei, seit ich a) selbständig und b) "so ein richtig fanatischer" Goldbug geworden bin (also seit ca. 2007). :) :)

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

  • Mithras:

    Zitat

    Für mich hat der "Anlage"-teil meines EM-Bestandes ganz eindeutig einen
    Charakter als "Notgroschen" - jedoch niemals in dem Sinne, wie es jetzt
    gerade diskutiert wird: als "VOLLversicherung" fürs Überleben in/nach
    der Krise/dem Wirtschafts-Crash, sondern allenfalls als Unterstützung
    für das Halten eines Lebensstandards "über dem untersten Gossenniveau"

    volle Zustimmung, Gold und Silber sind viel mehr Wert als das was es in Fiatzetteln wert ist.


    Daher wuerde ich im Zweifelsfall deinen Lebensstandard noch unterbieten. Trockenes Brot schmeckt dann viel besser, wenn ich weiss, dass ich Kuchen essen koennte, mir aber durch Entbehrung mein Pulver fuer chancenreiche Zeiten trocken halte.



    Teddy

  • also KEINE Schmelzware.


    Aus Schmelzware wurdest Du, und zu Schmelzware wirst Du werden :thumbup:


    ;)


    Und Robertino, Dokusoaps sind dazu da, um die Torfköppe vom Auswandern abzuhalten 8)


    Das Thema "Was ist Rendite", oder auch: "Kann Geld eigentlich arbeiten ?) " würde hier ggf. ausarten.


    Jaja, neuester Stand in Hintertupfingen, bei ziemlich bodenständigen Preisen, das hab' ich von meinem letzten Österreich-Transit auch im Hinterkopf.

  • @Teddy:


    Ich glaube, wir würden dann einen verdammt ähnlichen "Lebensstandard" pflegen, denn genau das meinte ich doch mit "ETWAS über UNTERSTEM Gossenniveau": das beruhigende Gefühl, "doch noch was in der Hinterhand zu haben" - aber genau DANN sollte man mit EM gerade NICHT allzusehr "angeben"...


    Ich sehe, wir verstehen uns. :)

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

  • sagen wir 2oz Gold pro Person,
    wird in einer fiktiven Krise nicht schaden,
    zuviel Besitz dürfte dann schon gefährlich werden.


    Ich meine, es würde viel mehr darauf ankommen und das eigene Überleben sichern, anderen Menschen (und natürlich auch sich selbst) mit seinen Fähigkeiten helfen zu können.

  • Auch auf die Gefahr hin, dass mir dieser Faden um die Ohren "fliegt" weil ich Dösbaddel in der SuFu nicht den richtigen Ansatz gefunden habe, interessiert mich folgendes:


    Viele von euch sammeln Edelmetall als Absicherung für einen mutmasslichen Währungscrash, Inflation, Deflation, Wertespeicher und was weiss ich nicht noch alles. Es wird EM gekauft was das Zeug hält und man freut sich im stillen Zuhause über das nun eigens gesammelte Metall. Aber wann setzt das "Wohlfühlgewicht" ein? Ab welchem Status Quo, glaubt man denn wirklich gerüstet zu sein? Deutlicher, wieviel Kilo AU und AG geben dir deine "gefühlte" Sicherheit, der herbeigerufenen (-oder ersehnten? ) Krise, also dem absoluten -Ground-Zero- zu entrinnen um gleich wie davor darzustehen? Klar ein entsprechend wohlhabender Mensch hat einen höheren Anspruch wie "Otto-Normal". Aber um den "Reichen" geht es mir nicht. Explizit hier im Forum, wo sich (auch normalverdienende) Menschen tummeln, die sich ein mehr oder weniger ausgeprägtes Wissen um die Umstände und das Finanzsystem erarbeitet haben, haben bestimmt eine Vorstellung, wieviel es aus deren Blickwinkel braucht, um einen Währungsschnitt oder herbe Inflation "sauber" zu überstehen. Um die Frage aus meiner Sicht zu beantworten, denke ich, dass man mit rund zehn Kilo AG und 30 Oz. AU über die Runden und darüber hinaus kommen sollte. Bei dieser Menge habe ich mein persönliches "Wohlfühlgewicht". Gerade heute haben wir das Wissen, dass zum Beispiel Staaten wie China die Bevölkerung aufruft in EM zu investieren (vergessen wir an dieser Stelle evtl. niedere Beweggründe). Wie seht ihr es heute in 2011, wieviel EM würde euch die Sicherheit geben, durch die "gemutmassten" Szenarien zu kommen?


    Gruss


    Feuerpferd

  • Nach heutigen Maßstäben 1 Netto-Jahresgehalt in EM. Das sollte für die härteste Zeit reichen und einem einen gewissen Start in die nächste Phase ermöglichen. :whistling:


    ist mir zu undifferenziert:


    als "Ausgabenquote" ok ...


    wie sind Schulden zu berücksichtigen ? in meiner Idee x 0,5 in EM - nach heutiger Rechnung ...


    und schon sieht die Kalkulation für viele hier ganz u. U. anders aus ...


    gruß
    goldei


  • Dazu kann ich nur sagen: Siehe meinen letzten Satz in diesem Post.....


    Ich bleibe dabei, als Feuerversicherung für alle Fälle 50 Oz Gold und 1000 Oz Silber. Wenn kein Fall eintritt, der zum Verwenden zwingt, vererben. Häuserblöcke kaufen in der Hyperinflation (gibt es eigentlich ernstzunehmende Belege für Waldis Behauptungen bzgl. Immos für ne Unze 1923....? ) tut man mit dem darüberhinaus angespartem EM. Viele von uns also leider nie..... ;( :rolleyes:

  • aber das kommt doch irgendwie immer drauf an was du so hast . bist du zigfach millionär oder eine arme sau wie ich . wenn du zigmulti bist - kauf dir ein segelboot und fahre nach tonga . bist du eine arme sau wie ich - gib alles was über ist dem proaurum team :o)

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