Lupus, dass Dir der "salomonische Weg" nicht so liegt, war mir schon klar. Dem geneigten Leser wird auffallen, dass der DIW-Abschlussbericht ziemlich viele Fragezeichen enthält. Auf diese eklatante Lückenhaftigkeit wird auch mehrmals hingewiesen:
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Bei der Gegenüberstellung der Begünstigungen für erneuerbare Energien und für
Atomenergie wird auch deutlich, dass die vorliegende Datenbasis lückenhaft und an einigen
Stellen zu wenig differenziert ist, um exakte Vergleiche anzustellen. Dies gilt auch für den
Bereich der öffentlichen Ausgaben, die nur mit deutlich höherem Aufwand als in dieser
Untersuchung genauer quantifiziert und zugeordnet werden könnten. Darüber hinaus müssen
hier einige methodische Fragen offen bleiben, die vor allem die Charakterisierung und
Quantifizierung der Einflüsse von Energie- und Ertragsteuern, Wettbewerb, Emissionshandel
und Schadenshaftung betreffen.
Die Antworten der Bundesregierung, die Du scheinbar gerne unter den Tisch gekehrt hättest, sind durchaus aussagekräftig und zudem noch neueren Datums, nämlich August 2008. Gleich die erste Frage wird folgendermaßen beantwortet:
Zitat von Bundesregierung
Von 1974 bis 2007 hat die Bundesregierung die kerntechnische Forschung an den Helmholtz-Zentren (Forschungszentren Jülich und Karlsruhe, GKSS Forschungs- zentrum Geesthacht, Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie und Helmholtz-Zentrum München) mit insgesamt 4,44 Mrd. Euro institutionell gefördert. Im selben Zeitraum hat die Bundesregierung 1,81 Mrd. Euro für die projekt- geförderte Sicherheitsforschung für kerntechnische Anlagen bereitgestellt.
Na, da kann ja wohl etwas nicht so ganz stimmen.
Von wegen "nur ein paar Milliönchen". Bestimmt wird der eine oder andere Interessierte alle monetären Angaben in diesem Dokument spasshalber addieren - das Ergebnis ist durchaus interessant. Die Drucksachen, auf die oft verwiesen wird, werden übrigens bei google ganz gut gefunden.
Ach ja, die 4 Atomkraftbetreiber haben all die Jahre nur flüchtig betrachtete Rückstellungen in erheblicher Höhe vorgenommen und diese größtenteils in "artfremde" Branchen investiert. Mit den Rückstellungen wurde also beherzt gezockt. Das war wohl ziemlich bakshish-trächtig, während gleichzeitig in die Sicherung der alten Meiler viel zu wenig investiert wurde. Die steuerfreien "Rückstellungen" sind nahezu der fetteste Brocken an staatlichen Subventionen, den die 4 Oligarchen seit Jahren einsacken. Auch die enormen Kosten der Abfallbeseitigung wurden keineswegs berücksichtigt.
Zitat von Lupus
Die 5 Milliarden hat Frau Merkel mal eben so in die Runde geworfen - für Offshore Windparks. Ja, und wer reißt sich die wohl unter dem Nagel? Eben.
Na, bei dem Betreiber passt das angehängte Bild meines Fotokalenders von Mai ziemlich gut - vor allem farblich.
Zitat von Lupus
Die Belastung im Meerwasserist schon längst auf das Normalmaß zurückgegangen - in Fukushima.
Auch dieses Pamphlet von der Atomlobby (GRS) ist ein unglaubwürdiger Schuss ins eigene Knie - Tepco hat da scheinbar selbst einen Strich durch die nette Rechnung gemacht:
Stark erhöhte Radioaktivitätswerte im Meer vor Fukushima, afp, 04.05.2011
Das unfassbare Problem mit den Atomruinen und diesem suppendem Abklingbecken wird aus Sicht vieler Sachkundiger auch am Ende dieses Jahres noch nicht "im Griff" sein. Es ist wie ein Wasserball, der unter Wasser gedrückt wird. Turnusmäßig wird es wieder hoch poppen und uns an die menschliche Unzulänglichkeit erinnern - völlig losgelöst von der jeweiligen Fähigkeit des "Gesundbetens" mancher Atom-Lobbyisten.