Die Inflation wird kommen. Sie ist auch schon da, aber noch nicht bei den Endverbrauchern angekommen.
Ich arbeite als Einkaufsleiter eines mittelständischen Unternehmens. Was da gerade an Preiserhöhungen im B2B-Bereich abgeht, ist wirklich bemerkenswert. Mal ein krasses Beispiel: Wir haben einen Agrarrohstoff, den wir vorrangig aus Bulgarien beziehen. Mit Kontrakten sind wir z.T. preislich abgesichert (obwohl sich an diese auch nicht immer gehalten wird), aber wir wollen und müssen auch auf dem freien Markt zukaufen.
Der Grundpreis ist von ca. 420.- € pro metrischer Tonne im Sommer auf gegenwärtig -Hörensagen von Informierten- bis zu 780.- € pro mT gestiegen sind. Wenn man von dem Zeug 250.000kg im Jahr braucht, ist das ein teurer Spaß. Ok, die Ernte war nicht sehr gut, aber ich beobachte ähnliche Entwicklungen auch bei sehr vielen anderen Rohstoffen, die wir ständig benötigen.
Zudem rufen mich gegenwärtig immer wieder Hersteller von Verpackungsmaterialien oder Plastikzeugs an, dass auch ständig verbraucht wird, und warnen vor anstehenden massiven Preiserhöhungen und ob man nicht noch schnell bestellen möchte, denn alte Vormaterialien sind noch auf Lager und wenn die weg sind...
Das ist keine Sales-Trickserei oder die haben sich im Dutzend abgesprochen zuungusten eines treuen Kunden. Sehr unwahrscheinlich.
Ich bin mir sicher, dass die Inflation sich sehr bald massiv auf die Verbraucherpreise auswirken wird.