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Wenn eine CDU bei einer Bundestagswahl heute auf 33,8 % der abgegebenen Stimmen kommt und mit einer FDP koaliert, die 14,6 % erhalten hat, sind das natürlich mit 48,4 % auch etwas weniger als 50 %, sprich etwas weniger als „die Mehrheit des deutschen Volkes“.
Trotzdem erhalten beide zusammen mehr als 50 % der im Bundestag vorhandenen Sitze. Dank einer sinnvollen Fünf-Prozent-Klausel, die es damals noch nicht gab und heute verhindert, dass im Bundestag 200 Parteien sitzen.
Und eben dieser Bundestag wählt mit einer MEHRHEIT einen Kanzler, der einen Eid auf’s Grundgesetz schwört. Was man - zusammengenommen - mit ein wenig Phantasie durchaus als demokratische Legitimation interpretieren darf.
Herr H. hatte damals KEINEN Auftrag seiner Wähler, seine politischen Gegner zu inhaftieren, das Mehrparteiensystem abzuschaffen und eine menschenverachtende Diktatur zu errichten.
Tja, alibaba, das unterscheidet uns dann wohl.
ICH schäme mich für die Untaten meines Opas!
Und damit meine ich nicht Vlad III. Drăculea!
Aber deiner war sicher entweder Widerstandskämpfer oder nur ein argloser Mitläufer, der erschossen worden wäre, wenn er sich nicht eifrig genug an allerlei Verbrechen beteiligt hätte...
Es wäre nun aber doch interessant, zu wissen, auf welche Art und Weise sich dein Großvater derartig schuldig gemacht hat. Ich hoffe für Dich, dass er niemanden angeschwärzt hat, so dass der ins KZ mußte bzw. dass er auch kein KZ-Wächter war oder jemand, der direkt mit diesen Schlächtern zusammengearbeitet hat. Sollte das doch der Fall sein, so kann ich gut verstehen, dass du dich schämst.
Denn obwohl große Teile der Bevölkerung komplett verblendet waren, viele nichts wußten und viele nichts wissen wollten undwohl kaum jemand das Buch dieses "Herrn" wirklich gelesen hat, so konnte NIEMAND irgend einen Menschen dazu zwingen, DIREKT an den Greultaten mitzuwirken. Und jawohl, für jeden, der wußte, was sich da abspielte und die Augen zumachte vor dem, was er sah, für jeden dieser Menschen MUSS man sich schämen.
Falls er ein einfacher Soldat war, dann ist es vermessen, sich dafür schämen zu wollen. Ungerechte Kriege gibt es auch heute zu Haufe. An einigen sind wir sogar beteiltigt und trotzdem gibt es nur wenige, die bereit sind, etwas dagegen zu tun. Zivilcourage ist leider auch heute nicht sehr verbreitet. Und ich meine jetzt wirklich nicht, dass die anti-fa-Demos zur Zivilcourage gehören. "Demos" sind immer noch schick und vor allen Dingen ungefährlich in unserem Lande. Wie das in Zukunft aussehen mag, das ist ungewiß, denn inzwischen haben wir neue europäische Gesetze. Möglicherweise wird es ja wieder einmal gefährlich, zu demonstrieren.