Saccard Depot und Markteinschätzungen

  • Angesichts der Schwäche der Minen ist es m.E. fraglich ob der Boden im Goldpreis hält.


    Welche Minen werden sich fundamental gut schlagen? Diejenigen, die Kosten senken können. Lichtblick sind m.E. die Südafrikaner. Sibanye cash costs von 306000 R/kg und angepeilt für das 2. Quartal 180000 R/kg, was nach jetzigem Randkurs $910/oz entspricht.


    Da man ja nun auch bei Mercedes in Durban 20% Gehaltssteigerung verlangt, ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit bis der Rand noch schwächer wird. Anglogold hat leider sehr viele Nicht-Südafrika Minen zweifelhafter Qualität.


    In einem Deflationsszenario wird er US$ erstarken, so daß sämtliche Jurisdiktionen dollarbasierter Art schlecht sind. Dazu zählen neben den USA auch Staaten mit Witzwährungen, wo natürlich dann eben auch in US$ abgerechnet wird.


    Die Frage ist nun welche weiteren Jurisdiktionen - erstmal rein hypothetisch - überhaupt das Potential haben, die Kosten wieder massiv zu senken. Mir fällt da nur Australien ein. Der A$ stand ja historisch immer bei einem halben US$. Andererseits kann man an open-pit Minen wenig ändern.


    High grading mit der Gfeahr Reserven langfristig zu sterilisieren wäre eine zweite Option.


    Über Anregungen und Ideen freue ich mich natürlich sehr.


    Derzeit bleibt beim Depot alles beim alten. Negativ natürlich die klare Underperformance von Sibanye, andererseits fundamental alles wie geplant sogar mit leichter Übererfüllung der Erwartungen. Die Streiks sind das große Fragezeichen in Südafrika. Man sollte nicht vergessen, daß selbst bei 500000 R/kg 40% der Produktion in Südafrika unrentabel sind (alles außer Anglogold, South Deep und Sibanye. D.h. da fallen noch jede Menge Jobs weg.
    Ehrlich gesagt sehe ich aber nicht ein meine Yen derzeit zu Opfern. Inflationsbereinigt entspricht der heutige Kurs von 133 Yen/Euro rückübertragen auf das Jahr 2007 schon wieder 163 Yen/Euro, d.h. die gesamte Aufwärtsbewegung seit 2008 wurde in gerade mal einem halben Jahr komplett ausgelöscht, der Yen hat sich an realen kaufkraftbereinigten Wechselkursen gemessen auf ein 12 Jahrestief zubewegt.


    Ein Aktienmarktcrash dürfte nach wie vor entweder vom Nikkei oder von höheren JGB Renditen ausgehen.


    Edit:
    [Blockierte Grafik: http://www.advisorperspectives.com/dshort/charts/markets/mega-bear-2000-real.gif]


    D.h. inflationsbereinigt sind sowohl S&P500 als auch Nikkei wenige Prozent von den Hochs in 2007 entfernt, was für eine baldige Trendumkehr spricht mit evtl. neuen Tiefs.


    Gruß
    S.

  • Hallo Saccard,


    danke für Deine interessanten Ausführungen ..


    Kannst Du den Gedanken bitte kurz erläutern, wie Du auf 163 Yen/Euro kommst ...?
    Inflationsbereinigt entspricht der heutige Kurs von 133 Yen/Euro rückübertragen auf das Jahr 2007 schon wieder 163 Yen/Euro, d.h. die gesamte Aufwärtsbewegung seit 2008 wurde in gerade mal einem halben Jahr komplett ausgelöscht, der Yen hat sich an realen kaufkraftbereinigten Wechselkursen gemessen auf ein 12 Jahrestief zubewegt.



    Ansonsten auch wenn sich ZAR gerade abschwächt, was sich sehr ermutigend finde, spricht nicht das allgemeine Valueverhältnis gegen eine weitere Abwertung? Siehe Big Mac Index, da befindet sich ZAR auf dem 2. letzten Platz:
    http://de.statista.com/statist…preis-fuer-einen-big-mac/



    Zu Deinem Chartbildchen ein Hinweis: Ich gehe zwar ebenfalls von einem Crash bei den Aktien aus, aber könnte es sich im Moemnt nicht um ein Gezeitenwechsel handeln, da die ZBs begonnen haben in grossem Stil Aktien direkt zu kaufen?
    http://de.statista.com/statist…preis-fuer-einen-big-mac/


    Beste Grüsse


    Neo

  • Hallo Neo,


    einfach die Inflationsdifferenz bilden, m.E. bei uns von 2007 bis 2013 2% im Jahr und in Japan -1% pro Jahr. Japan berechnet die Inflation nach den Standards, die bei uns in den 80ern verwendet wurden (und wonach ja unsere Inflation bei über 5% liegen soll was ich persönlich nicht glaube). Ich bin von 3.5% Inflationsdifferenz ausgegangen.
    1.035 ^ 6 = 1.229
    aktueller Wechselkurs 133 * 1.229 = 163.45, also inflationsbereinigt ähnlicher Stand wie 2007.


    Langfristige Entwicklungen in Charts basieren meist auf fundamentalen Entwicklungen, haben also die Tendenz in Zukunft fortgesetzt zu werden, unbegrenzt. Kurzfristige Entwicklungen dagegen basieren meist auf Spekulation und werden durch eine Gegenbewegung bereinigt.


    Da in Japan die Inflation inzwischen über 30 oder 40 Jahre niedriger als bei uns lag macht es doch auch nur Sinn, daß der Yen langfristig teurer gegen den Euro wird.


    Inflationsbereinigt ist der Yen gegen Euro auf einem 10 oder 15 Jahrestief.


    Die Big Mac Preise würde ich nicht überbewerten. M.E. kann man nur ähnliche Länder vergleichen. Z.B. Deutschland und Großbritannien, wo m.E. der Big Mac in GB ca. 20% teurer sein sollte aufgrund der Insellage.
    In Japan sollte der Preis 50-80% höher liegen als bei uns, da die Binnenwirtschaft dort so ineffizient ist, ebenso Insellage, teure einheimische Nahrungsmittelproduktion, Schutzzölle auf Nahrungsmittelimporte. Aber die Preise dort sind ja sogar niedriger als bei uns.


    Auch in Südafrika hängt der Big Mac Preis von der Binnenwirtschaft ab. Führt man sich mal vor Augen, daß ein Minenarbeiter (=Export) 10000-12000 Rand zzgl. evtl. kostenloser Unterkunft hat, der ungelernte Arbeiter im Agrarsektor aber nur 1500 - 2000 Rand, könnte das den billigen Big Mac Preis erklären. Fakt ist jedenfalls, daß 25% Arbeitslosigkeit herrscht und ein Mercedes in Deutschland billiger gebaut werden kann als im Werk in Durban.


    Zum Abschluß noch ein nettes Bildchen zu den Rekord Shortpositionen im Gold, inzwischen Stand von 1999 überschritten. Wer sich noch erinnern kann, weiß wie nett der Hüpfer im Herbst 1999 von 270 auf 330 (nach meinem Gedächtnis) war. Cambior + Ashanti gingen damals pleite.


    [Blockierte Grafik: http://3.bp.blogspot.com/--5pcD3lYD1Y/UaCgTWqO5EI/AAAAAAAAQpQ/aTy_PXtV2pw/s1600/Gold+Shorts.png]


    Gruß
    S.

  • Hallo Neo,


    in der Tat ist es zuletzt nicht mehr ganz so schlecht gelaufen.


    Trotzdem möchte ich nochmal darauf hinweisen, was ich eigentlich erreichen möchte. Ordnen wir also die aktuelle Lage ein.


    [Blockierte Grafik: http://www.sharelynx.com/chartstemp/free/chartstock1CRU.php?ticker=GFI]


    Ein langfristiger Gold Fields Chart. 2001 stammten 87% der Gold Fields Produktion aus den heutigen Sibanye Minen. 87% der damals ausstehenden Aktien entsprach 398 mio Stück. Sibanye hat heute 732 mio Aktien oder 183 mio ADRs ausstehend, also 46% der ausstehenden Aktien wie Gold Fields 2001. Bei genau den gleichen Minen, nur eben ca. 20 mio abgebaute Unzen und damit weniegr Reserven. Der Schlußkurs von $3.61 je Sibanye ADR entspricht damit $1.66 je Gold Fields Aktie in 2001. Ohne ten-bagger gehe ich aus Sibanye nicht heraus.


    Zudem habe ich in den letzten nochmal den Gold-Markt der 70er mit dem der 30er verglichen:


    30er Jahre
    -kein Goldpreisanstieg
    -Goldverbot und anschließend staatliche Aufwertung von $20 auf $35 (also eher eine Dollar-Abwertung)
    -Minen sind ca. 500% gestiegen


    70er Jahre
    -Goldpreisanstieg nicht aufgrund von Marktkräften, sondern durch staatliche Fixierung auf zu niedrigem Niveau, nach Freigabe Anstieg auf $100
    -dann Goldpreisanstieg von $100 auf $800
    -Minen hatten Peak 1974, dann sind sie schlechter als Gold gelaufen
    -1980 haben sich die Minen nochmal gegenüber dem 1974er Hoch verdoppelt, das allerdings erst nachdem der Goldpreisanstieg im Januar 1980 schon durch war


    Mir scheint das darauf hinzudeuten, daß in einem Deflationsszenario die Minen besser performen (Gold > Rohstoffe), in einem Inflationsszenario dagegen die Minen vom Goldpreis abgehängt werden (Rohstoffe > Gold). Die Minen sind ja nur Unternehmen, die am Spread zwischen Gold und Rohstoffen verdienen. Die Goldbullen könnten also derzeit den letzten Krieg führen und sich zu sehr an den 70ern orientieren, die meisten scheinen ja sehr hohe Goldgewichtungen und niedrige Minengewichtungen zu haben.


    Klar, daß in einem Deflationsszenario die Rohstoffwährungen A$, C$ und Rand das Potential zur Halbierung gegenüber dem US$ haben. Vor diesem Hintergrund sehe ich auch das Kostenproblem der Minen und das Gewinnpotential selbst bei Goldpreisen unter $1000. Auch dürfte der Goldpreis in der Deflation schwächeln, aber eben weniger schwächeln als angenommen. In einem Deflationsszenario sehe ich auch Länder wie Norwegen (Öl, hohe Anlagen in Finanzsektor), Schweiz (starker Bankensektor) und die Ölproduzenten schwach. Weltweit könnten die Börsen 40-60% abstürzen, vielleicht sogar schon bis 2015.


    Der Yen ist m.E. Kaufkraftmäßig erheblich mehr wert. Unter Bretton Woods war die Anbindung zum Dollar 360 Yen und 4 Mark, also 90 Yen je Mark. Und damit war mit Sicherheit der Yen stärker unterbewertet als die Mark. In den letzten 25 Jahren betrug die Inflationsdifferenz zwischen Deutschland und Japan ca. 3%, also müßte sich der Yen verdoppelt haben auf unter 45 Yen je mark oder 90 Yen je Euro. Auch sprechen die COT Zahlen (Commercials) die eine gewisse Ähnlichkeit zu 2007 aufweisen für einen stärkeren Yen.


    Hier zum US$:


    [Blockierte Grafik: http://www.sharelynx.com/chartstemp/free/cots/cots4cncnrjy.php]


    Ich denke, der Yen könnte 40% zum $ aufwerten. Wenn wir die Deflationskrise sehen. Alleine das staatliche Rentensystem Japans hält knapp 300 Mrd. US$ in ausländischen Anleihen und Aktien (nur 60% sind in jap. Anleihen investiert). Carry Trades des westlichen Finanzsektors und Auslandsanlagen der privaten japanischen Anleger dürften die Yen Short-Positionierung in den niedrigen bis mittleren Billionen Euro Bereich bringen. trotzdem sehe ich beim Yen nichtlineare Entwicklungen aufziehen, so daß ein Yen Anstieg auc hder letzte Anstieg sein dürfte. D.h. alles umschichten in andere Werte, d.h. bis 2015 Minen und ab Ende 2014/Anfang 2015 dann auch wieder Aktien.


    Ein Goldverbot sehe ich positiv: denn ein Verbot wird nicht ohne Grund kommen. Wenn es kommt, dann nur um etwas mit dem Gold, das die Zentralbanken besitzen, anstellen zu können. Z.B. eine Neuvbewertung zu einem höheren Kurs und dann Abrechnung mit Ostasien in Gold. Klar daß in so einem Szenario die Minen von windigen Zockerpapieren zu quasi utilities mutieren, die dröge und langweilig über Jahre und Jahrzehnte ihre staatlich garantierten Gewinne abspulen und per Dividende an die Aktionäre auszahlen werden.


    Gruß
    S.

  • Danke für die mal wieder sehr interessanten Ausführungen.


    Mit dem Hinweis auf Verbot in Indien ging es mir weniger um das Risiko eines Verbots im Allgemeinen als aufzuzeiegn mit welch abstrusen Mitteln hier manipuliert wird.


    Und wenn Sie die Nuss "Indien" knacken, dann besteht Gefahr das der Preis aufgrund der Menge schnell weit tiefer gedrückt werden kann.


    Gruss



    Neo

  • Langsam fange ich EMS an zu hassen.


    Ich frage mich, ob das anderen EM - Haltern auch so geht. Dann werden diese nämlich entweder noch im Fall oder spätestens beim kommenden Anstieg statt kaufen verkaufen - quasi in den Anstieg hinein.


    Im Moment scheinen ja auch nur noch die Chinesen (Bevölkerung) nennenswert zu kaufen. Die Inder wurde ja quasi kaltgestellt. Was ist wenn der Preis weiter fällt, hören die Chinesen dann auf zu kaufen? Oder haben Sie ihr Budget schon ausgeschöpft ( quasi den ersten Dipp gekauft und nicht damit gerechnet, dass weitere kommen?)


    Und wenn sich ganz plötzlich die Krise in China (Chanos/Dohmen) verschärft, müssen dann Teile der chinesischen Bevölkerung verkaufen? Einfach weil Sie Liqui brauchen.


    Befinden wir uns schon Ende 1981 und keiner hat es gemerkt?



    Grüsse



    Neo

  • "Langsam fange ich EMS an zu hassen."


    Ich hab das bewusst so geschrieben. Die meisten Investoren haben EMS gekauft in der Erwartung eines sicheren Investments was über die Jahre eine mittlere Performance bringt - bei geringer Vola.


    Beides ist jetzt nicht mehr erfüllt.


    Investoren die in dieser Absicht EMS gekauft haben werden EMS verkaufen. Dies könnte dazu führen dass die Minen u.U doch für eine längere Weile mit noch tieferen zurückkommen müssen. Positiv dabei dass wohl dann auch die Rohstoffwährungen fallen sollten.



    Gruss Neo

  • Hallo,


    was eigentlich käme ist doch klar: 2009-2013 war nur die Zwischenerholung, Deflation geht weiter.


    1. Gold runter
    2. Anleihen rauf
    3. Aktien halbiert


    Ich denke aber, daß die Besonderheit in der nächsten Phase der Abwärtsbewegung sein wird, daß der Markt nun davon ausgeht, daß die Notenbanken früher oder später doch wieder per QE den Crash bremsen müssen. Resultat dann:


    1. Gold stabiler als erwartet, trotzdem sinkend
    2. Anleihen runter (Damoklesschwert QE)
    3. Aktien halbiert


    Beim letzten Crash sind Anleihen gestiegen. Ob unser Finanzsystem Aktien- UND Anleihencrash gleichzeitig übersteht?


    Eigentlich ist alles was jetzt kommt nur eine Zuspitzung auf Extremszenarien, die Mittelwege wurden durch die bisherigen Marktinterventionen erschöpft. Deflation mit -3 bis -10% pro Jahr das eine und Inflation mit >10% Zinssätzen das andere Szenario.


    Ich denke das Endgame mit Nicht-Linearitäten steht uns unmittelbar bevor. Gold hat nun eine erneute Schwäche (immer noch zu viele Inflationsgläubige drin), ist aber für beide Extremszenarien dieses ultimativen binary bet wohl die beste Wahl.


    Ich bin am Yen Positionsabbau, auch wenn er in den nächsten Wochen noch steigen sollte. Nicht-Linearitäten, nicht mehr einschätzbar.


    Gruß
    S.

  • Hi Saccard,


    das hast Du gut dargestellt.


    Schön ist ja auch das sich über die ETFs im Moment ganz bequem ( ohne Widerstände bei Verbot) das Au der breiten Masse entziehen lässt.


    Kannst Dir im Rahmen des allgemeinen Defla-Schocks für eine kurze Zeit auch 500-800 USD bei Au vorstellen? Ich nehem an Sibanye würde so eine Auschüttler wahrscheinlich überstehen?


    In was wechselst Du Dein Yen?



    Btw .- hab mir gerade mal beispielhaft DB angeschaut:


    Bilanz von 55000 Mrd, einer Marketcap von 34 Mrd und einem Gewinn von 2,5 Mrd.


    Ich denke das System ist voller solcher Zeitbomben.


    Alles Gute uns allen, kann ich da nur sagen.


    N

  • Hallo Neo,


    das Problem ist bei der DB daß locker auch ein Verdoppler drin ist. Solche Werte sind einfach undurchschaubar, daher halte ich mich davon fern. Investieren und shorten klappt eben nicht.


    Ich wechsele jetzt meine verbliebenen Yen in Sibanye. Hauptsächlich nehme ich derzeit aber Umdisponierungen abseits der Börse vor: Vor gut 10 Jahren bin ich wegen der damals unschlagbaren Konditionen im internationalen Handel zur Direktanlage.at Bank gewechselt. Meine Gewinne (Gold Fields, Avocet, Sega Sammy etc.) waren wegen >1 Jahr steuerfrei, so daß ich beträchtliche Verluste steuerlich geltend machen konnte. Diese Verlustvorträge waren Ende 2012 aufgebraucht, der Nintendo Gewinn Anfang 2013 hätte schon Steuern gekostet, was aber durch die Verluste im Goldsektor (GFI, ABX) wieder ausgeglichen wurde. Bevor ich jetzt umständlich hunderte von Transaktionen hin und her über 3 Währungskosten weiterhin in der Steuererklärung angebe (die letzte hatte einen halben Aktenordner an Ausdrucken im Volumen), nehme ich lieber den bequemen Weg der Abgeltungssteuer.


    Man sollte eines nicht vergessen: Nicht mehr Inflation oder Deflation ist die Frage, sondern nur noch die Gefahr hoher Zinsen. Wenn es wieder runter geht wie in 20008 dann jetzt auch mit den Anleihen. Wenn stattdessen die Inflation kommt werden eben Anleihen stärker als Aktien fallen. Auf jeden Fall sind 4-5% Renditen im Bereich des möglichen. Da möchte ich mal sehen wie das Finanzsystem das übersteht. Sämtliche Aktien an Auslandsbörsen sind im übrigen kein Depotbesitz sondern nur ein Anspruch gegen die Bank. Ob so etwas im Fall der Fälle so sicher ist wie in Deutschland liegende Positionen? Daher werde ich auch meine Sibanye ADR gegen Originalaktien tauschen.


    In Österreich sind 15% der Immobilien in Yen finanziert, fast jeder hat variable Zinsen. In Deutschland hat fast jeder fixe Zinsen. So gesehen werden wir hier viel mehr Stabilität haben als im Ausland. 50% Verlust oder 100% Gewinn ist gar nichts gegen die grundsätzliche Sicherheit von Anlagen. Ich denke auch daß Gold eine der wenigen Anlagen überhaupt ist, die hohe Zinsen verkraften können.


    Gruß
    S.

  • Hallo Saccard, vielleicht macht auch Auslieferung der Orginale Sinn.


    Schau mal hier ...



    http://www.faz.net/aktuell/fin…cht-12242907.html#Drucken



    Hast Du irgendein Termin im Kopf ab dem bei Anlegern etwas durchsickern könnte bzgl. der Lage bei SBGL und das Sie besser ausieht als gedacht, sprich wo entsprechende Infos veröffentlich werden sollten/müssten?


    Danke


    Beste Grüsse


    Neo

  • Originale gibt es ja nicht mehr...


    Ich denke mit den heutigen News ist klar, daß die Sibanye Minen so oder so geschlossen werden müssen.


    NUM 60% Gehaltsforderung
    AMCU 150% Gehaltsforderung für entry-level, 100% für Rest


    Und das wo man schon jetzt 12500 Rand Gehalt + 4500 bis 6000 Rand "living allowance" bezahlt. Manufacturing jobs zahlen 4000 Rand, civil engineering Einstiegsgehälter liegen bei 4500 Rand, nur mal so als Vergleich.


    Die Minen müssen vorerst geschlossen werden, sonst kommt keine Vernunft mehr in das Land. Forderungen, die die Gehälter von teilweise ungelernten Arbeitskräften über das Niveau von mitteleuropäischen Arbeitern heben sind nur noch absurd. Da man sich ca. 1 Mrd. Verlust pro Jahr nicht leisten kann, werden wohl 36000 Leute eben gar keinen Job mehr haben.


    Gruß
    S.

  • Saccard. Denkst du, dass Gold bei Deflation in jedem Fall sinken muss? Oder nur bei deinem nächsten Szenario?


    Grundsätzlich gab es historisch gesehen, auch mit gutem Grund!.... gute Goldphasen bei Inflation und bei Deflation. Somit ist nicht klar, welche Richtung Gold gehen sollt/müsste/dürfte, wenn Inflation (bzw. Deflation) herrscht.

  • Nein, müssen nicht. Es wird wahrscheinlich sinken, aber in einem Szenario wo z.B. der A$ 1/3 oder 50% verliert. Wo 10-jährige Anleihen 20-30% sinken. Wo die Angst vor PLeiten und Ausfällen grassiert.


    Was möchte man denn in einer Deflation sonst tun? Das stabilste ist Geld an sich, aber leider leider kann man in Geld selbst nicht investieren:
    -Guthaben = Schulden der Banken = bedroht
    -Anleihen = Staatsschulden


    Wirkliches Geld ist nur Bargeld, für uns kleine Leute also machbar. Wer 100 mio hat, wird nicht in Bargeld gehen können, bleiben nur Anleihen, Aktien und Gold/Minen.


    Ich gehe davon aus, daß die Minen aufgrund noch stärker fallender Rohstoffe und Rohstoff-Währungen besser als Gold sein könnten. Minen sind das beste "legale" Investment. Bargeld und Gold haben immer das Problem, daß potentiell von Steuerhinterziehung ausgegangen wird. Statt Goldverbot also in Zukunft vielleicht nur noch Gold verkauft werden kann, wenn ein Kaufbeleg vorhanden ist. Für den Rest müßte dann z.B. auf den kompletten Betrag Abgeltungssteuer entrichtet werden.


    Wie gesagt, orakeln bringt uns nicht so viel, lieber die Anlagen, die man hat so sicher wie möglich machen und nicht so sehr auf den Kurs schauen.


    Wer Angst vor fallenden Kursen hat, weil er den Betrag X in den nächsten Monaten benötigt, hat sowieso etwas falsch gemacht.


    Gruß
    S.

  • "Die Minen müssen vorerst geschlossen werden, sonst kommt keine Vernunft mehr in das Land. Forderungen, die die Gehälter von teilweise ungelernten Arbeitskräften über das Niveau von mitteleuropäischen Arbeitern heben sind nur noch absurd. Da man sich ca. 1 Mrd. Verlust pro Jahr nicht leisten kann, werden wohl 36000 Leute eben gar keinen Job mehr haben."


    Das es Probleme mit den Gewerkschaften geben wird, war mir klar, aber dass es o hart kommt.


    Die Gewerkschaften scheinen da ja wirklich unter Realitätsverlust zu leiden :(


    Du meinst Sibanye wird alle Minen schließen?


    Meinst Du die lassen sich so einfach zu einem späteren Zeitpunkt wieder öffnen?


    Braucht es da nicht eine längere Anlaufphase?


    So oder so hört sich das eher nach Verkaufskursen an?


    Wo ist Dein Stop? Das letzte Tief?


    Grüsse



    Neo

  • Wie will man denn sonst die Forderungen der Gewerkschaften in einen vernünftigen Rahmen zurückbringen? Vernünftiger Rahmen bedeutet für mich im Angesicht der Goldpreise mehrere Jahre Nullrunden oder vielleicht Lohnsenkungen.


    Auf cash Basis liegen die Kosten für Sibanye bei vielleicht $900. Also 1.3 Mrd. Davon sind 55% Lohnkosten, die wegfallen. Also 600 mio an Kosten. Ventilation abschalten und man kommt vielleicht auf 400 mio. 100 mio werden sich durch die Goldproduktion von stock piles einnehmen lassen, also 300 mio Kapitalbedarf pro Jahr. Die ersten 3 Monate übersteht SIbanye sowieso. Wenn die Banken mitspielen auch länger.


    Ob es sich Südafrika leisten kann, daß 140000 Stellen wegfallen, die ca. das Dreifache des sonst üblichen einbringen?


    Ich halte ohne stop loss. Der Kurs muß nicht zwangsläufig runtergehen, da ist vieles eingepreist.


    Gruß
    S.

  • Kurzupdate:
    Zum Quartalsende habe ich meine Yen Position aufgelöst, nun also Sibanye "all in".


    Es werden noch einige Transaktionen folgen, um meine auf mehrere Depots aufgeteilte Sibanye Position zu konsolidieren.


    Nach wie vor ist der Yen extrem unterbewertet, ich habe aber einfach nicht mehr den Willen mich mit den Verrücktheiten der Japaner zu beschäftigen. Nicht-Linearitäten werden wohl folgen und die Unterbewertung so oder so auflösen.


    Gruß
    S.

  • Hi Saccard, bevor es hier zu langweilig wird. AUD und Brasil-Real - wie von Dir vermutet - sieht nach ganz erheblichen Verlusten zum USD aus. Vielleicht wären Minen aus diesen beiden Währungsräumen doch bald was zur Diversifikation? Bei Brasilien fällt mir nur Yamana ein.



    Zu Sibanye: Was meinst Du wieviel im Minen im Ernstfall geschlossen werden müssen?


    LG

  • Die Termine sind:
    3.7. mining pact signing (alle haben unterschrieben bis auf AMCU)
    8.7. briefing der chamber of mines zum Zustand des Minensektors
    11.7. Forderung der Gewerkschaften
    15.7. Antwort der chamber of mines


    Driefontein ist AMCU, Kloof und Beatrix NUM. Zumindest Driefontein wird wohl bestreikt werden.


    Die 1000 Stellen die in Glencors Chrom Mine wegen des illegalen Streiks freigeworden waren (AMCU fordert Wiedereinstellung) wurden neu ausgeschrieben, man erhielt 40000 Bewerbungen. Soviel dazu wie "schlecht" es den Minenarbeitern geht. Wie man unter solchen Bedingungen überhaupt Gehaltserhöhungen durchsetzen kann ist mir ein Rätsel. Normalerweise sollte über Gehaltssenkungen verhandelt werden.


    M.E. kann die Situation nur durch Nullrunden gerettet werden und dadurch, daß man den Arbeitern durch Abschaffung der Vermittler (kassieren Gehaltsprovisionen) und Kredithaie zu mehr Nettolohn verhilft.


    8+2 Wochen und 6 Tage Woche wären auch Optionen. Derzeit müssen die Arbeiter 12 Monate vor Ort bleiben bis sie zurück zu ihren Familien können. 2 Wochen Urlaub nach 8 Wochen Arbeit wäre für die ein Segen. Die 6 Tage Woche würde ca. 20% der 35% theoretisch möglichen Produktionssteigerung bringen. Allein das würde bei über 5000 quasi nutzlos angestellten bei Sibanye für 15-20% Kostensenkung führen.
    Was davon vor Ort die Zweitfamilien und "mine wives" (es handelt sich hier trotz des Begriffs nicht um Frauen) halten ist eine andere Frage.


    Gruß
    S.

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