Saccard Depot und Markteinschätzungen


  • Bezüglich der Produktionskosten kann ich nur damit dienen:



    All-In Kosten Q3 2013
    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/1125278-1385159257669n0zow.png]


    In der Aufstellung sind auch kleinere Produzenten wie Timmins, Brigus oder Rio Alto enthalten.
    Kurz zur Erklärung:


    AISC = Die "all in sustaining cash costs". Eine Richtlinie die vom World Gold Council (WGC) herausgegeben wurde, um die echten Kosten der Goldproduktion zu zeigen. Produzenten können diese Kennzahl ausweisen, müssen aber nicht.


    TCC = total cash costs die früher von den Produzenten genutzt wurden. Diese zeigen aber nur die Effektivität einer Mine an, und berücksichtigen z.B. nicht die Kosten für Exploration.


    RSP = realisierter Verkaufspreis


    sust. margin = Differenz zwischen all in Kosten und realisiertem Verkaufspreis, also die Marge.


    Hier auch noch ein netter Vergleich sortiert nach all in Kosten für das dritte Quartal und ein Vergleich mit den vorherigen Quartal:


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/1125278-1385160499451zzs93.png]


    Alacer (im Depot) hat mich positiv überrascht, Iamgold (auch im Depot) etwas enttäuscht. Rio Alto (auch im Depot) konnte die Kosten erheblich senken.

  • All-in costs sind reiner Schwachsinn, weil da auch die Kapitalkosten für Wachstum drin stecken. AISC sind genau das passende, um die wahren Kosten aller Minen eines Unternehmens darzustellen. Die Tabelle ist eine wahrer Schatz.


    Ich gehe etwas anders vor: Cash flow from operations, etwas bereinigt, davon Kapitalkosten abziehen. Wobei es vielfach sehr schwer zu sehen ist, welche Kapitalkosten anzusetzen sind. Wenn z.B. gerade eine Mill gekauft wird oder ein neues Projekt gekauft wird sollten die Kosten nicht rein, die laufenden Kapitalkosten wie sie typisch für z.B. ZA sind schon. Steuerzahlungen müssen natürlich wieder zum verdienten cash hinzugerechnet werden.
    Dann kann ich über den durchschnittlich erhaltenen Goldpreis die Kosten pro Unze berechnen. Natürlich sehr fehleranfällig, wenn man das Unternehmen nicht genau kennt.


    Bislang kann ich sagen, daß Harmony deutlich schlechter zu sein scheint als die angegebenen AISC. Ebenso Golden Star. Perseus wäre eine kleine Sensation, da muß ich nochmal genauer hinsehen. Da sie anscheinend gerade im Aufbau sind, kann es da Verschiebungen geben...


    Die Sibanye und Harmony Zahlen sind sehr fest und sind eher noch schöngerechnet, da der sinkende Rand nicht 1:1 im Gewinn auftaucht (höhere Importpreise) und die Löhne auch gestiegen sind.


    Mein Vorgehen ist top-down AISC is bottom-up. Müßte theoretisch das gleiche ergeben.


    EDIT: https://research.canaccordgenu…teviewer.aspx?pubid=96205
    Empfiehlt Beadell (AU:BDR)



    Gruß
    S.

  • danny: Zu Iamgold ... dass die relativ hohe Kosten haben hat auch damit zu tun, dass die Minen alle NICHT in währungsschwachen afrikan. Ländern sind. Mali, Burkani Faso u. Suriname sind relativ stabil zum USD bzw dollargebunden.

  • Die Minen sind alle nicht so das wahre. Cambiors Brot und Butter Kanada Minen mit hohen Lohnkosten durch den C$, Coté mit ultraniedrigen grades. Suriname natürlich sehr interessant. Aber die Westafrika Minen sind auch nur um die 1.5 g/t, alt, tief und es geht langsam immer mehr Richtung sulphides. Niobium ist noch der heimliche Star von Iamgold.


    Also trotz etwas positiver Überraschung lasse ich Perseus außen vor. 1.1 g/t tue ich mir nicht an. Aber sie scheinen entgegen meinem ersten Eindruck besser als GSS zu sein.


    Mal sehen was von Resolute zu halten ist. Ich meine mich zu erinnern, daß die immer metallurgische Probleme gehabt haben.


    Alles was man sich so heraus sucht ist keine wirkliche Alternative. Man darf nicht vergessen, daß die Minenbetreiber ja keine Amateure sind, die meinen lso operativ sehr gut betrieben werden. Nur wo ist da das Aufwärtspotential?


    Die Sibanye Minen arbeiten überhaupt nicht professionell. Das läßt Potential nach oben. Würden die Schichten so ausgedehnt wie sie derzeit bei Gold Fields in South Deep laufen, würde die Produktion um 35% steigen. Strom, Kühlung, Ventilation sind Fixkosten, die Lohnkosten müßten vielleicht um 25% steigen. Wären 2 mio ozs zu $900 all-in.
    Nicht machbar in dem politischen Umfeld, aber solche zumindest in der Theorie bestehenden Potentiale bieten low-grade open pit Minen nicht.


    Gruß
    S.

  • moin neo,


    das thema eben, lässt man ihn wieder steigen, wenn ja wann und wie lange .....
    was ist der optimal verlauf für die, die es in der hand haben.
    JPM hat sich ja ein "paar" physische lieferungen schicken lassen, ende letzten jahres.
    das ist auch etwas das durchaus sinn macht, preis drücken und dann das "echte" zeug aus
    dem markt ziehen. dann wieder mit zetteln spielen. aber um profit zu machen müsste man es nicht
    wirklich steigen lassen...........


    unsereins versucht ja nur etwas profit daraus zu schlagen, aber kann man durchschauen was kommt?



    grüße und schönes wochenende zusammen

    • Offizieller Beitrag

    Die Minen sind alle nicht so das wahre. (....)


    Ein großes Wort, gelassen ausgesprochen.


    Hier findet sich dazu eine Bestätigung, zumindest für die gegenwärtige Situation, sh. insbes. das FROIC ratio . Daß sich in Einzelfällen Trades bei völlig herunter geprügelten Minen lohnen, ist wieder eine andere Sache.....


    Depotstruktur -- Märkte und Edelmetalle im Vergleich


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Es stellt sich mir die Frage, wie zielführend die aktuelle Diskussion betreffend der Bewertungen ist. Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, für mich jedenfalls fliesst ein Bewertungsvergleich von Goldaktien in die Entscheidungsfindung ein, allerdings habe ich keine Probleme, auch bewertungstechnisch unvorteilhafte Minen zu berücksichtigen... Einerseits spielt der Zeithorizont eine Rolle (Investment oder Trade? ) aber nicht nur.
    Sibanye ist aktuell meine grösste Position, da mich Saccards Berwertungen/Berechnungen überzeugten. Ich habe hier auch einen längeren Horizont. Trotzdem: Aus einer Liste von beliebigen 20 Minenaktien wird Sibanye trotz günstigster Bewertung kaum kursmässig am besten Abschneiden auf Sicht von 3 oder von mir aus 12 Monaten. Da spielen halt noch ganz andere Faktoren mit, und die kann/darf/soll? man halt auch berücksichtigen. Z.B Management, Newsflow, Chart etc.


    So kann aber auch ein Titel mit miesem Management, schlechten aktuellen Leistungen, aktuell schlechten News mit grottenschlechtem Chart eine Sibanye outperformen.... Falls sich die miesen Leistungen verbessern die nächsten Wochen zu zwar nicht gut, aber nicht mehr so schlecht... könnte dies ein Kursfeuerwerk auslösen. Der Aktienkurs bildet sich durch Angebot uned Nachfrage, und diese orientieren sich halt nicht unbedingt an Bewertungen. Im übrigen sind Bewertungen (KGV) von Aktien dann am unvorteilhaftetsten/höchsten, wenn die Kurse am Boden sind --> in der Rezession brechen die Gewinne weg. Und die besten Aktien sind übrigens auch nie am günstigsten. Insofern sind Bewertungen nicht unwichtig, aber halt nicht alles.


    Macht es Sinn, eine zweite Sibanye zu finden oder würde es mehr Sinn machen, aus anderen Überlegungen/Gründen weitere Minen ins Portfolio zu nehmen? Dies muss wie erwähnt jeder selbst entscheiden.


    Diese Diskussion bei Silberaktien: Ich mag am liebsteen AG und EXK. Sie sind bewertungstechnisch kaum die billigsten, trotzdem bin ich überzeugt, dass eine klare Strategie, Know How und gutes Management vorhanden sind und deshalb diese Aktien eine Outperformance bringen werden. Wahrscheinlich gibt es Silberaktien, die besser performen werden, aber erstens weiss ich nicht welche und zweitens ist es mir auch egal. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese beiden Aktien hinter dem Benchmark (z.B SIL) hinterherhinken werden.
    Trotzdem finde ich aktuell Standardwerte wie HL, PAAS, CDE Und SSRI recht interessant. Die Managements sind zwar alle deutlich schlechter und die Unternehmen träge, aber sollte sich Silber erholen und mit ihnen Goldaktien, wird auch Geld in Silberaktien fliessen. Und wohin fliesst es zuerst? Wahrscheinlich in die Standardwerte, die in den Fonds vertreten sind. Und welche Aktien sind das wohl?


    Ich freue mich immer über Anlage- und Tradevorschläge.... aus welchen Gründen auch immer... bitte weiter so :thumbup:

  • Mein Kommentar war eigentlich bezogen auf die Iamgold Minen. Naja, trifft aber genauso auf alle Unternehmen derzeit zu.


    Wir haben ja auch schon gesehen, daß SBM und GSS z.B. sehr gute Performer waren.


    Beim vorhersehen von Börsentrends war ich noch nie gut. Ich denke, daß erstmal eine kleine oder größere Erholung beim Goldpreis einsetzt und damit eben auch vor allem die ausgebombten Werte gut performen werden. 2-4 Monate.


    Aber was dann? Gute Fundamentaldaten sind immer das Netz, daß einen uch längere Durststrecken durchstehen läßt.


    Ich denke es ist ganz klar, daß die $1400 einfach nicht reichen. Wird nicht zu einer Erholung der Minen führen, sondern nur zu einem Verlagern der Pleitewelle, die ich auf uns zurollen sehe.


    Auch scheinen die AISC nicht so ganz einfach zu berechnen sein. Bei Newmont habe ich schon Werte mit einer Spanne von fast 300$ gesehen.


    1999/2000 war der Goldpreis im Tief bei $255. Geholfen haben hedging und high-grading. Dieser Goldpreis entspricht nach der Kosteniunflation der letzten 14 Jahre heute $1250. Wir haben also längst inflationsbereinigt aus Sicht der Minen neue all time lows im Goldpreis. Hier steht der komplette Sektor vor dem Aus.


    Die Kapitalmärkte für Minen sind zu, es gibt nichts mehr. Ein weiterer Grund für Pleiten. Beispiele sind ja z.B. die Colossus Pleite, die gestrichene credit facility für Richmont, die wohl kommenden Probleme für die Finanzierung von Avocet. Die Probleme der junirs in Mittelamerika etc.


    Auch hedges sind keine Rettung: an sich teilweise sinnvoll wenn man vor dem Goldpreiseinbruch verkauft. Auch dürfte nicht der nominale Goldpreis gehegt sein, sondern vor allem relativ zur Kosteninflation.


    Auch haben wir das Damoklesschwert der vollkommen überbewerteten Aktienmärkte. Und die 1.6% Rendite jap. 30-jähriger bei erwarteten 3% Inflation. 10 Billionen US$ Anleihemarkt, fast so groß wie der der USA mit 60% zu refinanzieren in den nächsten Jahren. Das kann gewaltige Umschichtungen aus Japan in internationale Aktienmärkte bedeuten. Kurz: auch hier gewaltige Unsicherheiten.


    Ich denke so langsam wir sollten einfach die Investitionsquote hoch lassen und dann mal sehen, ob der jetzige sich anbahnende Preisanstieg beim Gold in 2-4 Monaten ins Stocken gerät.


    Statt sich zu viele Juniors anzusehen, wären evtl. die Majors interessanter: In der Vergangenheit haben die Juniors die Projekte entwickelt, die Majors dann gebaut und produziert. Jetzt haben wir bei einigen Minen der Majors riesige Verluste und das Ausgliedern von hochpreisigen Minen wie z.B. Boddington könnte den Markt von oben umkrempeln, da eben wieder vieles auf den Markt käme.


    EDIT: Auch nachdenklich machend die Zahlen von Newmont (2012)
    4,78 mio ozs production
    $1662/oz received
    net cash from operations $2388 mio
    capex $3210 mio (2010 $1402 mio)
    income before tax $3114 mio
    = $1011 costs/oz (earnings before tax)
    = $1455 costs/oz (cashflow - 2010 capex)
    = $1833 costs/oz (cashflow - 2012 capex)
    Spannende Frage, wofür capex bei Newmont verwendet wird, sustaining oder neue Projekte (2010er capex könnte ein Proxy für die sustaining costs sein). Die Kosten auf cashflow Basis sind wohl noch um die Steuerzahlungen zu reduzieren, ca. $170/oz weniger... Ich habe die Bemerkungen im annual report nicht gelesen, wird wohl interessant sein.


    Gruß
    S.

  • Ich habe bei Newmont nochmal das Q3 berechnet und komme auf $1470 Gesamtkosten...
    Cashflow from continuing operations - investments in property, plant and mine development + mining tax (aus dem income statement, taucht im cashflow nicht auf, dort versteckt im net earnings Posten).


    Stellen wir und mal die Frage: Investiert Newmont derzeit mehr als notwendig wäre, um die ca. 5 mio ozs Produktion aufrecht zu erhalten? Ich denke nicht... Auch ist der Steuerabzug, den ich vorgenommen habe, eher zu konservativ. Denn selbst wenn der Goldpreis unter die Kosten fällt, heißt das noch lange nicht, daß Newmont keine Steuern mehr zahlt. Teilweise existieren ja Steuern, die unabhängig vom Gewinn zu zahlen sind. Royalties an Staaten etc., außerdem wird ja nicht der capex vom Gewinn abgesetzt, sondern capex mit einer Verzögerung von einigen Jahren. Bei 10-15% Kostensteigerung pro Jahr bedeutet das, daß bei weitem nicht der realistische Kapitalaufwand abgesetzt werden kann.


    Newmont gibt für Q3 erheblich niedrigere AISC an. Sowie einen Nettogewinn. Tatsächlich waren es auf Cashflow Basis 350 mio Verlust. Steuern herausgerechnet nur noch $200 mio Verlust (darauf sind die $1470/oz berechnet).


    Grund für die Diskrepanz zwischen "Nettogewinn" und tatsächlichem Gewinn auf cashflow Basis sind wieder die Abschreibungen der Kapitalaufwendungen, die erheblich niedriger sind als die jetzt erfolgten Kapitalausgaben.


    Newmont benötigt langfristig einen Goldpreis von $1600. Beim jetzigen Goldpreis von $1240 ergibt sich auf Jahressicht ein negativer Cashflow von $1.2 Mrd.


    D.h. in 4 Jahren sind alle Cashbestände und credit facilities aufgebraucht und Newmont steht vor der Pleite. Evtl. noch eher.


    Für den Sektor sieht es wirklich nicht gut aus. Davon kurzfristig aber nicht bange machen lassen.


    Was mich nachdenklich macht ist, daß von ca. 90 mio ozs in ETFs laut aktuellem Zerohedge Artikel 30 mio ozs abverkauft wurden. 2003 gab es noch keine ETFs. 2/3 werden noch gehalten.


    Gruß
    S.

  • was willst du damit zum ausdruck bringen?



    "Was mich nachdenklich macht ist, daß von ca. 90 mio ozs in ETFs laut aktuellem Zerohedge Artikel 30 mio ozs abverkauft wurden. 2003 gab es noch keine ETFs. 2/3 werden noch gehalten."


    gruss


    neo

  • der wohl wichtigste faktor.


    servus zwyss; neo, saccard


    mein depot soll als investment dienen, trades mache ich eigentlich keine mehr.
    zumindest ist die grundlage meiner aktienkäufe investment auf lange sicht.
    grade bei den minen ist durch die herben verluste und unterbewertung etc
    das potential sehr hoch. bei den sicheren unternehmen natürlich geringere gewinne,
    bei kleineren risikoreicheren sehr hohe.


    der verlauf der nächsten zeit ist eine frage die ich mir ständig stelle.
    und ich muss ehrlich sagen, es fällt mir schwer eine meinung zu bilden.
    was das physische angeht hab ich damit kein problem, das werde ich auf
    keinen fall veräußern.
    was die aktien angeht habe ich natürlich eine andere sicht.
    da macht es keinen sinn, beim nächsten abschwung das depot in den roten
    bereich drehn zu lassen. und da wäre man wieder bei der einschätzung,
    es gibt einfach zu viele faktoren und meinungen.
    wie schon anderorts erwähnt,


    - gerade läuft eine korrektur im abwärtstrend
    - es findet eine bodenbildung statt, die sich positiv auflöst
    - es findet eine bodenbildung statt, die sich hinzieht oder neue tiefs bringt
    - große trendwende Dax / DJ - auch zugunsten EM aktie
    - absturz der Dax / DJ aktien mit panik und auch anfänglich verluste bei EM aktien


    und noch viele weitere szenarien.


    der vorausgesagte langjährige abwärtstrend bei den EM kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.
    im endeffekt wird es auf wahrscheinlichkeiten hinauslaufen für gewissen szenarien.
    da kaum jemand genau sagen kann, was passiert.


    grüße und schönen tag zusammen

  • Lieber Saccard, ich muss nochmal nachhaken.


    Hab mir das nochmal in Ruhe angeschaut.


    Du schreibst ...:


    Differenz 940-188 = 752


    "Entspricht ca. provisions und deferred tax liabilities, also keine direkten Schulden."


    Die 752 entsprechen nicht den provisions u. deferred taxation, die ergeben zusammen nur 577!


    Du hast provions mit borrowings verwechselt.


    Bisher war unser erstes Vergleichskriterium Produz Oz in Relation zu Marketkap+ Schulden u. dannach AISC. Sollten wir dazu nicht auch wirklich alle Schulden mit einbeziehen?


    Gruss


    Neo


    http://imageshack.us/photo/my-images/835/6wf8.png/

  • Hallo Neo, stimmt, da hat mir mein Gedächtnis einen Streich gespielt.


    Aber ich habe herausgefunden wie Sibanye die net debt Zahlen berechnet: borrowings + current portion of long-term loans - cash.
    Sämtliche Verpflichtungen gegenüber Lieferanten, Angestellten, Staat bleiben außen vor.


    Differenz current assets - total liabilities = -925.7 mio US$ (müßte derzeit auf 750 mio gesunken sein).
    Diese Zahl ist im Vergleich mit den anderen Minen die bisher genannt wurden die richtige. Ergibt $1310/oz. Inzwischen denke ich, daß eine so einfache Differenz keine Rolle spielt, z.B. hat uns Colossus damit eine um $40 mio bessere Bilanz vorgegaukelt als wirklich da war. Das kurioseste Beispiel für die Nichteignung dieses Wertes als Vergleich habe ich bei Heiwa erlebt, nach Übernahme von eines Unternehmens unter Buchwert wurden unter non-current liabilities dutzende Millionen negativer goodwill verbucht (vereinfacht gesagt ist goodwill eine Luftbuchung, um Differenzen zwischen Buchwert und Kaufpreis in der Bilanz auszugleichen).


    Mit den ETF Beständen möchte ich ausdrücken, daß der Abverkauf auch noch eine ganze Weile länger dauern kann.


    Eagle
    Ob wir nur eine Korrektur im Abwärtstrend sehen oder das nun der Boden ist, weiß ich nicht. Fakt ist, daß die Minen sehr viele Aktien emittiert haben in den letzten Jahren, XAU:Gold Ratio etc. also keine wirkliche Bedeutung mehr hat.


    Und selbst wenn der Goldpreis wieder auf $1400 steigt heißt das nur, daß z.B. Newmont langsamer stirbt. Bleibt es so wie jetzt, dann sind sie in ca. 2-3 Jahren fertig, da credit facilities schon vorher gekünfigt werden.


    Ich würde auch nicht große Minen per se als sicher ansehen. Newmont ist es z.B. nicht. Die hohen Kosten stammen zu einem Großteil auch durch den hoch bewerteten A$.


    Deine 5 Szenarien sind auf jeden Fall die richtige Denkweise. Die nächsten 1-2 Monate dürften uns zeigen, wohin das Pendel ausschlägt. Ich bin überzeugt von Szenario 4, denke aber zuletzt mehr in Richtung 5 und 1.


    Normalerweise stehen die Aktienmärkte genau jetzt am Ende, die letzen Aufschwünge etc. bevor es Mitte Januar nach unten gehen sollte. Es kann allerdings auch sein, daß bei 1.6% Rendite 30-jähriger und 3% Inflationserwartung der jap. Anleihenmarkt zusammenbricht. Das könnte u.U. den Abwärtsdruck bei uns eine zeitlang aufhalten oder aber beschleunigen, wer weiß das schon.
    Ein Käuferstreik der jap. Anleihekäufer würde zu noch höherem QE in Japan führen, mitzunächst wohl noch niedrigerer Währung.Je nach Zinsen in Japan kann der Yen aber auch böse überraschen.


    Fakt ist jedenfalls, daß nur Gold keinen automatischen Wertverlust bei steigenden Zinsen bringt wie z.B. Anleihen und Aktien.


    Gruß
    S.

  • nochmal Neo


    Die deferred tax liability kannst du getrost streichen. Nehmen wir an, ich habe eine Investition von $1 Mrd. Die schreibe ich jetzt über 20 Jahre in der Bilanz ab.


    Nun ändert der Staat Gesetze und ich darf steuerlich diese Investition schon in 10 Jahren abschreiben. Meine Bilanzregeln verlangen aber weiterhin 20 Jahre.


    Dann ist nach 10 Jahren der steuerliche Wert meiner Investition bei 0. In der Bilanz habe ich noch 500 mio stehen. Und dafür ist nun die deferred tax liability gedacht. Wenn ich es so mache, habe ich nämlich auf der liability Seite $500 mio deferred tax stehen.
    In der Summe ergibt dann mein $500 mio Investment auf der asset Seite zusammen mit den $500 mio deferred tax liability 0.


    Da wir in der Berechnung keine non-current assets einbeziehen, bin ich der Meinung daß wir das bilanzielle Gegenstück, die deferred tax liability, fast immer aus der Rechnung bereinigen müssen. Analoges galt ja schon für negative goodwill.


    Gruß
    S.

  • lieber saccard vielen dank für die ausführungen, so oder so müssen wir jetzt festlegen welchen teil der liabilities wir jetzt der marketcap hinzufügen wollen, bevor wir sie mit den prod - oz in relation setzen.


    offengesagt hatte ich mir bis jetzt die bilanz der sbgl nicht näher angeschaut und einfach deine angabe von +/-600 usd cap/oz übernommen und bei allen bilanzen die ich mir sonst angeschaut habe immer die komplette marketcap + komplette (current + non current incl. deferred taxation usw ..) hergenommen. Dannach war einfach alles nur so absurd viel teuerer dass ich es gleich wieder abgehakt habe .. aus jetziger sicht würde das aber anders aussehen ..


    grüsse


    neo

  • Beispiel , Beitrag von mir vom 3 Januar , gleicher Thread:


    Endevaour Mining (pure Gold)


    Marketcap 220- Total Liabiliies 300 -Cash 119 = 400 tsd für 420 tsd prod oz bei 1057 AISC
    d.h. <1000 usd/oz


    Wenn ich vergleichbar kalkuliere ( vorliegende Bilanz + akt Marketcap) komme ich auf >1200 usd/oz



    RMX fällt mir dann auch noch ein, hast Du aber schon auf der Liste

  • Hallo Neo,


    ich wäre für net debt berechnet wie folgt:
    long term borrowings - working capital


    Also current liabilities + long term borrowings - current assets. Das würde auch die provisions / reserves nicht beachten.


    Grund: im Gegensatz zu manch anderem Posten sind provisions zwar reale Verpflichtungen, aber die routinemäßigen provisions sind Posten, an denen wohl kein Unternehmen bankrott gehen wird. Kommen außergewöhnliche provisions (Umweltkatastrophe durch gebrochenen tailings dam o.ä.), reichen die provisions wohl nicht.
    Vor allem aber sind provisions zwischen verschiedenen Unternehmen sehr sehr schlecht vergleichbar.


    Long term borrowings - working capital ist eine sehr harte Zahl und zu jeder Verpflichtung ist auch ein Gläubiger bekannt.


    Falls notes oder bonds im Spiel sind, darauf achten, daß zu nominalem Wert und nicht zu Marktwert bilanziert wird.


    Also ich denke folgende Gesichtspunkte müssen stimmen:
    -Bewertung auf Produktionsbasis
    -Reserveleben
    -Kosten (auf Cashflowbasis, NICHT AISC, die das gleiche Problem haben wie net earnings vs. owner earnings)
    -Potential / Alleinstellungsmerkmal (Niobium bei Iamgold, geringe Arbeitszeit + Rand bei den Südafrikanern, Währung bei den Australiern)


    Und noch ein Problem: minority interests sollten auch einfließen, tauchen in der Bilanz neuerdings auch gerne unter equity auf.


    Gruß
    S.

  • Jetzt wird es komplex :) Mal sehen wie ich dahin komme ..



    Ansonsten magst Du weder Ghana noch Silber richtig?


    " Ghana, ein de facto US$ Gebiet, die Cedis oder wie der Währung heißt benutzt doch keiner im Minensektor." Du meinst dass Sie die Löhne nicht in der Landeswährung zahlen? Wie kommst Du denn drauf .. ansonsten wäre Ghana näml. ganz gut, wertet gegenüber USD kontinuierlich ab ... was ja die Lohnkosten begrenzen dürfte, sofern Sie in der Landeswährung bezahlt werden."






    Grüsse


    Neo

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