Schweizer Goldinitiative - Abstimmung am 30.11.2014

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Bewaffneter,


    Der Grundtenor aller Kommentare zur aktuellen Goldinitiative der Schweiz lautet:


    "Es ist unsinnig, dass Gold nie verkauft werden dürfe, auch in Notzeiten nicht"
    "Schränkt die Handlungsfähigkeit der SNB in nicht akzeptabler Weise ein"


    Das mit dem Verkaufsverbot im Initiativtext scheint mir zu wenig durchdacht, weil es derart Opposition hervorruft, dass damit die Initiative gestorben ist. Das meinte ich mit "besoffen".


    Man müsste eine solche Initiative besser strukturieren und keine so offenen Angriffsflächen schaffen; schliesslich macht es die "Gegenseite" ebenso. Kaum eine Person, die bei der Revision des Nationalbankgesetzes zugestimmt hatte, hätte zur Verschleuderung der CH-Goldreserven unter Inkaufnahme von hohen Milliardenverlusten zugestimmt!


    Dass der "Verkauf" der "überschüssigen Goldreserven" eine ex-post -Sanktionierung unwiederbringlich ausgeliehener Bestände hätte sein können, ist eine andere Geschichte....


    Gruss!
    Lucky

  • Das mit dem Verkaufsverbot im Initiativtext scheint mir zu wenig durchdacht, weil es derart Opposition hervorruft, dass damit die Initiative gestorben ist.


    Wenig durchdacht, oder doch wohldurchdacht? Die sind ja nicht doof. Alle ziehen an einem Strick, und damit das Pubilkum zufrieden ist, stellen sich einige demonstrativ auf die andere Seite und tun, als würden sie kräftig in die andere Richtung ziehen. Warum wohl steht nicht einmal die Partei, die die Initiative lanciert hat, geschlossen dahinter? Die Sache stinkt.


    "Das Volk mag also kein Gold, lasst uns den Rest auch noch verschachern" oder so ähnich könnte es dann heissen. Schliesslich braucht man immer richtiges Geld. Im Moment z.B. um die Eurozone wieder mal zu retten und um Gaza wiederaufzubauen, damit es die Guten dann wieder puttmachen können. Wir helfen immer gerne.


    Barbarische Relikte dagegen braucht keiner (nicht essbar, keine Zinsen, nimmt nur Platz weg, ist viel zu schwer, mit so einem 400 Oz-Teil kann man sich ganz schön den Finger quetschen). Und dass die SNB stattdessen einfach die Druckerpresse anmachen könnte (bzw. auf's Knöpfchen drücken), und zwar nicht, um bedrucktes Klopapier zu kaufen, begreift der Stimmbürger in der Regel eh nicht. Erklärt ja keiner ausserhalb von "verschwörungstheoretischen" Foren und Blogs, und von solchen hält sich jeder anständige Bürger fern, wenn er sein gutes Gewissen behalten möchte. Hauptsache, es gelingt den Experten irgendwie, die Franken-Stärke zu bekämpfen. ;)


    Gruss
    Ophiuchus

  • Ich würde noch einen Dauerauftrag zum Goldankauf der Initiative hinzufügen.Für Euros kaufen ist anscheinend genug Kohle vorhanden.Na die SNB,EZB etc gehören definitiv abgeschafft.Und das Ethablisement ist sowieso bei jedem Sche.. überfordert.

    • Offizieller Beitrag

    So wie es in der Schweiz möglich ist, kann kein Volk auf dem ganzen Globus der eigenen Regierung die Leviten lesen...möge es doch wiederum geschehen! Eine klare Stärke des politischen Systems hier, auch wenn die Exekutive immer wieder zu allerlei Verzögerungstaktiken greift, um den "Volkswillen" abzumildern oder gar teilweise umzukrempeln 8o !


    auch "Ecopop" ist nicht ohne....


    Gruss,
    Lucky

  • Moin Moin
    Bin mir zimlich sicher, das es abgeleht wird.
    Die SNB ist dann einfach zu unflexibel. Das beste Argument........... meine Meinung.
    Aber man weiss ja nie, das VOLK hat schon so einige Male überrascht.


    5 oz Silber das es abgelehnt wird......
    wer hält dagegen?


    Gruss
    Sam
    .....was für ein Moloch...........

    Wer Geld verliert, verliert viel.
    Wer Freunde verliert, verliert noch mehr.
    Wer die Lust an gutem Essen verliert, verliert alles!

  • Ich gehe davon aus, dass die Initiative leider zum Scheitern verurteilt ist, weil es schlichtweg nicht sein darf.
    Fragt doch mal zwyss nach seiner Einschätzung, er müsste es ja am Besten wissen.


    VG

  • Ich sehe solche "Umfragen" sehr kritisch:
    - Sie wurde von einer Zeitung selbst gemacht
    - Ausser dem "Resultat" wird keine einzige Einzelheit bekannt gegeben. Wer und wieviele wurden wo wie befragt? Der durchführende (in diesem Fall wohl Journalisten) kann mit einer kurzen, wohldurchdachten Einleitung vor der eigentlichen Frage das Resultat erheblich beeinflussen. Ausserdem gibt es auch eine Menge von Leuten, die absichltich das Gegenteil sagen in einer Meinungsumfrage, aus taktischen Gründen.
    - Genauso gibt es gute logische Gründe für den Promotor der Studie, am Resultat zu drehen. Mir scheint z.B. hier gerade der Anteil von Unentschlossenen mit 16% zu niedrig. Aber wo ist die Grenze zwischen "eher ja", "eher nein" und "unentschlossen"? So ein Ergebnis lässt sich leicht systematisch herbeiführen, indem man nur diejenigen als unentschossen definiert, die noch überhaupt nichts gehört haben von der Initiative.


    Die (vielgelesene Gratis-) Zeitung schreibt dann gleich (Zitate aus obigem Link):


    "...Doch nicht nur der Goldmarkt könnte sich bei einer Annahme der Initiative ...stark bewegen: «Noch grösser dürfte der Einfluss auf die Euro-Untergrenze von 1.20 Franken sein. Viele Investoren sind der Auffassung, dass eine solche Untergrenze dann nicht mehr haltbar wäre», erklärt der Stratege" [der wohl keinen Namen hat oder lieber anonym bleibt]


    Und dann kommt doch noch ein Name, der Vizedirektor der SNB kommt zu Wort:
    " ....Dies würde für die SNB zusätzliche Kosten verursachen und an den Devisenmärkten könnte daran gezweifelt werden, dass die SNB den Mindestkurs tatsächlich um jeden Preis verteidige."


    Den beiden Experten sollte vielleicht mal einer zeigen, wo man bei der SNB auf's Knöpfchen drücken muss, wenn man Geld braucht. Und die Devisenmärkte sind IMHO auch kein Argument: Sollen die doch alle kommen und den Franken noch stärker machen. Dann drückt die SNB eben die "Enter"-Taste. Ist das ein Problem, wenn man "gezwungen ist" Geld aus dem Vakuum zu erschaffen? Und dann kauft man eben irgendwas. Gold, einen Eipott, Italien oder die CIA. :D


    Zumindest in meinem Umfeld haben sich (von denen, die abstimmen gehen) mindestens 30% Prozent noch nicht wirklich damit beschäftigt, und weitere sind noch ganz unschlüssig. In meinem näheren Umfeld ist die Zustimmung (inkl. "eher ja") wohl höher als in der Umfrage, im weiteren Umfeld aber schlägt das um. Liegt vielleicht ein Wenig daran, dass die Pro-Kampagne erst heute starten soll. :rolleyes: Da hat dann die finanzkräftigste Partei dem Mainstream zu lange das Feld überlassen. Ein Schelm, wer Böses Denkt.


    Gruss
    Ophiuchus

  • Das würde ich wirklich zu gerne! Ich kann mir nämlich kein anderes Ergebnis als ein eindeutig mehrheitliches "JA!" vorstellen.
    Aber für die Zusendung der 5 Unzen müsste ich ja meine Klaridendität preisgeben. Das kommt in diesem Board für mich nicht in Frage!


    Moin
    Schick mir eine pn.
    Gruss
    Sam

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  • Die 20minuten sollte man erst nehmen. Sie gehört zur Tamedia und ist kein SVP-Hausblatt. Die Umfrage ist also "echt" und spiegelt das tatsächliche Bild wieder. Es ist also in der Tat spannender, als ich tatsächlich erwartet hätte.

    „Auch der fehlgeschlagene Einsatz hat seinen Wert in sich selbst.“ Josef Wirmer, NS-Widerstandskämpfer (1901-1944)

  • Die leserkommentare sind so ähnlich als würde man hier in den Goldseiten ein Diskussion pro / contra über das thema führen. Stellt sich als die frage welche Plattforn ist dass.
    Da ich nicht daran glaube dass man ein solchen Unsinn seitens der us erfüllungsgehilfen in europa zulässt und ich eher an manipulation glaube als an echte demokratie fang ich erst gar nich an zu ergründen um welche plattform es sich hier handelt.


    Wir sind den zentralbanken ausgeliefert, dass gemeine Volk macht sich doch keine gedanken mehr.
    Denen geht alles am allerwertesten vorbei. Die nachfolgende generation die derzeit ins Berufsleben einsteigt hat alles im sinn,
    Aber nicht arbeiten, sich für die gesellschaft stark machen oder gar über den Tellerrand schauen.
    Derzeit beklemmt mich das gefühl dass nur noch party und komsum ohne grenzen angesagt ist.
    Scheiss egal wie dass finanzieret wird. Geld spielt dabei keine rolle, die bank hat ja.
    Die verschuldungsrate die ich in meinem umkreis erkenne kann ich gar nicht glauben ....

  • ...und ich eher an manipulation glaube als an echte Demokratie...

    Frage an die Schweizer hier im Board: Glaubt ihr wirklich, dass eure Abstimmungen manipuliert werden???[/quote]


    Ich bin zwar nur Auswanderer, aber lange genug hier um mit "Nein" zu antworten. Deshalb will die politische Klasse ja auch Volksabstimmungen erschweren. Eben weil oft "unbequeme" Ergebnisse herauskommen. Manipuliert wird freilich in der Propaganda vor der Abstimmung. Die Massenmedien schiessen scharf gegen die Goldinitiative, ebenso die Staatsfunker. Allerdings ist "die freie Presse" in der Schweiz etwas stärker als in Deutschland. In Deutschland haben wir ja nur die "Junge Freiheit" und "Eigentümlich Frei" und "Compact". In der Schweiz die "Baseler Zeitung" die "SchweizerZeit" und "Weltwoche". Die Auflage dieser 6 Zeitungen ist in beiden Ländern ungefähr gleich hoch, nur mit dem Unterschied, dass die Schweizer 10x weniger Einwohner haben. Die "Firepower" der freien Presse ist also 10x höher und das merkt man auch.

    „Auch der fehlgeschlagene Einsatz hat seinen Wert in sich selbst.“ Josef Wirmer, NS-Widerstandskämpfer (1901-1944)

  • Ich hab noch den Schweizer Monat vergessen, sorry.


    Von den sieben genannten würden ich allenfalls die Schweizerzeit und Junge Freiheit rechts-konservativ nennen. Die anderen sind mittig bzw. libertär.
    Kennst Du ein gutes, investigatives links-liberales Print-Magazin? Ich wüsste keins, deshalb lese ich die oberen sieben bzw. greife selbst ab zu zur Feder für sie.

    „Auch der fehlgeschlagene Einsatz hat seinen Wert in sich selbst.“ Josef Wirmer, NS-Widerstandskämpfer (1901-1944)

  • nintendo, so ist es. Dieser Artikel ist ein solides Propaganda-Stück. Fachlich zwar unter aller Sau, aber das spielt beim Grossteil des Publikums keine Rolle. Man verdreht die Dinge einfach in ihr Gegenteil, und schwupps, hängt der Leser auch schon am Haken. So etwa:


    "...Wer etwas für die Humanisierung der Finanzmärkte tun will, wer ausufernde Spekulation gegen die wirtschaftlichen Realitäten eindämmen möchte, der muss das Gold als Spekulationsobjekt abschaffen, der muss Gold, um es positiv auszudrücken, zu einem glänzenden nutzlosen Metall machen, von dem es nach allem Anschein auf der Welt viel mehr gibt, als allgemein angenommen..."


    In diesem Sinne wären dann die FED, Goldmann-Sachs und Konsorten diejenigen, die sich ganz besonders für eine "Humanisierung der Finanzmärkte" einsetzen. Und Opas Münzsammlung lastet schwer auf dem Gewissen der Erben.


    Wenn die Frau Schreiberin ihr Gewissen entlasten möchte, darf sie mir gern ihren Goldschmuck verkaufen, ich bezahle 1 Million Reichsmark/Oz. Oder alternativ dazu kann ich ein paar Finanzderivate ausdrucken. Zwecks Humanisierung. [smilie_happy]


    Gruss
    Ophiuchus

  • In welchem Masse sind Volksentscheide in der Schweiz bindend? 2 Beispiele:


    1977 beschliesst der Bund die Sommerzeit
    1978 wird eine Volksinitiative mit 83.8% (!!) angenommen, die eine Abschaffung der Sommerzeit fordert
    1980 Das Parlament erteilt dem Bundesrat die Kompetenz zur Einführung der Sommerzeit.
    1981 In der Schweiz wird die Sommerzeit (wieder) eingeführt.


    - 2010 Das Volk nimmt die Volksinitiative «Für die Ausschaffung krimineller Ausländer (Ausschaffungsinitiative)» mit 52.3% an
    - Die Umsetzungsvorlage des Bundes baut aber in der Folge auf den (sehr zahmen) Gegenvorschlag auf, der in der Abstimmung 2010 abgelehnt wurde.
    - Deshalb lanciert die gleiche Partei, die die Initiative gemacht hatte, nochmals eine Volksinitiative: Eine Volksinitiative zur Durchsetzung der Ausschaffungsinitiative! :hae:


    Abstimmungsresultate werden i.d.R. umgesetzt (manchmal auch zähneknirschend), aber wenn es wirklich hart auf hart kommt, sind Volksentscheide NICHT bindend, bzw. werden hartnäckig ignoriert.


    Gruss
    Ophiuchus

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