Preis in Rand (ZAR) im Jahr 1967 für Krügerand ?

  • Liebe Freunde und Experten,


    bin neu hier im Forum (aber kein Neuling in Sachen "Gold" zwecks Vermögenssicherung - kaufe regelmäßig Gold seit meinem 16. Lebensjahr, also schon über 40 Jahre. Nicht als Spekulation, sondern als "Versicherung" gegen ungedecktes Papiergeld).


    Mich interessiert, was kostete im Jahre 1967 (Ausgabe der ersten Krügerrand) die 1 Unze Goldmünze in ZAR (Südafrikanischer Rand) ?


    Für jede Antwort vorab vielen Dank.


    LG Tom

  • Externer Inhalt m.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Der Meister selbst behauptet, er hat in der Einführungswoche für 27 Rand gekauft. (ca. bei 12 Minuten)


    Bittesehr [smilie_blume]

  • Lieber Felix,


    das Interview (mit den besagten 27 Rand in der Einführungswoche) ist mir bekannt ! Dennoch vielen Dank für den Hinweis. So ganz kann ich es aber nicht glauben. Schließlich ist es nur eine persönliche Aussage/Erinnerung eines Einzelnen. Deshalb suche ich ja nach einer handfesteren Aussage etwa in Form einer Statistik/Kursverlauf etc. Setzt man dies in Relation zu dem aktuellen Kurs (Euro zu ZAR ca. 1 zu 15) ergibt sich ja ein aktueller Unzenpreis von ca. 18. 000 Rand für den Kauf eines Krügerrands bei derzeitigem Goldpreis. Conclusio: Der Rand hätte als Papiergeld noch viel drastischer zum Gold devaluiert (von 27 auf jetzt 18. 000) als z. B. der Dollar. Stimmt das oder habe in da einen Rechen- bzw. Denkfehler ? Mit "devaluiert" will ich ausdrücken, daß Gold eigentlich nie teurer wird - nur das Papiergeld immer wertloser aufgrund der permanenten Geldmengenausweitung.


    LG Tom

  • Ich glaube das schon, da der Rand bis in die 70er wertvoller/ teurer war als ein USD.


    Man darf nicht vergessen, das Südafrika mal, zumindest für unsere ethnische Gruppe, ein reiches Land war. Mehr dazu sag ich aus political correctness nicht.


    1967 war bevor Nixon "das Goldfenster" (35 USD) geschlossen hat, und der Rand war höher bewertet. Der Preis passt schon.


    Willkommen im Club derer, die begonnen haben, einen winzigen Teil der neoliberalen Weltverarschung zu überschauen :D

  • War so um 1.45-1.50 im November 1967...in € der Dollar war damals so 4.40 DM...also faktor 2,3 zum € ...dann sprängen so 0,65 € raus


    cu DL....gibt ne tolle Seite...glaube fxtop.com


    Also 35 $ x4,40.....160 DM...sind runde 80 € die wieder durch 1.50......so zwischen 50-55 ZAR der Krüger damals

  • Das klingt schlüssig. Den damaligen währungspolitischen Hintergund zu Südafrika (Südafrika als "reiches" Land und damit das damalige Verhältnis Rand/Dollar) hatte ich übersehen. Suche nichtsdestotrotz mal weiter, vielleicht findet sich ja in den Tiefen des Netzes doch noch eine offizielle Bestätigung zu den besagten 27 Rand als Einführungskurs. Immer wieder spannend so ein Blick zurück - und er schärft auch die Sicht auf die Gegendwart ...


    LG Tom

  • Stimmt ! Habe inzwischen auch einen Valutenumrechner für historische Kurse gefunden, der z. B. für Ende 1967 (November) einen Kurs von 5,5 DM für einen ZAR ausweist. Das mit den im Interview erwähnten 27 Rand könnte also gut hinkommen. Einführungspreis 1967 entsprach demnach knapp 150 DM - und das haut dann auch ungefähr wieder im Gegenwert mit Dollar hin (nach meiner Erinnerung DM/Dollar damals roundabout 4:1). Paßt also auch. Vielen Dank nochmals.


    LG Tom

  • Der Thread ist auf jeden Fall unter einigen Gesichtspunkten interessant.


    Früher haben die Banken einem ja immer erzählt, wie wichtig es ist frühzeitig zu sparen, um den Zinseszins Effekt als "Bonus" mitnehmen zu können.


    Dieser Zinseszinseffekt war aber schon damals gar nix dolles, sondern hat lediglich sichergestellt, dass die Ersparnisse am Anfang eines Berufslebens nicht völlig enteignet werden.


    Gold macht das auch von ganz alleine. Ohne dass man irgendwen Dritten dazu brauchen würde, oder Irgendjemandem sein Geld übergeben müsste... damit der irgendwas damit treiben kann :D


    Auch die Finanzkriese, die Migrationswelle und weitere unerfreuliche Entwicklungen sind derzeit im Goldpreis noch nicht abgebildet. Da ist nur die normale Inflation...

  • Lieber Felix,


    das sehe ich sehr ähnlich. Apropos "Zinses-Zins-Effekt und Banken": Bei den meisten tollen Rechnungen werden gerne sämtliche Gebühren (z. B. bei Fonds) sowie die Steuern (damals ja noch der individuelle Steuersatz bei Zinserträgen- vielleicht schon bald wieder, denn die Abgeltungssteuer dürfte wohl bald fallen) weggelassen.


    Auf den Punkt bringt es Deine Anwort (Nr. 9). Damals für 100 Krügerrand in etwa eine neue Mercedes S-Klasse und heute auch noch ! So sagt es ja auch das uralte Beispiel von der Tunica im alten Rom und dem ordentlichen Herrenanzug in unserer Zeit ...


    So sollte man Gold nach meinem Dafürhalten auch sehen. Jedenfalls tue ich es so. Zum einen als Wertspeicher um Geld wertmäßig über die Zeit zu bringen (diese Geldfunktion erfüllt ja Papiergeld über längere Zeiträume niemals). Insoweit beschützt Gold meine Eigentumsrechte gegenüber den inflationierenden Regierungen. Zum anderen als Versicherung gegen Worst-Case-Szenarien. Und damit natürlich als Asset außerhalb des Bankensystems ohne Gegenpartrisiko.


    Ein Blick in die Vergangenheit ist da manchmal ganz hilfreich. Deshalb hat mich diese Frage auch beschäftigt. Auch wenn die konkreten Zahlen dann fast schon beängstigend sind. Daran wird nämlich deutlich, wie sehr Papiergeld tatsächlich devaluiert. Fällt einem im Alltag nicht so sehr auf - über längere Zeiträume aber schon. Von 27 Rand auf 18.000 Rand ist schon eine Ansage in nicht einmal 50 Jährchen ... Auch wenn der Rand sicherlich aufgrund spezieller - auch politischer - Hintergründe im Vergleich zu den 60er Jahren besonders stark gegenüber anderen Papierwährungen verloren hat.


    LG Tom

  • Der potentiell mögliche extreme Gewinn beim Gold kommt nicht aus dem Besitz der Münzen selber, sondern aus dem Umtausch des Goldes in etwas anderes in extrem (!) schlechten Zeiten.


    Ich weiss noch dass meine Oma für wenige tausend DM nach dem Krieg ein sehr großes Haus in einer westdeutschen Großstadt hätte kaufen können. Dann hat sie viele Jahrzehnte (bis zu ihrem Tod) darüber gewehklagt, dass sie das nicht gemacht hat.


    Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich so ein Geschäft hinkriegen würde. Wer tauscht schon seine letzte werthaltige Reserve um, wenn die ganze Zukunft rabenschwarz aussieht.... Das ist heute viel leichter geplant, als im Fall der Fälle wirklich gemacht.

  • Solche konkreten Beispiele kenne ich auch aus meinem Umfeld und Gesprächen über die Vergangenheit. Sehe ich genau so: Wer weiß in solchen düsteren Zeiten schon, wie es weiter geht. Und tauscht werthaltiges Gold gegen eine ungewisse, zukünftige Entwicklung bei Immobilien ein. Wenn man aber sehr viel Gold hat in dieser Situation, kann man eben mit einem kleinen Teil davon auch etwas riskieren bzw. spekulieren.


    Vermute eh, daß es in so extremen Zeiten leichter fällt, zwar werthaltige Dinge (wie Silbermünzen, aber auch Alkohol, Zigaretten usw.) zu tauschen, aber eben nicht so extrem werthaltige Dinge, wie es Gold in speziell diesen Phasen sein kann.


    Allerdings: Der Staat dürfte es kaum zulassen, daß sich einzelne derart bereichern (außer ihm selbst natürlich !). Daher würde ich eher von einem Goldbesitzverbot ausgehen (siehe USA von immerhin 1933-1974), wenn es zu solch düsteren Zeiten kommt.


    Also - für den Fall der Fälle - vielleicht so: Mit Silber (und anderen Dingen s. o.) über die schlimmste Phase rüber retten, ein Goldbesitzverbot ignorieren - und dann später, wenn sich die Nebel wieder lichten, zumindest dank dem Gold nicht wieder bei Null starten und/oder in andere Dinge gut umtauschen.


    Hoffen wir mal gemeinsam, daß es so schlimm nicht kommt. Eben wie bei einer Versicherung: Man hat sie, hofft aber doch, daß man sie niemals brauchen wird. Eine solche Versicherungspolice wirkt beruhigend, wie Gold eben auch. Kleiner Zusatznutzen: Tritt der Versicherungsfall nicht ein, sind die Prämien weg. Beim Gold sind die Münzen und Barren aber noch da - und man kann sie z. B. vererben.


    LG Tom

  • Das Goldbesitzverbot hängt nicht am jeweiligen "Wert" des Goldes. Das ist schlicht verhängt worden, weil eine Gold Deckung der Währung vorgekaukelt wurde, die physisch nicht zu halten gewesen ist(USA). Roosevelt hat default gegenüber seinen eigenen Bürgern verkündet, und Nixon gegenüber anderen Staaten. Was anderes ist das ganze Verbot nämlich nicht....


    Da heute nichts gedeckt ist, muss man nix verbieten. Wohl aber zB den Handel damit heftig besteuern. (was wesentlich einträglicher wäre und ich daher für wahrscheinlicher halte).

  • Das ist mir bekannt (schwindende Goldreserven der USA, da wegen wachsendem Mißtrauen gegenüber dem Dollar diverse Staaten - z. B. Frankreich - ihre Dollars in Gold tauschen wollten; Hintergund für das Mißtrauen u. a. der Vietnam-Krieg). Wenn man allerdings den Handel hoch oder gar prohibitiv besteuert, kommt es doch einem Goldbesitzverbot faktisch sehr nahe. Entweder es lohnt sich dann für den Bürger nicht mehr aufgrund der hohen Besteuerung - oder aber er macht es "schwarz" und kommt so in die Illegalität bzw. wird sogar zum Kriminellen (gemacht). In USA standen meines Wissens damals sogar hohe Gefängnisstrafen im Raum für privaten Goldbesitz.


    Frage: Käme es allerdings im Rahmen einer Vertrauenskrise - weil z. B. die Menschen deckungsloses Papiergeld nicht mehr bedingslos akzeptieren - zu einem wie auch immer gearteten, neue Goldstandard (oder zumindest zu einer gewissen Bindung an gewisse Edelmetalle wie Gold oder Silber), müßte doch der Goldpreise ziemlich steigen. Wenn man sich die Geldmengenausweitung insbesondere der letzten Jahre so ansieht. Wäre es dann nicht für Staaten sehr/zu verlockend (vor einem solchen Preisanstieg) in den Besitz des privaten Goldes zu kommen !?


    Interessant finde ich diese Frage übrigens auch im Kontext mit einer möglichen Zurückdrängung des Bargeldes (Bargeldobergrenzen, Abschaffung gewisser Geldscheine). Namhafte internationale Wirtschaftswissenschaftler beklagen ja, daß die Notenbanken die Zinsen (leider) nicht weit genug in den negativen Bereich drücken können, solange die Bürger (noch) in Bargeldhaltung als Alternative ausweichen können.


    Müßte dann nicht auch - im Kontext mit dieser Vorgehensweise - sukzessive das Gold zurück gedrängt bzw. verboten werden ?


    Bei Nullzins fallen ja die Opportunitäskosten der (zinslosen) Goldhaltung weg - und bei Negativzins könnte die Goldhaltung auch für breitere Bevölkerungskreise zu einer echten Alternative werden. Das kann doch eigentlich nicht im Sinne der Notenbanken und der Politik sein, oder ? Die wollen doch Inflation quasi um jeden Preis, denn Deflation ist ja nahezu tödlich für Schuldner, und wenn man sich das Ausmaß der weltweiten Verschuldung ansieht, bleibt ja wohl kaum eine andere Wahl ... Flüchten aber mehr Menschen ins Gold, steigt nur der Preis des Assets Gold (wie schon jetzt bei Immobilien, Aktien, Kunst, Oldtimer usw. - also sog. Sachwerte) aber doch nicht - wie gewünscht - die Inflation im Alltag (via Lohn-Preis-Spirale). Aber nur diese Art der Inflation kann doch die Schulden sukzessive weginflationieren (nicht eine reine Asset-Price-Inflation).


    Oder sehe ich das falsch ?

  • Das stimmt natürlich völlig. Der Preis schwankt extrem. Deswegen würde ich auch nie mit Gold spekulieren ... s. o.


    Bemerkenswert ist aber schon, daß es über sehr lange Zeiträume oft auffällig gut paßt. Jetzt mal weg von dem Anzug/Tunica Beispiel oder der neuen Mercedes S-Klasse (Rand-Beispiel). Hatte mir 1978 eine Immobilie angeschafft. Habe eben anhand der Tabelle mal nachgerechnet: Kaufpreis damals entsprach ziemlich genau 351 Unzen. Jüngst ist eine identische Immobilie hier verkauft worden. Verkaufspreis jetzt 342,7 Unzen (auf Basis des aktuellen Goldpreises). Sicherlich ist da auch viel Zufall dabei (bei einem Immobilien-Kauf nur zwei Jahre später, also 1980, hätte es eine völlig andere Relation gegeben - oder einem Immobilenverkauf nicht gerade in einer Immobilienblase). Aber nichtsdestotrotz, das ist doch schon erstaunlich nahe dran ..., oder ?

Schriftgröße:  A A A A A