Gold und Silbermünzen - Wie wichtig ist bei moderner Numismatik die originale Umverpackung wirklich?

Zitat von taheth

Womit wir bei Punkt 2 wären. Diese inflationären Machwerke für den sich Wertsteigerung erhoffenden Freizeitspekulanten als Münze zu bezeichnen ist genauso daneben.

Hallo taheth,

ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass auch nur einer unter Euch weilt, der für den

1/10 oz Golddrache in Proof
mit original UVP/COA

weniger als 180 Euro bieten würde, wenn er in original Verpackung inklusive Zertifikat der Perth geliefert würde:

http://www.ebay.de/itm/1-10-OZ…0-DCAM-Slab-/142191656455

War dem Plastik Sarg der niedrige Kaufpreis zu verdanken ?

Mit dem Fragezeichen ist wohl noch kein Schlusspunkt zum Ganzen gesetzt, aber ego plädiert stets für original Ware, original Umverpackung und original Zertifikate

Zitat von Tilo

überlegt mal, wie viel die beiden in originaler Umverpackung wert gewesen wären!aber waren ja leider nicht mehr vorhanden...

Gut erkannt, dass es wohl auch beim 1794 Silber Dollar und beim Gold Double Eagle eine original Umverpackung gegeben haben muss. Banderole hin oder her.

Fakt ist, dass der Double Eagle damals 20 Dollar und der Silberdollar nur einen Dollar wert waren.

Fakt ist damit auch, dass sich der Wert des 1794 er Silberdollars in Relation zum Gold Double Eagle Dollar um ein mehrfaches potenziert hat. Mehrfache Potenz im Vergleich zum legendären Gold Double Eagle. Wie geht das, wenn selbst der Gold Double Eagle bei einem Nennwert von 20 Dollar zwischenzeitlich für über 7 Millionen Dollar versteigrt wurde? Wow. Wer nach alledem noch immer meint, dass sich die letzten 200 Jahre in Sachen Gold und Silber kaum etwas getan hat, dem wünsche ich freilich weiter guten Tiefschlaf.

Der goldenen Jakobslöser brachte 2015 umgerechnet 911.500 Euro.

Ein Spitzenpreis mit dem selbst der Auktionator nicht gerechnet hatte, zumal das goldene Stück vom dem Osnabrücker Auktionshaus Künker in Zusammenarbeit mit dem englischen Partner London Coin Galleries auf 150.000 Pfund Sterling taxiert worden war.

Meines Erachtens konnte der Goldlöser aus dem Jahr 1625 einen so hohen Erlös erzielen, da die Löser grundsätzlich nur in Silber geschlagen wurden und somit dieser historische Goldabschlag eben eine Top Rarität darstellt.

Möchte man den Bezug zur modernen Numismatik herstellen, so wären ebenda z. B. Silbermünzen Lunar I und II mit den Silberlösern und die Lunar I Goldproofs bzw. Lunar II Gold High Reliefs noch am ehesten mit besagtem Goldlöser vergleichbar.

Es mag sein, dass sich der ein oder andere Sammler historischer Numismatik an diesem Vergleich erregt.

Aber ich bitte zu bedenken, dass die Perth mint die Lunarmünzen als sogenannten legal Tender mit Nominalen in AUD herausbringt und Features wie original Umverpackung und Echtheitszertifikat weniger einer immer wieder vorgeworfenen „Geschäftemacherei“, sondern ganz einfach dem Zeitgeist geschuldet sind.

Die Leute müssen eben nach über 100 Jahren Fiat money Exzessen langsam, quasi step by step wieder an echtes Geld gewöhnt werden. Das meine ich durchaus ernst, schließlich hat auch die FED das Rad 1913 nicht neu erfunden.

Mit dem Löser konnte der Herrscher erstens die Silbermenge im Land kontrollieren, zweitens boten die großen wertvollen Münzen wohlhabenden Bürgern einen Anreiz für das Sparen und den Fernhandel. Wäre das Herzogtum in Geldnöte geraten, hätte das Volk seine Löser zurückgeben müssen und deren Silber wäre wohl wieder zinslos in „gängige Geldstücke“umgemünzt worden. Quelle Atikel im Deutschen Münzmagazin
http://muenzenmagazin.de/heft-…-teuerste-m%C3%BCnze.html

Silber- und Gold waren über die Jahrtausende stets Geld und Garant für Wohlstand und Properität der Herrschenden, aber auch der Bevölkerung in den Städten und auf dem Land. Mal schauen, was Frau Jellen heute Abend gegen 20.00 Uhr auftischen und ankündigen wird...

Zitat von Felix Krull

Mir ging es um den Aspekt, dass Löser halt "Schaumünzen" gewesen sind, genau wie ihre numismatischen Vorgänger...

Da muss ich Dir widersprechen. Die Löser waren echtes Geld, insbesondere in Silber.

Vielleicht kam die Goldlöser einem Showpanda oder sonstigen numismatischen Schmankerln des 21. Jahrhunderts schon in Ansätzen nahe. Ok. Etui bzw. Box gab es damals nicht. Ein Echtheitszertifikat gab es aber schon damals. Wer sich nämlich der Falschmünzerei erdreistete wer 1.2.3 einen Kopf kürzer.

Ich rege an, mal drüber nachzudenken!

In Zeiten in denen selbst einer wie der geschätzte user "Wassergeist" hier im Forum unlängst schon den Verdacht gepostet hat, dass die Betrüger schon so weit gehen könnten, gefälschte Goldpandas in original Folien um zu tüten. Da liegt es doch nahe, einer international zusammenarbeitende Münzpolizei mit Befugnissen auszustatten, derlei Betrügereien Einhalt zu gebieten!

Zitat von Felix Krull

...und weiter: "Da dies aber nie erforderlich wurde, blieben die Juliuslöser zunächst als Sparanlage und später als Sammelobjekt im Besitz der Bürger"

Wenn Du so willst ist auch ein 1 oz Gold proof high relief Lunar "echtes Geld". Niemand wird ihn je zu diesem Zweck nutzen. Das meinte ich damit.

Ich gehe davon aus, dass sich der blau markierte Leitsatz auch in Zukunft bestätigen wird.

Allerdings nicht für die "Bürger", sondern nur für die Sammler und Horter von Gold- und Silbermünzen bzw. Medaillen, Barren.

Es scheint, dass sich die Politiker als Staatsvertreter, die Unternehmer und die auch die "Bürger" allesamt mehr oder weniger "freiwillig" für eine Schuldenorgie entschieden haben. Sobald diese Orgie ein jähes Ende findet wird Gold und Silber nur noch schwer zu finden sein. Sei es historische Numismatik, moderne Numismatik oder ein einfacher Krügerrand. Keiner wird es für wertloses Schuldgeld hergeben.

Nur für den Fall, dass diese Übergangszeit vom Papier - zum Echtgeld relativ schnell und unkompliziert verläuft, sehe ich die nächsten 10 bis 20 Jahre für unsere bzw. die nachfolgende Generation eine Profitmöglichkeit in Sachen "Numismatik" und auch in Sachen Gold und Silber generell. Sorry, aber eben meine ehrliche Meinung.

Zitat von CARLOZ

Ohne Begleitfolder ist diese Münze um 40€ günstiger zu haben.
Wie würdet Ihr entscheiden? Freundlich CARLOZ

Könnte / bzw. sollte die Wertschätzung einer Umverpackung mehr oder weniger im Gleichklang zum Wert der jeweiligen Münze laufen?