Warum so hohe Aufschläge bei Silber?

  • Heute ist nochmal ganz deutlich geworden, dass die Unterschiede zwischen den US-Preisen und den deutschen Händlern aus dem Hedging resultieren. Während Apmex und Tulving die Preise immer als Aufschlag über Spot errechnen gibt es bei den Deutschen kein System. Einige wie MP, Argentarius und Westgold hängen 1:1 am Spotpreis, PA scheint mit einem Hedge >1 zu arbeiten und die meisten anderen fummeln sich irgendwas zurecht. Macht die Sache für Schnäppchenjäger spannend und läßt die Münzen bei starken Preisanstiegen sehr attraktiv erscheinen. Es sieht für mich aber auch so aus, als wenn der Markt in Teilbereichen gesättigt ist. Bei Anlagegold24 und Auragentum gibt es hunderte von Kilomünzen für 24% über Spot und die verkaufen fast nix. Philharmoniker bei +30 locken auch keine Käufer mehr an und selbst die Maple Privys laufen schlecht. Die haussierenden Aktienmärkte gaukeln wieder eine trügerische Sicherheit vor, da werden Edelmetallkäufe zurückgestellt.

  • Ich glaube, da hat der gute Mann im Ansatz RECHT. Die Preisunterschiede werden aus den unterschiedlichen Hedging-Praktiken entstehen. In Deutschland kaufen die meisten Marktteilnehmer offensichtlich postenweise Münzen und versuchen diese dann über dem Einkaufspreis wieder zu verkaufen. Bei steigenden Marktpreisen und Bestand kann der Händler dann relativ günstig anbieten, bei fallenden Preisen kann er seinen Einstandspreis nicht unterschreiten, wenn er nicht mit Verlust verkaufen will.


    Einige wenige deutsche Händler scheinen die Bestände zu hedgen (abzusichern), sodaß sie im Prinzip jederzeit zu einem gleichartigen Aufschlag auf den reinen Edelmetallpreis verkaufen können und lediglich manuell die Aufschlagshöhe dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage anpassen können.


    Man kann ja auch leicht beobachten, daß es Shops gibt, die alle paar Minuten wohl automatisch die Preise anpassen und andere, die dies tagelang nicht tun, egal, was sich am Edelmetallmarkt tut.


    Sicher ist auch der, der über eine dicke Kapitaldecke verfügt im Vorteil, weil er auch schon mal 20000 oder 50000 Silberunzen auf Vorrat einkaufen kann und dann bei steigenden Preisen genüßlich abverkauft, - bei fallenden Preisen aber auch die Ruhe hat, dies abzuwarten...

    Früher stand auf den Dollarnoten: Gegenwert in Gold auszahlbar.


    Heute steht dort: Wir vertrauen auf Gott.

  • Heute ist nochmal ganz deutlich geworden, dass die Unterschiede zwischen den US-Preisen und den deutschen Händlern aus dem Hedging resultieren. Während Apmex und Tulving die Preise immer als Aufschlag über Spot errechnen gibt es bei den Deutschen kein System. Einige wie MP, Argentarius und Westgold hängen 1:1 am Spotpreis, PA scheint mit einem Hedge >1 zu arbeiten und die meisten anderen fummeln sich irgendwas zurecht. Macht die Sache für Schnäppchenjäger spannend und läßt die Münzen bei starken Preisanstiegen sehr attraktiv erscheinen. Es sieht für mich aber auch so aus, als wenn der Markt in Teilbereichen gesättigt ist. Bei Anlagegold24 und Auragentum gibt es hunderte von Kilomünzen für 24% über Spot und die verkaufen fast nix. Philharmoniker bei +30 locken auch keine Käufer mehr an und selbst die Maple Privys laufen schlecht. Die haussierenden Aktienmärkte gaukeln wieder eine trügerische Sicherheit vor, da werden Edelmetallkäufe zurückgestellt.


    Man sollte aber auch nicht außer Acht lassen, dass bei steigenden Silbernotierungen ein sinkender relativer Aufpreis in der Natur der Sache liegt. Schließlich bleiben die Fixkosten gleich. Wenn ein Produzent 3$/oz Fixkosten hat, der Spotpreis liegt bei 13$/oz und er will eine Marge von 10% erreichen, dann bietet der die Feinunze für (13$+3$)*1,1 = 17,60$ an. Das sind 35,4% Aufgeld für den Käufer. Legt der Spotpreis nun zu auf 15$/oz so verkauft der Produzent seine Münze (bei weiterhin 10% Marge) für (15$+3$)*1,1 = 19,80$. nun liegt das Aufgeld bei 32%. Das Agio ist gesunken obwohl Angebot und Nachfrage unverändert blieben.

    • Offizieller Beitrag

    progress78


    klar, wenn er auf das starre Premium von 3$ die 10% nimmt, der Preis für die Unze aber variiert. Bleibt jedoch abzuwarten, ob bei 19,80$ die Nachfrage identisch zu der von US$ 17,60 ist. Unter Umständen steigt die Nachfrage mit dem Preis. Merkwürdig dann nur wenn wir moderat steigende Preise bei nicht verfügbarer Ware haben... ^^


    MbG
    DMR

  • Merkwürdig dann nur wenn wir moderat steigende Preise bei nicht verfügbarer Ware haben... ^^


    Aktuell sehe ich bei PA merkwürdigerweise stark steigende Preise bei reichlich verfügbarer Ware. Insbesondere die Mondpreise für die Cook-Islands-Barren kann ich nicht nachvollziehen. Solche Produkte haben doch nur dann eine Daseinsberechtigung, wenn sie billiger angeboten werden als z.B. australische oder mexikanische Kilomünzen.

  • ... bei +27% auf den Netto-EK legt der Händler wahrscheinlich drauf.


    Entweder ist romario nur halb so schlau wie er denkt (NEIN, das kann doch gar nicht sein!!), oder ein paar Händler können Silbermünzen jetzt unter Spotpreis kaufen. Ich scheine mit meiner Annahme recht zu haben (NEIN, das kann doch gar nicht sein), dass etliche Händler ungehedgt ihre Positionen halten (mutig, mutig) und jetzt bei steigendem Silberpreis günstig anbieten können. Selbst die angeblich horrenden Transportkosten für die US Eagles fallen nicht mehr sonderlich ins Gewicht (wie kann das denn sein?) und die australischen Kilomünzen sind so billig, als würden sie in Deutschland hergestellt (wahrscheinlich alles Fälschungen!!). [smilie_happy]


    So langsam nimmt meine Markteinschätzung zur Preisgestaltung bei den Münzen Gestalt an.

  • Und wie es der Zufall will fand diese Reduzierung der Aufschläge genau in dem Moment an, als mit dem Somalia-Elefanten ein neuer Wettbewerber mit Kampfpreisen auftauchte. Sieht fast so aus, als hätte der den übrigen Händlern ein wenig die Show gestohlen. Konkurrenz belebt das Geschäft und davon gab es in der Vergangenheit wohl nicht genug. Wenn meine Vermutung stimmt, dann müßte Göbel mit seinen Cookies jetzt nachziehen, die sind nämlich mittlerweile teurer als Philharmoniker. Philis jetzt 13,01 bei Argentarius, gleich fällt die Unterstützungslinie.

  • Und wie es der Zufall will fand diese Reduzierung der Aufschläge genau in dem Moment an, als mit dem Somalia-Elefanten ein neuer Wettbewerber mit Kampfpreisen auftauchte.


    :thumbup: Deshalb wird ja hier die Hexenjagd betrieben! :thumbup:
    Echte Germanen - die hauen sich lieber gegenseitig mit Anzeigen den Schädel ein, anstatt sich gegen den richtigen Feind zu verbünden. :D
    Blöder als somalisch Warlords und arabische Sippenführer. Onkel Peer ist der lachende Dritte und reibt sich schon die Hände - seine Pension ist schon mal Sicher - die Abfertigung für Ackermann und Klinsmann auch - wie steht es um eure Altersvorsorge?

    [smilie_happy] Humor ist, wenn man's trotzdem macht - sagte der Eunuch! [smilie_happy]


    :D :thumbup: :D Wer anderen eine Grube gräbt ist entweder Totengräber oder baut eine Künette :!: :D :thumbup: :D

  • Ja genau Hexenjagd.....


    genau daran denke ich auch die ganze zeit wenn ich den Eifer beobachte, mit dem hier solche neuen Münzen und deren Hersteller denunziert werden.
    Die Kirche hätte ihre Freude an solchen Leuten gehabt. Solch eifrige Verfechter von Recht und Glaube! :)


    Selbst das Paketunternehmen welches die Münzen liefert kommt nicht per Transporter, nein sie liefern per Luftpost auf Reisigbesen!!! Verbrennt die Hexen und ihre Geschöpfe!!!


    Da kauft man doch lieber US Eagles, die unterstützen wenigstens keine somalischen Kämpfer. Die USA ist ja bekannt in der ganzen Welt nur Liebe und Gerechtigkeit zu verbreiten. Afghanistan, Irak, Iran, Raketenabwehrschild....Liebe wohin man schaut. Sowas unterstüzt man natürlich gerne mit Käufen von Silbermünzen.
    Mir fehlen die Worte mit welchem Ehrgeiz man jede Konkurrenz dieser Vormacht schon im Ansatz bekämpft. Selbst beim Phil hatte man das zu Beginn gehört...
    Cook Münzbarren, Cook-Island Dollar, Andorra-Taler, Geiger-Barren....Somalia Münzen, die Liste wird immer länger...


    Wir werden keine Konkurrenz dulden! :)

  • Mir fehlen aber auch die Worte beim prozyklischen Verhalten der Investoren. Als es im Oktober an der Börse Schnäppchen zu Panikpreisen gab, da hat man die Münzhändler zu Aufschlägen von 60% und mehr leergekauft. Jetzt, wo viele Minenaktien, Standardaktien und Nachranganleihen um 100% gestiegen sind und an der Börse das Ende der Krise gefeiert wird interessiert sich kaum einer für Silbermünzen. Faller bietet die Libertads seit 3 Tagen für 12,95 an. Das sind gerade mal 23% Aufgeld auf den Spotpreis. Von den zehntausend Münzen in der Aktion sind gerade mal viertausend verkauft worden. ?)

  • Silber ist nur in Dollar auf dem Höchstkurs...in Euro ist es ja noch nicht so prickelnd...


    Bleiben aber die hohen USD-Kurse für Silber und das US$/Euro-Verhältnis ändert sich noch etwas, dürften die Tage des preiswerten Silber-Erwerbs in Euro-Europa gezählt sein. Ich prophezeie schon für nächste Woche keine Silberunze mehr in Deutschland unter 13,20.


    Somalia wird übrigens immer lustiger: Die beim Hauptmünzamt weisen jegliche Verantwortung von sich und sagen der Auftraggeber ist dafür verantwortlich, es sei nicht deren Aufgabe, dies zu prüfen... und der vermeintliche Auftraggeber sagt, daß Zeugs wird schon echt sein, sonst hätte es ja das Hauptmünzamt nicht geprägt. Das kennt man sonst nur von Behörden untereinander, daß keiner zuständig ist..., am witzigsten fand ich am Wochenende die Pseudogenehmigung, die in einem anderen Forum von einem Spaßvogel gepostet wurde, bin allerdings nicht ganz sicher, daß es das Original ist, welches auch dem Hauptmünzamt vorliegt ( ;) ;) ;) )...: http://www.imgbox.de/users/public/images/b6947n111.jpg

  • Erstaunlich, diese neuen Kilo-Schiffe gehen wohl weg wie warme Semmel. Bei Argentarius sind schon alle verkauft und auch bei den anderen Händlern finde ich kaum noch welche.
    Vielleicht geht da noch was am Preis, dann bestell auch noch eins.


    Schön sind sie ja! :love:


    Aber das sind Koalas und Kookas auch.....


    Ich find die Idee der Alternativen sehr gut. Wir brauchen noch eine zweite im Bereich Platin und Paladium.

  • Beim Haller sind gerade 40 Schiffe vor Anker gegangen. In Anbetracht der immer billiger werdenden Unzen-Münzen müssten die Kilos aber wieder unter die 400 gehen, um konkurrenzfähig zu sein.

  • ... In Deutschland kaufen die meisten Marktteilnehmer offensichtlich postenweise Münzen und versuchen diese dann über dem Einkaufspreis wieder zu verkaufen. ...


    Einige wenige deutsche Händler scheinen die Bestände zu hedgen (abzusichern), ...


    das würde dann doch in letzter Konsequenz bedeuten, dass bei einem unerwarteten und starken Preiseinbruch auch die Insolvenz des einen oder anderen nicht-hedgenden Händlers (vor allem, wenn mancher die auf gut Glück gekauften und nicht "versicherten" Posten auch noch anteilig kreditfinanziert hat) drohen könnte :hae:

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