Die Finanzbranche unterscheidet sich in Ihrem Gewinnstreben ja nicht von anderen Branchen. Man erbringt eine Leistung gegen Bezahlung. Die Entwicklung, Zulassung und Betreuung von Finanzprodukten wie den diskutierten Zertifikaten bindet Arbeitskräfte und Kapital. Da ist es dem Grunde nach nur fair, wenn der Emittent nach Berücksichtigung der Kosten auch Gewinne erwirtschaftet.
Hast Du Dich mal mit der Frage beschäftigt wie Geld entsteht?
Während der Handwerker oder alle anderen in Deinem Beispiel eine echte Leistung erbringen also hart arbeiten, entsteht Geld bei den Geschäftbanken aus dem Nichts per Kreditvergabe, was dann als Bilanzverlängerung bezeichnet wird. Wo ist hier denn die erbrachte Leistung seitens der Bank, die dieses von Dir bezeichnete Gewinnstreben der Banken dann legitimieren würde?
Geld erzeugen aus dem Nichts, also ohne jegliche Eigenleistung zu erbringen und auf dieses aus dem Hut gezauberte Geld dann auch noch Zinsen zu verlangen, das ist schon recht dreist.
Und wieso ist das eigentlich überhaupt möglich? In meiner Welt fällt das klar unter "Betrug". (siehe auch Henry Fords Zitat: "Wenn die Menschen das Geldsystem verstehen würden, hätten wir eine Revolution - und zwar vor morgen früh!")
Möglich ist es nur, weil das fractional reserve banking system es erlaubt und es das Gesetz (der Staat) eben zulässt.
Wenn das Kapital (Banken), der Staat (Regierung) und die Medien zusammen gegen das Volk agieren, nennt man das per Definition übrigens Faschismus.
"Faschismus ist, wenn der Staat (die Gewalten), Wirtschaft und Presse eine Einheit bilden und das Volk gemeinsamen unterdrücken. Nach Mussolini ist Faschismus die Verschmelzung von Staat und Wirtschaft."
Und hier ist man in so vielen Branchen leider nicht immer ehrlich mit dem Verbraucher. Der Handwerker weist einen Stundenlohn von 45 EUR netto/h aus, schlägt aber verstreckte, intransparente und der Höhe nach oft horrende Gewinnmargen auf verbautes Material und arbeitet damit faktisch für deutlich höhere Stundenlöhne. Und der Emittent, die Versicherung oder der Arzt agiert ähnlich. In allen Fällen sieht der Verbraucher nicht oder nur schwer, bis zu welchem Grad sich der Unternehmer bereichert.
Vollkommen falscher Ansatz.
Die richtige Frage muss lauten:
Warum muss der Handwerker eigentlich einen so hohen Stundenlohn verlangen? Warum bleibt ihm nach Abzug aller Steuern und Kreditzinsen etc. so wenig von seinem "horrenden" Stundensatz übrig? Und wo versickert das alles bzw. wer ist der eigentliche Nutznießer dieser systemischen Umverteilung?
Ganz sicher nicht der raffgierige, abgefeimte Handwerker!