Edelmetall Münzen Schmuck schonend auf Höchstglanz polieren

  • Wer kennt es nicht, da hat man ein Edelmetall Teil, welches dringend einer Hochglanzpolitur bedarf.
    Problem: mit einem Dremel Handpolierer kommt man nicht in die Ecken, chemische Politur greift u.U. das Teil an und geht garnicht für Gold.
    Abrasive Verfahren nehmen zuviel Material weg, Magnetpolierer (die mit den Nadeln) sind nicht schlecht, aber teuer.


    Hier ein nach vielen Jahren der Versuche gefundener Weg.


    1. was macht die Politur? In unserem Fall Walnussschalen Granulat. Das gibt es in feinsten Körnungen (bis runter zu 0,2mm), entweder bei Ebay/Amazon oder auch preiswert vom Hersteller https://www.schicker-mineral.d…t-strahlmittel-450-800-um
    Der Vorteil ist, das es keinen messbaren Materialabtrag gibt.


    2. Wie poliert nun das Granulat das Teil? Fertige Geräte sind sog Trommelpolierer, "Dosen" die sich per Motor drehen = Ebay.
    Einfacher geht es mit: 1. einer Tupperdose, quadratisch, einem kleinen Gleichstrommotor mit Getriebe, auf das er langsam dreht. Tupperdose an den Motor bauen, irgendein billiges USB Netzteil anschließen, fertig.
    Nachtrag: 12V Motore drehen auch wunderbar bei USB 5V....ansonsten ein billiges Mehrfach Netzteil nehmen und probieren.


    Der Aufbau ist hier beschrieben. Der Motor=Ebay, der Flansch zum befestigen der Dose am Motor von Eckstein Components. Der Rest Baumarkt. Ich habe die Einheit auf ein einfaches Kistenscharnier gesetzt, mit Hilfe eines flachen, länglichen Magneten kann ich den Neigungswinkel der Einheit verstellen, macht Sinn.
    Bilder sagen mehr als 1.000 Worte...Polierzeiten 1-3 Tage




  • Walnussschalen Granulat

    Kenne ich noch aus der Zeit als ich ein armer Hund war und meine (teuren) Patronen wiedergeladen habe.
    Die gebrauchten Hülsen waren danach wie neu.
    Übrigens, die Präzision einer sauber wiedergeladenen Patrone schlägt die Fabrikware meilenweit.
    Nachtwächter

  • Bei größeren Stücken, die der Trommler nicht fasst/packt kann man mit den Nussschalen auch strahlen- also wie mit Sand , nur mit Nüssen...auch sehr gut zum entlacken/entrosten (grad bei dünnerem Material, Blech usw), weil, wie Salorius schon schrieb, kein Materialabtrag stattfindet.

  • also, @Nachtwächter hat damit seine Messingpatronen poliert und bei mir klappt es auch perfekt.
    Es liegt daran, das es kein abrasives Verfahren ist, dann müssten die Walnuss Schalen ja härter sein, sondern ein impact Verfahren, bei dem die Oberfläche "betrommelt" wird.
    Langer Rede kurzer Sinn, es geht hervorragend.

  • Habe einfach die alte 5,--SFR einen Tag poliert - hier die Bilder: P.S. die Münze war schon mega verdengelt
    Es ist aber gut zu sehen, dass keinerlei Materialabtrag erfolgte...
    Investition für die Polierbox ca 20,-€


  • Habe einfach die alte 5,--SFR einen Tag poliert - hier die Bilder: P.S. die Münze war schon mega verdengelt
    Es ist aber gut zu sehen, dass keinerlei Materialabtrag erfolgte...

    Man mag zwar den Dreck runterkriegen, aber den Erhaltungszustand wird man damit nicht pimpen können.
    Einmal rundgelutscht, immer rundgelutscht.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Man mag zwar den Dreck runterkriegen, aber den Erhaltungszustand wird man damit nicht pimpen können.

    Das ist schon richtig...aber es geht ja auch nur um den Dreck, den kann man chemisch ja auch entfernen :rolleyes:
    Am besten macht man eigentlich nix, die Oxidation ansich ist ja erstmal nicht schädlich und wird ja meist nur aus optischen Gründen wieder entfernt.
    Sogesehen ist ne smarte Reinigungsmöglichkeit doch gar nicht mal so verkehrt.
    Wünsche
    ...einen goldigen Tag
    Tut

  • Am besten macht man eigentlich nix, die Oxidation ansich ist ja erstmal nicht schädlich und wird ja meist nur aus optischen Gründen wieder entfernt.

    Na ja.
    Habe Reichsfünfer (.900) und auch 10€ (.925) von privat erstanden, bei denen die Korrosion bereits irreparable Schäden hinterlassen hat. Tief schwarze Flecken bei denen nach der Entfernung unter dem Mikroskop (90 fach) mit einem Hornstichel regelrechte Krater bleiben. Werde mal demnächst welche rauskramen und Fotos einstellen.
    Einmal eine Sauerstoffverbindung eingegangen und die Oberfläche ist hinüber. Mit einer mechanischen Oberflächenbehandlung lasst sich schon einiges machen. Den Rest erledigen dann gewisse "Wässerchen".
    Natürlich hat eine Edelpatina bei antiken Münzen und Artefakten ihren Reiz aber auch die kann man zur Not chemisch herstellen. Um eine gewachsene Patina von einer künstlich erzeugten zu unterscheiden braucht es dann schon eine Spektralanalyse. Und auch dann scheiden sich die Geister!
    Nachtwächter

  • Aber man sieht schon auf den ersten Blick, dass sie poliert ist, grade weil die Patina oder Schmutz fehlen. Und wie das unter den Spezialmikros dann aussieht, was zu "berieben" im Slab führt....
    Natürlich ist es ne nette Art schonend einzugreifen, keine Frage!


    Denke für Milchflecken wirkt das aber nicht, Versuch gemacht?

  • Es hat mir doch keine Ruhe gelassen, so habe ich mal ein 1935er Vreneli dokumentiert poliert.
    Dazu mit einer Kamera (DINO) die Münze vorher und nach 15Std. Trommelpolitur in o.g. Polierer mit Walnussgranulat fotografiert.
    Die Münze kam hochglänzend aus der Politur, so das die Kamera Probleme hatte, wegen des Glanzes überhaupt ein ordentliches Bild zu machen.
    Natürlich auch gewogen, vorher/nachher 0,01gr Unterschied, den schiebe ich aber auf die Waagentoleranz.


    Untenstehend die Bilder, obere Reihe immer vor, untere Reihe nach Politur. Fazit: Man kann Münzen problemlos auf Hochglanz polieren, es geht nichts verloren. @taheth s Aussage, das man natürlich eine verdengelte Münze nicht wieder auf neu polieren kann ,stimmt natürlich auch. Habe nur Vorschauen eingefügt, zur detaillierten Betrachtung bitte einfach aufklicken.

  • Man kann Münzen problemlos auf Hochglanz polieren, es geht nichts verloren.

    Das Ergebnis ist Elsterglanz, vorher eventuell noch in Resten vorhandener Stempelglanz geht flöten.
    ---> Münze kaputt und nur noch tauglich für die Schmelze. Sowas tut sich kein Sammler an.

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  • Das Ergebnis ist Elsterglanz, vorher eventuell noch in Resten vorhandener Stempelglanz geht flöten.

    Hmmm, als Nicht-Sammler kenne ich mich damit natürlich nicht aus ....
    Ich habe noch Stempelglanz "Fotografensilber", Platten, die als absoluter Spiegel wirken. Werde mal Teile davon polieren, rein aus technischem Interesse.
    Wieso ein "in Resten vorhandener Stempelglanz" flöten geht, ist mir nicht klar, da ich soetwas an der Vreneli getesteten Oberfläche nicht beobachten konnte.
    Nachtrag: "Elsterglanz "Extra Prima" von "Höhn & Höhn GmbH" hatte Putzkörper, abrasiv ! Definitiv nicht mit Walnussschalengranulat zu vergleichen.

  • warum tust du das dem armen Münzchen an?
    was hat es dir getan?
    jetzt sieht das Ding so aus wie die unsäglichen unechten chinesischen Fälschungen diverser Münzen


    es könnte wirklich sein, daß damit nicht nur jeglicher numismatischer Wert (wenn je vorhanden), sondern sogar die Bankhandelsfähigkeit gelitten hat, den echt sieht ein derart poliertes Teil nicht mehr aus

  • @Tilo es war nur ein kleiner Versuch - ich mache es nie wieder, versprochen.....
    Numismatischer Wert ist bei Umlaufmünzen nicht vorhanden... ich mische die schnell unter die anderen.....

  • Numismatischer Wert ist bei Umlaufmünzen nicht vorhanden

    Völlig falscher Denkansatz. Die teuersten Stücke finden sich unter den Umlaufmünzen.

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  • […]

    Moin @Salorius,

    was hast Du dem armen schweizer Mädchen angetan ;( =O Die sieht jetzt wie eine… Anmelden oder registrieren


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