Buches Depot


  • Edelmetalle:Std.-Werte:Anleihen = 0 : 1,6 : 6


    Die Standardwerte begannen nach dem Labor Day nach unten abzukippen und schlossen auf Wochentiefs, ebenso wie Öl. Gold erzielte einen nahezu unveränderten Schluß, während Silber am Freitag die Wochengewinne abgab. Erdgas zeigte unter den beobachteten Rohstoffen das beste Ergebnis.


    Die Nachrichtenlage blieb dünn. Im Depot erfolgten die im Vorbeitrag dokumentierten Verkäufe.


    Fast bin ich etwas erleichtert, daß das in der letzten Woche erwartete Abwärtsszenario kam und nicht die Crack-Up-Variante, da letztere weitaus gefährlichere Konsequenzen gehabt hätte.


    Silber zeigte mit dem Abverkauf nach einem Rücktest der $29 eine schwache Vorstellung. Ein Test der $26 ist wahrscheinlich und muß aus Sicht der Bullen gehalten werden. Unter $26 bekommt Silber ein heftiges Problem, da auf dem Weg zum nächsten unteren Ziel bei $22 der bestehende Aufwärtstrend zerstört würde (siehe die dicke rote Linie). Daraus entstehende Abwärtskräfte würden ein weiteres Durchreichen nach unten befeuern.



    Öl sieht auch nicht besser aus. Öl und Silber haben die Angewohnheit, alle paar Jahre komplett zusammenzubrechen und absurd niedrige Intraday-Peaks zu erzeugen. Beim letzten Mal passierte dies während des Corona-Crashes. Natürlich muß es in diesem Jahr (noch) nicht wieder so kommen, man sollte aber mental und finanziell so stehen, daß man solche Bewegungen aushält. Denn derartige Tiefs halten typischerweise nur einige Stunden bis Tage, und dann geht es wieder stramm aufwärts - sofern man nicht auf Kredit oder mit KO-Produkten investiert war. Und wer am Tief Cash und cojones hat, bekommt den Jackpot.



    Ich bleibe in beiden Märkten bis Ende Oktober an der Seitenlinie, sofern sich nicht etwas Grundlegendes ändert. Ausnahmen können AM und TPZ sein, denen ich eine Abkopplung vom Ölpreis zutraue, und die ich bei passenden Kursen schon früher wieder als Trades zu- bzw. zurückkaufe. Im Prinzip habe ich hier so eine inspirare -Strategie (tm) =) vor: Günstige Bewertungen mit hoher Dividendenrendite kaufen und beim Erreichen einer Jahresrendite wieder abgeben.


    Dem SX5E muß man eines lassen: Er läuft charttechnisch schön sauber. Ich erwarte nicht, daß er jetzt direkt und ungespitzt in den Boden geht; die Dip-Käufer werden zunächst noch immer wieder dagegen halten und so einen treppenförmigen Abwärtstrend erzeugen. Für Montag/Dienstag kann ich mir auch noch einmal gut eine Erholung vorstellen, bis dann im späteren Verlauf der Kreuzwiderstand bei 4.600 angelaufen wird. Für diese Stelle habe ich mir einen long-Trade zurechtgelegt, sofern der Markt bis dahin nicht komplett durchdreht. Anderenfalls bleibe ich auch hier an der Seitenlinie.


  • ...

    Im Prinzip habe ich hier so eine inspirare -Strategie (tm) =) vor: Günstige Bewertungen mit hoher Dividendenrendite kaufen und beim Erreichen einer Jahresrendite wieder abgeben.

    ...


    Natürlich freue ich mich über diese Randbemerkung,danke, aber spätestens das "tm" ist zu viel. Du denkst daran, dass mein System mal wieder vollumfänglich bei meiner in diesem Forum immer wieder kommunizierten Großposition BAT jämmerlich versagt hat? Klar, diese Investition hat in diesem Jahr incl. Dividenden eine Rendite von rund 25% gebracht. Bei einer Depotgewichtung von 35% sicher nett. Ein Puzzleteilchen, um auch 2024 wieder zweistellig zu wachsen, mit mindestens einer 2, besser einer 3 an der ersten Stelle. Aber, hätte ich laufen lassen stünden statt 31,50 aktuell über 35€ auf der Uhr pro Aktie. Das ist die Kehrseite dieser Strategie. Wenn alle Bedingungen des Verkaufs erfüllt sind, verkauft man halt. Danach bleibt, wenn die Auswahl vorher richtig war und das Gerät richtig in Schwung kommt, nur die Traurigkeit, dass zwar das System funktioniert, nur noch nicht richtig ausgereift ist. Wieso laufen die Aktien eigentlich so häufig weiter, wenn ich sie verkaufe?

    Frag nicht, wie lange ich daran schon rumbastle... [smilie_happy]

  • dass mein System mal wieder vollumfänglich bei meiner in diesem Forum immer wieder kommunizierten Großposition BAT jämmerlich versagt hat?

    Du jammerst auf hohem Niveau - Ein Trade, der in das vorher definierte Ziel gelaufen ist, ist erfolgreich. Punkt.


    Nach meinem Erleben - und ich bin auch schon einige Jahrzehnte mit dabei - wurde man gut bedient, wenn man 20-40% einer Bewegung eintüten konnte. Mehr ist statistisch kaum zu erwarten, ab und zu durch das "glückliche Händchen" erreichbar, aber kaum formal zu operationalisieren und damit objektiv reproduzierbar.

    Wieso laufen die Aktien eigentlich so häufig weiter, wenn ich sie verkaufe?

    Weil es statistisch sehr unwahrscheinlich ist, genau das Ende der Bewegung eines chaotischen Systems zu treffen, Herr Mathematiker ^^

  • Um meine Anmerkungen von gestern abend noch etwas auszubauen - Ich investierte vor einigen Jahren substanzielle Zeit in den Bau von Handelssystemen. Verdient habe ich damit wenig, aber viel gelernt.


    Unter inspirares Bedingung, nur Aktien zu handeln, war es tatsächlich am günstigsten, mit festen Gewinnzielen zu arbeiten (die pro Aktie anhand von Backtests zu ermitteln waren). Nachgezogene Stops oder Versuche, optimale Ausstiege anhand des Kursgeschehens zu berechnen, brachten weniger Erfolg.


    Tatsächlich war das Timing von Ein- und Ausstiegen weniger wichtig, solange man den Trades nur genügend Zeit gab, in das Ziel zu laufen.


    Daraus lassen sich einige Folgerungen ziehen, die sich auch häufig in den hier dokumentierten Trades (und inspirares BTI-Trade) widerspiegeln:


    • Keine Instrumente verwenden, die über die Zeit an Wert verlieren (Finanzierungskosten, Zeitwertverlust bei Derivaten, Reservenerschöpfung bei Bergbauunternehmen).
      Hingegen möglichst solche nutzen, die über die Haltezeit noch kursunabhängige Renditen erzeugen (Dividenden, Zeitwerte vereinnahmen).
    • Aktien mit geringem Pleiterisiko bevorzugen, Zykliker vermeiden (Volkswagen!), damit man Zeit zu warten hat. Physische Metalle sind naturgegeben hier optimal.
    • Stufenweises Ein- und Aussteigen erhöht die Wahrscheinlichkeit, daß Trades ins Ziel laufen.
    • Dividenden und Zwischengewinne möglichst thesaurieren (Zinseszinseffekt).


    Selbst mit komplett zufälligen Einstiegen hatte das funktioniert; einschränkend muß allerdings gesagt werden, daß der Backtest-Zeitraum zwar Crashes enthielt, aber alles in allem eine günstige Börsenperiode war. In Zukunft könnte das anders aussehen.


    Wenn man die Bedingung aufgibt, nur Aktien zu handeln, kann man weiter in Richtung auf Instrumente optimieren, bei denen die Statistik die Gewinnwahrscheinlichkeit unterstützt. Bei Stillhalterpositionen hat man dies durch Vereinnahmung des Zeitwertes; beim Verkaufen von Volatilitätsspitzen hilft einem die Zeit, da solche Spitzen nach genügend langer Haltedauer wieder zusammenbrechen. Free lunches sind das natürlich nicht, da immer eine kleine Restwahrscheinlichkeit eines Extremereignisses besteht, das auch solche Strategien auslöscht.


    Aber es ist schon interessant, daß man eine Menge machen kann, ohne gut darin zu sein, optimale Ein- und Ausstiege zu finden. "Gut genug" ein- und ausgestiegen reicht meistens schon.

  • Ich hoffe, dass eine weitere Antwort in deinem Faden trotz Zweckentfremdung sowohl für dich als auch für deine Leser ok ist. Aber deine beiden Beiträge sind natürlich sehr diskussionsanregend. Und dein Schlusssatz ist nahezu eine Steilvorlage...

    ...

    Aber es ist schon interessant, daß man eine Menge machen kann, ohne gut darin zu sein, optimale Ein- und Ausstiege zu finden. "Gut genug" ein- und ausgestiegen reicht meistens schon.

    Ich würde sogar aus den Erfahrungen der letzten Jahre noch weiter gehen. Es ist letztlich völlig egal. Du hast es angedeutet:


    Selbst mit komplett zufälligen Einstiegen hatte das funktioniert; einschränkend muß allerdings gesagt werden, daß der Backtest-Zeitraum zwar Crashes enthielt, aber alles in allem eine günstige Börsenperiode war. In Zukunft könnte das anders aussehen.

    Möglich, dass es zukünftig anders aussehen könnte, ist aber eher unwahrscheinlich.

    Mir ist damals sehr schnell klar geworden, dass ich nie verstehen werde, warum Aktie a in Umfeld b und unter der Bedingung c nun ausgerechnet d und eben nicht e macht. Ein Verstehen völlig illusorisch, ein wirkliches vorher sehen unmöglich. Ich bewundere Leute, die das können. Und damit meine ich die, die es zumindest mehr als einmal hintereinander und vorallem dauerhaft reproduzierbar können.

    Was bedeutet das nun konkret? Entweder läßt man die Börse komplett oder man tut so, als wenn man Ahnung hätte und hofft oder man akzeptiert, dass man keine Ahnung hat. Ich habe mich für letzteres entschieden. Und da kommt eine weitere Aussage von dir ins Spiel:

    ...

    Weil es statistisch sehr unwahrscheinlich ist, genau das Ende der Bewegung eines chaotischen Systems zu treffen, Herr Mathematiker ^^

    Völlig richtig. Aber muss ich das Ende oder den Anfang wirklich exakt treffen um schlicht nur Gewinn aus jeder Investition zu ziehen? Mal abgesehen vom Faktor "hätte noch besser laufen können"? Nein, eben nicht. Reine Mathematik gleicht das völlig aus. Und sie sorgt zudem dafür, dass alles völlig stressfrei und mit an sich 99.9%-iger Wahrscheinlichkeit passiert. Ein paar Bedingungen dafür hast du genannt, alle sind es nicht. Mit diesem Grundgedanken ist mein System entstanden.

    Es ist schon wieder viel Text geworden, sorry. Sollte es allgemein interessieren, können wir gern mal eine beliebige Aktie, die die Grundbedingungen erfüllt, durchgehen. Vom ersten Kauf bis zum letztlichen Verkauf. Alles vorab berechnet, ohne das jemand weiß, wie das Gerät in Zukunft laufen wird. Und von mir aus auch live, wenn die Aktie in mein System passt.

  • Sollte es allgemein interessieren, können wir gern mal eine beliebige Aktie, die die Grundbedingungen erfüllt, durchgehen. Vom ersten Kauf bis zum letztlichen Verkauf. Alles vorab berechnet, ohne das jemand weiß, wie das Gerät in Zukunft laufen wird. Und von mir aus auch live, wenn die Aktie in mein System passt.

    Von mir aus gerne. Ich finde das ungemein spannend und kann mir dabei wahrscheinlich auch noch das eine oder andere abschauen.


  • Edelmetalle:Std.-Werte:Anleihen = 0 : 1,6 : 6


    Die Standardwerte gingen ab Mittwoch der abgelaufenen Woche in eine Aufwärtsbewegung über, ebenso wie Gold, das neue Höchststände erreichte. Silber zeigte die ganze Woche über Stärke. Erdgas führte seinen Anstieg fort, während WTI eine Gegenreaktion auf die Abgaben aus der Vorwoche zeigte. Somit beendeten alle beobachteten Märkte die Woche positiv.


    Es gab auch in dieser Woche keine Nachrichten und Änderungen im Depot.


    Silber zeigte ein fulminantes Comeback bis an die Oberkante des Abwärtstrends. Dort muß und wird sich der Fahrplan für die nächsten Tage entscheiden. Dies ist aber hauptsächlich für diejenigen interessant, die Positionen halten. An dieser Stelle von der Seitenlinie wieder in den Markt zu wechseln hat ein schlechtes Chance/Risiko-Verhältnis und deshalb bleibe ich ohne Positionen.



    Öl hat den Unterstützungsbereich bei $64 getestet und ist zunächst nach oben abgeprallt. Die bullische Lesart ist nun die Ausbildung eines Dreifach-Bodens, wobei auf dem Weg nach oben allerdings erhebliche Widerstände aus dem verlassenen Dreieck warten. In der bärischen Variante ist die Gegenbewegung bald abgeschlossen, und die Marke von $64 wird beim nächsten Mal unterschritten. Schaut man sich die relative Schwäche vieler Ölwerte an, so erscheint dieser Weg wahrscheinlicher.



    So richtig überzeugt hat trotz der guten Wochenrally noch keiner der Standardwerte-Indizes. Viele Indizes stehen knapp unter ihren Allzeithochs, was in der nächsten Woche für Spannung und kräftige Bewegungen sorgen kann. Der EuroStoxx 50 steht im Vergleich am schwächsten innerhalb seines Abwärtskanals da. Ich erwarte daß er lustlos in der nächsten Woche so weiter läuft, bis der Zinsentscheid (Mi) und Optionsverfall (Fr) abgearbeitet sind.



    Von der Stimmung fühlt es sich so an, als ob gerade die letzten Investoren in den Markt gelockt werden, bevor man ihn fallen läßt. Aber das hatten wir gefühlt schon einige Male in diesem Jahr, und die Charts bestätigen dies momentan nicht.


    Voraussichtlich werde ich mich in der kommenden Woche anderen Sachen widmen und auf Trades verzichten.

  • Edelmetalle:Std.-Werte:Anleihen = 0 : 1,6 : 6


    Erneut schlossen alle beobachteten Märkte die Woche mit höheren Kursen ab. Bei den Standardwerten stellte sich nach der lange erwarteten und nun endlich durchgeführten Zinssenkung in den USA leichte Ermüdung ein. Die Edelmetalle schnitten ebenfalls gut ab. Öl und Gas lieferten die beste Wochenperformance, während bei deren Produzenten extreme Performanceunterschiede zu beobachten waren.


    Die Nachrichtenlage blieb uninteressant und es gab keine Veränderungen im Depot.


    Nachdem die Zinssenkung und der große Optionsverfall hinter uns liegen, könnten die Märkte in den folgenden Tagen größere Volatilität zeigen, bevor eine Weichenstellung in Richtung Jahresende erfolgt. Ich werde zunächst abwartend bleiben und zeige die Charts nur zur Bestandsaufnahme:


    Im Silber zeigen die letzten Tageskerzen noch Unsicherheit bzw. wenig Überzeugung an, aber charttechnisch ist Silber aus dem Abwärtskanal nach oben ausgebrochen.



    Öl wird momentan von der Situation im Libanon unterstützt, müßte aber die $75 überwinden um wieder bullisch auszusehen. Ein Nachgeben unter $64 würde den bärischen Weg fortsetzen. Auch hier sehe ich momentan keinen Handlungsbedarf.



    Die Standardwerte sehen technisch eindeutiger nach Korrektur aus. Der SX5E läuft momentan wie auf Schienen in seinem Abwärtskanal; auch die Bewegung vom Freitag sehe ich in diesem Kontext. Der DAX zeigt relative Stärke, nun aber auch ein schief geratenes doppeltes Hoch. Am Montag muß er sich entscheiden, ob er nach einem Test der Abwärtskanals direkt weiter nach oben in Richtung 20.000 läuftt. Eine unterstützende Entscheidung der Regierung für die Automobilindustrie könnte diese Bewegung anschieben. Anderenfalls wäre ein erneutes Hineinlaufen in den Abwärtskanal zu erwarten.




    Ich werde den DAX in Ruhe lassen, aber unter Umständen eine kleine Position in Automobilwerten aufnehmen, wenn es positive Nachrichten geben sollte. Die ETF-Positionen werden im Hinblick auf eine Jahresendrally ausgebaut, sofern der SX5E die Unterseite seines Abwärtskanals erreicht. Außerhalb der Eurozone habe ich AM und BTI noch unter Beobachtung.

  • ...

    Ich werde den DAX in Ruhe lassen, aber unter Umständen eine kleine Position in Automobilwerten aufnehmen, wenn es positive Nachrichten geben sollte...

    Also manchmal wird mir beim Lesen deines Worts zum Sonntag wirklich anders. Erst am Freitag habe ich die Berechnungen für BMW und Mercedes fertig gestellt. Unabhängig vom Montag geht bei BMW die Erstposition zu rund 69 ins Depot, bei Mercedes sind es rund 52€. VW fasse ich nicht an. Das nennt man dann wohl Gedankenübertragung. Wir sollten mal ein Bier zusammen trinken. :)

  • Habt Ihr Euch auch mal die Porsche VZ (PAG911) angeschaut ?


    Finde ich auch ganz interessant.

    • Mit einem Umsatz von ca. 40 Milliarden € und rund 320.000 verkauften Fahrzeugen (2023) ist Porsche der größte Sportwagenhersteller der Welt.

    Kommt jetzt der Turnaround ?


    Gruss John

  • Habt Ihr Euch auch mal die Porsche VZ (PAG911) angeschaut ?

    Ein gültiger Einwurf.


    Porsche ist nicht nur bei den Autos, sondern auch bzgl. der Bewertung Premium - im Vergleich mit BMW, MBG und der Schwester VOW. Dagegen ist nichts einzuwenden.


    Um auf einen Unterschied hinzuweisen, hole ich etwas weiter aus.

    Bei einer Spekulation möchte ich immer mindestens zwei Faktoren erfüllt sehen:


    a) Das Marktsegment an sich muß (Erholungs-)potential haben:

    Erfüllt für P911, BMW, DBG, VOW, u.a.


    b) Die ausgewählten Werte müssen irgendetwas aufweisen, das die Spekulation absichert.


    P911 punktet bei b) dadurch, daß sie im Luxussegment tätig sind, das weniger konjunktur- und preisabhängig ist.


    BMW, MBG und VOW erfüllen b) durch sehr niedrige Bewertungen und voraussichtlich auch weiterhin großzügige Dividenden.


    Man kommt hier aus verschiedenen Richtungen zum gleichen Ziel.


    Einen kleinen Vorteil für BMW usw. sehe ich darin, daß sie von potentiellen politischen Fördermaßnahmen stärker profitieren werden, da Porsche selten als Dienst- oder Alltagsfahrzeug gekauft wird. Vielleicht ist ein Einstieg in P911 jetzt als Langfristanlage sinnvoll, und die übrigen eher als kurzfristige Spekulation, was mehr mein Ding ist.


    Momentan steht der Sektor schon wieder am Ende des DAX; ich schaue mir das noch ein paar Minuten an und dann stelle ich einen Fuß in die Tür.

  • Der Fuß wurde in die Tür gestellt - Kauf je 1x BMW, MBG, VOW3.


    Der Autogipfel brachte bisher nicht viel mehr als ein "müßte man mal", aber die Bemühungen in China die Wirtschaft anzuschieben sehe ich positiv - ggf. auch zum Umdenken bzgl. Öl und Rohstoffen. Ich bin eben mit jeweils einer Tranche BMW, MBG und VOW3 eingestiegen. Ein Unsicherheitsfaktor ist natürlich der Gesamtmarkt, wo immer noch ein Rücksetzer möglich ist und gesund wäre.


    BMW und MBG werde ich weiter aufstocken, sofern es der Markt hergibt; bei VOW3 wird es bei dieser einen Position bleiben.

    Der Zeithorizont ist kurz - wenn ich bis zu den US-Wahlen mit 10-15% wieder raus komme, bin ich zufrieden.


    VW ist sicherlich der riskanteste Wert unter den dreien, mit hoher Verschuldung, echten operativen Problemen und einem hohen Staatseinfluß, der bei einer Rettungsaktion u.U. zu einem Herausdrängen der Altaktionäre führt. Dessen muß man sich bewußt sein.

    Auf der anderen Seite bessern viele werthaltige Beteiligungen und Marken die Substanz auf und sie sind der einzige Volumenhersteller. Wenn sie sich zusammenreißen und wirklich mal wieder einen "Volkswagen" bauen, den sich jeder leisten kann, kommt auch wieder Umsatzvolumen rein. Renault/Dacia zeigen wie es geht. Aus der in den letzten Tagen oft gehörten Kritik an der Abwrackprämie - der meiste Umsatz ging damals an die preisgünstigeren ausländischen Marken - leite ich ab, daß man hier ggf. auch politisch Druck machen wird. Im Falle von erneuten Kaufsubventionen sollte VW überproportional profitieren, da sich ein Normalverdiener kaum noch einen BMW oder Mercedes leisten kann. Aus diesem Grund möchte ich ein paar VOW3 mit dabei haben.


    Charttechnische Motivation MBG:



    Zwischen 55 und 50 haben sie ein ziemliches Brett an Unterstützung liegen. Ich habe vor, in der grünen Zone zu akkumulieren und in die rote Zone hinein wieder Teilverkäufe zu tätigen. Falls die Unterstützung bei 50 nicht hält, läßt sich das Spiel als Grid-Strategie mit Nachkäufen bei 43 und 34,50 sowie Verkäufen gegen 50 weiter treiben.


    BMW zeigt eine sehr ähnliche Situation:



    VOW3 sind deutlich riskanter, da unter 90-80 der Boden herausfällt. Aber ich erwarte nicht, daß man den Laden komplett fallen läßt.


  • Ich bin überrascht das ihr bei den deutschen Autobauern Potenzial sieht und jetzt einsteigt.

    Wir sehen erst den Anfang des Abschwungs.

    Selbst das hochpreisige Segment in Asien bricht jetzt langsam weg.

    Daimler und Porsche erleiden dort schon erhebliche Rückgänge.

    Warum sollten sich die Asiaten der weltweiten Krise nicht entziehen.

  • Edelmetalle:Std.-Werte:Anleihen = 0 : 4,6 : 6


    An den Märkten dominierten positive Vorzeichen. Europa lief mit dem SX5E und DAX sehr stark; an drei Tagen der zurückliegenden Woche gab es Eröffnungskurslücken (2x hoch, 1x tief). Die USA und Technologie liefen verhaltener nach oben, ebenso die Edelmetalle. Öl und Erdgas verhielten sich gegensätzlich.


    Wichtige Nachrichten blieben aus. Im Depot wurden die drei Automobilwerte hinzugefügt.


    Insgesamt handeln die Märkte momentan weit außerhalb meiner Komfortzone. Fundamental kaum noch nachvollziehbar, technisch zwischen Erschöpfung und Crackup-Boom. Wenigstens ist es eine gute übung, um emotionslos zu handeln was man sieht.


    Silber wurde zunächst über $32,30 abgewiesen und könnte nun weiter nach unten ausholen. Aus Symmetriegründen würde ich einen Rücklauf zur $29 passend finden und dort auch wieder mit einer kleinen Position zusteigen. Ein direkter Ausbruch über ca. $32,50 würde höhere Ziele freischalten.



    Öl bleibt schwach und setzt eine deutliche Dissonanz zu der an den Standardmärkten gespielten Erzählung, daß China sich nun erholt und wieder alles nach oben zieht.



    Im DAX lag ich mit der Einschätzung nicht falsch, daß die Autowerte den Index in Richtung 20.000 ziehen. Am Montag wird es interessant, wie VW auf die erneute Rücknahme ihrer Prognose reagieren. Wenn die Aktie weiter anzieht, dürfte die Branche ihr Tief zunächst ausgebildet haben und weiter hochziehen.


    Der SX5E ist nun auch aus seinem Abwärtstrendkanal ausgebrochen und es fehlt nur noch der Sprung über die 5.100, um dem DAX zu neuen Allzeithochs zu folgen. Die Erwartung, daß es nach der ersten Zinssenkung in den USA zu einer schärferen Korrektur kommt, kann man, denke ich, mittlerweile abschreiben. Es ist gut möglich, daß der Markt jetzt bereits die Jahresendrally vorwegnimmt und bis zum Jahresende fest bleibt.



    Ob der jetzt begonnene Zinssenkungszyklus langfristig final sein wird und hyperinflationär endet - wahrscheinlich wird es so sein -, sollte in den nächsten Monaten noch nicht interessieren. Erst mal sieht es danach aus daß alles weiter steigt.


    Da ich momentan kaum noch interessante Einzelwerte finde, werde ich in Rücksetzer versuchen Silber sowie den SX5E per ETC/ETF aufzubauen. Das hat dann auch den Vorteil, daß sich die Positionen schnell wieder auflösen oder absichern lassen.

  • werde ich in Rücksetzer versuchen [...] den SX5E per ETC/ETF aufzubauen

    Die Unsicherheit um Israel beschert nun doch noch einen stärkeren Rücksetzer, der den SX5E an den am Wochenende skizzierten Abwärtskanal führt.


    Ich kaufe ihn mit einer ETF-Tranche.

    Ein Nachkauf erfolgt, falls er die Unterseite des Abwärtskanals erreicht, z.Zt. ca bei 4.700.


  • Edelmetalle:Std.-Werte:Anleihen = 0 : 5,6 : 6


    An den Börsen kam aufgrund der Ausweitung des Nahost-Konfliktes Unruhe auf. Öl profitierte davon am meisten, während sich die Edelmetalle kaum bewegten. Zum Wochenschluß erholten sich die Standardwerte leicht, wodurch die amerikanischen Märkte sich nahe der Nullinie hielten, während Europa die Woche mit leichten Abgaben abschloß.


    TOU verkaufte an TPZ einige Royalties auf ihre in den letzten Übernahmen erworbenen Gebiete. Die Transaktion kostet TPZ $278,2M, von denen erstmalig $175,4M durch Verwässerung aufgebracht werden. TPZ vergrößert damit seine Royalty-Grundstücke um 50%; dennoch wirft das Geschäft Fragen auf. Auf Basis des erzeugten Cashflows wird TPZ 11 Jahre benötigen, nur um das investierte Kapital wieder hereinzubekommen. Das ist bei Edelmetallroyalties durchaus üblich, erscheint mir für Gas und Öl aber sehr teuer. Bei TOU wird betont, daß man die Mittel zum Schuldenabbau einsetzen wird, was m.E. angesichts der momentanen Bilanz nicht unbedingt nötig wäre. Mir kommt dies komisch vor - entweder erwartet man stark fallende Gas- und Ölpreise und wollte noch mal abkassieren, oder TOU bereitet weitere Zukäufe vor was ggf. in beiden Unternehmen zu erneuten Transaktionen und Kapitalbedarf führen wird. Ich werde mit Interesse verfolgen, wie die Geschichte weiter geht.


    Im Depot wurde eine Anfangsposition auf den SX5E aufgenommen.


    Silber hing im Wochenverlauf unter der $32,30 fest und zeigte zum Freitag eine Kerze, die Unsicherheit ausdrückt. Ich möchte weiterhin sehen wie sich dies auflöst und bleibe an der Seitenlinie.



    Öl zog bedingt durch die Ausweitung des Nahost-Konfliktes deutlich an und erreichte wieder die Dreiecksunterseite. Politische Börsen handele ich ungerne und bleibe auch hier an der Seitenlinie. Falls der Konflikt nicht zur Zerstörung iranischer Ölinfrastruktur eskaliert, erwarte ich bald wieder einen Rückgang des Ölpreises.



    Der EuroStoxx50 führte den erwarteten Pullback in den Abwärtskanal durch und ging dann oberhalb des Kanals in das Wochenende. Von hier aus sind eine weitere Seitwärtskonsolidierung und letztendlich der Beginn der Jahresendrally möglich. Mit einer Erstposition bin ich nun dabei und werde diese bei 4.700 weiter aufstocken.



    Wenn die Automobilwerte in der kommenden Woche nicht weiter anziehen, werde ich den Trade beenden und die freiwerdenden Mittel bei sich bietender Gelegenheit in den SX5E umschichten. Für Silber, BTI sowie einen ETF auf den MSCI China habe ich Abstauberlimits im Markt liegen.

  • Wenn die Automobilwerte in der kommenden Woche nicht weiter anziehen, werde ich den Trade beenden

    Die Positionen wurden aufgelöst: BMW +2,5% MBG +4,7% VOW +0,8%, insgesamt wurde nicht das Ziel erreicht, aber besser mit mehr als dem Einsatz herausgekommen als ins Minus gelaufen.


    Ich warte nun auf eine Gelegenheit, die Mittel in den SX5E oder in seinen dividendenoptimierten Ableger zu reinvestieren.


  • Edelmetalle:Std.-Werte:Anleihen = 0 : 2,6 : 6


    An den US-Börsen wurden im SPX und DJIA schon wieder neue Allzeithochs eingestellt; Technologiewerte und europäische Indizes schlossen die Woche ebenfalls stark. Gold rettet sich nach einem Einbruch in der Wochenmitte in den unveränderten Bereich, während Silber es nicht mehr in den positiven Bereich schaffte. Öl legte noch einmal leicht zu und Erdgas gab kräftig wieder ab.


    CNQ kauft von Chevron kanadische Assets für US $6.5Mrd in Cash. Darin enthalten sind der Zukauf einer 20%igen Beteiliung an einem gemeinsamen Ölsand-Projekt, von dem CNQ nun 90% besitzt, sowie verschiedene (nach meinem Verständnis Fracking-)Vorkommen mit Öl und Gas. Die Dividende wird aufgrund des gesteigerten Cashflows um 7% erhöht. Das erreichte Ziel einer Verschuldung von unter $10Mrd, ab dem der gesamte Cashflow an die Aktionäre ausgeschüttet wird, ist damit natürlich verworfen. Man setzt sich nun deutlich geringere Ziele: Momentan werden 60% des freien Cashflows ausgeschüttet; beim Erreichen von $15-$12Mrd Verschuldung bekommen die Aktionäre 75%, und unter $12Mrd wird dann wieder der gesamte Cashflow ausgeschüttet. Bei einem Ölpreis von $70/WTI entspricht die neue Ausschüttung derjenigen nach den alten Bedingungen.

    Ich bedaure es, daß man das gerade erst erreichte Verschuldungsziel sofort wieder mit einem großen Zukauf aufgibt. Das zeigt, daß solche Ziele nicht viel wert sind. Berücksichtigt man zudem, daß Kanada immer feindlicher gegenüber seiner Öl- und Gasförderung wird und weitere Steuern bzw. Einschränkungen für diese Unternehmen plant, so erscheint mir eine Investition in Unternehmen mit ausschließlich kanadischer Produktion nicht mehr attraktiv. Ich nehme CNG und TOU aus der Beobachtungsliste und beobachte nur noch FRU (signifikanter Anteil US-basierter Royalties) sowie TPZ (signifikanter Midstream-Anteil).


    Im Depot wurden die Autowerte wieder abgestoßen - im Rückblick war dies nicht unbedingt notwendig, aber zumindest dem Kapitalerhalt dienend. MBG und P911 zeigten in den letzten Tagen die interessantesten Entwicklungen und qualifizieren sich damit für erneute Trades.


    Silber hat den Test der $30 sowie des Abwärtskanals absolviert und ist wieder auf dem Weg nach oben zum Widerstand bei $32,30. Dort muß sich zeigen, ob höhere Kurse zum Jahresende möglich sind. Solange Silber zwischen $30 und $32,30 bleibt, besteht meines Erachtens dort kein Handlungsbedarf.



    WTI schloß erneut genau unter seinem Dreieck, das in den nächsten Tagen aber entfallen wird, da der Kurs die Spitze überholt. Wenn zwischen Israel und dem Iran noch etwas passiert, ist Öl kurzfristig billig (grüner Pfeil); anderenfalls erwarte ich langfristig bestenfalls die blau skizzierte Seitwärtsbewegung. Momentan spielen beim Öl viele nicht einschätzbare Faktoren hinein; deshalb warte ich ab, bis es eindeutigere Einstiegsmöglichkeiten gibt.



    Der SX5E hat sich aus seinem Abwärtskanal herausgearbeitet. Bei 5.100 Punkten wäre die letzte Hürde vor neuen Allzeithochs zu knacken, was voraussichtlich nicht sofort, aber später noch im Verlauf der Jahresendrally passieren wird. Ein Rückfall in den Abwärtskanal wäre diesem Szenario abträglich.



    Mit neuen Investitionen werde ich mich in den nächsten Wochen zurückhalten wegen der Situation im Nahen Osten und der Wahlen in den USA. Kleine Positionsaufbauten sind bei passenden Kursen möglich; zusätzlich zu den o.g. Werten beobachte ich momentan auch noch DHL und RWE.

  • Der DAX stürmt von Allzeithoch zu Allzeithoch, während die Zykliker am Boden liegen ... Sektorrotation ante portas?


    DHL und P911 sind heute morgen per manueller Order im Depot gelandet; für MBG und RWE liegt die Angel mit Abstauberlimits noch aus.


    Die charttechnische Motivation liefere ich nach; ich muß jetzt erst mal aus dem Haus um Besorgungen zu machen.

  • Ergänzung zu den Käufen von DHL und P911 vom Freitag - Crack up Boom


    Ich kann die vorherrschende Börsensituation seit einiger Zeit schwer goutieren. Ich bin seit Mitte 1980 dabei und wurde ziemlich schnell durch den 1987 von Hong Kong ausgelösten Crash abgeledert - 20% Minus an einem Tag, wenn die Erinnerung nicht trügt; heute gilt ein Tagesminus von 2% als Crash. Es gab danach immer wieder gut handelbare Boom- und Bust-Zyklen. Man konnte und mußte sich einen Vorteil erarbeiten, indem man Einzelwerte und Gesamtmärkte nach fundamentalen und charttechnischen Aspekten abklopfte, und je nach Marktsituation zwischen Cash, Anleihen und Aktien wählte.


    Seit einigen Jahren gibt es nur noch Boom, und man rennt am besten ohne viel Nachdenken jedem Hype hinterher, der über Börsenbriefe und Internet befeuert wird. Hauptsache jederzeit voll investiert und mit frischem Geld in jeden Rückgang nachgekauft. Mit fundamentalen Überlegungen, money management und short macht man sich lächerlich und arm.


    Nach meinem Dafürhalten wird diese neue Normalität durch eine Verminderung der Attraktivität von Staatsanleihen erzeugt - zunächst durch die Nullzinspolitik, nun aufgrund von überschuldeten Staatsfinanzen, wodurch niemand mehr Staatsanleihen kaufen möchte. Der Liquidität fehlt dadurch eine wichtige Anlageklasse, und sie sucht sich den Weg nun in die verbleibenden Bereiche Aktien und Edelmetalle, vielleicht auch in Immobilien und andere nicht börsengehandelte Werte. Ein klassischer Crack up Boom ohne fundamentale Unterstützung.


    Wie lange das anhält ist schwer abzusehen - wahrscheinlich müssen wir noch eine finale exponentielle Phase mit Gold über $5.000, Silber weit jenseits der $50 und dem DAX über 50.000 absolvieren, bevor etwas Neues entsteht.


    Ein letztes Zeichen, das für den Crack up Boom noch fehlt, ist das unterschiedslose Hochkaufen aller Werte. Darauf spekuliere ich momentan durch das Suchen nach vernachlässigten Sektoren und Werten. Auch die Jahreszyklik behalte ich im Auge: Bezüglich dieser hat der DAX ab November - passend zu den US-Wahlen - bis Mai freie Fahrt, ggf. im Januar und März von kleinen Korrekturen unterbrochen.


    DHL ist mit seinem riesigen Dreieck recht spannend. Das deutsche Geschäft muß aufgrund hoher Kosten durch die weltweiten Aktivitäten subventioniert werden, aber weltweit erwartet man weiterhin deutliches Wachstum. Ich sehe den Bereich 34,60-37,30 als gute Auffangzone und bin gestern sogar etwas darüber mit einer Erstposition eingestiegen. Für das Warten wird man mit knapp 5% Dividendenrendite entschädigt.



    Porsche ist erst seit einem Jahr an der Börse und damit schwieriger einzuschätzen. Unter 64 würde der Wert in charttechnisches Niemandsland fallen. Ich erwarte immer noch einen Stimmungsumschwung in der Branche und die mir bekannten Porsche-Fahrer müssen finanziell ohnehin nicht den Gürtel enger schnallen. Deshalb sehe ich den Bereich 70-64 als gute Einstiegszone an.


Schriftgröße:  A A A A A