Buches Depot

  • Frankreich zahlte am Montag Zinsen, wie erwartet ohne Abzüge. Ich wartete dies noch ab, da bei frz. Aktiendividenden eine Doppelbesteuerung erfolgt wodurch Dividenden stark geschmälert und unattraktiv werden. Nachdem dies bei Anleihezinsen nicht so ist, nutzte ich den heutigen Renditeanstieg um die Anleiheposition auf 5x aufzustocken.


    Nach den ersten Zinssenkungen sollten die 20-jährigen Langläufer gute Kursgewinne einfahren, die die jährlichen Zinsen von 3,41% (Mischkurs der Position) deutlich übertreffen.

  • Nach den ersten Zinssenkungen sollten die 20-jährigen Langläufer gute Kursgewinne einfahren

    So etwas habe ich mir auch überlegt. Aber ich fürchte, die gigantischen Staatsdefizite werden die Inflation weiter befeuern. Zinssenkungen sind dann unwahrscheinlich. Die Kursgewinne bleiben aus, der Kaufkraftverlust bleibt Dir erhalten.


    Gruß! Fritz

    Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ — Paul Sethe. Leserbrief SPIEGEL, 5. Mai 1965.

  • Moin fritz ,


    Die Kursgewinne bleiben aus, der Kaufkraftverlust bleibt Dir erhalten.

    Ja, das wäre der schlechtest mögliche Ausgang.


    Meine Überlegung ist die folgende:


    Zentralbanken machen u.a. Geldpolitik (Fiatemission), Zinspolitik, Währungspolitik, sie bekämpfen die Inflation, unterstützen die Wirtschaft, verwalten Goldreserven, uvm.


    Das ist im Orwellschen Sinne klassisches Doppeldenk, da nicht alle Ziele gleichzeitig erreichbar sind.


    Hohe Zinsen machen die Verschuldung untragbar und belasten die Wirtschaft; niedrige Zinsen heizen die Inlfation an. Beides gefährdet die Existenz des Systems und damit auch die Zentralbanken. Um sich selbst zu retten, wird man m.E. zuerst das Inflationsziel opfern und die Zinsen wieder senken. Das kauft noch einmal ein paar Jahre Zeit.

    Den Pfad bis zum erneuten Nullzins sehe ich als Zeitfenster für die obige Spekulation; danach wird das System durch Inflation und Überschuldung endgültig instabil.


    LG,

    Buche

  • Moin Buche,


    die Zentralbank kann nur die kurzfristigen Zinsen senken = beeinflussen.


    Die langfristigen bestimmt normalerweise der Markt.

    Ausnahme: Die Zentralbanken machen QE und kaufen die langfristigen Anleihen.

    Damit laden sie Schrott in ihre Bilanz und gefährden den Rest an Stabilität der Papierwährungen. Ein erneutes QE würde EM durch die Decke schießen.

    Hoher Kaufkraftverlust gefährdet die politische Stabilität=Machtverhältnisse. Nur deshalb wird die Inflation "bekämpft". In Wirklichkeit erzeugt der Staat diese durch die exzessive Schuldenmacherei.


    Vor einiger Zeit wurde die jetzige US Geldpolitik erdacht. Man erhöht die Zinsen und damit der Karren weiter läuft verschuldet sich der Staat. Dafür braucht es Krieg meinen die Neocons. Die hohen Zinsen (= real negativ) sollen Kapital in die Staatsanleihen locken.

    Krieg ist immer inflationär. Schau Dir bitte mal den 5 Jahreschart der TLT Bonds an. Sieht das nach sinkenden Zinsen aus?


    Ich halte es für ausgeschlossen, dass bei steigender Inflation die langfristigen Zinsen sinken. Eher wird man die Verschuldung noch weiter erhöhen.


    Europa ist wahrscheinlich gezwungen den USA zu folgen.


    Dank Yen gibt es für die großen Jungs immer noch fast Null-Zins.



    LG Vatapitta

  • Moin vatapitta,

    [..] 5 Jahreschart der TLT Bonds an. Sieht das nach Zinssenkung aus?

    ich stimme Dir in praktisch allen Punkten zu, nur die Zeitebene für den TLT finde ich unglücklich gewählt. Zoomen wir mal raus, dann schaut es schon anders aus:



    Das soll jetzt keine Rechthaberei sein; ich lese den Chart nur anders.


    LG,

    Buche

  • Nachdem dies bei Anleihezinsen nicht so ist, nutzte ich den heutigen Renditeanstieg um die Anleiheposition auf 5x aufzustocken.


    Nach den ersten Zinssenkungen sollten die 20-jährigen Langläufer gute Kursgewinne einfahren, die die jährlichen Zinsen von 3,41% (Mischkurs der Position) deutlich übertreffen.

    Spekulation auf die Zinsentwicklung ist das Eine. Wenn das €-Anleihen sind, ist dabei auch eine Euro-Long-Spekulation eingebaut: auf den relativen Werterhalt des Euro ggü. den anderen wesentlichen Währungen, insbes. US-Dollar, sowie ggü. Waren (insbes. Rohstoffe) auf dem Weltmarkt, die für uns in USD notiert sind.


    Weiß nicht, ob ich darauf wetten würde.


    Gruß,

    GL

    Das Publikum... wendet sich von dem Gebrauche des durch die Umlaufmittelvermehrung kompromittierten Geldes ab, flüchtet zum ... Barrenmetall, zu den Sachwerten, zum Tauschhandel, kurz, die Währung bricht zusammen. (Ludwig von Mises)

  • ...So titelte die WELT bereits im Jahre 2013: „Euro-Staaten beschließen Enteignungsklausel“!


    Die Rede ist hier von den sogenannten Collective Action Clauses (CAC)3 . Eingeführt im Jahre 2014, sind diese Klauseln heute in allen Staatsanleihen der Eurozone mit einer Laufzeit von bis zu zehn

    Jahren integriert. Mittlerweile sind CACin 190 Ländern weltweit Standard .

    „Wertlos“ werden die Staatsanleihen dadurch gemacht, dass durch Anwendung der CAC die Laufzeit der Staatsanleihen dann auf unendlich verlängert werden kann. Die Staatsanleihen gibt es dann

    zwar noch und sie müssen zum Nominalwert am Ende der Laufzeit auch ausgezahlt werden. Das Problem für die Anleger dabei ist nur, dass das Ende der Laufzeit wohl weder sie selbst noch irgendwelche künftigen Erben oder Rechtsnachfolger jemals erleben werden.


    Deutlich wird das Ausmaß der drohenden Katastrophe, wenn wir uns der Summe

    des investierten Kapitals in diesem Sektor zuwenden. Immerhin waren allein in Staatsanleihen der Euroländer per Ende 2022 mehr als 12 Bio. EUR – ausgeschrieben:

    12.203.000.000.000 EUR – investiert!


    Grüße Sorgenfrei


  • Edelmetallwerte:Energie:Std.-Werte:Anleihen = 1,3 : 2,5 : 4,3 : 5


    Die Märkte gaben unter erhöhter Volatilität leicht ab, wobei sich die Edelmetalle noch besser als die anderen Märkte hielten.


    Im Depot wurde die Anleihenposition ausgebaut. FRU und TFPM führten nachrichtenlos Sonderbewegungen um 7% durch, die sich gegenseitig aufhoben. TFPM steht nun knapp über seinem Stop zur Freiläufer-Erzeugung.


    Gold steht nach seiner Seitwärtsbewegung fast genau dort, wo es in der letzten Woche auch schon war. Wichtig sind nun eigentlich nur zwei Marken: über $2.360 geht es weiter aufwärts, unter $2.320 ist eine weitere Abwärtsstrecke einzuplanen. Im Silber sind $32 und $30 die entsprechenden Marken. Ich sehe eine leicht höhere Wahrscheinlichkeit, daß wir noch einmal günstigere Kurse sehen werden.



    Der SX5E löste die Erwartung aus der Vorwoche ein, seinen Lauf innerhalb des Trendkanals zu verlängern. Interessanterweise erfolgte jeweils ein fehlgeschlagener Ausbruchsversuch auf der Ober- und Unterseite. Im größeren Bild verfestigt sich damit ein Doppelhoch, das mit Unterschreiten der 4.855 per Tagesschluß eine stärkere Korrektur einleiten würde.



    Mein bevorzugtes Szenario ist, daß die beiden gezeigten Märkte nach einem stärkeren Wochenfang (Monatserster!) noch einige Tage seitwärts laufen und dann spätestens in der darauffolgenden Woche in eine stärkere Korrektur abkippen, die in 2-3 Wochen wieder interessante Kaufgelegenheiten bieten sollte.

  • Moin Sorgenfrei ,

    Die Rede ist hier von den sogenannten Collective Action Clauses (CAC)3 . Eingeführt im Jahre 2014,

    Deshalb kaufte ich die 2012 emittierten OATs ^^


    Die CAC erlebte ich unmittelbar aus erster Hand, nachdem Griechenland-Anleihen, die einige Monate vorher von Schäuble noch als absolut sicher schöngeredet wurden, rückwirkend und rechtsbrechend entwertet wurden. Kostete mich den Gegenwert einiger Unzen. Ich bin durchaus für das Thema sensibilisiert und erwarte auch weitere Rechtsbrüche.


    Die Sache ist nur, daß schon seit 25 Jahren über den Zusammenbruch des Finanzsystems geredet wird, und wer entsprechend disponierte, handelte sich massive Opportunitätskosten ein. Klar ist das System kaputt und komplett irre, aber es kann noch viel kaputter und irrer werden (Wann brach Griechenland zusammen? Jenseits einer Verschuldung von 200% des BIP oder so?).


    Ich hatte ja schon angedeutet, daß ich frühestens nach dem nächsten Zinssenkungszyklus erste Verwerfungen erwarte. Vielleicht auch erst viel später.


    Wenn man aus Anleihen und Aktien in Gold umschichtet, schaltet man von Vermögensvermehrung in Vermögenserhalt um. Mir wäre es lieb, dies so spät wie möglich zu tun, was u.a. auch daran liegt, daß ich sicher nicht zu den Vermögensten im Forum gehöre.


    LG,

    Buche

  • Tretminen reissen ein Bein ab, Wasserminen versenken Schiffe, Goldminen vernichten viele Anleger. :!:

  • in einem Punkt stimmt die Aussage nicht.

    Die Anleihen werden im Extremen Inflationsspike bestimmt zwangsausbezahlt. Vorzugsweise am Vortag einer Europa-oder Weltweiten Währungsreform.

    Tretminen reissen ein Bein ab, Wasserminen versenken Schiffe, Goldminen vernichten viele Anleger. :!:

  • TFPM wurde per Stoploss mit +26% teilverkauft; das 0,3-fache einer Tranche bleibt als Freiläufer im Depot. Ich betrachte dies als einen zufriedenstellenden Kompromiß gegenüber einem Komplettverkauf.


    Weiter unten werden die Körbchen wieder aufgestellt.


    Das am Wochenende skizzierte Korrekturszenario nimmt Gestalt an. Ich bin gespannt, ob sie auf der Unterseite diesmal ernst machen. Mit Tages- bzw. Wochenschluß auf oder unter dem momentanen Niveau wären zumindest SX5E, DAX und Silber schon mal angeschossen.

  • Edelmetallwerte:Energie:Std.-Werte:Anleihen = 0,5 : 2,5 : 4,3 : 5


    Amerikanische Standardwerte schlossen nahe ihren Allzeithochs. Bei den europäischen Aktien sowie insbesondere den Edelmetallen setzte nach der ersten Zinssenkung in Europa hingegen ein Verkaufen der Nachrichten ein. Öl versuchte nach einem schwachen Wochenstart eine Erholung, während Erdgas sehr stark knapp unter seinem 4-Monatshoch schloß.


    Im Depot wurden Freiläufer in TFPM realisiert. Mit der Entwicklung der Energieproduzenten bin ich zunehmend unzufrieden und denke auch hier über einen Wechsel auf eine Freiläufer-Strategie nach.



    Beim Gold wurde im Wochenverlauf ein Fehlausbruch über $2.360 abverkauft und direkt die Unterstützung bei $2.320 herausgenommen. Damit ist das Chartbild kurzfristig bearisch (vgl. die Idee aus der letzten Woche mit einer 2-3 wöchigen Korrektur). Als primäre Erwartung habe ich momentan eine Ausdehnung der Korrektur bis $2.200; ein Unterschießen bis $2.150 paßt auch noch in das Bild. Technisch möglich wäre auch noch ein direktes Abdrehen an der $2.280 nach oben am Montag.


    Im Silber ist die Situation vergleichbar. Die primäre Erwartung ist eine Korrektur zur $26 während ein direktes Abdrehen nach oben an der $29,20 am Montag denkbar bleibt.


    Ich habe vor, beim weiteren Fortschreiten des erwarteten Korrekturszenarios Silber sowie TFPM und WPM für erneute Freiläufer-Spekulationen einzukaufen.



    Die Lage bei den europäischen Standardwerten ist wenig inspirierend. Solange sich dort nicht einiges in Richtung Unterseite bewegt, werde ich nur zuschauen


  • Edelmetallwerte:Energie:Std.-Werte:Anleihen = 0,5 : 2,5 : 4,3 : 5


    Bei den Standardwerten wurden in den USA neue Allzeithochs erreicht, während Europa in die Korrektur abkippte. Die Edelmetalle schafften es, zum Wochenschluß wichtige Unterstützungen zurückzuerobern. Öl schnitt im Wochenverlauf gut ab, nicht jedoch die Öl- und Gasproduzenten.


    Im Depot gab es keine Veränderungen.


    Gold und Silber konnten sich mit Mühe über wichtigen Unterstützungen halten, aber überzeugend sieht dies für mich nicht aus. Ich bleibe bei der Einschätzung, daß die Metalle in den kommenden Wochen mit der Schwäche in Europa weiter nach Süden ziehen und lege mir zwischen $2.200/$2.150 (Gold) sowie $26 (Silber) Limits zurecht.



    In Europa und insbesondere Frankreich wurden die von Staatspräsident Macron anberaumten Neuwahlen genutzt, um eine überfällige Korrektur auszulösen. Natürlich spielt hier auch politisches Kalkül hinein, Angst und Erzählungen darüber aufzubauen, daß Frankreich vor die Wand fährt, sollte Madame Le Pen die vorgezogenen Neuwahlen gewinnen (das entspricht nicht meiner Einschätzung, auch wenn ich keine Sympathien für die Dame habe).


    Im EuroStoxx 50 wurde ein Doppeltop ausgebildet und am Freitag die Unterstützung bei ca. 4.855 Punkten herausgenommen, was technisch weitere Schwäche impliziert. Da dies politisch wahrscheinlich gewünscht ist (s.o.), sehe ich gute Chancen daß meine Wunschzone zwischen 4.600 und 4.400 erreicht wird. Frankreich ist im SX5E sowie in dem schon vorhandenen Dividenden-ETF hoch gewichtet; deshalb werde ich es über diese Instrumente spielen und auf die Auswahl von Einzelaktien verzichten.


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