BRICS++: Welche Länder sind für Investitionen (in Aktien) geeignet?

  • Da ich überlege, meinen Depotanteil an "westlichen" nicht-Rohstoffaktien zu reduzieren, und im Gegenzug geographisch mehr zu diversifizieren - insbesondere im Blick auf ein vermutlich steigendes Gewicht der "BRICS-Welt" in der Weltwirtschaft in Relation zur "westlichen" Welt:

    In welchen Ländern der BRICS-Welt seht Ihr funktionierende Aktienmärkte?

    CN schließe ich dabei aus:

    - Risiko des "Einfrierens" von Vermögenswerten, wie gerade bei russ. Aktien geschehen!

    - hohe Wahrscheinlichkeit, daß seitens CN Langnasen schlechter gestellt werden als Han

    (haben ja schon eine "Tradition" unterschiedlicher Aktienkategorien für die eigenen Leute und für ausländische Anleger)

  • LuckyFriday

    Hat das Thema freigeschaltet.
    • Offizieller Beitrag

    Das ist ein grosses Thema, gefällt mir!


    Oft, um nicht zu sagen, üblicherweise, beschränken die Broker das "Investment-Universum". Dabei gibt es Märkte ausserhalb des Michel-Radars, WO und anderen Portalen, die in einem Jahr schon 100+ % hingelegt haben, ohne das in den hiesigen Medien irgend etwas erwähnt worden wäre.


    Beispiel: Kolumbien nach dem Friedensabkommen mit der FARC (glaube ich, könnte auch "sendiero luminoso". gewesen sein :) )


    Eine gute Referenz ist Marc Faber, wenn er mal von einem geschickten Interviewer etwas "ausgenommen" wird...


    Gute Geschäfte!


    LF

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
    "Omikron ist die Impfung, die herzustellen man verpasst hat" Lungenfacharzt in Uganda
    "The whole game is rigged" Gerald Celente

  • üblicherweise, beschränken die Broker das "Investment-Universum".

    Guter Punkt!

    Sammeln wir mal, welche Banken/Broker einem Zugang zu welchen "nicht-westlichen" Börsen (ohne CN) gewähren:


    Ich finde


    https://www.maxblue.de/geldanlage/geld-anlegen/uebersicht-boerslicher-handel.html

    (Deutsche Bank)

    mit u.a.

    - Jarkarta Stock Exchange, Indonesien

    - Johannesburg Stock Exchange, Südafrika

    - Stock Exchange of Thailand, Thailand


    und nicht BRICS, aber auch jenseits des Michel-Horizonts:

    (und teils evtl. für Rohstoffaktien relevant?)

    - Australian Stock Exchange

    - Tokyo Stock Exchange, Japan

    - Toronto Stock Exchange, Kanada

    - New Zealand Stock Exchange


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    de.swissquote.lu


    - Singapore SGX


    - UAE Dubai Financial Market


    und nicht BRICS, aber auch jenseits des Michel-Horizonts:


    - Toronto Stock Exchange, TSXV


    - Japan Tokyo Stock Exchange


    - Australien ASX


    DKB Depot im Vergleich ᐅ Wie gut ist der DKB-Broker?
    Wie schneidet das Wertpapierdepot der DKB, DKB-Broker, im Vergleich ab? Preis-Leistungsverhältnis, Orderkosten, Depotgebühren und Alternativen ✔️
    www.handelsblatt.com

    Zitat

    Die Deutsche Kreditbank (DKB) ist eine Tochter der Bayerischen Landesbank mit Hauptsitz in Berlin. ...

    12 außereuropäische Börsen

    ...:

    Indonesien (Jakarta), Malaysia (Kuala Lumpur), Singapur (Singapur), Südafrika (Johannesburg), Thailand (Bangkok)

    sowie an nicht-BRICS außer den USA

    Zitat

    Australien (Sydney), Japan (Tokio), Kanada (Toronto), Mexiko (Mexiko), Neuseeland (Wellington)

  • Dabei gibt es Märkte ausserhalb des Michel-Radars, WO und anderen Portalen, die in einem Jahr schon 100+ % hingelegt haben, ...

    Beispiel: Kolumbien nach dem Friedensabkommen mit der FARC (glaube ich, könnte auch "sendiero luminoso". gewesen sein :) )

    Weißt Du - oder weiß sonst jemand - bei welchen Banken man südamerikanische Aktien kaufen kann?

    (idealerweise direkt, also an der jeweiligen Heimatbörse!)


    Ich finde bei meiner Recherche nur

    Latibex, der Latin America Securities Market, ist eine von der spanischen Regierung lizenzierte Börse in Madrid, auf der lateinamerikanische Wertpapiere gehandelt werden.... Genutzt wird das Computerhandelsystem der spanischen Börse, Bolsa española, ...


    Dort die Kriterien, welche Firmen ihre Aktien dort gelistet bekommen KÖNNEN

    Prior requirements

    - The security must be listed previously on a Latin American Stock Exchange.

    - The Market Capitalization of the company must be greater than 300 million euros.


    ... und genau ACHTZEHN 


    LISTED COMPANIES


    --> wie komme ich an den "Rest" heran?

    • Offizieller Beitrag

    Da ich überlege, meinen Depotanteil an "westlichen" nicht-Rohstoffaktien zu reduzieren, und im Gegenzug geographisch mehr zu diversifizieren - insbesondere im Blick auf ein vermutlich steigendes Gewicht der "BRICS-Welt" in der Weltwirtschaft in Relation zur "westlichen" Welt:

    In welchen Ländern der BRICS-Welt seht Ihr funktionierende Aktienmärkte?

    CN schließe ich dabei aus....

     


    Moin skeptisch4ever


    Deine Strategie ist verständlich, doch dazu kann ich kaum beitragen. Zum einen besteht das eigene Depot seit langem hochgradig aus Rohstoffaktien (Gold, Silber, PGMs eingeschlossen), andererseits handelel ich ausschließlich über ein größeres regionales Institut, das mir weitestgehend Trades weltweit ermöglicht.


    Wir können unterscheiden zw. Börsenplatz -- warauf du abzielst -- und Ort der Anlagen.

    Im Rohstoffbereich ist das insoweit einfacher, als diese an wenigen bekannten Börsenplätzen gehandelt werden.


    Womit ich zu China komme: Risikoeinschätzung ist jedem Einzelnen überlassen, so ist die schwerste Aktie im eigenen Depot China Gold International, Heimatböse Toronto, die aber auch überwiegend Hongkong gehandelt wird


    Grüsse & Viel Erfolg!

    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16


  • Ich antworte auch mal zu dem Thema in diesem Thread.

    Betrifft ja mit Brasilien auch die BRICS. ;)


    Grundsätzlich kann ich deinen Gedankengang und Wunsch zur örtlichen Diversifikation nachvollziehen. Die gleichen Gedanken hatte ich auch schon.

    Ich bin selber bei der DKB und bin mit deren Angebot an Auslandsbörsen "halbwegs" zufrieden. Zumindest für eine relativ günstige Direktbank ist es vielleicht das beste Angebot.

    Auch der Quellensteuerservice der DKB ist hervorragend.

    Für diverse Länder lässt sich auch eine Quellensteuervorabbefreiung einrichten, sodass nicht mehr als 15 % Quellensteuer abgezogen wird. Diese werden voll mit der dt. Abgeltungssteuer verrechnet und somit besteht kein Steuernachteil mehr. (sogar ein winziger Steuervorteil, weil der Soli nur auf die 10 % Abgeltungssteuer berechnet wird)

    Ich habe z.B. Quellensteuervorabbefreiungen für Kanada (ganz wichtig ;) ), aber auch für Südafrika. Ob sowas verfügbar ist, hängt vom jeweiligen Land ab.

    Besonders einfach ist es in Ländern, die 15 % oder weniger Quellensteuer haben. Darunter fällt z.B. Japan (15 %), Brasilien (0 %), Niederlande (15 %), Großbritannien (0 %) oder Mexiko (10 %).

    Hier hat man keine Quellensteuerbürokratie.


    Das sind aber alles erstmal nur Gedankengänge aus einer "heilen Welt".

    Solange der Westen sich nicht komplett vom Rest der Welt abspaltet, sollte man mit diesem Modell gut fahren, um international diversifizieren zu können.


    Was aber, wenn die Horrorszenarionen von Enteignungen oder Defacto-Enteignungen (siehe Russland-Sanktionen) wahr werden?

    Dann kommt es auf feine Details an, die in normalen Zeiten keine Rolle spielen, wie z.B. die Verwahrart! Und da sieht es richtig übel aus. Da sind wir im "Käfig" von Clearstream & Co. gefangen, zu denen es keine wirkliche Alternative gibt.

    Üblich ist in Deutschland bei heimischen und großen ausländischen Wertpapieren die Girosammelverwahrung. Man hat also eine Art Gemeinschaftseigentum wie bei einer Eigentumswohnung, was entsprechende Probleme mit sich bringen kann.

    Man kann auch eine Eigenverwahrung auf eigenem Namen haben, aber die ist extrem teuer.

    Die ING hat hierzu Konditionen veröffentlicht:

    Direkt-Depot: Konditionen & Leistungen – ING

    Die Depotverwahrung und -verwaltung ist bei uns kostenlos (Sammeldepot).
    Ausnahme: Sie können bei der ING ausdrücklich beantragen, dass wir ein gesondertes Depot für Ihre Wertpapierbestände bei der deutschen Wertpapiersammelbank (Clearstream Banking AG) einrichten. In diesem Fall (Einzelkunden-Kontentrennung) werden Ihre Wertpapiere getrennt von den Beständen anderer Kunden dort verwahrt. Das ist mit Kosten für Sie verbunden
    • 35.395 Euro pro Jahr für Kontoführung, getrennte Verwahrung und manuelle Zusatzaufwände
    • 29.750 Euro einmalig für die Anbindungsgebühr


    36k € im Jahr übersteigt meine finanziellen Möglichkeiten deutlich.


    Was hat man als arme Sau also für Alternativen?

    Meiner Meinung nach nur Namensaktien, die auch auf den eigenen Namen registriert werden! Dann steht man im Aktienregister, was im Zweifel über allem anderen liegt.

    Das Problem hierbei: Ins Namenregister wird man nur bei inländischen Wertpapieren eingetragen! Bei ausländischen Wertpapieren ist die Verwahrart "Wertpapierrechnung" üblich, was bedeutet, dass man nur mittelbares Eigentum hat. Unmittelbarer Eigentümer ist ein Kooperationspartner der Verwahrstelle (i.d.R. eine Bank), gegenüber diesem man nur einen schuldrechtlichen Auslieferungsanspruch hat.

    Das ist die Sollbruchstelle für eine eventuelle Enteignung.


    Die einzige mir bekannte Lösung ist es, ein Depot bei einer Bank aus dem jeweiligen Land zu haben. Vielleicht fallen dir noch andere Ideen ein. Möglicherweise gibt es Banken, die sowas auch für Auslandsbörsen anbieten, aber ich befürchte, dass wir da wieder abartig hohen Gebühren wie bei der Einzelverwahrung der ING haben.


    Durch Polymetal musste ich mich ja bei Tabys aus Kasachstan registrieren.

    In diesem Zusammenhang habe ich auch schon überlegt, ein vollwertiges Depot bei einer kasachischen Bank zu eröffnen. Dann hätte man direkten Zugriff auf kasachische Wertpapiere inkl. persönlicher Aktienregistereintragung (ist in Kasachstan verpflichtend) und die Konditionen sind auch in Ordnung.


    Sowas hätte ich gerne auch für andere Länder, allerdings fehlen mir da die Erfahrungen. Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee für ein vergleichbares Angebot.

  • Wir können unterscheiden zw. Börsenplatz -- warauf du abzielst -- und Ort der Anlagen.

    Klar werden "ausgewählte" Großunternehmen auch an internationalen Börsen gehandelt...


    Ich will aus den börsennotierten Firmen eines Landes aber gerne SELBER die Auswahl treffen, von welchen ich Anteilseigentum erwerbe - möglichst ohne so einen vorgeschalteten Filter.

  • Super interessantes Thema!


    Ich habe vor knapp 3 Jahren begonnen in ETF Sparpläne zu investieren. Mein Portfolio habe ich von Anfang an explizit nicht mit dem MSCI World Sparplan belegt sondern bin zum Großteil in Länder ETF gegangen usw. Wie man unten sehen kann überwiegt mittlerweile der Bereich Schwellenländer deutlich in meinem Depot. Anlagehorizont ist bis ungefähr 2040. Bei den Industrieländern überwiegt natürlich die USA mit knapp 38% Anteil. Ob diese Strategie aufgeht werden wir sehen aber ich denke schon das wir in eine Multipolare Zukunft steuern.


    Ausserdem sind die ETF Sparpläne auch "Nur" ein Standbein meiner Altersvorsorge :)






  • Wegen Länder-ETFs:

    (insb. im Blick auf den MSCI CN!)

    Wie ist das mit Russland-ETFs die letzten 2 1/4 Jahre gelaufen?

    Auch nicht viel besser als mit russischen Aktien in einem westlichen Depot.


    Die einzige Form von russischen Aktien, die nicht geraubt wurde, waren diejenigen, auf die die westlichen Jurisdiktionen keinen Zugriff hatten! Im Wesentlichen blieb einem da nur ein russisches Depot übrig.


    Deswegen halte ich es auch für so wichtig, die Aktien eines Landes in einem Depot diesen Landes zu halten. Alles andere ist an verschiedenen Stellen angreifbar.


    Solange man von einer halbwegs "heilen Welt" ausgeht, sind ETFs schon in Ordnung.

    Ich würde nur darauf achten, keine ausländischen Indizes für einen Länderindex zu verwenden, weil dieser jederzeit eingestellt werden kann. So war z.B. die Begründung für die Liquidierung des HSBC MSCI Russia ETF, dass MSCI den Index eingestellt hat.

    D.h. immer nur einen inländischen Index für ETFs nehmen und nicht den Dreck von MSCI, der willkürlich eingestellt werden kann.

    Für China wäre das z.B. der CSI 300, für den es sogar einen einzelnen ETF gibt.


    Wandor: Achtung, ich sehe bei dir auch synthetische Swap-ETFs. Diese enthalten nicht die Aktien des Index, sondern eben nur irgendwelche Swaps. Vorteil, du sparst dir ca. 0,1 % an Gebühren. Nachteil: In einer Finanzkrise droht ein erheblicher Verlust, wenn der Kontraktpartner des Swaps pleitegeht.

  • zu iShares

    (die ich zukünftig meiden werde, da mir BlackRock mittlerweile hochgradig unsympathisch ist

    --> WENN ich bei irgendwas auf ETFs ausweiche statt Direktanlagen*, dann nur noch WisdomTree, VanEck, Amundi, ...)


    Update zur Russland-Ukraine-Krise | iShares


    Zitat

    BlackRock steht an der Seite des ukrainischen Volkes und verurteilt die brutale Aggression der russischen Regierung. Wie unser CEO Larry Fink im März 2022 erklärte, ...

    MASSNAHMEN, DIE WIR ERGRIFFEN HABEN

    Anteilseigner des iShares MSCI Russia ADR/GDR UCITS ETF und des iShares MSCI Eastern Europe Capped UCITS ETF finden im Folgenden eine Zusammenfassung der Ereignisse und der wichtigsten Massnahmen, die wir bisher in Bezug auf diese beiden ETFs ergriffen haben:

    Fußnote:

    * ich habe bislang zwei ETFs, beide mit Goldminen (einmal HUI, einmal Junior Mines), da mir in dieser Branche das Stockpicking zu heikel und aufwendig ist

  • So eröffnen Sie ein Bankkonto in Brasilien - Weise, früher TransferWise | ICIB Information

    Zitat

    Kann ich als Gebietsfremder ein Konto eröffnen?

    Theoretisch können Gebietsfremde ein Bankkonto in Brasilien eröffnen, aber in der Praxis ist keine der großen Banken daran interessiert. Besucher Brasiliens können in der Regel kein Bankkonto eröffnen, ohne ein Aufenthaltsvisum (dauerhaft oder vorübergehend) mit einer Dauer von über 12 Monaten zu erhalten. Dies bedeutet, dass es keine Option für den unregelmäßigen Besucher oder diejenigen ist, die nur eine kurze Reise mit einem lokalen Konto finanzieren möchten.

    Brasilien sieht nicht gut aus. Als Gebietsfremder ist es dort kaum möglich, ein Konto zu eröffnen.


    Wenn jemand Erfahrung mit nicht-westlichen Banken hat, die eine Konto- und Depoteröffnung für Gebietsfremde anbieten, dann bitte melden. ;)

  • Wandor: Achtung, ich sehe bei dir auch synthetische Swap-ETFs. Diese enthalten nicht die Aktien des Index, sondern eben nur irgendwelche Swaps. Vorteil, du sparst dir ca. 0,1 % an Gebühren. Nachteil: In einer Finanzkrise droht ein erheblicher Verlust, wenn der Kontraktpartner des Swaps pleitegeht.

    Das ist wahr. Bei einigen ETFs hat man leider nicht die Wahl.

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